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Veröffentlicht am 07.07.2024

Neue Gesichter auf dem Künstlerhof

Hinter den Dünen - Der Nordmann und die kleine Meerjungfrau
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Zwischen Sophie und Daniele hat es nicht so funktioniert, wie es Sophie sich erhofft hatte. Doch schon steht der sportliche Thore vor ihr und dieser passt auch noch genau in ihr Beuteschema. Gesteuert ...

Zwischen Sophie und Daniele hat es nicht so funktioniert, wie es Sophie sich erhofft hatte. Doch schon steht der sportliche Thore vor ihr und dieser passt auch noch genau in ihr Beuteschema. Gesteuert durch ihre Schwester und deren Freund, dessen Geschäftspartner Thore ist, muss dieser einige Zeit auf dem Künstlerhof Sommer verbringen und beide kommen sich näher.
Doch als die bekannte Schauspielerin Isabell Sola verzweifelt auf dem Hof strandet, ziehen Wolken über dem Pärchenhimmel auf. Dabei bringt Isi aber nicht nur Thore und Sophie durcheinander.

„Der Nordmann und die kleine Meerjungfrau“ ist Band 3 der „Hinter der Dünen“-Reihe, der Reihe um den Künstlerhof Sommer auf dem wunderschönen Darß von Nele Jantzen.
Nele Jantzen entführt ihre Leser auch in diesem Roman wieder an die traumhafte deutsche Ostsee. Gefühlt stolpert man direkt aus dem zweiten Band in die Geschichte des dritten Bandes, was mir sehr gut gefallen hat, aber auch dazu führt, dass man sich zwischen beiden Bänden nicht zu viel Zeit lassen sollte.
Sophie wirkt in diesem Band jedoch reifer und etwas gebrandmarkt aus ihren Erfahrungen mit Daniele, was die Autorin sehr gut rüberbringt, indem sie der Geschichte um die beiden Zeit lässt. Sophie möchte nichts mehr überstürzen und Thore muss trotz Verliebtheit sein berufliches Leben im Blick behalten, was den Anfang der Romanze etwas holpern lässt.
Ebenso wird die Geschichte von vier Neuzugängen auf dem Künstlerhof Sommer aufgelockert, was den Leser so manches Mal zum Schmunzeln bringt und die Geschichte sehr auflockert.
Überhaupt wirken die Charaktere in diesem Band etwas gelöster als in den vorherigen und so muss ich zugeben, dass dieser Teil mir bisher der liebste war.
Dabei sind die Charaktere nicht alle als fröhlich-gelaunte Spaßmacher zu sehen. Ganz im Gegenteil während Lukas und sein Vater aus Südtirol anreisen, um die deutsche Schönheit zu genießen, möchte man Lukas im Verlaufe der Geschichte so manches Mal schütteln, um sein Schoßhündchen und Machogehabe auszuschalten. Hinzukommt die Introvertierte Geigerin Jasmin, die ihrer Karriere einen Schub verleihen will, indem sie sich ins Üben stürzt und dabei nicht nur für sich selber für schlaflose Nächte sorgt. Doch so richtig perfekt macht das Chaos die gute Isabell Sola, die sonst allen in ihrer vorabendlichen Daily Soap den Kopf verdreht. Sie verdreht in echt so manchem Bewohner des Hofes den Kopf.

Fazit: Ein gelungener dritter Band der Reihe, der wunderschöne Lesestunden verspricht, aber auch die Hoffnung auf einen tollen Nachfolgeband bestärkt. Eine Empfehlung für alle Nele- und Ostseefans!

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Die Geschichte der Salzburger

Savannah – Aufbruch in eine neue Welt
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Nellie ist die älteste aller Geschwister und wird vom Vater verstoßen. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und macht sich auf in die neue Welt. In Savannah findet Nellie mit Sam die große Liebe und gemeinsam ...

Nellie ist die älteste aller Geschwister und wird vom Vater verstoßen. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und macht sich auf in die neue Welt. In Savannah findet Nellie mit Sam die große Liebe und gemeinsam bauen sie sich mit der Dorfgemeinschaft ein neues Leben in Georgia auf.
Geprägt durch die Führung von James Oglethorpe müssen sich die Siedler vielen Strapazen und Problemen stellen, doch Nellie und Sam geben nicht auf!

„Savannah - Aufbruch in eine neue Welt“ von Malou Wilke ist Band 1 der Dilogie um die „Siedler-Saga“.
Da ich eine persönliche Verbindung nach Savannah habe und auch mit der Geschichte der Salzburger sehr vertraut bin, war dieses Buch für mich ein absolutes Muss, zumal ich sowohl die Stadt Savannah als auch Ebenezer (heutiges Museumsdorf) durch einen Besuch im letzten Jahr kenne.
Eleonore, genannt Nellie, ist eine sehr sympathische, junge Frau, die sich durchs Leben kämpft, aber auch nicht von dessen negativen Seiten verschont bleibt. Sie ist indirekt als Anführerin in Savannah zu sehen. Gleichzeitig ist sie absolut empathisch, was ihre Sorge um die Kinder und Waisen als auch um die Einwohner Savannahs zeigt. Dabei entwickelt sie sich stets weiter und stellt sich immer neuen Herausforderungen.
Richtig gut gefallen hat mir der Zusammenhalt der Siedler. So hat Nellie sich quasi ihre eigene, neue Familie geschaffen und gerade Justus, Resi, Agnes, Pauline und Sam prägen sie sehr. Auch der kleine Theo und Naomi geben ihr dabei eine stete Kraft.
Die natürlichen Bedingungen in Savannah sind sehr realistisch dargestellt und spiegeln die Lage in Savannah zu der Zeit absolut wider!! Auch die Beschreibung der Bekleidung stimmt mit den historischen Begebenheiten 1:1 überein.
Die Seereise und die Beschreibung der immer wieder neuankommenden Siedler ist absolut strapaziös, aber damit nicht romantisiert dargestellt.
Überhaupt gilt für diesen Roman, dass er sehr fesselnd geschrieben ist, dabei aber immer real bleibt und nichts romantisiert. Sei es der Umgang der Siedler mit Alkohol, als auch die Faktoren, die dazu führen, dass manche Charaktere nicht miteinander klarkommen etc. prägen das Buch.

Für mich eine absolute Empfehlung für alle Fans historischer Romane und für all jene, die Savannah und seine Umgebung genauso gern mögen!

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Packend und fesselnd

Der 1. Patient
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Von der ersten bis zur letzten Seite ein super packender und fesselnder Justiz-Krimi!



Zunächst wird eine der Hauptfiguren Dr. Sasha Müller, Chefärztin an einem Berliner Krankenhaus, vorgestellt. Sie ...

Von der ersten bis zur letzten Seite ein super packender und fesselnder Justiz-Krimi!



Zunächst wird eine der Hauptfiguren Dr. Sasha Müller, Chefärztin an einem Berliner Krankenhaus, vorgestellt. Sie ist eine erfolgreiche Chirurgin, die vor allem von ihrer Leidenschaft für moderne und innovative Techniken in der Medizin getrieben wird. Hier ist es insbesondere die Einführung der Unterstützung der Ärzte durch künstliche Intelligenz (KI). Sie kämpft gegen weiterverbreitete Vorbehalte gegen die KI an und macht sich auch öffentlich dafür stark.



Zum eigentlichen "Fall" in dem Buch kommt es, als sie einige Zeit später eine Routineoperation durchführt. Trotz ihrer Erfahrung und der vermeintlichen Einfachheit der OP kommt es unmittelbar zu einem schwerwiegenden Zwischenfall, in dessen Folge der Patient verstirbt.
Die genauen Umstände des Todes werden untersucht und durch ein Gutachten der Gerichtsmedizin stellt sich heraus, dass Müller durch einen Fehler, den sie begangen hat, offensichtlich für den Tod des Patienten verantwortlich ist.
Sie wird angeklagt und der Strafverteidiger Rocco Eberhardt übernimmt ihre Verteidigung vor Gericht. Der Leser erfährt im weiteren Verlauf, dass die Planung und Vorbereitung der verunglückten Operation durch KI erfolgte. Hier setzt Eberhardt seine Verteidigungsstrategie und es wird die Frage in den Mittelpunkt der weiteren Handlung gestellt: "Wem ist die Schuld für den Tod des Verstorbenen anzulasten: Mensch, oder KI?"

Die Handlung erfährt viele unerwartete Wendungen und auch das Ende ist alles andere als voraussehbar.

Neben dem hochaktuellen Thema Künstliche Intelligenz widmen sich die Autoren hier auch der Kritik an der Sensationsgier der Presse (oder deren Lesern) und der Ungleichbehandlung von Männern und Frauen im Arbeitsleben. An dieser Stelle übertreiben es Schwieker und Tsokos meiner Meinung nach etwas. Hier werden nicht nur die Chefärztin, sondern auch die ärztliche Leiterin des Krankenhauses, die vorsitzende Richterin, die Oberstaatsanwältin, die Chefredakteurin der Tageszeitung und die Vorsitzende des internationalen Technikkonzern mit weiblichen Figuren besetzt.



Dies war das erste Buch der Reihe, das ich gelesen habe und es machte definitiv neugierig auf die anderen Teile.
Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 06.06.2024

Liebe geht durch den Magen

Liebe, Scones und Küstenträume (Die kleine Burg in Irland)
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Als Susas gut funktionierende WG aufgelöst wird, zieht sie wieder in ihr altes Kinderzimmer bei ihren Eltern. Doch leider findet sie hier nicht die Ruhe, die sie braucht, um ihre Masterarbeit zu schreiben. ...

Als Susas gut funktionierende WG aufgelöst wird, zieht sie wieder in ihr altes Kinderzimmer bei ihren Eltern. Doch leider findet sie hier nicht die Ruhe, die sie braucht, um ihre Masterarbeit zu schreiben. Als sie ihrem Schulfreund Lars ihr Leid klagt, lädt dieser sie auf seine Burg in Irland ein.
Doch als Susa dort eintrifft, bleibt sie nicht lange allein. Erst will sie der mürrische David, der die Burg auch gebucht hat, vor die Tür setzen, doch die beiden finden einen Kompromiss. Sie finden sogar nicht nur den einen Kompromiss.

„Liebe, Scones und Küstenträume“ ist der zweite Band der Reihe um „Die kleine Burg in Irland“ von Hanna Holmgren.
Hanna Holmgren ist für mich die deutsche Jenny Colgan, was bedeutet, sie schreibt wunderschöne Wohlfühlromane an den schönsten Orten innerhalb und außerhalb Deutschlands.
Mit diesem Roman hat sie es wieder geschafft, dass ich mich von Anfang bis Ende in der Geschichte wohlgefühlt habe. 
Die Protagonistin Susa ist sehr bodenständig und auch etwas introvertiert. Manchmal mangelt es ihr ein bisschen an Selbstbewusstsein, aber sie arbeitet an sich, was man ihr auch im Buch anmerkt.
David ist ähnlich veranlagt, obwohl er zu Beginn der Geschichte förmlich in die Story reinpoltert und sogar unsympathisch wirkt. Doch im Verlauf lernt man einen völlig anderen Menschen kennen.
Die Geschichte ist mit vielen unterschiedlichen Charakteren bestückt, was das Ganze sehr bunt und abwechslungsreich macht. Aber genau diese Unterschiedlichkeit der Charaktere, mit der Susa konfrontiert wird, wirkt sich auch auf ihre Entwicklung innerhalb der Geschichte aus.
Am Rande wird auch Laura, Lars’ Schwester erwähnt, die die Protagonistin des ersten Bandes der Reihe war. Auch das ist ein Punkt, der mir an Hanna Holmgrens Geschichten gefällt, die einzelnen Charakteren vorhergehender Geschichten aus der jeweiligen Reihe finden sich immer in kurzen Begegnungen im aktuellen Roman wieder.

Für mich war es wieder einmal ein gelungener Roman mit abwechslungsreichen Figuren, die aber auch zum Abschalten und Träumen einlädt. Für alle Holmgren-, Colgan- und Wohlfühlromanfans eine tolle Empfehlung!

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Der Traum vom professionellen Reiten

Die Hofreiterin – Der Traum von Freiheit
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1898: Irma und ihr Lipizzaner Hengst Novio sind ein unzertrennliches Team. Als Novio für die Ausbildung in der Spanischen Hofreitschule in Wien ausgesucht wird, muss Irma ihn ziehen lassen. Kurzentschlossen ...

1898: Irma und ihr Lipizzaner Hengst Novio sind ein unzertrennliches Team. Als Novio für die Ausbildung in der Spanischen Hofreitschule in Wien ausgesucht wird, muss Irma ihn ziehen lassen. Kurzentschlossen geht sie mit ihm, verkleidet als Mann, nach Wien und lässt sich zum Bereiter ausbilden. Schnell merkt sie die gesellschaftlichen Grenzen, doch gefördert durch ihren Ausbilder Stephan und sogar durch Kaiserin Sisi, schöpft Irma Mut. Doch ihr Geheimnis macht ihr die Arbeit dennoch schwer.

„Die Hofreiterin - Der Traum von Freiheit“ ist Band 1 der „Die Hofreiterin von Wien“-Saga von Franziska Stadler.
Die Handlung wird in zwei Strängen erzählt, nämlich in der Gegenwart, beginnend mit der Abfahrt nach Wien und Irmas Alltag dort. Des Weiteren erfolgen Zeitsprünge in die Vergangenheit hin zur Vorgeschichte um Novios Herkunft bis hin zu seiner Entdeckung als Ausbildungspferd für die Spanische Hofreitschule.
Die Hauptgeschichte dreht sich um Irma und den Lipizzaner Hengst. Es gibt aber auch noch den Nebenstrang um die Frage nach dem Vater Irmas und ihres Zwillingsbruders Anton. Beide Stränge ziehen sich spannend bis fast zum Schluss.
Mir persönlich gefallen immer Geschichten in denen Kaiserin Sisi vorkommt, wobei ich zugeben muss, dass ich es hier irritierend fand, dass Sisi immer in Schlüsselsituationen anwesend war. Aber nach Betrachtung des Gesamtbuches konnte ich das besser einordnen und fand es dann wiederum stimmig.
Die Figuren fand ich sehr interessant gewählt und beschrieben. Irma ist eine strebsame, abenteuerlustige, aber auch intelligente Frau. Die Konstellation ihrer Familie passt zwar nicht in die damalige Zeit, macht aber die Geschichte um die Familie Rehberger umso interessanter. Auch die Beziehung zwischen der Mutter und ihren Zwillingen ist nachvollziehbar dargestellt, aber zeigt auch eine sehr verschlossene Mutter, die vom Leben nicht immer mit Glück bedacht wurde.
Sehr erfrischend fand ich den Charakter der Mizzi Kasper. Wer sich mit der kaiserlichen Familie auskennt, dem ist schnell klar, wer Mizzi ist. Für mich stellt sie eine mütterliche Ratgeberin dar, die Irma leitet.
Auch die historische Einordnung der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Gerade die Regeln und Zwänge der Hofreitschule, aber auch die Beschreibungen des Wiener Praters waren für mich sehr interessant. Rund macht diese Einordnung auch das Nachwort, indem die Autorin noch einiges zu den Charakteren und eben zur historischen Einordnung erklärt.

Fazit: Für mich eine absolute Leseempfehlung für alle Fans von Kaiserin Sisi und Fans historische Romane!!

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