Enttäuschend
Die BesucherinJoy Fielding gehört schon lange zu den festen Größen im Bereich der Romane mit Spannungsfaktor. Ich war noch ein Teenie, als ich “Lauf, Jane, lauf!” von ihr gelesen habe. Weitere Bücher sind gefolgt. Und ...
Joy Fielding gehört schon lange zu den festen Größen im Bereich der Romane mit Spannungsfaktor. Ich war noch ein Teenie, als ich “Lauf, Jane, lauf!” von ihr gelesen habe. Weitere Bücher sind gefolgt. Und wenn ich mich recht erinnere haben sie mir immer ganz gut gefallen. Jetzt war mir ihr neuer Roman “Die Besucherin” aufgefallen und spontan hatte ich mal wieder Lust, etwas von Joy Fielding zu lesen.
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Darum geht’s: Lindas beste Freundin Carol ist an Demenz erkrankt. Bei einem von Lindas Besuchen in der Pflegeeinrichtung offenbart ihr die ebenfalls demente Patientin Jenny, mehrere Menschen getötet zu haben. Dann stirbt auch noch unerwartet ein Patient auf der Station…
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Auf dem Cover steht “Roman”. Trotzdem verspricht der Goldmann-Verlag hier vollmundig einen hochspannenden Thriller. Da gehen unsere Meinungen aber deutlich auseinander. Für mich ist die Geschichte keines von beiden. Also weder hochspannend noch ein Thriller. Aber auch als Roman konnte mich die Story nicht begeistern. Abgesehen vom flüssigen Schreibstil der Autorin, habe ich nicht viel Positives daran gefunden. Die Handlung ist zu Beginn noch ganz vielversprechend. Das verflüchtigt sich aber schnell. Das Ende ist dann zwar nochmal okay, kann es aber auch nicht mehr rausreißen.
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Die Geschichte klingt an sich interessant. Sie wird von Joy Fielding auch authentisch wiedergegeben. Das bringt aber auch eklatante Probleme mit sich. Jennys fehlende Erinnerung führt zu redundanten Gesprächen. Das ermüdet doch sehr beim Lesen und führt dazu, dass die Handlung durch ständige Wiederholungen auf der Stelle tritt. Außerdem haben mich Jennys Tourette-artige Anwandlungen, in denen sie das F-Wort zig mal aneinanderreiht, beim Lesen extrem gestört. Auch der Handlungsstrang mit Lindas Tochter und Schwiegersohn und ihren Eheproblemen hat mich nicht gepackt. Am Ende wird zwar deutlich, wofür das alles gebraucht wurde, aber rückblickend konnte es mich auch dadurch nicht begeistern.
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Fazit: Das Buch hat mich genervt. Die Geschichte habe ich als saft- und kraftlos empfunden. Mir persönlich fehlt es an Spannungsmomenten. Und das wird noch nicht mal durch eine tolle Atmosphäre wettgemacht. Die hat das Buch nämlich auch nicht. Schade, aber “Die Besucherin” ist für mein Empfinden leider sehr schwach. Damit habe ich mit Joy Fielding jetzt wohl abgeschlossen.