Zwiegespalten
One Dark Window - Die Schatten zwischen uns3,5 / 5 Sternen
Ich durfte One dark window innerhalb der Lesejury Leserunde lesen und bin unfassbar zwiegespalten.
Ich hatte die englische Version dieses Buches schon sehr lange auf meiner Leseliste ...
3,5 / 5 Sternen
Ich durfte One dark window innerhalb der Lesejury Leserunde lesen und bin unfassbar zwiegespalten.
Ich hatte die englische Version dieses Buches schon sehr lange auf meiner Leseliste und habe mich unfassbar gefreut, Teil dieser Leserunde sein zu dürfen.
Ich hatte daher relativ hohe Erwartungen an dieses Buch.
War dieses Buch etwas neues und besonderes? - Ja (zumindest teilweise)
Hat mich die Romanze abgeholt? - Ja (auch zumindest teilweise)
War das Buch für mich eine durchdachte Sache? - wohl eher nicht
Worldbuilding: Anfangs hat mich die Geschichte und besonders die Welt von Blunder und die darin vorkommende Magie nur verwirrt. Während Aspekte im Laufe der Geschichte erklärt wurden, bekam ich dennoch keinen guten Überblick, weshalb ich schon einmal nicht komplett in diese magische Welt eintauchen konnte. Ist das Konzept der Karten cool und mal etwas anderes? - Ja - dennoch konnte es mich nicht endgültig überzeugen.
Schreibstil: Während sich das Buch unfassbar schnell und flüssig lesen lies, konnte ich nicht viel mit den Karten am Anfang von jedem Kapitel und auch nicht mit den Reimen des Nachtmahrs anfangen.
Charaktere: Besonders gefallen haben mir die Charaktere, bei denen man bis zum Schluss nicht wusste, auf wessen Seite sie stehen, wie Ione, Elm oder (mein wohl Liebling neben Jespyr) der Nachtmahr. Alles in allem waren alle Charaktere sehr interessant, jeder hatte seine Geheimnisse und Allianzen.
Liebesgeschichte: Anfangs war die Liebesgeschichte zwischen Ravyn und Elspeth ein großer Pluspunkt des Buches und ein wichtiger Grund, warum ich unbedingt weiterlesen wollte. Während ich die Szenen zwischen den beiden sehr gut fand, frage ich mich doch besonders zum Schluss hin immer mehr, ob es sich dabei doch eher um eine schicksalsbedingte Romanze handelt, da immer wieder von einer nicht erklärbaren Anziehungskraft gesprochen wurde, die über die Vorstellungskraft von Elspeth hinausgeht.
Geschichte: Die Storyline des ersten Buches ist aber wohl doch das, was mich am meisten enttäuscht hat. Während der erste Abschnitt viel Spannung und neue Entdeckungen mitsichbringt, flacht der Spannungsbogen für den Großteil des Buches extrem ab. Ich habe mir eine spannende Suche nach den letzten zwei Karten erhofft, wurde jedoch als Leser nur von einem Ball zum nächsten Fest geschleppt. Es ging für meinen Geschmack nie wirklich los. Ich hoffe sehr, dass es sich in dem zweiten Band ändert. Am Frustrierensten war aber wohl, dass die Bande sich das komplette Buch über auf die erfolglose Jagd nach der einen Karte gemacht hat, nur damit Elspeth sie gegen das Ende hin GESCHENKT bekommt. Der Plot war damit für nichts und wieder nichts. Leider war die große Auflösung doch sehr vorherzusehen.
Emotionen: Trotz allem hat mich das Buch, und besonders die vorletzte Szene, komischerweise unglaublich viel fühlen lassen. Ich hatte zum Ende des Buches hin doch Tränen in den Augen.
Diese emotionale Ebene ist wohl auch der Grund, warum ich dieses Buch doch genossen habe, trotz der unnahbaren Welt und der vielen Plotlücken. Die Atmosphäre ist sehr gut gelungen.
Es war ein gutes, aber nicht herausragendes Buch für mich.
Aufgrund des Cliffhangers und der einzigartigen Atmosphäre kann ich es jedoch kaum erwarten den zweiten Teil zu lesen und bin gespannt, ob die Spannung dann mal richtig loslegt.