Cover-Bild Der Wind kennt meinen Namen
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 335
  • Ersterscheinung: 15.04.2024
  • ISBN: 9783518432006
Isabel Allende

Der Wind kennt meinen Namen

Roman | Eine Geschichte von Liebe und Entwurzelung, Hoffnung und der Suche nach Familie und Heimat
Svenja Becker (Übersetzer)

Wien, 1938. Samuel Adler ist sechs Jahre alt, als sein Vater und die Familie alles verliert. In ihrer Verzweiflung verschafft Samuels Mutter ihrem Sohn einen Platz in einem Kindertransport, aus dem von den Nazis besetzten Österreich nach England. Samuel macht sich allein auf die Reise, außer einer Garnitur Wechselkleidung und seiner Geige hat er bei sich nichts – die Last der Einsamkeit und Ungewissheit wird ihn ein Leben lang begleiten.
Arizona, 2019. Acht Jahrzehnte später steigen Anita Díaz und ihre Mutter in den Zug, um der Gewalt in El Salvador zu entkommen und in den Vereinigten Staaten Zuflucht zu finden. Doch ihre Ankunft fällt mit der neuen brutalen Einwanderungspolitik zusammen: Die siebenjährige Anita wird an der Grenze von ihrer Mutter getrennt und landet in einem Lager. Allein und verängstigt, weit weg von allem, was ihr vertraut ist, sucht sie Zuflucht in Azabahar, einer magischen Welt, die nur in ihrer Fantasie existiert. Wie aber soll sie zurückfinden zur Mutter?

Isabel Allende hat eine fulminante historische Saga geschrieben, die miteinander verwobenen Geschichten zweier junger Menschen, die auf der Suche nach Familie und Heimat sind. Der Wind kennt meinen Namen erzählt von den Opfern, die Eltern bringen, und es ist ein Liebesbrief an die Kinder, die unvorstellbare Widrigkeiten überleben – und die niemals aufhören zu träumen und zu hoffen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2024

Gestohlene Kindheit

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In Isabel Allendes neustem Buch durchreisen wir mehrere Zeitebenen und so auch die Geschichten verschiedener Menschen, die sich jedoch ineinander verweben. Zentrales Thema ist die Flucht und insbesondere ...

In Isabel Allendes neustem Buch durchreisen wir mehrere Zeitebenen und so auch die Geschichten verschiedener Menschen, die sich jedoch ineinander verweben. Zentrales Thema ist die Flucht und insbesondere ihre Auswirkung auf die Kinder. So lernen wir Samuel kennen, der 1938 aus Nazi-Österreich durch einen Kindertransport nach Großbritannien gerettet wurde, jedoch auch schwer traumatisiert. Sowie auch Anita die mit ihrer Mutter aus Südamerika fliehen muss da ihr Leben dort bedroht wird und dann auf grausame Weise an der Grenze zu den USA von ihrer Mutter getrennt wird. Wie immer hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Die Geschichte wird trotz ihres schweren Themas auf leichte Weise erzählt, durchsetzt von spirituellen Geistergeschichten wie man es von Isabel Allende gewohnt ist. Dennoch muss ich sagen, dass es nicht unbedingt mein Lieblingsbuch von ihr werden wird. Es hat mir gut gefallen und ich finde es großartig, dass dieses wirklich menschenverachtende Vorgehen der USA thematisiert wird. Mir waren es dann jedoch zu viele unterschiedliche Perspektiven, Geschichten und Personen. Mancher Nebenschauplatz war für mich weniger interessant und lenkte vom Hauptthema ab. Und doch denke ich, dass es ein Buch sein wird, dass ich so schnell nicht vergessen werde.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Emotional und berührend

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Isabel Allende ist für mich eine der ganz großen Autorinnen, die es immer wieder schafft eine enorme Sogwirkung in ihren Romanen zu schaffen. So ist es auch in ihrem neusten Werk, wenngleich ich auch Kritik ...

Isabel Allende ist für mich eine der ganz großen Autorinnen, die es immer wieder schafft eine enorme Sogwirkung in ihren Romanen zu schaffen. So ist es auch in ihrem neusten Werk, wenngleich ich auch Kritik an "Der Wind kennt meinen Namen" üben muss.

Meine größte Kritik liegt darin, dass Allende die Entwicklungen und Geschehnisse rund um die Protagonist:innen erzählt, statt sie wirklich zu zeigen. Dies sorgt zum einen für ein schnelles Tempo in der Geschichte (insbesondere in dem Erzählstrang rund um Samuel), auf der anderen Seite bleibt für mich stets eine gewisse Distanz zu den verschiedenen Charakteren. Außerdem hat sie sich mit der Geschichte rund um Selena und Frank einem Handlungsstrang gewidmet, den ich zum einen völlig uninteressant und zum anderen für das große Thema des Romans - dem Lebensweg der Kinder - absolut irrelevant finde.
Mit zu vielen Zufällen war mir dann auch die Reise der Sozialarbeiterin und des Anwalts nach Lateinamerika gespickt. Hier empfand ich den Roman doch sehr konstruiert.

Trotz meiner Kritik: Der Roman ist absolut lesenswert! Denn wie eingangs bereits geschrieben, haben alle Bücher von Isabel Allende diese einzigartige Sogwirkung, die mich ihre Bücher nicht aus der Hand nehmen lassen.

Ich habe zu dem Großteil der Protagonist:innen eine gewisse Distanz gespürt, mit einer großen Ausnahme: Die kleine Anita.
Hier lässt Isabel Allende das geflüchtete Mädchen aus der Ich-Perspektive ihre Gedanken und Ängste teilen, was mich emotional unglaublich berührt hat. Als Leserin habe ich mir immer wieder gewünscht, dass diese Geschehnisse der reinen Fiktion von Allende entspringen mögen, aber die Realität sieht anders aus. So mag Anita ein fiktiver Charakter sein, aber ihre Geschichte steht stellvertretend für das Schicksal dieser vielen Kinder, die an die US-amerikanische Grenzen flüchten und von ihren Eltern getrennt werden. Das Thema wird mich sicherlich noch lange beschäftigten.

Ich hoffe, dass dieser Roman viele Leser:innen findet!

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Veröffentlicht am 18.06.2024

Auf der Suche nach Familie und Heimat.

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Isabell Allende greift in ihrem Roman "Der Wind kennt meinen Namen" ein aktuelles Thema auf. Es geht um Kinder, die auf der Flucht zurückgelassen werden, die ihre Familie und eine Heimat suchen.

Allende ...

Isabell Allende greift in ihrem Roman "Der Wind kennt meinen Namen" ein aktuelles Thema auf. Es geht um Kinder, die auf der Flucht zurückgelassen werden, die ihre Familie und eine Heimat suchen.

Allende erzäht von Samuel Adler, einem sechsjährigen Jungen aus Wien, der 1938 seine Familie verliert. Er bekommt einen Platz in einem Kindertransport, aus den von den Nazis besetzten Österreich und kann nach England fliehen. Samuels Geschichte und sein Leben ist sehr ergreifend erzählt.

Dann beginnt die Geschichte in Arizona um 2019. Hier flieht die siebenjährige Anita Diaz mit ihrer Mutter vor der Gewalt in El Salvador. Sie wollen in den Vereinigten Staaten Zuflucht finden. An der Grenze werden Mutter und Tochter auseinandergerissen und Anita kommt allein in ein Lager.

Migration und Flucht, damals und heute, das ist Isabell Allendes Anliegen in diesem Buch. Es ist aktuell und autthentisch, ergreifend und emotional.

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Verlorene Kinder ...

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Mit ihrem Buch "Der Wind kennt meinen Namen" hat die Schriftstellerin Isabel Allende ein Thema aufgegriffen, das immer aktuell ist und es leider auch weiterhin sein wird. Flucht und die Auswirkungen ...

Mit ihrem Buch "Der Wind kennt meinen Namen" hat die Schriftstellerin Isabel Allende ein Thema aufgegriffen, das immer aktuell ist und es leider auch weiterhin sein wird. Flucht und die Auswirkungen auf unschuldige Kinder.
Sie versteht es, wie auch in ihren vorhergehenden Romanen, die Ähnlichkeiten der Zeitspannen und der Ereignisse in der Welt herzustellen und die Schicksale auf spannende Art zu verbinden.
In diesem Fall hat ihre Geschichte mich zwar auf eine Art gefesselt, aufgrund der auch in der realen Welt bekannten Fakten und Tatsachen kann die Geschichte zwar betroffen machen, aber nicht mehr schocken.
Ich denke allerdings, das ist ihre Alterssicht auf unser Weltgeschehen und da viele ihrer Leserinnen mit ihr altern, kann sie nur noch ein leises Zustimmen erreichen und keinerlei Überraschung mehr. Fiktiv ist dieser Roman für mich nur noch in der Rettung eines einzelnen Kindes, aber nicht in der Tatsache, dass viel schlimmere Sachen immer noch auf der Welt passieren.
Aus diesem Grund hat mich der Roman nachdenklich zurückgelassen und leider wenig Hoffnung trotz der Bemühungen der jungen Anwälte erzeugt.
Trotzdem für Isabel Allende Leser
innen ein Muss, da man hier sehr gut ihre lebenserfahrene Alterssicht herauslesen kann.

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Phänomenale Charakterzeichnungen

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Nach Lesen einer ersten Leseprobe war ich geflasht und wollte das Buch unbedingt zu Ende lesen. Als ich es dann wirklich vor mir hatte, habe ich leider an der ein oder anderen Stelle ein paar Längen gehabt, ...

Nach Lesen einer ersten Leseprobe war ich geflasht und wollte das Buch unbedingt zu Ende lesen. Als ich es dann wirklich vor mir hatte, habe ich leider an der ein oder anderen Stelle ein paar Längen gehabt, auch wenn ich die Geschichte an sich sehr gelungen erzählt finde und das Thema auch sehr wichtig.

Was Isabelle Allende wie immer sehr gut macht ist die Charakterzeichnung. Es gibt Stellen im Buch, die ich einfach so schön geschrieben fand, dass ich sie laut vorgelesen habe. Gerade wenn es darum geht, die Beziehung zwischen zwei Menschen zu beschreiben habe ich selten so gut gewählte Worte erlebt. In dieser Szene wird beschrieben, wie die Beziehung zwischen zwei Menschen einfach aufgrund der unterschiedlichen Charaktere schwieriger wird. Die Namen habe ich hier mal ersetzt, um nicht zu spoilern

(S. 151) "In kurzer Zeit veränderte [sie] sein Leben und machte ihn sanftmütiger. Er begriff, dass er sie nie würde festhalten können, sie glitt ihm durch die Finger wie Sand, deshalb wollte er wenigstens an ihrer Seite sein, was sich aber ebenfalls als undurchführbar erwies. Schließlich gab er es auf, ihrem Tempo zu folgen, und begnügte sich damit, die Höhenflüge ihres Lebens, das so anders war als seins, bewundernd mitanzusehen."

Interessant hierbei ist in meinen Augen, dass es in dem Buch gar nicht einmal ausschließlich um dieses Paar geht, es wird in mehreren Rahmengeschichten erzählt und thematisiert Flucht und Bewältigung - aus dem Nazibesetzten Deutschland, der Gewalt in El Salvador - und hat für mich die Frage in den Fokus gerückt, wie man "danach" weiterlebt.

Wie beschrieben ist das Buch ein wirklich gutes Buch, aber an einigen Stellen haben mich die Längen ein wenig am Lesen gehindert.

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