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Veröffentlicht am 03.07.2024

Ein sehr authentischer Roman

Mühlensommer
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Dieser Roman ist wie eine Zeitreise in das ländliche Leben der 80er Jahre. Gleichzeitig wird durch die zwei Zeitschienen aber auch geschildert, wie sich das bäuerliche Leben bis heute verändert hat. Genauso ...

Dieser Roman ist wie eine Zeitreise in das ländliche Leben der 80er Jahre. Gleichzeitig wird durch die zwei Zeitschienen aber auch geschildert, wie sich das bäuerliche Leben bis heute verändert hat. Genauso wie sich das (Arbeits-) Leben auf dem Birkenhof verändert hat, hat sich auch das Familienleben verändert. Die Kinder Maria und Thomas der 80er sind inzwischen selber Eltern, ihr Leben hat sich in den letzten 40 Jahren in ganz unterschiedliche Richtungen entwickelt. Als ihr Vater nach einem Unfall im Wald auf der Intensivstation landet, finden sich alle wieder auf dem Birkenhof ein.

Martina Bogdhan hat es geschafft, dass man sich nicht nur das Leben auf diesem Einsiedlerhof sehr gut vorstellen konnte (ich denke gerade hier flossen sehr viele eigene Erinnerungen und Erlebnisse mit ein), sondern auch die Konflikten, die sich im zweiten Erzählstrang auftun, gut nachempfinden kann. Gerade durch den zweiten Erzählstrang wird zudem schnell deutlich, wie eingangs geschildert, wie sich das Leben im allgemeinen, insbesondere aber im bäuerlichen Bereich, verändert hat. Gerade für mich, die in den 1970/1980er Jahren aufwuchs, kehrten durch dieses Buch viele Erinnerungen zurück, auch wenn ich nicht auf einem Bauernhof aufgewachsen bin.


Alles wird aus Sicht von Maria erzählt. Es ist Sommer, sie ist 10 Jahre alt. Während ihre Klassenkameraden in den Sommerferien in den Urlaub fahren, steht bei ihnen die Hopfenernte an, die Tiere auf dem Hof müssen versorgt werden, ein Schwein geschlachtet werden. Zeit für Freizeit bleibt kaum. Unaufgeregt, aber fesselnd , bildhaft und sehr authentisch beschreibt die Autorin diesen Sommer in den 80er und die Probleme der Familie in dem Sommer der Gegenwart. Mich hat sie richtig mitgenommen, es wirkt alles so realistisch, dass man fast meinen könnte es wäre eine biografische Erzählung. Mich hat Mühlensommer sehr gut unterhalten. Neben allen ernsten Themen hat auch der Humor nicht gefehlt, für mich eine rundum gelungene Mischung.
„Denn man weiß nie so genau, wo es hingeht im Leben, aber doch immer, wo man herkommt.“ (Zitat Nachwort)

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Veröffentlicht am 03.07.2024

Spannend und mit Tiefgang

Ein Fall für Bianca Rossi / Zum Limoncello eine Leiche
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Was für eine Geschichte! . Ich kann es am besten mit den eigenen Worten der Autorin aus dem Nachwort ausdrücken, denn sie beschreibt ihren Roman so (ich zitiere):
»Zum Limoncello eine Leiche« ist mehr ...

Was für eine Geschichte! . Ich kann es am besten mit den eigenen Worten der Autorin aus dem Nachwort ausdrücken, denn sie beschreibt ihren Roman so (ich zitiere):
»Zum Limoncello eine Leiche« ist mehr als ein Krimi. Es ist die Geschichte von Bianca Rossi, deren Ex nicht mit ihrer Zurückweisung zurechtkommt. Die Geschichte einer Frau, die selbst Teil der Polizei und doch machtlos ist, wenn es darum geht, nicht in alte Verhaltensmuster zu fallen, mit denen wir Frauen physische und psychische Gewalt vonseiten unserer Partner zu entschuldigen versuchen. Und es ist eine Geschichte über die Liebe in all ihren Facetten. Die Liebe, die größer als ein Ozean ist…“

Es geht um eine verschwundene junge Frau, Giulia, Tochter aus reichem Haus, es geht aber vor allem eben auch um Bianca, Carabinieri, die mit der Suche nach ihr beauftragt wurde und aus deren Sichtweise der Krimi erzählt wird. Das geht unter die Haut, denn so erfährt der Leser hautnah mit, wie sie unter ihrem Exmann, einem Kollegen, zu leiden hat. Ein starkes Buch, ein wichtiges Buch, eines das den Finger auf häusliche Gewalt und Femizide legt. Zudem spannend und abwechslungsreich geschrieben, so dass man atemlos das Geschehen mitverfolgt. Denn auch das Gute hat hier seinen Platz gefunden, gutes Essen (und Limoncello !), aufgeweckte Nachbarinnen, Vermieterinnen, Kellner und Kolleg:innen, und mit dem Gardasee und Malcesine einen traumhaften (Tat)Ort . Und um alles auch noch abzurunden, hat die wahre Liebe auch noch ein Wörtchen mitzureden. Ich freue mich sehr darauf mehr über Bianca Rossi zu lesen, ich denke und hoffe, dass es zu Fortsetzungen kommen wird und kann es kaum erwarten!!

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Spannung von Anfang an

Die Sehenden und die Toten
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Der Krimi hat mir sehr spannende Lesestunden geschenkt. Ich mochte vor allem die Ermittlerin Carla Seidel und ihre 17jährige Tochter Lana sehr. Carla hat sich von Hamburg ins idyllische Wendland versetzen ...

Der Krimi hat mir sehr spannende Lesestunden geschenkt. Ich mochte vor allem die Ermittlerin Carla Seidel und ihre 17jährige Tochter Lana sehr. Carla hat sich von Hamburg ins idyllische Wendland versetzen lassen, um Abstand zu ihrem Exmann zu bekommen. In der Ehe hat sie einiges erleiden müssen und kämpft immer noch mit den Folgen. Lana ist hochsensibel und sehr feinfühlig , sie nimmt Gefühle und Stimmungen ihrer Mitmenschen in besonderem Maße wahr, sie ist daher eher zurückhaltend und zurückgezogen, jedoch hochmotiviert, als sie durch ihre Mutter über den Mord erfährt.

Als der 18-jährige Justus tot aufgefunden wird, ist daher nicht nur Carla sofort im Ermittlungsfieber, sondern auch Lana. Diese versucht heimlich mehr über den Toten herauszufinden und wagt dafür ziemlich viel. Ihre Mutter, die die Neue in der Truppe ist und zudem eigentlich gar keine Mord- Ermittlerin mehr ist, muss sich innerhalb des Kollegenkreises erst mal behaupten.

Doch wer hat Justus ermordet? In regelrecht auf einer Bank am Ufer eines Flusses in Szene gesetzt. Im vorher die Augen fachmännisch ausgestochen und durch Spiegelscherben ersetzt ? Und was bedeutet seine Narbe, die die Folge einer Verletzung ist, die er sich selber zugefügt hat? Steckt ein Unbekannter oder einer seiner Freunde hinter seinem Tod? Wer waren überhaupt seine wahren Freunde? Was verbergen die Eltern? Viele Fragen, viele Spuren. Als Leser verfolgen wir Carla und Lana. Heiße Spuren kalte Spuren, falsche Spuren. Dennoch wird schnell klar, dass der Täter möglichst schnell gefunden werden muss, um weiteres Unheil zu verhindern.

Der Schreibstil der Autorin hat mich richtig gefesselt, so dass ich, nachdem ich einmal angefangen hatte, den Krimi kaum aus der Hand legen wollte. Es ist dieser Verquickung von privaten Problemen und einem spannenden Fall, die dazu geführt haben, dass man sich nicht nur die Agierenden so richtig gut vorstellen konnte, sondern auch mit ihnen mitfühlen konnte. Dadurch, dass sich vieles im Krimi erst nach und nach offenbart, ist der Spannungsbogen von Anfang an relativ hoch und steigert sich aber auch im Verlauf immer noch weiter. Wie soll es anders sein, gibt es auch am Ende noch einen regelrechten Show-down und einen überraschenden, aber sehr passenden Abschluss. Von mir gibt es die volle Punktzahl und ich hoffe, dass es noch weitere

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Veröffentlicht am 20.06.2024

Von Anfang bis zum Ende spannend

Das Baumhaus
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Boa! Ein Highlight!! Was für eine Geschichte, was für eine Spannung! Dieses Buch hat mich richtig gefesselt, habe es zudem parallel auch als Hörbuch gehört und das hat diese ganze Stimmung noch intensiviert. ...

Boa! Ein Highlight!! Was für eine Geschichte, was für eine Spannung! Dieses Buch hat mich richtig gefesselt, habe es zudem parallel auch als Hörbuch gehört und das hat diese ganze Stimmung noch intensiviert. So konnte ich in jeder freien Minute entweder lesen oder hören und ich bin vollkommen eingetaucht und habe mich mitreißen lassen.

Autorin Vera Buck hat die Spannung kontinuierlich gesteigert, so dass ich mit rätseln konnte, ich mich auf falsche Fährten habe locken lassen und dabei auch immer das Gefühl von Gänsehaut hatte. Auch die Auflösung hat mich komplett überzeugt! Das war ein echter Pageturner! Diese spannende Geschichte werde ich sicherlich noch einige Zeit im Kopf behalten, sie berührt, fesselt und macht irgendwie auch sprachlos . Auf dem Buchrücken steht: „Du wirst dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen können “ - absolut berechtigt!!!

Henrik und Nora und ihr fünfjähriger Sohn Fynn ziehen in ihrer schwedische Ferienhütte. Doch diese stand schon einige Jahre leer, und wirkt von Anfang an bedrohlich. Parallel findet Rosa Lundquist bei einer Grabung zufällig ein Kinderskelett. Kurz darauf verschwindet in der Nähe Fynn. Hängen beide Fälle miteinander zusammen? Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.

Von mir ein Highlight. Die abwechselnden Sichtweisen fügen sich immer mehr zu einem Bild zusammen, doch man ist lange auf der falschen Spur! Sehr gut konstruiert und klasse umgesetzt !

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Veröffentlicht am 29.05.2024

Ein Krimi, der unter die Haut geht

Wenn die Nacht endet
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WENN DIE NACHT ENDET ist ein Pageturner. Einer, der vielleicht nicht mit der großen Action-Keule schwingt und der es vor Spannung knistert, sondern einer, bei dem des um Gefühle und Wahrheiten geht. Um ...

WENN DIE NACHT ENDET ist ein Pageturner. Einer, der vielleicht nicht mit der großen Action-Keule schwingt und der es vor Spannung knistert, sondern einer, bei dem des um Gefühle und Wahrheiten geht. Um Verstrickungen, Domino-Effekte, um Jugendliche auf der Schwelle zum Erwachsen werden, um Freundschaften und Todesfälle. Um kleine Begebenheiten, die wie Steine, die ins Wasser fallen, große Kreise ziehen. Ungewollt und dennoch unaufhaltsam.

Besonders hervorheben möchte ich den Schreibstil und die Ausdrucksweise des Autors. Er schafft durch seine Sprache eine ganz besondere Atmosphäre, die ich als ganz besonders empfand. Es geht nicht nur um einen Kriminalfall, beziehungsweise um all die Ereignisse, die sich im Dezember 1999 in dem kleinen Ort Skavböke zutragen, sondern auch insbesondere um Gefühle, Verstrickungen, Lebenspläne, Verantwortlichkeiten, Abhängigkeiten, Freundschaften und Schuld. Der Autor hat es geschafft, den Personen, die hier in dem Roman ihre Rollen spielen, eine so große Tiefe und Vielschichtigkeit zu verleihen, dass man sie sich nicht nur richtig gut vorstellen kann, sondern dass man auch mit ihnen fühlt und um sie Angst hat. Dieser Krimi ist wie ein Sog einmal angefangen, kann man das Buch kaum aus der Hand legen und versucht, zu verstehen, was passiert ist, wie alles soweit kommen konnte. Wer hat Schuld? Wer ist Opfer, wer Täter? Und vor allem: was haben diese Taten ausgelöst und bewirkt? Ein spannender Plot mit einigen tollen Wendungen, die man so nicht vorausahnen kann. Eine wirklich fesselnde Unterhaltung, der vor allem für mich durch diese ganz besondere Atmosphäre gepunktet hat.

Nur kurz zum Inhalt: im Dezember 1999 wird der 18-jährige Mikael erschlagen aufgefunden. Am Abend davor war er mit seinen Freunden auf einer Party. Danach überschlagen sich die Ereignisse, der Täter scheint gefunden worden zu sein. Doch 20 Jahre später wird sein jüngerer Bruder Filip ebenfalls ermordet. Die beiden Taten müssen doch zusammenhängen ! Wurden sie Opfer ein und des selben Täters? Aber das kann nicht sein! Kann die Polizei jetzt endlich Licht ins Dunkel bringen?

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