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Veröffentlicht am 26.06.2024

Beeindruckendes Sachbuch nicht nur für Kinder

Indigene Menschen aus Nordamerika erzählen
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„...Mit diesem Buch laden wir dich auf eine kleine Reise zu den indigenen Völkern Nordamerikas ein. Diese deutsche Ausgabe der englischen Originalfassung bietet dir einen Einblick in diese Welt durch die ...

„...Mit diesem Buch laden wir dich auf eine kleine Reise zu den indigenen Völkern Nordamerikas ein. Diese deutsche Ausgabe der englischen Originalfassung bietet dir einen Einblick in diese Welt durch die Worte eine Piikani – Mannes...“

Diese Zeilen stehen am Anfang des Buches. Der Autor Dr. Eldon Yellowhorn ist Professor für Archäologie und Anthropologie.
Das Buch erzählt in acht Kapiteln von den Lebensweisen der indigenen Völker Nordamerikas. Dabei beschäftigen sich die Kapitel mit den Lebensgrundlagen, die eigentlich für die gesamte Menschheit gelten. Es geht um den Umgang mit Wasser, Segen und Gefahr von Feuer, nachhaltige Ernährung, Wege der Heilung, Kenntnisse des Himmels und das Bewahren des Wissens.

„...Die Menschheit hat das Netz des Lebens nicht gewoben. Wir sind nur ein Faden innerhalb dieses Netzes. Was auch immer wir dem Netz antun, tun wir uns selbst an. Alle Dinge sind miteinander verbunden...“

Diese Worte eines Chief ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Es will aufzeigen, wie das Wissen der indigenen Völker heute gegen die neuen Bedrohungen einsetzbar ist.
Jedes Kapitel beginnt mit einer Karte, auf der gezeigt wird, wo die einzelnen Stämme leben, die auf den nachfolgenden Seiten zu Wort kommen. Danach werden in kurzen Kapiteln die wichtigsten Vorgehen zum entsprechenden Thema erläutert. Eingebunden sind Sagen und Legenden, Sitten und Gebräuche. Farbig unterlegt werden kurze Fakten vermittelt. Ab und an werden Persönlichkeiten vorgestellt, die sich besonders um die Umwelt verdient gemacht oder die Verbindung zwischen alten Wissen und neuen Erkenntnissen vorangetrieben haben.
Das Buch besticht durch seine Vielfalt und seine klaren Aussagen. Es zeigt, wie das Leben im Einklang mit der Natur funktionieren kann. Ab und an wird deutlich, dass indigene Völker in Nordamerika auch heute noch um ihre Rechte kämpfen müssen, wenn Profitgier dominiert.
Eine Vielzahl hochwertiger farbiger Fotografien veranschaulichen das Geschriebene.
Das buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es gehört in jede Kinderbibliothek.

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Oma und ihre Weltsicht

Oma Hildegard und der Spielplatz des Schreckens
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„...Lebensabend auf dem Spielplatz. Ja, das hatte ich mir anders vorgestellt. Und so sitze ich da, während die Apfelschnitze oxidoeren, denn die will auch keienr, und frge mich, was hier falsch gelaufen ...

„...Lebensabend auf dem Spielplatz. Ja, das hatte ich mir anders vorgestellt. Und so sitze ich da, während die Apfelschnitze oxidoeren, denn die will auch keienr, und frge mich, was hier falsch gelaufen ist...“

Eigentlich wollte die 74jährige Hildi von Henn, geschieden und verarmter Adel, mit ihrer besten Freundin nach Indien. Dann aber bekam ihre Tochter ein Angebot, das sie nicht ablehnen konnte, weil es einen Karrieresprung nach oben bedeutet. Also war die Oma als Kinderbetreuerin gefragt. Ein Kindergartenplatz ist in weiter Ferne und der Schwiegersohn bekommt seine Selbstständigkeit nicht in den Griff
Die Autorin hat eine humorvolle Geschichte geschrieben. Sie nimmt fast alles auf die Schippe, was man auf die Schippe nehmen kann, hält nicht nur ihrer Generation, sondern auch der Jugend einen Spiegel vors Gesicht und sorgt für viele amüsante Lesemomente.
Schon die Namen der Kinder auf dem Spielplatz sind vom Feinsten. Ihr Enkelsohn Fritz – Ferdinand trifft Leif – Lucas und Igor - Hugo . Auch Olive – Estelle finde ich köstlich. Arme Kinder!
Natürlich gibt es im Sandkasten Streit. Oma steht voll auf der Seite der Enkeltochter.

„...Sophie, lass dir niemals die Butter von der Brezen nehmen und schon gar nicht die Schaufel aus der Hand. Zur Not hau ihm eins mit dem Eimer über...“

Kindermund darf ebenfalls nicht fehlen. Bei einem Waldspaziergang erzählt die Oma, was sie früher gespielt haben. Darauf entgegnet der Enkelsohn:

„...Aber hier ist kein Bach, das Moos ist noch feucht, und Indianer sagt man nicht mehr. Du hast indigene Völker gespielt...“

Das Leben in dem Alter hat auch Schattenseiten. Von manch guten Freund muss man sich verabschieden. Außerdem gilt es zu akzeptieren, dass ja die jüngere Verwandtschaft von tödlicher Krankheit betroffen sein kann. Tai, Hildis Freundin, sieht das so:

„...Lebenskunst ist die Kunst des richtigen Weglassens. Lass den Schmerz gehen...“

Dann bekommt Ferdi für wenige Stunden einen Kigaplatz. Oma geht mit zur Eingewöhnung und hat ihre eigene Meinung zu dem Geschehen.
Oma fährt Porsche. Als ihr ein Lastenradfahrer dumm kommt, kontert sie:

„..Leben Sie Ihr Bio-Programm, und ich genieße mein Leben, nachdem ich den Grundstein für Ihr Luxus-Weltretterdasein gelegt habe!...“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Leicht überspitzt werden die ach so wichtigen Probleme unserer Zeit gut in Humor verpackt wiedergegeben. Ein letztes Zitat, was eher ein ernstes Thema als Hintergrund hat, soll meine Rezension abschließen.

„...Freiräume, um sich auszuprobieren, um zu entdecken und eigene Erfahrungen zu machen, gibt es heute viel weniger als früher. Kinder sind heute besser überwacht als ein DDR-Bürger. Sie haben mindestens ein AirTag oder einen GPS-Tracker im Rucksack […] Sie tragen ihre eigene Wanze freiwillig mit sich rum...“

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Ein etwas anderer Liebesroman

Sweet Valentine / Eine Freundschaft gefüllt mit Liebe
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„...Warum kann man bei einer Hochzeit nicht allein aufkreuzen? Oder bei so einer doofen Familienfeier?...“

Die Frage stellt sich nicht nur Jenna. Aber es hilft alles nicht. Sie braucht dringend einen ...

„...Warum kann man bei einer Hochzeit nicht allein aufkreuzen? Oder bei so einer doofen Familienfeier?...“

Die Frage stellt sich nicht nur Jenna. Aber es hilft alles nicht. Sie braucht dringend einen Mann an ihrer Seite. Es ist jedoch weit und breit keiner in Sicht. Bisher hatte sie kein Glück mit Männern.
Die Autorin hat erneut eine abwechslungsreiche Liebesgeschichte in dem kleinen Ort Valentine in Amerika angesiedelt.
Der Schriftstil ist locker und leicht. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Jenna bittet ihre Mitarbeiterin und Freundin Jamie, mit ihr abends auszugehen. Sie ahnt nicht, dass sie jedes Mal, wenn sie dann mit einem Mann verschwindet, Jamie das Herz bricht. Die ist nämlich in sie verliebt, kann und will aber nicht darüber sprechen. Sie hat zu viel Angst davor, dass dann ihre Freundschaft in die Brüche geht.
Als die Zeit bis zur Familienfeier knapp wird, schlägt Jamie ihrer Freundin vor, Jayden, Jamies Bruder, als Begleiter zu nehmen. Doch das führt zu weiteren Gewissenskonflikten.
In ihrem Job sind die beiden gerade dabei, eine Ausstellung über die indigenen Völker zu organisieren. Stammeshäuptlinge werden den Ort besuchen. Gut gefallen hat mir der kurze Rückblick in die Vergangenheit.

„...Als die ersten Welle von Siedlern nach Neuengland kam, drohten viele von ihnen zu verhungern. Sie hatten keine Ahnung, wie in diesem Land der Boden bestellt werden musste...“

Damals bekamen sie Hilfe durch die Abenaki.
In diesem Teil hat mir Jayden sehr gut gefallen. Er weiß, was er will, zeigt Jenna deutlich die Grenzen auf und kümmert sich um seine Schwester.
Jamie nimmt sich ein Auszeit und geht nach New York. Dort macht ihr eine neue Bekannte sehr schnell deutlich:

„...Solange wir Angst haben, zu dem zu stehen, was wir sind, wird sich in den Köpfen nichts ändern...“

Für manch Überraschung sind die Rentner der Gemeinde gut. Natürlich hat Mrs March schon lange mitbekommen, was mit Jamie los ist. Wie immer belässt sie es bei Andeutung. Doch am Edne sind des die älteren Herrschaften, die für den positiven Ausgang sorgen.

„...Alle, die euch für eure Liebe verurteilen, verdienen nicht, dass ihr euch mit ihnen abgebt...“

Recht haben sie! Noch einen Gedanke, der am Ende der Geschichte von Jenna formuliert wird, finde ich wichtig. Jenna will nicht mehr wissen, wie ihre genaue sexuelle Orientierung ist. Ihr genügt es, die Liebe zu Jamie zu leben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 22.06.2024

Fesselnder Roman

Rebellin mit Herz
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„...Noch nie habe ich eine unerquickliche Wartezeit so unterhaltsam erlebt wie heute...“

Wir schreiben das Jahr 1811. Lady Henrietta Murray hat gerade in der Nähe des Landsitzes ihrer Familie einen amüsanten ...


„...Noch nie habe ich eine unerquickliche Wartezeit so unterhaltsam erlebt wie heute...“

Wir schreiben das Jahr 1811. Lady Henrietta Murray hat gerade in der Nähe des Landsitzes ihrer Familie einen amüsanten Schlagabtausch zwischen Lily Thomson und Theodore Longfellow mitbekommen. Zurück in London fällt sie deshalb eine ungewöhnliche Entscheidung.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Er beinhaltet eine gewisse Leichtigkeit, lässt Raum für die sozialen Probleme der damaligen Zeit und zeigt vor allem in den gut aufbereiteten Gesprächen Tiefe. Viele Kleinigkeiten in der Handlung zeugen von der ausführlichen und exakten Recherche der Autorin.
Lady Henrietta, Mitte 50, gehört zum englischen Hochadel. Als unverheiratete Frau lebt sie zurückgezogen. Das will sie ändern. Deshalb engagiert sie Lily als ihre Gesellschafterin. Lily ist zwar die Enkelin eines Baronet, aber als dritter Sohn blieb ihrem Vater nur der Beruf des Pfarrers in einem kleinen Ort in East Sussex. Allerdings hat er für eine exzellente Schulbildung seiner Tochter gesorgt. Auch Einladungen auf die Bälle des Landadels haben sie mit den gesellschaftlichen Konventionen vertraut gemacht.
In London führt Henrietta Lily in die Welt des Hochadels, denn sie nimmt erstmals wieder Einladungen an. Allerdings ist Lily mit den Feinheiten nicht vertraut. Das geht damit los, dass das, was gesagt wird, und das, was gemeint ist, nicht das Gleiche sein muss. Auch wer mit wem wie oft tanzt, unterliegt strikten Regeln. Das sorgt für Spannung und beim Leser für amüsante Momente. Für die Betroffenen ist es weniger amüsant.
Entgegen aller Warnungen unternimmt Lily eine Fahrt in das Hafenviertel. Dort wird eine Junge von den Pferden verletzt. Lily bringt ihn in Henriettas Haus. James, wie der Junge heißt, informiert sie über das Leben der Kinder in den Docks. Lily möchte Hilfe für sie organisieren, scheitert aber.

„...Mit dem Kind selbst will hier niemand etwas zu tun haben. Ebenso wie man auf einer Gesellschaft mit Hunger, Vernachlässigung, Krieg oder politischen Themen konfrontiert werden will...“

Zu den spannendsten Gesprächen gehören die zwischen Lily und Marvin, Earl of Kantley. Letzterer hat sich entgegen den Gepflogenheiten seiner Zeit ein florierendes Handelsunternehmen aufgebaut. Auf Grund seiner Stellung in der Gesellschaft kann er es sich leisten, auch mal aus der Reihe zu tanzen.
Lily gibt nicht auf und weiß sich von Henrietta unterstützt. Sie entwickelt ein ungewöhnliches Geschäftsmodell, kennt aber zu gut die Risiken. Ab und an geht ihr ein Ratschlag ihrs Vaters durch den Kopf.

„...Immer wieder hatte sie versucht, die Umstände in ihrem Sinne durch Gebete zu beeinflussen. Und stets hatte ihr Vater sie daran erinnert, dass Gott auf ihre Gebete drei Antworten hatte: ja, nein und ...warte...“

Geduld aber war nicht Lilys Stärke. Hinzu kommt, dass die Damen der Gesellschaft sie gern unterstützt hätten, aber kaum über eigene ausreichende Mittel verfügten. Und bei den Herren biss zumeist sie auf Granit.
Zu Beginn jedes Kapitels gibt es einige kurze Zitate aus der Zeitung. Deren Inhalt spielt dann im Text mal mehr, mal weniger eine Rolle.
Das Buch zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche Handlung aus. Die Verhältnisse in den Docks werden sehr anschaulich und keinesfalls einseitig beschrieben. Spannend finde ich auch die Entwicklung von Henrietta zu einer selbstbewussten Frau, die weiß, was sie will.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Letztendlich geht es um aktiv gelebte Nächstenliebe, auch wenn der Zweck nicht immer die Mittel heiligt, wie Lily erfahren muss.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Gemeinsam kann man viel schaffen

Ponyhof Apfelblüte (Band 22) - Lena und Samson retten den Wald
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„...Sie und Mia führten immer noch, als plötzlich etwas mit lauten Dröhnen zwischen den Bäumen auf der anderen Seite auftauchte. Es war ein Quad...“

Aska, Mias Pony, hält an. Es ist allein Mias Körperbeherrschung ...

„...Sie und Mia führten immer noch, als plötzlich etwas mit lauten Dröhnen zwischen den Bäumen auf der anderen Seite auftauchte. Es war ein Quad...“

Aska, Mias Pony, hält an. Es ist allein Mias Körperbeherrschung zu verdanken, dass ihr beim Sturz nichts passiert. Die Quadfahrerin interessiert es wenig, dass sie eine Unfall verursacht hat.
Die Autorin hat erneut eine spannende Geschichte geschrieben. Der Schriftstil ist kindgerecht. Die Schriftgröße ist so gewählt, dass dass sich das Buch durchaus für 7jährige eignet.
Mia und ihre Freunde erfahren, dass auf der Lichtung im Wald eine Quadstation gebaut werden soll. Damit wird das Reiten auf den Waldwegen gefährlicher. Außerdem werden die Tiere gestört. Gibt es eine Möglichkeit, diese Station zu verhindern?
Lena hat eine Idee. Gemeinsam mit ihren Freundinnen nimmt sie die in Angriff. Eigentlich haben sie sich Unterstützung vom Bürgermeister erhofft. Doch der hat die Station schon genehmigt.
Viele Schwarz – Weiß – Zeichnungen veranschaulichen das Geschehen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, wie man unterschiedliche Interessen unter einen Hut bringen kann.

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