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Veröffentlicht am 14.05.2019

schöner Auftakt, bei dem noch viel offen bleibt

Rise & Doom 1: Prinzessin der blutroten Wüste
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Abgeschottet vom Rest des Reiches lebt Rise hinter weißen Schlossmauern in trügerischem Frieden. Auch wenn ihre Wachen ihr das Gefühl geben sollen, sich innerhalb ihrer Grenzen frei und ungezwungen bewegen ...

Abgeschottet vom Rest des Reiches lebt Rise hinter weißen Schlossmauern in trügerischem Frieden. Auch wenn ihre Wachen ihr das Gefühl geben sollen, sich innerhalb ihrer Grenzen frei und ungezwungen bewegen zu können, hat sie eigentlich kaum Möglichkeit, sich zu entfalten und selbst zu entschieden. Als sie dann vor vollendete Tatsachen gestellt wird und von ihrer arrangierten Zwangsehe erfährt, bricht für sie eine Welt zusammen. Und doch hätte Rise niemals für möglich gehalten, wie viel sich durch diese Entscheidung wirklich ändern wird…

Der Schreibstil von Ina Taus hat mir gut gefallen. Man kann sich schnell in die Handlung einfinden und bekommt nach und nach ein umfangreiches Bild über die Personen, Schauplätze, die Pläne und Intrigen. Die verschiedenen Charaktere, die man während der Geschichte in Ich-Perspektive begleitet, machen es leicht, die Welt und die Protagonisten kennen zu lernen, Macken und Geheimnisse zu erfahren, ohne dass sie zwingend durch denjenigen selbst verraten werden. Durch die gewählten Perspektiven ist man nah am Geschehen und kann hinter die Mauern und in die Gefühlswelten der Figuren gucken. Zusätzlich wird die Dynamik in der Geschichte erhöht, da immer wieder weggeblendet und die Handlung aus einer anderen Sicht bzw. an einem anderen Ort beleuchtet wird. Die parallel laufenden Handlungssträng haben viele Berührungspunkte, verbinden sich immer wieder, bevor sie teilweise dann doch wieder getrennt voneinander fortgesetzt werden.

Die Kombination an Charakteren ist abwechslungsreich und gut gewählt. Einige sind einem sofort sympathisch, bei anderen ist man misstrauisch, manch einer entwickelt sich im Laufe des Buches doch noch zum Hoffnungsträger, andere möchte man auch am Ende noch an die Wand klatschen – langweilig wird es auf jeden Fall nicht. Immer wieder muss man sich, genau wie die Figuren, fragen, wem man wirklich trauen kann, wer zu naiv und gutgläubig ist und wer doch einfach ein gutes Gespür hat. Einige Charakterzüge der Protagonisten sind wohl auch einfach ihrem Leben bzw. ihrem Aufwachsen und den bisherigen Erfahrungen geschuldet, so kann man sich schon erklären, wieso sie nicht immer so bedacht handeln, wie es in den misslichen Lagen, in die sie teilweise geraten, sinnvoll wäre. Aber wie soll man auch anders handeln, wenn man die Welt um sich herum gar nicht kennt?

Manche Entwicklungen sind für den Leser allerdings nicht ganz so überraschend gewesen, wie für die Charaktere im Buch. Das liegt zum einen an den wechselnden Perspektiven, die einem einen umfangreicheren Blick auf die Ereignisse geben, zum anderen deuten sich einige Dinge auch einfach an. Trotzdem ist die Geschichte interessant zu verfolgen und besonders durch die ganzen Intrigen, Bündnisse und Geheimnisse werden immer wieder neue Aspekte aufgeworfen, die Änderungen für die Handlung mit sich bringen.

Der Aufbau der Welt klingt vielversprechend und ich vermute, da wird es noch einiges zu entdecken geben. Während es bei Rise im ehemaligen Australien ziemlich mittelalterlich zugeht und es nur wenig Technik und Fortschritt gibt, sieht es auf den anderen Kontinenten ganz anders aus. Die Verknüpfung dieser unterschiedlichen Welten und Wesen, die in ihnen leben, werden sicher noch für einiges an Turbulenzen und Spannungen sorgen.
Auch an Gefühlen mangelt es in der Geschichte nicht. Immer wieder sind die Charaktere ordentlich aufgewühlt und müssen versuchen, mit sich und den neu aufkommenden Emotionen klar zu kommen, ohne ihr eigentliches Ziel aus dem Blick zu verlieren. Für die meisten kein besonders leichtes Unterfangen. Besonders zum Ende des Buches wird es ziemlich hektisch und turbulent. Man wird ziemlich ratlos zurück gelassen und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird und wer sich wirklich als vertrauensvoll erweisen wird.

Fazit
Ein interessanter Auftakt, der einem schon die ersten Bereiche der veränderten Welt und der in ihr Lebenden Wesen zeigt. Die facettenreiche Charaktermischung sorgt für Turbulenzen, aufgewühlte Gefühle, Konfliktpotenzial und reichlich Raum für Intrigen und Geheimnisse. Das offene Ende lässt einen neugierig zurück, ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergehen wird.

Veröffentlicht am 27.04.2019

intensive Gefühle, köstliche Schokoträume

Taste of Love - Zart verführt
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3. Band: Die Liebesgeschichte an sich dreht sich zwar um neue Figuren, die Freunde von ihnen bzw. Bekannte und Arbeitskollegen kennt man zum Teil jedoch schon aus den ersten beiden Bänden. Wenn man diese ...

3. Band: Die Liebesgeschichte an sich dreht sich zwar um neue Figuren, die Freunde von ihnen bzw. Bekannte und Arbeitskollegen kennt man zum Teil jedoch schon aus den ersten beiden Bänden. Wenn man diese noch lesen/hören will, sollte man lieber am Anfang der Reihe anfangen, um sich nichts vorweg zu nehmen, auch wenn die Beziehungsentwicklungen nicht übermäßig überraschend sind.

Liz hat sich einen Traum erfüllt und ihre eigene Chocolaterie eröffnet. Zwar hat sie einige Kunden, insgesamt könnte das Geschäft mit den süßen Versuchungen aber besser laufen. Als sie die Chance bekommt, in einer TV-Show Werbung für ihren Laden zu machen, freut sich sie sehr. Aber als ihr dann Adam Stone gegenübersteht, der gemeinsam mit ihr in der Sendung auftreten soll, verändert sich ihre Laune schlagartig. Neben dem Sportfreak, der gesunde Smoothies vorstellt, fühlt sie sich deplatziert und nur wenig schlagfertig. Dennoch ist es eine Begegnung, die ihr Leben gehört auf den Kopf stellt.

Liz und ihre köstlichen Schokoladenkreationen sind einem bereits vorher begegnet, doch jetzt steht sie mit ihrem Laden im Mittelpunkt und man bekommt einen intensiven Einblick in ihr Leben, ihre Wünsche und ihre Gefühle, die besonders nach der Begegnung mit Adam ziemlich durcheinander gewirbelt sind. Obwohl sie ein ziemlicher Sportmuffel ist, lässt sie sich, unter Vortäuschung falscher Tatsachen, darauf ein, in Adams Sportclub zu gehen. Dort ist sie ihm und ihren Gedanken ausgeliefert.
Liz war mir von Beginn an sympathisch. Sie ist ein liebevoller Mensch und auch wenn sie sich nicht unbedingt in den Mittelpunkt drängt, ist sie nicht auf den Mund gefallen. Ihre Gedankengänge sind nachvollziehbar geschildert und machen sie auf der einen seite zwar verletzlich, auf der anderen aber auch authentisch. Anstatt Kalorien zu zählen, zaubert Liz lieber zuckerhaltige Sünden und erfreut sich am Genuss ihrer Gäste, wenn diese ihre Meisterwerke verspeisen. Spätestens am Ende des Buches möchte man dann aber leider selbst auch unbedingt ein bisschen Schokolade, eine Praline oder einen leckeren Kuchen…
Adam und Liz scheinen auf den ersten Blick nicht so viel gemeinsam zu haben. Das macht ihre Zusammentreffen aber umso interessanter. Die Neckereien, Provokationen und Wortgefechte sind sehr schön zu verfolgen und haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Von der Protagonistenkombination haben mir die beiden in der Taste of Love- Reihe bisher am besten gefallen. Sie harmonieren auf eine ganz eigene Art und durch ihre Charakterzüge werden Witz, Charme und die wachsende Leidenschaft lebendig rüber gebracht.
Ich habe auch den dritten Band wieder als Hörbuch genossen und fühlte mich wieder von Beginn an gut mitgenommen. Die Stimme ist sehr angenehm und ausdrucksstark, besonders die Gefühle werden intensiv transportiert. Es gibt zwar auch im dritten Band keine nennenswerten Überraschungen in der Entwicklung der Handlung, aber es ist trotzdem sehr schön Adam und Liz zu begleiten und zu verfolgen, wohin ihr Weg sie bringt.

Fazit
Eine sehr schöne, im doppelten Sinne süße Geschichte bei der mir besonders die schlagfertige Kombination der Protagonisten gut gefallen hat. Neben den sündigen Leckereien bieten die Entwicklungen zwischen Adam und Liz eine gute Unterhaltung und lenken ein wenig von der Lust auf Süßigkeiten ab, die unweigerlich beim Hören entsteht.

Veröffentlicht am 20.06.2024

guter Auftakt, facettenreiche Traumwelt

Die Traumgänger
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Wenn Finn jemandem von seinen tollen Träumen berichtet, dann glaubt man ihm meistens nicht. Wer kann schon seine Träume so gestalten, wie er es selbst gern hätte und jede Nacht die tollsten Abenteuer erleben? ...

Wenn Finn jemandem von seinen tollen Träumen berichtet, dann glaubt man ihm meistens nicht. Wer kann schon seine Träume so gestalten, wie er es selbst gern hätte und jede Nacht die tollsten Abenteuer erleben? Doch Finn weiß, dass er es sich nicht einbildet und bekommt unverhofft die Bestätigung von einem fremden Mädchen, das eines Nachts in seinen Träumen auftaucht- obwohl er nicht dafür gesorgt hat, dass sie da ist. Sanja sucht ihre Eltern und benötigt die Hilfe von Finn und seiner Gabe. Neugierig aber auch skeptisch macht Finn sich auf den Weg zu Sanja, um zu erfahren, was ihr Plan ist.
Die Reise ins Traumreich Deseo ist für den Jungen sehr aufregend und spannend, es gibt so viel zu entdecken und zu lernen. Doch bald muss Finn feststellen, dass es auch einige Gefahren mit sich bringt und er nicht so einfach entkommen oder die Umgebung ändern kann, wie er es in seinen Träumen könnte. Kann er Sanja wirklich vertrauen, wo sie ihm doch offensichtlich nicht alles erzählt hat?

Der Einstieg in die Geschichte ist toll gewählt. Man begleitet Finn direkt bei einem seiner spannenden Träume, der ganz nach seinen Wünschen verläuft. Kein Wunder, das er gern schläft und sich schon am Tag darauf freut, sich ein neues Abenteuer zusammenzuspinnen für die nächste Nacht. Im Verlauf des Buches erlebt man Finn dann noch öfter in Traumwelten und bekommt Einblicke, was er für eine Gabe hat und wie er sie einsetzt. Manchmal ist er dabei jedoch auch ein wenig voreilig, da er es nicht gewohnt ist, schlimme Traumlandschaften aushalten zu müssen, wenn er doch in der Lage ist, es zu ändern und für alle angenehmer zu machen.
Ich mochte die Ausflüge in die verschiedenen Träume und auch ins Traumreich sehr gern. Es stecken viele fantasievolle Ideen in dem Buch und man kann wohl gespannt sein, was einen dort noch so erwartet, denn dass man noch nicht alles gesehen hat, erscheint doch ziemlich offensichtlich. Vielleicht hat mich der Gedanke, wie die Träume zusammengestellt werden auch deswegen so besonders fasziniert, weil ich selbst sehr viel und oft auch ziemlich schräg träume. Da hätte ich gern Finns Gabe, um das einfach etwas nach meinen Wünschen abzuändern.

Finn ist im wahren Leben durch einen Unfall im Moment eingeschränkt. Ich bin gespannt, ob dieser Aspekt im weiteren Verlauf der Reihe dann noch eine wichtigere Rolle spielen wird oder ob es nur zeigt, dass im Traumreich andere Regeln gelten. Da man den Dreizehnjährigen durch die Handlung begleitet, kann man miterleben, wie sich seine Gedanken verändern, sobald er über gewisse Aspekte mehr erfährt, kleine Unwahrheiten ans Licht kommen oder Dinge, die ihm verschwiegen wurden. Es gibt zwar keine Ich-Perspektive, aber man bekommt dennoch gute Einblicke in das Empfinden des Jungen. Er ist zwar neugierig und fasziniert von allem Neuen, was er erlebt und erfährt, teilweise aber auch nicht ganz so mutig, wie er es gern wäre. Finn ist unsicher, wie sehr er Sanja wirklich vertrauen kann, besonders als er erfährt, dass sie nicht ganz ehrlich gewesen ist.
Sanja ist auf Finns Hilfe angewiesen, um Hinweise zu bekommen, wo ihre Eltern sich gerade aufhalten und was passiert ist. Dafür müssen sie in verschiedene Träume und ins Traumreich reisen und hoffen, dass sie die versteckten Hinweise dann auch finden und richtig deuten. Dabei wird es zeitweise auch etwas gefährlicher und turbulenter. So bekommt die Handlung einen schönen Spannungsfaktor und man wird neugierig auf die Verschwörung, die bisher eher angedeutet wird.

Der Schreibstil ist insgesamt angenehm und flüssig. Durch die vielen bildhaften Beschreibungen kann man sich die toll aufgebaute Welt gut vorstellen. Sprachlich empfand ich es für das Alter als angemessen, die etwas „komplizierteren“ Aspekte rund um die Traumwelt und die Regeln, die es dort so gibt, werden in der Handlung erklärt, da Finn diese ja selbst auch noch nicht kennt. Nach und nach erschließt sich dort also mehr, auch wenn noch nicht alles offenbart wurde. Hin und wieder gab es kleine Passagen, die ich als etwas holprig beim Lesen empfand, weil es dort viele kurze Sätze gab, die nicht ganz so schön verknüpft wirkten, wie im Rest des Buches. Ein wenig Jugendsprache fließt in die Dialoge mit ein, allerdings nur, wenn Finn mit seinem Schulfreund spricht, was bisher nicht so häufig in der Geschichte vorkommt. Dadurch empfand ich es für mich nicht als störend.
Ich fänd es auch schön, im Verlauf der Reihe noch etwas mehr über die Figuren selbst zu erfahren, ihre Abenteuer und Herausforderungen stehen hier aber im Fokus, was für die Handlung ja auch wichtiger ist. Sanja und Finn mochte ich als Protagonisten auf jeden Fall gern und bin neugierig, was sie noch so erleben werden.
Fazit

Ein schöner Auftakt, der neugierig auf die Fortsetzung macht. Ich mochte die fantasievollen Ideen, die besonders in den Traumwelten eingewoben sind und hoffe da auf noch mehr spannende Passagen im Verlauf der Reihe.

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Veröffentlicht am 21.05.2024

andere Dynamik als Band eins – aufgeheizte Atmosphäre

Easton High 2: Dear Heart I Hate You
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Zweiter Band: Es ist zwar der zweite Band der Reihe, es geht jedoch um ein neues Pärchen, daher ist das Lesen des ersten Buches nicht zwingend erforderlich, um den Entwicklungen folgen zu können. Ein Teil ...

Zweiter Band: Es ist zwar der zweite Band der Reihe, es geht jedoch um ein neues Pärchen, daher ist das Lesen des ersten Buches nicht zwingend erforderlich, um den Entwicklungen folgen zu können. Ein Teil der Handlung liegt auch vor dem Beginn der anderen Geschichte.

Eigentlich sollte es einfach nur ein Ferienjob werden, mit dem Diamond sich Geld zusammensparen wollte, um sich ein Auto zu kaufen. Doch dann kam alles ganz anders. Statt Hunde- und Housesitting muss sie sich ungeplant auch noch mit dem Sohn ihres Bosses rumschlagen. Und Finn lässt keine Zweifel daran aufkommen, wie wenig begeistert er von der Anwesenheit von Dia ist. Er macht ihr das Leben schwer, wo er nur kann. Nur selten blitzt hinter seiner arroganten Fassade durch, dass da noch viel mehr in ihm schlummert und brodelt. Gleichermaßen angezogen und genervt von Finn, weiß Dia nicht, ob sie ihren Job wirklich durchziehen kann. Da sie sich aber nicht so schnell geschlagen geben will, beißt sie die Zähne zusammen und bietet dem eingebildeten, reichen Söhnchen die Stirn. Wie sich dann alles zwischen den beiden entwickelt, hat wohl keiner von ihnen kommen sehen.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Ich-Perspektive von Diamond geschildert, zwischendurch gibt es jedoch auch Kapitel, in denen man Finn begleitet. So hat man die Möglichkeit, beide Protagonisten näher kennenzulernen und Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt von ihnen zu bekommen. Besonders interessant ist es dabei zu beobachten, wie sich ihre Empfindungen gegenüber dem jeweils anderen mit der Zeit verändern und wie sie sich nach außen hin geben, was dabei aber wirklich in ihnen vorgeht.
Finn stammt aus einer wohlhabenden Familie, entsprechend geräumig und gut ausgestattet ist das Haus, auf das Diamond den Sommer über achtgeben soll. Es hätte sie wirklich schlechter treffen können. Außerdem ist die Hündin, die sie versorgt, sehr pflegeleicht und wächst ihr schnell ans Herz. Um sich das Geld für ein neues Auto zusammen zu sparen, könnte es also deutlich schlechtere Jobs geben. Und unter den Bedingungen war es auch für ihre beiden Dads kein Problem, dem Ferienjob zuzustimmen. Hätten sie allerdings geahnt, dass der Sohn des Bosses unplanmäßig anwesend sein wird, hätte das ganz anders ausgesehen. Obwohl Dia ein schlechtes Gewissen hat, erzählt sie ihren Eltern nichts von der veränderten Situation und beschwört damit die eine oder andere brenzlige Situation herauf, Notlügen und Ausflüchte inbegriffen. Zuvor war Dia nicht besonders rebellisch, aber aufgeben und sich von Finn vertreiben lassen, kommt für sie einfach gar nicht in Frage. Nicht nur weil sie das Geld braucht, auch wenn das allein schon eine große Motivation ist. Auch weil Finn etwas an sich hat, was sie anzieht. Er ist interessant, obwohl er so arrogant und überheblich ist und sie alles andere als gut behandelt. Immer wieder blitzt aber durch, dass da noch mehr in ihm steckt, er durchaus auch nett und zuvorkommend sein kann und seine Vergangenheit, besonders der Verlust einer wichtigen Bezugsperson, ihn stark geprägt hat. Durch die Einblicke in Finns Seelenleben, den Schmerz und die Schuldgefühle, die ihn permanent begleiten, wird er mit der Zeit etwas greifbarer und klarer. Auch wenn man früh ahnt, dass er eben nicht einfach nur ein Idiot ohne Benehmen ist, klärt sich damit dann immer mehr auf, woher sein Verhalten kommt. Ob man es nun gutheißen möchte oder nicht, ist dann ein anderer Punkt.
Dass es eine gewisse Anziehungskraft zwischen den beiden gibt, macht es nicht immer leichter. Dia ist hin und hergerissen, sie möchte Finn eigentlich nicht attraktiv finden, sich nicht danach sehnen, dass sie sich näher kommen, sie kann aber irgendwann auch nicht mehr leugnen, dass diese Empfindungen da sind. Im Verlauf des Buches gibt es dann auch einige leidenschaftliche Szenen. Ich fand, diese Passagen passen zu den Charakteren und den angeheizten Entwicklungen zwischen ihnen, ganz mein favorisierter Stil war es nicht.

Der Schreibstil ist von Beginn an mitnehmend und flüssig. Ich habe schnell in die Geschichte reingefunden und mochte auch die Dynamik zwischen den Figuren sehr gern. Sie führen den einen oder anderen verbalen Schlagabtausch, es wird darüber hinaus aber auch mal heftiger. Ich fand, vor allem Finn schlägt dabei dann schon etwas über die Stränge und geht mit seinen Aktionen zu weit. Es passt zu der Figur, wie sie angelegt ist und agiert, wie sie nach außen hin wirken und was alles im Verborgenen bleiben soll. Immer wieder merkt man aber auch, dass es ihn nicht ganz kalt lässt und es Momente gibt, in denen es ihm dann auch zu viel ist, zum Beispiel wenn noch andere beteiligt sind, die Mist bauen. Finn ist auf jeden Fall facettenreicher, als auf den ersten Blick offensichtlich ist. Sein Verhalten ist manchmal schon etwas drüber, in verschiedenen Punkten, trotzdem mochte ich ihn irgendwie auch. Dass Diamond bewusst ist, dass Finn mit seinem Verhalten eigentlich nicht gut für sie ist und sie selbst nicht versteht, wieso die Anziehung so stark ist, fand ich gut gemacht. So wirkt sie nicht wie das naive Mädchen, dass sich blindlings auf alles einlässt, was sich ihr bietet. Dass sie aber auch Chancen nutzt, die sich auftun und sie damit neue Dinge erlebt, andere Kontakte knüpft und dabei manchmal vielleicht auch nicht ganz kluge Entscheidungen trifft, ist sicher auch dem jungen Alter etwas geschuldet. Sie probieren sich aus, machen dabei auch mal Fehler.
Besonders gut haben mir die emotionaleren Passagen gefallen, in denen stellenweise auch etwas düsterere Gedanken aufgeworfen werden, weil in ihnen viel von der Fassade fallen gelassen wird, die vor allem Finn sonst aufrechterhält. Er wirkt da deutlich echter, verletzlicher. Außerdem bekommt die Geschichte dort auch noch mehr Tiefe, weil die Gespräche und Gedanken einen anderen Fokus bekommen.

Zeitlich spielt das Buch zunächst vor „Dear Love I Hate You“, bis es sich dann zu überschneiden beginnt, allerdings gibt es nicht groß Wiederholungen, da man ja mit verschiedenen Charakteren unterwegs ist. Die eine oder andere Situation kommt einem bekannt vor, wenn Aveena und Xavier mit einem der jetzigen Protagonisten unterwegs sind oder man sich in der Schule befindet, mich hat das beim Lesen aber nicht gestört, da der Fokus hier einfach ein anderer war und man nun ganz neue Einblicke zu den kleinen Szenen bekommt, die man zuvor schon mal miterlebt hatte. Der Großteil der Geschichte ist neu und von der Dynamik auch anders, als das erste Buch.
Fazit

Dia und Finn machen es sich wahrlich nicht leicht, wodurch eine mitnehmende Dynamik innerhalb der Geschichte entsteht. Durch die Einblicke aus Ich-Perspektive konnte man ihre Gedanken, Gefühle und die Entwicklungen gut nachvollziehen, auch wenn sich noch nicht jedes Element komplett aufklärt, aber es kommt ja noch ein Band zu den beiden, in dem sich dann sicherlich noch das eine oder andere ergeben wird. Die Mischung aus den verschiedenen Emotionen, verbalem Schlagabtausch, angeheizten Augenblicken und den persönlichen Noten, die die Protagonisten mitbringen, hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 21.05.2024

Band zwei zu Finn und Dia – erneut hitzige Atmosphäre und emotionalere Passagen

Easton High 3: Dear Heart I Miss You
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Achtung: Es ist der dritte Band der Reihe, aber der zweite, der sich um das Pärchen Finn und Diamond dreht. Man sollte „Dear Heart I Hate You“ also idealerweise kennen, damit man den Entwicklungen hier ...

Achtung: Es ist der dritte Band der Reihe, aber der zweite, der sich um das Pärchen Finn und Diamond dreht. Man sollte „Dear Heart I Hate You“ also idealerweise kennen, damit man den Entwicklungen hier gut folgen kann und auch einschätzen kann, ob man die Protagonisten und ihre Art miteinander umzugehen, mag.

Dass Finn und Dia sich im Sommer vor dem letzten Highschooljahr näher kommen, war von beiden so gar nicht geplant. Sie sind ein bisschen wie Feuer und Wasser, mit einem magnetischen Kern, der es verhindert, dass sie voneinander lassen können. Auch wenn Dia wusste, dass Finn so einige Dämonen mit sich herumträgt, hätte sie doch nie erwartet, wie sehr er sie verletzten könnte. Als er ein Jahr später wieder vor ihr steht, ist alles anders und doch so viel gleich. So sehr Dia sich auch einredet, dass Finn keinen Platz mehr in ihrem Leben hat, so sehr machen ihre Gedanken und Empfindungen ihr einen Strich durch die Rechnung. Noch dazu setzt Finn alles daran, Dia wieder für sich zu gewinnen und ihr zu zeigen, dass er sich geändert hat.

Wie auch Band zwei der Reihe wird die Geschichte wieder aus den Ich-Perspektiven von Dia und Finn geschildert. So bekommt man erneut intensive Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelten und kann gut mitverfolgen, wie viel Chaos da zwischendurch entsteht. Beide Protagonisten haben mit einigen Dingen zu kämpfen, besonders auch mit den gemeinsamen Erlebnissen und dem, was daraus folgte.
Für Dia ist zwischendurch eine Welt zusammengebrochen, weil sie weder greifen noch verstehen konnte, wie alles so kommen konnte. Denn sie kennt Finns Gründe nicht und als er ein Jahr später zurückkommt, und erklären könnte, was vorgefallen ist, sitzt ihr Schmerz zu tief, um ihm die Chance zu geben. Allerdings ist die Anziehungskraft zwischen den beiden nach wie vor groß.

Die Dynamik im Buch ist eine andere, als im ersten Band mit den beiden, da andere Aspekte mehr im Fokus stehen, beide eine gewisse Entwicklung hinter sich haben und prägende Momente in ihr Verhalten reinspielen. Dennoch ist die Art, wie sie miteinander agieren und kommunizieren schon in gewisser Weise vergleichbar.
Geschrieben ist die Geschichte erneut flüssig und mitnehmend, es gibt viele gefühlsgeladene Passagen, in denen verschiedene Emotionen eine Rolle spielen. Teilweise ist die Atmosphäre ziemlich aufgeladen, in anderen Momenten eher ruhiger und nachdenklicher. Auch Bettszenen sind im Buch wieder enthalten. Die Wortwahl ist dabei zwar für die beiden irgendwie passend, aber nicht unbedingt meine Lieblingsart es auszudrücken und miteinander umzugehen. Es ist aber vergleichbar mit dem ersten Buch zu den beiden.

Ein Teil der Geschichte spielt parallel zu Band eins der Reihe, so dass es hier Ereignisse gibt, die wiederkehren. Diese werden größtenteils aber eher kurz und am Rande mit thematisiert. Einige Entwicklungen und Ereignisse kennt man aber dann natürlich schon, nur dass man sie jetzt dann aus einer anderen Perspektive liest. Im Verlauf ist man zeitlich dann jedoch nach den Geschehnissen aus dem Auftakt der Reihe, so dass man auch zu Xavier und Aveena und einigen der anderen noch ein paar weitere Informationen bekommt, da sie nach wie vor Teil der Handlung sind.
In die Geschichte fließen verschiedene Themen mit rein. Es gibt ein paar Offenbarungen und Wendungen, Aufarbeitung der Vergangenheit auf verschiedene Weisen, Eingeständnisse, Zukunftsaussichten, familiär schwierigere Situationen, Zweifel, Ängste, aber auch wichtige und stärkende Freundschaften. Viele Passagen davon haben mir gut gefallen.
Die meisten Entwicklungen waren nicht unbedingt überraschend, manchmal drehten sich Finn und Dia auch ein wenig im Kreis, weil sie sich Dinge nicht eingestehen oder sie nicht zulassen, obwohl eigentlich klar ist, worauf es hinausläuft. Aufgrund der schmerzhaften Zwischenfälle und dem Vertrauensbruch kann man aber auch verstehen, dass nicht von Heute auf Morgen alles gut ist. Insgesamt war es eine gute Mischung aus persönlichen Einblicken und Entwicklungen, Drama, Leidenschaft und emotionalen Momenten.

Fazit

Alles in allem ist es ein guter Abschluss der Geschichte rund um Dia und Finn, die gleichzeitig auch noch ein paar Einblicke zu dem Pärchen aus dem ersten Band mit sich bringt. Hier und da hätte es vielleicht auch etwas weniger Drama sein können, insgesamt waren viele der Reaktionen aber schon auch passend, wenn man das Alter der Protagonisten und die Geschehnisse betrachtet. Die Ausarbeitung der Liebesszenen war ähnlich wie im ersten Band – teilweise nicht meine favorisierte Wortwahl, aber dennoch recht stimmig in Bezug auf die Figuren. Eine Mischung aus zahlreichen Emotionen, ein paar Offenbarungen, persönlichen Entwicklungen und der Aufarbeitung der Vergangenheit.

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