Ein leicht überschätzter Bestseller
Children of Blood and BoneDie 17 Jährige Zélie musste bereits als Kleinkind hilflos mitansehen und miterleben, wie ihre Mutter und viele andere Menschen brutal ermordet und gefoltert wurden. Und das alles nur, weil diese Menschen ...
Die 17 Jährige Zélie musste bereits als Kleinkind hilflos mitansehen und miterleben, wie ihre Mutter und viele andere Menschen brutal ermordet und gefoltert wurden. Und das alles nur, weil diese Menschen zu den Maji gehörten; von Göttern Auserwählte, die magische Kräfte besaßen. Seit dieser Blutnacht ist nicht nur die Magie im ganzen Königreich verboten, die Nachfahren dieser Maji, die sogenannten Divinén, werden zudem als Ungeziefer und Menschen 2. Klasse behandelt. Doch durch einen urplötzlichen Diebstahl besteht unerwartet die Chance, die Magie wieder ins Land zurückzuholen und die Unterdrückung der Divinén zu beenden.
Mit Childen of Blood and Bones handelt es sich um eins der beliebtesten Bücher des Jahres und ich muss gestehen, dass ich diesen Hype leider nur zum Teil nachvollziehen kann.
Was man dieser Geschichte nicht absprechen kann, ist definitiv die Spannung. Mir als Leser ist es wirklich schwer gefallen, dass Buch aus der Hand zu legen, da es von Anfang an rasant losgeht. Es gab kein Kapitel, dass ich als "unnötig" empfand. Ich muss aber auch zugeben, dass es keine unerwarteten Handlungsverläufe gab. Alles ist ziemlich vorhersehbar, daher gab es leider für mich keine Überraschungseffekte.
Schade fand ich es auch, dass wir kaum Hintergrundinformationen über die Welt und die verschiedenen Clans bekommen haben.
Auch was die Hauptfiguren angeht, bin ich eher zwiegespalten. Zélie und Amari haben mir wirklich gut gefallen, da beide vielschichtig waren und auch charakterliche Entwicklungen hatten. Ziemlich blass dagegen war Tzain. Seine einzige Rolle bestand darin, der Liebesinteressent für Amari zu sein. Für mehr war er leider nicht da.
Negativ aufgefallen ist mir aber besonders Inan. Es gab zwar Anzeichen, dass er gegen dieses brutale Vorgehen bezüglich der Magie und seinen Anwendern ist, diese plötzliche 180 Grad Wendung kam mir aber dann doch zu schnell.
Genauso seltsam war die Liebesgeschichte zwischen Inan und Zélie. Von Hass zu Liebe innerhalb von wenigen Seiten war einfach nicht glaubwürdig. Zudem war diese Lovestory total unnötig für den Handlungsverlauf. Hätte man sich sparen können.
Am seltsamsten fand ich aber die Rolle des Königs. Er wurde als das pure Böse dargestellt, ohne weitere Facetten. Selbst seine eigenen Kinder hätte er ohne Probleme abgeschlachtet, obwohl ihm der Verlust seiner 1. Familie so sehr schmerzte?
Alles im allen ist "Children of Blood and Bones" eine spannende und actionreiche Story, die mit starken weiblichen Figuren glänzt, vom Storyverlauf aber sehr vorhersehbar ist und zudem zu viel Zeit mit unnötigen Thematiken (Liebesgeschichte zwischen Inan und Zélie) verplempert. Und wer auch einen vielschichtigen Bösewicht hofft, dürfte eher enttäuscht werden.