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Veröffentlicht am 12.07.2024

Der Kampf mit dem Schicksal

Die Reporterin - Worte der Wahrheit
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Beruflich könnte es für Malou nicht besser aussehen, doch als sie schwanger wird, steht sie vor einer einschneidenden Entscheidung. 
Hinzukommt, dass das wohlgehütete Familiengeheimnis ihrer Eltern nach ...

Beruflich könnte es für Malou nicht besser aussehen, doch als sie schwanger wird, steht sie vor einer einschneidenden Entscheidung. 
Hinzukommt, dass das wohlgehütete Familiengeheimnis ihrer Eltern nach wie vor über ihr schwebt wie ein Damoklesschwert. Es gilt den Konflikt für alle Beteiligten so gut es geht zu lösen und auch eine Lösung für Malous Zukunft zu finden. Als diese sich auftut, kommt es zu einem folgenschweren Schicksalsschlag.

„Die Reporterin - Worte der Wahrheit“ ist der zweite Band der Dilogie um die junge Journalistin Marie-Louise Graf, geschrieben von Teresa Simon alias Brigitte Riebe.
Der zweite Band schließt sich direkt an den ersten Band an, was mir wirklich gut gefallen hat.
Der zweite Band steht auch m.E. mehr im Fokus des familiären. Malou wirkt, wenn vielleicht auch durch das Schicksal gezwungen, geerdeter und bringt das auch oftmals ihren Interviewpartnern gegenüber rüber. Gleichzeitig wird sie aber auch als sehr modern dargestellt bzw. die Arbeit als Journalistin, da auch das heutige Homeoffice einen Schwerpunkt bildet. Überhaupt finde ich die Diskussion um die Berufstätigkeit der Mutter und die Betreuung des Kindes super interessant, realistisch und bis heute aktuell!!
Auch das Thema Freundschaften wird hier noch intensiver beleuchtet als im vorherigen Buch. So finde ich das Quartett um Malou, Adrienne, Ella und Samy einfach unschlagbar und es prägt den Verlauf des Buches.
Auch den Ausflug in die Welt der Buchautorin und damit verbunden das Übersiedeln in Richtung der Osterseen fand ich spannend zu verfolgen.
Was mir nach wie vor zu viele war, war die Häufung an Superstars und das Vorankommen von Malous Karriere. Bis auf einen vermeintlichen Rückschlag läuft es beruflich immer nur bergauf.
Auch das Einbringen der Figuren rund um die RAF war mir dann etwas zu viel. Weniger ist hier manchmal mehr.

Alles im allem eine super Fortsetzung um eine junge, erfolgreiche und bescheidene Frau, die gezwungenermaßen geerdet wird, aber umgeben ist von einer tollen Familie und gewinnbringenden Freundschaften.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Alte Liebe rostet nicht

Das Haus am Walchensee
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Für Freya und Niklas läuft im Fischerfleck alles perfekt. Im Sommer ist er als Szenelokal mittlerweile mehr als ausgebucht und alle haben sich in ihre Rollen reingefunden. Auch die Liebe zwischen Tobias ...

Für Freya und Niklas läuft im Fischerfleck alles perfekt. Im Sommer ist er als Szenelokal mittlerweile mehr als ausgebucht und alle haben sich in ihre Rollen reingefunden. Auch die Liebe zwischen Tobias und Freya ist mit ihrem Hund nun perfekt. Niklas und Jessica harmonieren auch gut miteinander, aber für Niklas ist es nicht die große Liebe. Als seine Ex-Verlobte wieder vor ihm steht, wird Niklas’ Leben auf den Kopf gestellt. Doch Pia ist mit ihrem neuen Verlobten gekommen, um eine besondere Mission umzusetzen, die Einfluss auf ganz Walchensee hat.

Sophie Olivers zweiter von drei Bänden der „Walchensee-Reihe“ - „Das Haus am Walchensee - Glück ist Familiensache“ entführt den Leser zurück in eine wunderschöne Urlaubsatmosphäre am bayerischen Walchensee in der Nähe von Kochel.
Ich finde, schon das Cover lädt zum Abschalten ein und zeigt eindrucksvoll die wunderschöne Landschaft rund um den See.
Auch die Hauptfiguren Freya und Niklas sind zwei sehr unkomplizierte und sympathische Menschen, die bescheiden, aber auch strebsam sind. Gerade Freya zeichnet sich durch ihre immer wieder neuen Ideen für das Restaurant als tolle Konstante aus, die ihre beiden Männer gut im Griff hat. Gleiches gilt für ihre Cousine Lena.
Niklas hat da eher den introvertierteren und unsicheren Part der Beiden, wobei auch er ganz genau weiß, was er möchte, aber hauptsächlich ist das, nicht im Mittelpunkt zu stehen.
Was mir an dem Buch gefällt, selbst wenn man den ersten Band nicht kennt, kann man diesem ohne Probleme folgen. Der Streit zwischen den Sieberts und den Hirschbergs ist zwar weiterhin Thema, aber nimmt nicht mehr so viel Platz ein, wie im ersten.
Gefallen hat mir auch, dass es hauptsächlich um nachhaltigen Tourismus am Walchensee geht und weniger um das Geld verdienen, wobei es scheint, als würde sich das im dritten Band ein wenig ändern.
Es hat mir auch sehr gut gefallen, dass die junge Generation nicht die typischen Konflikte über längere Zeit durchläuft, sondern beginnt, Dinge zu hinterfragen und somit nicht die üblichen Klischees bedient wurden.

Mir hat dieser zweite Band auch wieder wunderbar gefallen und mich in eine wunderschöne Urlaubsatmosphäre versetzt, sodass ich dem dritten Band schon entgegenfiebere. 
Ich kann dieses Buch nur allen empfehlen, die Fans der Alpen und ihrer Seen sind und sich auch gerne mal in den Urlaub träumen!

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Der fremde Mann

Die Sommer mit ihm
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Eine schillernde Mutter, die die beste Freundin ihrer Tochter ist, ist für Sophie der größte Halt im Leben. Als diese stirbt, ist sie am Boden zerstört und vergeht fast in ihrer Trauer. Beim Aufräumen ...

Eine schillernde Mutter, die die beste Freundin ihrer Tochter ist, ist für Sophie der größte Halt im Leben. Als diese stirbt, ist sie am Boden zerstört und vergeht fast in ihrer Trauer. Beim Aufräumen der Sachen ihrer Mutter stolpert sie jedoch über ein altes Bild, dass eine Zeichnung eines Bildes aufzeigt. Nach verschiedensten Recherchen findet sie raus, dass es sich dabei wahrscheinlich um eine Skizze zu einem verschollenen Bild ihrer Mutter handelt. Sophies Spürsinn ist geweckt und sie macht sich auf die Suche nach dem Bild.

„Die Sommer mit ihm“ ist ein wunderschöner Urlaubsroman von Emma Cowell, der im Herzen Griechenlands spielt.
Dieses Buch überzeugt nicht nur mit der wunderschönen Landschaft, in der es spielt sondern auch mit ganz besonderen Charakteren, die diese Geschichte ausmachen.
Zum Einen ist da die innige und liebevolle Beziehung zwischen Sophie und ihrer Mutter Lindsey, aber auch die Beziehung zwischen Sophie und ihrer besten Freundin Tash, mit der sie in einer Art Schwesternverhältnis aufgewachsen ist. Aber auch die Charaktere im entfernten Griechenland sind nicht einfach nur Menschen, sondern unterstützende und emphatische Menschen, die für Sophie eine Art Fels in der Brandung darstellen.
Der rote Faden ist dabei immer die Suche nach dem geheimnisvollen Bild, aber auch die Zweifel, ob Sophie ihre Mutter wirklich gekannt hat.
Emma Cowell behandelt in diesem Buch gleich mehrere wichtige Aspekte. Sie schreibt von einer Frau, die nach dem Tod ihres Mannes alleinerziehend für ihre Tochter zuständig ist, von einer Liebe, die an gesellschaftlichen Normen scheitert, von einer toxischen Beziehung, die lange Zeit verborgen bleibt und dem Wunsch, nach einem eigenen Kind. All diese Themen sind nach wie vor brisante Themen der heutigen Zeit, die es gilt aufzudecken und mit denen wir als Gesellschaft offen umgehen sollten und müssen!
Die Geschichte ist auch überaus spannend, da die Auflösung so nicht vorhersehbar ist.
Besonders gut hat mir die Story des Buches gefallen, da dies eine Thematik ist, über die ich bisher nicht so viel gelesen habe (Malerei/Kunst) und da es auch eine Kombination aus Liebesgeschichte mit leichtem Krimianteil ist.
Während des Lesens bestanden bei mir z.T. einige Fragen, die aber mit dem Ende der Geschichte alle beantwortet waren.

Eine wunderbare, etwas andere Geschichte mit hochaktuellen Themen, die sowohl romantische als auch kriminalistische Züge hat.
Eine Empfehlung für alle Fans von Liebesromanen und jenen, die Griechenland ganz besonders lieben.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Veränderungen müssen wachsen

Forgotten Garden
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Frustriert durch einen Drachen von Chefin und gefangen in ihrer Trauer um ihren verstorbenen Mann, ist Luisa in einem Hamsterrad der Unzufriedenheit gefangen und zieht sich immer mehr aus ihrem Leben und ...

Frustriert durch einen Drachen von Chefin und gefangen in ihrer Trauer um ihren verstorbenen Mann, ist Luisa in einem Hamsterrad der Unzufriedenheit gefangen und zieht sich immer mehr aus ihrem Leben und dem Alltag in ihr Schneckenhaus zurück.
Als der Patenonkel ihres verstorbenen Mannes ihr die Gestaltung eines Gemeinschaftsgartens übertragen will, bietet sich für Luisa die Chance, ihr Leben zu ändern.
Bei diesem Projekt lernt sie den sympathischen Lehrer Cas und die widerspenstige Schülerin Harper kennen, aber auch noch einige andere Dorfbewohner, die ihrem Projekt nicht unbedingt wohlgesonnen gegenüber stehen.

Sharon Goslings „Forgotten Garden“ ist für mich das erste Buch der Autorin. Es fällt schon durch seinen tollen Umschlag auf, der eine ganz tolle Haptik hat, aber auch mit seinen bunten Farben zum Lesen einlädt.
Die Idee des Romans, durch einen Garten eine Gemeinschaft zu bilden, in der sich alle in gewisser Form ausleben können, finde ich ganz toll, zumal es sich hier um eine struktur- und sozial schwache Region handelt, in der die Menschen nicht viel zu Lachen oder Luxus haben.
Ich finde diese Thematik und die Charaktere, die Sharon Gosling geschaffen hat, sehr authentisch, zeigt sie doch auf, dass das Leben nicht nur aus guten Seiten besteht. Die unterschiedlichen, zum Teil erschreckenden Lebensgeschichten, aber auch die Mutmachenden bilden ein gutes Gleichgewicht.
Bei all dem ist die Hauptfigur der Luisa ein prägendes Beispiel. Sie hat sehr jung tiefe Einschnitte in ihrem Leben erfahren, die ihrer Persönlichkeit und ihrem Selbstbewusstsein geschadet haben, aber das Projekt verändert sie. Diese ganzen Persönlichkeitsveränderungen, die nicht nur Luisa betreffen sondern auch die junge Harper oder Cas hat die Autorin sehr nachvollziehbar und begeisternd beschrieben.
Auch fand ich die Darstellung der verschiedenen Gesellschaftsschichten klasse dargestellt. Es wurde keiner hervorgehoben oder abgekanzelt sondern alle wurden mit einem gewissem Maß an Empathie ausgestattet.
Was mich auch sehr an der Geschichte begeistert hat, es ist nicht die klassische Geschichte mit dem Liebes-Happy-End und damit die Klischeeerfüllung, denn mit diesem Ende hätte ich in dieser Form nicht gerechnet.

Alles in allem eine wunderschöne Geschichte über ein Projekt, dass Menschen unterschiedlichster Couleur zusammenschweißt, das Hoffnung macht, indem aber auch Schicksalsschläge nicht unter den Tisch gekehrt werden und nur positive Aspekte bringen.
Trotz der Schicksalsschläge dennoch ein wunderschöner Feel-Good-Roman!

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Veröffentlicht am 23.05.2024

Gelungener Abschluss der Reihe

Die Frauen vom Reichstag: Schritte in eine neue Welt
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Die politischen Unruhen in Deutschland nehmen immer größere Ausmaße an. Sie stellen Marlene Emden, ihren Mann Max und ihre Freundin Sophie Maytrott vor immer größere Herausforderungen. Vor allem ihre politische ...

Die politischen Unruhen in Deutschland nehmen immer größere Ausmaße an. Sie stellen Marlene Emden, ihren Mann Max und ihre Freundin Sophie Maytrott vor immer größere Herausforderungen. Vor allem ihre politische Karriere und die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung stellt die drei vor immer größere Herausforderungen. Ob die Flucht ins Ausland eine Lösung ist?

„Die Frauen vom Reichstag: Schritte in eine neue Welt“ von Micaela A. Gabriel ist der dritte und abschließende Teil um die Trilogie über drei Frauen, die als erste in einem deutschen Parlament saßen und für die Demokratie einstanden. Jeder der drei Frauen, Marlene von Runstedt-Emden, Sophie Maytrott und Paula Hagedorn, hat ihre politische Karriere in anderer Form geprägt und für jede ist sie anders ausgegangen.
In diesem Band sind die Hauptcharaktere Marlene und Sophie. Die Handlungsstränge wechseln sich zwischen den beiden Frauen ab. Dabei werden diese immer durch den Ort der Handlung und das Jahr gekennzeichnet, sodass der Leser immer weiß, wo sich die Geschichte gerade örtlich und räumlich befindet.
Die Geschichte bleibt spannend bis zum letzten Kapitel, da nicht klar ist, ob allen drei Frauen ein Leben in der Freiheit gelingt. Wie ein roter Faden zieht sich dabei die Geschichte der jungen Lena von Ostwald, deren Leben unweigerlich mit dem von Marlene verbunden ist, durch den Roman.
Die Ereignisse im deutschen Reich der damaligen Zeit werden erschütternd beschrieben und keinesfalls verschönert. Auch das Handeln der Charaktere ist an diese Ausmaße angepasst und scheint dadurch äußerst authentisch.
Hin und wieder kommt es zu Zeitsprüngen in der Handlung, was kurz irritierend wirkt, aber zum besseren Verstehen der Handlung beiträgt und auch gut dargestellt ist.
Einzig, das Bild am Ende hätte es m.E. nicht gebraucht, das war dann ein bisschen zu viel des Guten und etwas zu weit hergeholt.

Insgesamt ein wirklich gelungener Abschluss um diese drei tollen Frauen! Eine Empfehlung für all jene, die gerne über starke Frauen lesen und auch historische Romane mögen.

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