Blutnacht

Obwohl mich Band 3 enttäuscht zurück gelassen hat, wollte ich die Reihe trotzdem noch nicht abschreiben und habe gespannt nach Band 4 gegriffen. Es hat sich definitiv gelohnt und für mich war dieser Teil wieder durchweg spannend.

Nach Band 3 trifft man Alexander Blix in einer neuen Umgebung, einem Gefängnis, wieder. Mich hat die Idee gleich angesprochen und ich war total gespannt auf die Umsetzung. Ich fand die Atmosphäre im Gefängnis sehr gelungen umgesetzt und das aufeinandertreffen von Polizist und Häftling auf der gleichen Seite ist lesenswert. Es dauert nicht lange, bis nach und nach klar wird in welche Richtung sich das Ganze bewegen wird. Auch wenn es einige Szenen im Gefängnis gibt und ich die recht spannend fand, hat mich die Verbindung von Blix zu den Ereignissen, die sich außerhalb abspielen, etwas enttäuscht. Auf der einen Seite ist es nicht überraschend, dass Blix bei diesen Umständen keine Wunder vollbringt, aber für mich hatte er trotzdem zu wenig Einfluss auf den Fortgang der Geschichte, was seinen Part manchmal etwas unnötig gemacht hat. Trotzdem habe ich auch seine Kapitel gerne gelesen, weil die Ereignisse im Gefängnis nicht wegzudenken sind.

Die Geschichte, die nach und nach ans Tageslicht kommt, hat mich von Anfang an gefesselt und die Spannung wurde mit jedem Kapitel noch weiter gestiegen. Ich habe schnell angefangen zu spekulieren und beim Lesen haben meine Gedanken ständig versucht, jedes neue Puzzleteil einzubauen. Es hat nicht lange gedauert, bis ich mit den Figuren mitgefiebert und ein Stück auch mitgelitten habe. Die Geschichte wandelt sich bis zum Schluss, wodurch auch die Figuren immer in ein anderes Licht gerückt werden. Ich fand den Aufbau und den Verlauf gelungen, denn an keiner Stelle wurde zu viel verraten und die Seiten wurden spannend ausgefüllt, sodass man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Die Wendungen und Auflösungen kommen an den richtigen Stellen und werden spannend dargestellt. Zwischendurch war ich etwas genervt, dass die Kapitel meistens nur mit Andeutungen enden, wodurch ich sehr auf die Folter gespannt wurde. Auf der anderen Seite hat es aber auch dazu beigetragen, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte. Mit kurzen Kapiteln kommt man sehr flott durch die Geschichte und mit vielen Perspektivwechsel gibt es eine sehr angenehme Abwechslung.

Obwohl es kein komplexer Thriller ist und es leicht ist, den Überblick zu behalten, konnte mich der Thriller sehr überzeugen. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und auch die Umsetzung hat sehr gut gepasst und ist gelungen. Einen halben Stern Abzug gibt es dafür, dass ich mir von Blix etwas mehr Einfluss gewünscht hätte und es mir etwas zu häufig die gleichen Andeutungen gab. Dieser Teil hat es für mich wieder rausgerissen und bekommt eine klare Empfehlung.

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Nach Blix‘ schwerstem, nun sein persönlichster Fall

Nach den Schüssen auf den Mörder seiner Tochter wurde Blix selbst inhaftiert. Der Gefängnisalltag ist nicht einfach für ihn und dann soll er auch noch einen Mithäftling aushorchen. Dessen Widersacher trachtet ihn nach dem Leben. Als auch noch eine junge Frau verschwindet, gerät die Lage beinahe außer Kontrolle.

Bereits das 4. Mal bange ich mit Blix und Emma. Die Kapitel werden wieder aus der Sicht beider Protagonisten geschildert, was das Tempo sehr hoch und den Fortgang der Handlung sehr spannend macht. Dabei ist die Story nicht sehr grausam, sie spielt eher mit dem Unterbewussten und ob und wie Blix den Täter aus dem Gefängnis heraus stellen will.

Der Täter ist bald bekannt, was der Lesefreude aber keinen Abbruch tut. Die beiden Autoren verstehen es wieder, den Leser zu fesseln. Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen, weil ich es nicht aus den Händen legen konnte. Die Charaktere fand ich wieder sehr gut herausgearbeitet, vor allem auch im Gefängnisalltag, der zum Glück nicht so derb dargestellt war wie in manch anderen Krimis.

Fazit: Blix und Ramm sind für mich ein tolles Team und ich hoffe, dass die Reihe mit Blutnacht nicht zu Ende ist.

Alexander Blix ist in Haft, weil er unter unklaren Umständen im Dienst jemanden getötet hat. Als (ehemaliger) Polizist hat er nicht den besten Stand. Dennoch bekommt er mit dem Mithäftling Jarl Inge, der kurz vor der Entlassung steht, etwas näheren Kontakt. Derweil recherchiert die Journalistin Emma Ramm über den Ausbruch eines in Deutschland inhaftierten Menschen, der nach seinem Ausbruch anscheinend auf dem Weg nach Norwegen ist. Offensichtlich ist sein Ziel derselbe Ort, aus dem auch Jarl Inge stammt. Kann das ein Zufall sein? Alexander Blix und Emma Ramm müssen ihre Kräfte bündeln.

In diesem vierten Auftritt müssen Blix und Ramm in ungewöhnlichen Umgebungen agieren. Blix ist wegen der früheren Ereignisse in Hauft und Emma, die immer dicht dran sein will, ist für ihre Recherche aufs Land gefahren. Zum Glück hat Blix die Erlaubnis zu telefonieren, so das er sich Mit Emma austauschen kann. Wieso zieht es den Ausbrecher überhaupt nach Norwegen? Möglicherweise an einen recht abgelegenen Ort. Und was will Blix aus Jarl Inge herausholen? Überhaupt muss Blix sich mit Menschen beschäftigen, die er sonst nur von der anderen Seite des Gitters kannte.

Im Zusammenhang mit dem vorherigen Band betrachtet, wirkt es so, als sei die Handlung nur deshalb so konstruiert worden, damit Blix zu dieser Zeit im Gefängnis sein kann, um für einen Ermittlungsansatz präsent zu sein. Dafür wurde ein recht hoher Preis bezahlt, der einen die Reihe doch weniger mögen lässt. Auch der Handlungsstrang um Emma könnte als hölzern empfunden werden. Es werden Gefahren heraufbeschworen, die keine sind, um dann möglicherweise echte Gefahren zu harmlos erscheinen zu lassen. Zwar wird der Fortgang der Geschichte routiniert spannend beschrieben, doch insgesamt findet man mitunter nicht den richtigen Zugang zum Geschehen. Klar gibt es Opfer, die lange Zeit unter den Folgen leiden, aber auch in Norwegen sollte es möglich sein, Hilfe zu finden, auch wenn die Familie ihren Pflichten zur Hilfeleistung nicht nachkommt. Gut sind allerdings die Irreführungen, die das Autorenduo ihren Lesern unterbreitet. Vielleicht hat die Reihe ihren Zenith ein wenig überschritten, dennoch ein fesselnder Thriller, der kurzweilige Lektüre bietet.