Provinzabgründe
Der Musiklehrer Gustav Meta wurde erschlagen. Jetzt liegt er mit gerade mal 51 Jahren in seinem Grab und möchte zu gerne wissen, wer ihn umgebracht hat. Dazu bittet er den Leser um Hilfe. Ja, richtig gelesen, ...
Der Musiklehrer Gustav Meta wurde erschlagen. Jetzt liegt er mit gerade mal 51 Jahren in seinem Grab und möchte zu gerne wissen, wer ihn umgebracht hat. Dazu bittet er den Leser um Hilfe. Ja, richtig gelesen, er braucht die Hilfe des Lesers. Meta spricht diesen direkt aus seinem Grab an.
In dieser Art geht der gesamte Roman weiter. Der Leser trifft im Ort Rest einige Einwohner, die ihm so einiges über die anderen Leute erzählen können. Immer hat der Leser das Gefühl, dem jeweiligen Gesprächspartner gegenüber zu stehen.
Die einzelnen Charaktere sind gut dargestellt. Alleine durch die unterschiedlichen Arten der Gespräche und die Art und Weise, wie diese geführt werden, entstehen die Menschen im Kopf des Lesers. So sieht dieser die einzelnen Figuren vor dem geistigen Auge. Das ist Autor Tilman Schulze sehr gut gelungen. Ob der Leser es schaffen wird, die Mordserie auf so ungewöhnliche Art aufzuklären, wird sich zeigen – Verdächtige gibt es genug.
Leider empfand ich das Lesen dieser Unterhaltungen etwas anstrengend. Die Figuren sprechen, wie man auch im wahren Leben miteinander redet. Dadurch war der Text schwerer zu lesen, als wenn er überarbeitet worden wäre. Aber genau das macht wiederum das Buch aus. Andere Leser könnten daher mit der Machart dieses Buches besser zurecht kommen.
„Provinzabgründe“ zeigt das Leben in der Provinz echt und unverfälscht mit einem leichten Augenzwinkern. Denn eine Provinz ist noch lange kein Idyll. Die verschiedenen Figuren kann man genau so in anderen Städten oder Dörfern finden.
„Provinzabgründe“ ist ein gutes Buch, welches aufgrund seiner Seitenzahl locker an einem Nachmittag gelesen werden kann.
Ich danke dem AAVAA-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.
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