Es gibt nichts, das Gott nicht schafft
27 Sommer„Sag mir nicht, dass es irgendetwas gibt, das Gott nicht schafft.“
Dieses Lebensmotto von Ronald Olivier hat er sich nicht einfach so überlegt. Nein, er hat erlebt, dass Gott Dinge bewegen und verändern ...
„Sag mir nicht, dass es irgendetwas gibt, das Gott nicht schafft.“
Dieses Lebensmotto von Ronald Olivier hat er sich nicht einfach so überlegt. Nein, er hat erlebt, dass Gott Dinge bewegen und verändern kann, Wege schafft und Türen öffnet, wo es menschlich gesehen nicht möglich ist.
In „27 Sommer“ berichtet Ronald Olivier offen, ehrlich und aufrichtig von seinem Leben, das die längste Zeit im Gefängnis stattgefunden hat.
An Weihnachten 1992 erschießt er einen Jungen, er ist damals 16 Jahre alt. Seine Tage verbrachte er auf den Straßen von New Orleans mit Autos knacken, Menschen aufmischen und mit Drogendealen. Als er ins Gefängnis kommt, macht er sich zunächst keine allzu großen Sorgen; denkt er kommt gleich wieder raus, da er ja noch Minderjährig ist. Doch es soll alles anders kommen: Ronny wird zu lebenslänglicher Haft verurteilt.
Olivier berichtet davon, wie er im Gefängnis auf Gott getroffen ist. Sein Leben unter seinen Willen gestellt hat und dadurch die größten Veränderungen in seiner Persönlichkeit, seinem Charakter, seiner Redeweise etc. erlebte.
Er gibt Einblicke ins Leben in den verschiedenen Gefängnissen, besonders ins „Angola“, das als Hölle auf Erden gilt. Nicht nur einmal sitzt er in Isolationshaft – teils unverschuldet. Kämpft gegen Verzweiflung, Depressionen und der Verlockung aufzugeben.
Doch Gott hat einen Plan mit ihm. Und so holt er im Gefängnis seinen Schulabschluss nach. Studiert Theologie und wird Seelsorger und Pastor in verschiedenen Gefängnissen und Abteilungen. Er gewinnt die Herzen vieler Gefängniswärter und erlebt die Gunst Gottes auf seinem Leben, auch wenn nicht alles glatt verläuft.
Und dann, nach über 20 Jahren gibt es eine Gesetzesänderung, die ihm letztlich den Weg in die Freiheit ebnet.
Dieses Buch zeigt auf, wie groß die Liebe Gottes ist. Er ist bereit selbst Mördern zu vergeben und ihre Herzen komplett zu verändern. Und Gott möchte solche Menschen gebrauchen – genauso wie den Paulus in der Bibel.
Die Geschichte ist sachlich und ungeschönt geschrieben. Der leichte Schreibstil macht es möglich schnell voranzukommen, doch muss man immer wieder innehalten und das Beschriebene erstmal verdauen. Wer noch nie im Gefängnis war, kann sich glaube ich, nicht annähernd vorstellen, wie das Leben dort drinnen ist. Olivier ist ehrlich. Legt auch seine Gefühle und Kämpfe offen und genau das macht ihn stark. Er ist bereit aktiv gegen die Gedanken der Verzweiflung anzugehen. Er sucht Vergebung, vergibt wo ihm Unrecht getan wird. Ist freundlich und gütig, entwickelt immer mehr positive Charaktereigenschaften.
Beeindruckt hat mich vor allem, dass er bereit war sein ganzes Leben im Gefängnis zu verbringen und die Konsequenzen für seine Taten zu tragen. Er hat sich entschieden aus seinem Leben das Beste zu machen, egal wie eingeschränkt es auch sein mochte. Das macht für mich einen starken Menschen aus. Nicht auf das zu schauen, was man nicht hat und darüber zu jammern, nein dankbar für das sein, was man hat und alles daran setzen seine Gaben und Talente an dem Ort einzusetzen, an dem man ist.
Für Ronald Olivier ist die Bibelstelle wahr geworden: Jesus hat ihn frei gemacht. Nicht nur innerlich – nein auch äußerlich. Er hat ihm die Gefängnistüren geöffnet. Welche Gnade und welches Zeugnis für die Menschen!
Gott verändert auch heute noch Menschenleben. Und ich hoffe, dass wir Menschen, die erneuert wurden, nicht nach ihren vergangenen Taten beurteilen, sondern mit den Augen Jesu sehen können: Als Neue Schöpfung in Ihm.
Dieses Buch ist ein Appell an uns, uns von Gottes Kraft verändern zu lassen. Unsere Sünden zu bekennen, sie abzulegen, wenn nötig die Konsequenzen zu tragen, und dann wiederum darauf zu vertrauen, dass für Gott alles möglich ist und er auch uns zum Segen für andere gebrauchen kann.