Platzhalter für Profilbild

natze

Lesejury Profi
offline

natze ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit natze über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2024

Ein zweiter spannender Fall für Lily Brown.

Wer mit den Wölfen heult
0

Wer mit den Wölfen heult ist der zweite Fall der Psychotherapeutin Lily Brown, die zur Aufklärung eines Falles beauftragt wurde. Sie wird gebeten ein Gutachten über einen Polizisten zu verfassen, der angeblich ...

Wer mit den Wölfen heult ist der zweite Fall der Psychotherapeutin Lily Brown, die zur Aufklärung eines Falles beauftragt wurde. Sie wird gebeten ein Gutachten über einen Polizisten zu verfassen, der angeblich aus Versehen auf seinen Kollegen geschossen hat. Doch war das wirklich aus Versehen oder steckt da mehr dahinter? Was hat Martin Gordon zu verbergen und ist er gegenüber seiner Therapeutin immer offen und ehrlich? Lily macht sich auf die Suche nach der Wahrheit und stößt dabei in ein Wespennest.

Wieder einmal ist Tessa Duncan ein spannender Fall gelungen, der auf wahren Begebenheiten beruht. Lily Brown war mir bereits vom 1. Fall bekannt. Gekonnt versucht die Psychotherapeutin der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Dabei hat sie ein tolles Bauchgefühl, das ihr in der einen oder anderen verzwickten Situation weiterhilft. Die Protagonistin Lily ist mir nach wie vor sehr sympathisch. Sie setzt sich für ihre Patienten ein und versucht so gut sie kann zu helfen. Das ist auch bei dem zweiten Erzählstrang in diesem Buch der Fall. Sie betreut eine schwangere Frau, die ihr erstes Kind durch den plötzlichen Kindstod verloren hat. Tessa Duncan beleuchtet bei dem zweiten Erzählstrang die Schwierigkeiten, die man teilweise als Psychotherapeutin hat. Das fand ich sehr interessant und spannend. Auch in diesem Fall gibt es Wendungen, die man zu Beginn so nicht vorhersehen konnte.
Der Fall von Martin Gordon ging mir genauso unter die Haut wie der Fall von Jerry. Unfassbar, was da so alles ans Tageslicht kommt. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen. Kurze Kapitel erhalten den Spannungsbogen genauso wie die Abwechslung zwischen den Fällen und Lilys Privatleben. Bei dieser Reihe ist es nicht nötig zuerst den 1. Band zu lesen, auch wenn Lilys Privatleben ein roter Faden ist. Bei Lilys Privatleben bleibt Tessa Duncan genauso authentisch wie bei der Schilderung ihrer Fälle. Lily und ihr Partner Dan erscheinen mir wie aus dem Leben gegriffen. Das hat mir sehr gut gefallen.


Fazit: Der zweite Band der „Canterbury - Reihe“ hat mich genauso überzeugt wie der 1. Band. Spannend werden die Ereignisse erzählt und man möchte mehr über die wahren Hintergründe erfahren. Das Buch hat mir viele tolle Lesestunden bereitet und ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ganz besonders gefallen hat mir dabei, dass die Fälle auf wahren Begebenheiten beruhen. Das erzeugt zumindest bei mir ein besonderes Gänsehautfeeling.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2024

Eine wundervolle Zeitreise durch Murano und das Glasmacherhandwerk

Das Geheimnis der Glasmacherin
0

Tracy Chevalier erzählt in ihrem Buch „Das Geheimnis der Glasmacherin“ die Geschichte von Orsola Rosso. Die Familie Rosso ist eine bekannte Glasmacherfamilie von Murano. Als der Vater Lorenzo Rosso auf ...

Tracy Chevalier erzählt in ihrem Buch „Das Geheimnis der Glasmacherin“ die Geschichte von Orsola Rosso. Die Familie Rosso ist eine bekannte Glasmacherfamilie von Murano. Als der Vater Lorenzo Rosso auf tragische Weise stirbt, übernimmt die junge Tochter Orsola gegen alle Regeln einen Teil des Kunsthandwerks.

Tracy Chevalier beginnt ihre Reise durch die Glasmacherkunst von Murano im Jahre 1486, dem Zeitalter der Renaissance. Zu diesem Zeitpunkt genießt Venedig seine Stellung als Handelszentrum von Europa und einem großen Teil der restlichen Welt. Die Zeitreise endet in der Neuzeit. Bei dieser Zeitreise, die die Autorin die Zeit „alla Venezia“ nennt, altern die Protagonisten weniger schnell. Dadurch erlebt die Familie ca. 500 Jahre der Geschichte des Glaskunsthandwerks und der Insel Murano. Detailreich und informativ verwebt die Autorin dabei historische Tatsachen mit der fiktiven Familiengeschichte. Die Protagonistin Orsola war mir dabei sehr sympathisch und ist mir ans Herz gewachsen. Sie hat eine starke Persönlichkeit und setzt sich mit aller Kraft für ihre Familie ein. Dabei hat sie stets ein Ziel vor Augen. Ihr Bruder Marco ist mir etwas unsympathisch. Mit ihm wurde ich während der ganzen Geschichte nicht wirklich warm.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen. Detailreich und sehr anschaulich beschreibt sie den Vorgang der Herstellung von Glasperlen. Vor allem die einzelnen Perlenarten werden sehr authentisch und bildhaft beschrieben. Ich konnte mir die Sachen vor meinem inneren Auge gut vorstellen. Das Setting Venedig und Murano wird in den jeweiligen Zeiten anschaulich und bildhaft beschrieben. Es hat mir Freude bereitet, in die jeweiligen Zeiten und Ortschaften abzutauchen. Einzelne italienische Fachbegriffe, die am Ende der Geschichte nachgeschlagen werden können, fließen in die Geschichte mit ein. Das fand ich sehr spannend. Dass dadurch kurz mein Lesefluss unterbrochen wurde, hat mich dabei nicht gestört.

Fazit:
Der Autorin ist ein tolles Buch mit einer Zeitreise durch die Glasmacherkunst von Murano gelungen. Liebhaber des Glaskunstwerkes und Leser*innen von historischen Romanen kann ich das Buch wärmstens empfehlen. Ich habe die Geschichte sehr genossen und hatte viele schöne, unterhaltsame Lesestunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.08.2024

Ein unglaublich tolles Buch! Es gehört zu meinen Jahreshighlights. Ein Buch über Freiheit und Liebe zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Im Nordwind
0

Das Buch „Im Nordwind“ von Miriam Georg ist der Auftakt der neuen Dilogie. Die Geschichte spielt Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts in Hamburg. Alicia ist eine starke Frau, die sich gegen die Widrigkeiten ...

Das Buch „Im Nordwind“ von Miriam Georg ist der Auftakt der neuen Dilogie. Die Geschichte spielt Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts in Hamburg. Alicia ist eine starke Frau, die sich gegen die Widrigkeiten der damaligen Zeit versucht aus ihrer Ehe zu befreien. Ihr Mann Henk macht ihr das Leben zur Hölle. Sie denkt an das Wohl ihres Kindes und an ihr eigenes Wohl und versucht das Unmögliche. Sie möchte sich von ihrem Mann scheiden lassen.

Voller Vorfreude habe ich den 1. Band der neuen Dilogie von Miriam Georg erwartet. Ich wurde nicht enttäuscht! Die Geschichte von Alicia hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Die Autorin erzählt sehr authentisch von dem Alltagsleben von Alicia in Hamburg zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die zunächst einmal viel aushält und erträgt. Von Beginn an habe ich mit Alicia gelitten, mitgefiebert, gehofft und gebangt! Sie ist mir als Protagonistin sofort ans Herz gewachsen! Mutig kämpft sie wie eine Löwin für sich und ihr Kind für ihr Wohl, Glück und eine gute Zukunft. Dabei bekommt sie Unterstützung von John Reeven, einem Rechtsanwalt. Er hat sich aus guter hanseatischer Tradition zur Aufgabe gemacht auch sozial schwächer gestellte Menschen zu beraten und zu ihrem Recht zu verhelfen. Er sieht in Alicias Fall wenig Chancen auf einen glücklichen Ausgang ihrer Situation. Dennoch versucht er alles, was in seiner Macht steht, um Alicia zu helfen. Auch John war mir von Beginn an sehr sympathisch. Er setzt sich nicht nur für Alicia ein, sondern opfert sich auch für die Belange seiner eigenen Familie. Sein Bruder Julius ist der typische Antagonist der Geschichte. Er war mir weniger sympathisch. Gekonnt schildert und beschreibt die Autorin die Charaktere der Geschichte. In einem zweiten Handlungsstrang erzählt Miriam Georg aus dem Jahr 1896 in der Nordmarsch. Die beiden Erzählstränge lässt die Autorin gegen Ende des Buches geschickt ineinanderfließen. Diese Abwechslung hat mir sehr gut gefallen. Immer wieder erfährt man mehr über manche Hintergründe der Geschichte und so manches Geheimnis kommt dadurch ans Tageslicht. Die Handlung ist geprägt von unerwarteten Wendungen und Problemen. Der Spannungsbogen wird durchgängig aufrechterhalten, so dass man das Buch kaum weglegen möchte. Trotz des Umfangs der Geschichte liest sich das Buch innerhalb kürzester Zeit. Dazu trägt auch der tolle Schreibstil der Autorin bei, der sich flüssig und leicht lesen lässt. Miriam Georg scheut sich nicht in ihrem Buch kritische, gesellschaftliche Themen aufzugreifen. Die Geschichte handelt von dem Mut zum Aufbruch ins Ungewisse, von Freiheit, von Sucht und der daraus resultierenden charakterlichen Veränderung eines Menschen und von Zusammenhalt bzw. Empathie von Menschen.
Gleichzeitig gelingt es der Autorin gewisse historische Fakten in ihren Roman einfließen zu lassen. So erfährt man Dinge über damals geltende Rechte bzw. über die Rechtsprechung. Auch das historische Hamburg mit dem Arbeiterviertel Uhlenhorst wird beschrieben sowie der Jahrmarkt Dom, die Holsten - Brauerei und noch weitere Schauplätze. Ganz besonders gefallen haben mir dabei die Vermerke der Autorin auf historische Quellen und die am Ende der Geschichte abgebildeten Fotos der damaligen Zeit. Dadurch konnte man sich die Holsten - Brauerei und auch das Leben von Schaustellern noch besser vorstellen. Einzig eine Übersicht über die Charaktere habe ich ein wenig vermisst bzw. hätte ich mir noch gewünscht. Das tut meiner Begeisterung über das Buch allerdings keinen Abbruch. Der erste Band endet mit einem wunderschönen Cliffhänger, der mich als Leserin voller Vorfreude auf den zweiten Band zurücklässt.

Fazit: Der Autorin ist ein fulminanter Auftakt zu einer neuen Dilogie gelungen. Fesselnd erzählt sie von der ersten bis zur letzten Seite die Geschichte von Alicia und John zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Bereits bei den ersten Seiten konnte mich die Autorin abholen Ich habe die Geschichte einfach nur genossen! Gerne mehr davon! Das Buch ist auf alle Fälle eines meiner Jahreshighlights und wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben! Ich kann es nur jedem Liebhaber von historischen Romanen ans Herz legen und empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.07.2024

Ein gelungener, romantischer Start der Hawaii - Love - Trilogie. Lesen, träumen und einfach nur wohlfühlen!

This could be love
0

Der Roman “This could be love” von Lilly Lucas ist der 1. Band der neuen Hawaii - Love - Trilogie. Nach einer Verletzung bereitet sich Louisa bei ihrer Patentante Kay auf Hawaii auf ihr Comeback im Tennissport ...

Der Roman “This could be love” von Lilly Lucas ist der 1. Band der neuen Hawaii - Love - Trilogie. Nach einer Verletzung bereitet sich Louisa bei ihrer Patentante Kay auf Hawaii auf ihr Comeback im Tennissport vor. Dort lernt sie den Nachbarn Vince kennen, auf den ihre Patentante nicht gut zu sprechen ist. Vince und Louisa lernen sich näher kennen, wodurch Louisa ein wenig zwischen die Fronten gerät.

Mit dem Auftakt zu der neuen Trilogie ist der Autorin ein wunderschöner, romantischer Start gelungen. Mit ihrem Enemies to Lovers - Trop ist ein toller 1. Band entstanden. Das Setting Hawaii ist sehr gut für eine solche Geschichte gewählt. Man kann sich einfach nur wegträumen. Der flüssige und bildhafte Schreibstil der Autorin lädt einen förmlich dazu ein mit dem Kopfkino nach Hawaii, den Strand und das Surfen zu reisen. Ich konnte die Sonne auf der Haut spüren, das Salz des Meeres in der Luft und habe mich einfach nur wohlgefühlt. Die beiden Protagonisten Louisa und Vince sind sehr sympathisch und werden authentisch dargestellt. Louisa muss sich während ihres Aufenthaltes auf Hawaii über einige Dinge klar werden. Was ist ihr wichtiger? Der Sport oder ihr privates Glück? Dabei ist sie ein äußerst zielstrebiger und starker Charakter, was mir sehr gut gefallen hat. Voller Disziplin verfolgt sie ihre Wünsche, Träume und Ziele. In ihrer Patentante Kay hat sie jemanden an ihrer Seite, auf deren Unterstützung sie zählen kann. Vince hingegen war für mich am Anfang etwas schwieriger einzuschätzen. Bei ihm wusste ich sehr lange Zeit nicht so richtig, was er eigentlich möchte, wie er tickt und was er denkt. Die Geschichte entwickelt sich zu Beginn noch langsam und nimmt dann durch das Kennenlernen von Louisa und Vince geschmückt mit einigen Spicy - Szenen an Fahrt auf. Erst zu einem späteren Zeitpunkt kristallisiert sich Vinces Sichtweise heraus, wodurch die Geschichte zumindest kurzzeitig für mich eine andere Wendung nahm als erwartet. Das Ende des Buches hat mich dann wieder mit meinen eigenen Vorstellungen versöhnt. Ich habe das Buch zügig gelesen und sehr genossen.
Auch wenn das Cover des Buches nicht gerade zum Setting Hawaii passt, fand ich es sehr schön. Man sieht gleich von außen, dass es sich um eine schöne und romantische Liebesgeschichte handelt.


Fazit: Mit dem Buch ist der Autorin ein wunderschöner Wohlfühlroman gelungen. Es ist die perfekte Sommerlektüre zum Träumen. Ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band der Trilogie und hoffe, dass die Fortsetzung genauso zum Träumen einlädt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.06.2024

Ein tolles Buch über die großen Fragen des Lebens. Ich habe es genossen.

25 letzte Sommer
0

In Stephan Schäfers Roman „25 letzte Sommer“ befindet sich der Erzähler in einem Hamsterrad des Alltags gefangen. Er fühlt sich gehetzt und gestresst von einer endlosen To - Do - Liste und beginnt nachzudenken. ...

In Stephan Schäfers Roman „25 letzte Sommer“ befindet sich der Erzähler in einem Hamsterrad des Alltags gefangen. Er fühlt sich gehetzt und gestresst von einer endlosen To - Do - Liste und beginnt nachzudenken. Er versucht den Kopf durch joggen frei zu bekommen und erinnert sich daran, was er vor ein paar Tagen gelesen hatte.
„Wenn einem alles zu viel wird, kreisen die Gedanken im Gehirn immer in gleichen Bahnen. Und die müssen durchbrochen werden.“
Spontan entschließt er sich seine Bahnen zu durchbrechen. Dabei trifft er auf Karl. Gemeinsam mit ihm hinterfragt er das Leben. Was ist eigentlich wirklich wichtig im Leben?

Stephan Schäfer ist ein wundervolles Buch gelungen, das dem Leser die Augen öffnen soll über das Leben. Was ist der Sinn des Lebens? Was ist überhaupt wichtig im Leben? In der heutigen Rastlosigkeit und der ständigen Erreichbarkeit tut es gut einmal tief durchzuatmen. Entschleunigung ist das Stichwort. Leben im Hier und Jetzt. Der Erzähler profitiert von Karls Lebensweisheiten und seinen Lebenserfahrungen. Dadurch wird der Blick des Erzählers auf das Leben verändert. Dem Autor ist es gelungen, mich mit seinem Buch abzuholen. Es war für mich das richtige Buch zum richtigen Zeitpunkt. Ich konnte die Geschichte nicht mehr aus der Hand legen. Mit beiden Protagonisten konnte ich mich sehr gut identifizieren. Beide Sichtweisen auf das Leben kenne ich selbst nur zu gut! Das Buch animiert dazu den eigenen Standpunkt zum Leben zu reflektieren und zu hinterfragen.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und leicht zu lesen, so dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen hatte.

Fazit: Ein tolles Buch, das einen Innehalten lässt und zum Nachdenken anregt. Es animiert dazu den Blickwinkel auf das Leben zu hinterfragen und sich selbst klar zu machen, was im Leben wirklich wichtig ist. Meistens erkennt man das erst wenn es zu spät ist. Die Geschichte wird bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Meiner Meinung nach ist das Buch lesenswert. Ich werde es gerne weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere