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Veröffentlicht am 23.06.2024

Von neuen Ideen, starken Frauen und Mut

Das Haus Kölln. Glänzende Zeiten
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„Wie soll ich das nur schaffen?“ Charlotte Kölln steht im Jahre 1886 vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Als Frau ist es ihr versagt, die Leitung des familieneigenen Mühlenwerks zu übernehmen. Zwei Jahre ...

„Wie soll ich das nur schaffen?“ Charlotte Kölln steht im Jahre 1886 vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Als Frau ist es ihr versagt, die Leitung des familieneigenen Mühlenwerks zu übernehmen. Zwei Jahre müssen überbrückt werden, bis ihr Sohn Peter der Nachfolger seines plötzlich aus dem Leben gerissenen Vaters werden kann.
Mutter Charlotte sichert das Fortbestehen der Kornmühle mit mutigen Entscheidungen.Während ihre Schwägerinnen die willensstarke Bertha freudig im Familienkreis aufnehmen, steht Charlotte der angehenden Konditorin voreingenommen und skeptisch gegenüber. Nur widerwillig akzeptiert sie die unstandesgemäße Heirat ihres Sohnes.
Ausdrucksstarke Schilderungen und zeitgemäß angepasster Sprachstil versprühen authentisches Flair. Berthas Backkünste verführen mich und schmunzelnd begleite ich ihr heimliches Pedalieren. In weiteren Strängen werden Marie und Luisa ihrer Zeit vorauseilend zu starken Persönlichkeiten. Die facettenreiche Erzählung aus unterschiedlichen Perspektiven zeigt, welchen Herausforderungen Frauen sich im späten 19. Jahrhundert stellen mussten. Der Umbruch der Gesellschaft, die Industrialisierung und neue Wertentwicklungen sind nur einige der angesprochenen Themen.
Die Geschichte zeigt unter anderem interessante Einblicke in die Haferverarbeitung, in die Anfänge der heute bekannten Marke Kölln Haferflocken. Einige Charaktere werden ausführlich beleuchtet, andere bleiben hinter ihrem Potenzial. Vielleicht im nächsten Teil mehr dazu?
Welche historischen Fakten in die Erzählung eingeflossen sind, inwieweit sie ihre künstlerische Freiheit einbringt, erläutert die Autorin im Anschluss. Mit dem beiliegenden Rezept für Hafer-Knusper Taler kannst du die Geschichte mit allen Sinnen genießen. Ein gelungener Auftakt dieser Reihe um die Familiendynastie Kölln.


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Veröffentlicht am 27.05.2024

Gefühlschaos zwischen Tränen und Hoffnung

Die Sehnsucht unserer Herzen
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Bereit? Nein, Amelia ist nicht bereit, ihren Bruder Rory zu verlieren. Die niederschmetternde Diagnose ist ein Schock. Seinem Wunsch, die ihm noch verbleibende Zeit zusammen mit seiner Verlobten Caitlen, ...

Bereit? Nein, Amelia ist nicht bereit, ihren Bruder Rory zu verlieren. Die niederschmetternde Diagnose ist ein Schock. Seinem Wunsch, die ihm noch verbleibende Zeit zusammen mit seiner Verlobten Caitlen, seinem besten Freund Liam und ihr zu verbringen, entsprechend begeben sich die vier auf einen Trip durch Schottland. Inmitten faszinierender Naturschönheiten erleben die Freunde unvergessliche Tage. Innerlich zeitweise wütend und voller Schmerz gibt Amelia alles, um den Schein unbeschwerter Urlaubstage vor Caitlen aufrechtzuerhalten. Denn ihr Versprechen Rory gegenüber, seine Diagnose unerwähnt zu lassen, möchte sie unbedingt einhalten.
Sich der Gefahr für ihr Herz bewusst, versucht Amelia zudem möglichst viel Abstand zu Liam einzuhalten. Der beste Freund ihres Bruders hat vor vielen Jahren ein Trümmerfeld in ihrer Seele hinterlassen. Nie für möglich gehalten hätte Amelia jedoch, dass ausgerechnet Liam ihr den nötigen Halt spendet, um diese aufwühlende, unglaublich intensive emotionale Reise durchzustehen.
Schnell gefesselt von der berührenden Geschichte, erlebe ich eine Reise, die mir Tränen in die Augen treibt. In wechselnder Perspektive erzählen Amelia und Liam. Durch Rückblicke in unbeschwerte Tage und die sich aufbauende Liebesgeschichte schwingt Leichtigkeit in der ergreifenden Story. Im Laufe der Handlung eröffnen sich dem Leser anfängliche Geheimnisse und fallen Mauern.
Die Beschreibungen der Landschaften zaubern Bilder im Kopf, am liebsten würde ich den Koffer packen und in die Highlands abtauchen. Geprägt von tiefgängigen Charakteren und einer hintergründigen Handlung ist diese Erzählung weit mehr als ein Liebesroman. Hoffnung und Trauer gleichzeitig, sich dem Leben stellen und Erinnerungen schaffen. Eine Reise, die zusammenschweißt. Denn jedes Ende birgt einen Neubeginn.
Mich hat die Erzählung bewegt, gefesselt, nachdenklich und glücklich gemacht. Ich freue mich sehr auf den nächsten Teil der Sehnsuchts-Reihe.

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Veröffentlicht am 13.05.2024

Wo steckt nur diese Frau?

Vermisst in den Highlands
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Inverness. „Ali-Schatz, so geht das nicht. Du trägst meinen Namen. Es kann nicht angehen, dass die Frau- “ Mit diesen Worten ihres Ex beginnt ein weiteres Desaster für Alison. Gerade ist sie mühsam dabei, ...

Inverness. „Ali-Schatz, so geht das nicht. Du trägst meinen Namen. Es kann nicht angehen, dass die Frau- “ Mit diesen Worten ihres Ex beginnt ein weiteres Desaster für Alison. Gerade ist sie mühsam dabei, ihr Leben neu zu ordnen, als plötzlich eine flüchtige Bekannte vor ihrer Tür steht und um Hilfe bittet. Ohne groß nachzudenken gewährt Alison der verängstigt wirkenden Millionärsgattin Violet Zuflucht. Einige Tage später verschwindet ihr Gast spurlos.
Während ihrer Nachforschungen stößt die Privatermittlerin Alison auf mysteriöse Geheimnisse. Anfangs erscheint nur Alison das Verschwinden rätselhaft, doch je tiefer sich Alison in die Suche stürzt, desto mehr Fragen stehen im Raum.
Ein Telefonanruf lockt Alison in einen heimtückischen Hinterhalt. Zum Schrecken aller findet die Polizei in ihrem Kofferraum anschließend eine verkohlte Leiche. Alison ist sich sicherer denn je, hier liegt etwas ganz und gar im Argen. Mutig und riskant intensiviert sie ihre Suche nach der Wahrheit.
Die lebhaften Schilderungen bringen mich mitten ins Geschehen. Ich begleite Alison auf ihren Streifzügen durch eindrucksvolle Landschaften. Durch nebeneinander erzählte Handlungsstränge erahne ich Zusammenhänge und glaube der Lösung nahe zu sein. Mit geschickten Wendungen steigt die Spannung, humorvolle Dialoge lassen mich schmunzeln. Dabei fliegen die Seiten nur so dahin. Verbergen und Fassaden vortäuschen. Facettenreiche Charaktere entblößen ihre Eigenschaften, zeigen innere Werte und Abgründe nach und nach. Im zweiten Teil der Schottland-Krimis von Sybille Baecker finden sich kurze Rückblicke auf den Vorgänger Band „Sturm über den Highlands“. Einige Protagonisten treffe ich erneut und verfolge ihre weitere Entwicklung mit Freude. Das Buch ist auch ohne Vorkenntnisse sehr gut lesbar.
Die Erzählung begeistert durch Bildstärke und tiefgründige Charaktere, liest sich spannend und das emotionale Hin und Her einiger Mitwirkender bringt zusätzlich Schwung. Dabei spielen Neuorientierung, Freundschaft, Vertrauen, Liebe und Hoffnung eine wichtige Rolle. Die einfließende aktuelle Thematik berührt zudem. Ein Lesegenuss der Sehnsucht nach unberührter Natur und schottischer Lebensart weckt. Im Anschluss findet sich ein passendes Rezept zur Einstimmung. Ich freue mich auf weitere Ermittlungen von Alison im rauen Norden Schottlands.




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Veröffentlicht am 07.05.2024

Zusammen kriegen wir das hin

Sisi. Die Sterne der Kaiserin
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„Du! Du sollst zum Grafen kommen. Und zwar sofort.“ Mit diesen harschen Worten im Ohr huscht Fanny verunsichert hinter dem Mann in Richtung Hofburg. Als sie kurz darauf der Kaiserin Elisabeth von Österreich ...

„Du! Du sollst zum Grafen kommen. Und zwar sofort.“ Mit diesen harschen Worten im Ohr huscht Fanny verunsichert hinter dem Mann in Richtung Hofburg. Als sie kurz darauf der Kaiserin Elisabeth von Österreich gegenübersteht kann sie ihr Glück kaum fassen. Die Flechtkunst und ihr ehrliches Auftreten beeindrucken die Monarchin zutiefst. Einige aufregende Tage später wird Fanny zur Hoffriseurin ernannt, ein Traum wird wahr für die in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsene Wienerin. Doch nicht nur Prunk und Freude erwarten die 21-jährige Friseurin in den glanzvollen Räumen der Macht. Intrigen und Neid, Geheimnisse und Vorurteile stehen ebenso auf der Tagesordnung wie vertrauliche Gespräche. Mit der Zeit erwächst aus den morgendlichen Friseur Stunden eine besondere Verbindung zwischen Elisabeth und Fanny. Getreu ihrem Spruch: „Ein Friseursalon ist die beste Schule des Lebens, die man sich vorstellen kann.“ würzt Fanny mit Anekdoten und Lebensweisheiten die stundenlange Prozedur.
Wien, 1863. Abtauchen in die Kaiserzeit. Worte zaubern prachtvolle Räumlichkeiten, faszinierende Roben und aufwendige Zeremonien vor mein geistiges Auge. Zeitgleich sehe ich abblätternde Häuserfassaden, zieht modriger Geruch und beißender Rauch an mir vorüber. Die Unterschiede der Gesellschaft sind spürbar eingearbeitet.
Fanny erzählt aus ihrer Sicht, lässt mich teilhaben an Entwicklungen und wechselhaften Stimmungen der Kaiserin Elisabeth. Blicke hinter Fassaden, politische Einflussnahme sowie familiäre Geschehnisse, es entsteht ein breit gefächertes Bild. Die Geschichte basiert auf historisch belegten Ereignissen und Personen. Es könnten sich die Gespräche so abgespielt haben, jedoch gibt es wenig Quellen über Fanny und ihre Familie. Im Anhang gibt die Autorin Erklärungen zu Recherchen und ihren Beweggründen zum Buch.
Der Sprachstil unter Verwendung damals üblicher Ausdrucksweise sowie Wiener Mundart ist leicht lesbar und vermittelt dennoch authentisches Flair. Die eingeflochtene Liebesgeschichte umspielt das Ganze, für mich stehen die beiden Frauen, ihre Beziehung zueinander deutlich im Vordergrund. Die Höhen und Tiefen, Vorlieben und Ängste ihrer Majestät, das Mitleben der Dienstboten jeglicher Stimmungslagen ohne sich selbst zu verlieren. Die etwa zwei Jahre umfassende Handlung wird durch kurze Ausblicke auf die Folgejahre ergänzt.
Ein historischer Roman, in dem Fiktion und wahre Begebenheiten zu einem Leseerlebnis verschmelzen.

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Veröffentlicht am 02.05.2024

humorvolles Lesevergnügen

Blind Date mit Möwe
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Die Naturstation am Priwall, Lübeck, ist ein Herzensprojekt für Lisa. Hingebungsvoll stemmt sie Aktionen und erläutert Besuchern die Schönheiten und Geheimnisse der Umgebung. Zum eigenen Glück fehlt jedoch ...

Die Naturstation am Priwall, Lübeck, ist ein Herzensprojekt für Lisa. Hingebungsvoll stemmt sie Aktionen und erläutert Besuchern die Schönheiten und Geheimnisse der Umgebung. Zum eigenen Glück fehlt jedoch der liebevolle Partner, ihre zweite Hälfte. Nachdem ihre bisherigen Versuche kläglich gescheitert sind, meldet ihre Freundin Mareike Lisa auf der Website „ The Voice of Love“ an. Sich nur auf die Stimme konzentrieren, ohne von Aussehen oder Status abgelenkt, muss es doch mit der großen Liebe endlich funktionieren.
Jonas nimmt die Herausforderung seiner Freunde an. Das Äußere einer Frau ist unwichtig für ein erfolgreiches Date. Einige Telefonate später ist Jonas sicher, die Frau am anderen Ende der Leitung teilt nicht nur seinen Humor. Je besser sich die beiden blind kennenlernen, desto vertrauter fühlen sie sich. Was jedoch keiner ahnt, der erste Blickkontakt wird aufregend, lässt Emotionen frei, mit denen keiner gerechnet hat.
Schnell tauche ich in die witzige Erzählung ein. Aus wechselnder Perspektive erlebe ich die Geschichte, erkenne Berührungspunkte vorab, schmunzle und lache. Die Schilderungen der Örtlichkeiten lassen mich Seeluft schnuppern, am liebsten würde ich Koffer packen und losfahren.
Während ich durch die Seiten fliege, erkunden die Charaktere gemeinsame Vorlieben. Wobei mir durch die beiderseitigen Sichtweisen natürlich die Gegensätze ebenso ins Auge springen, kicher. Die Spannung steigt weiter. Nicht nur Lisa und Jonas lassen mich an ihren Entwicklungen teilhaben, in die Handlung ist einiges mehr integriert. Das Geschehen ist humorvoll und facettenreich. Hindernisse sind zu überwinden, überraschende Wendungen und neue Möglichkeiten lassen mich gespannt weiterlesen. Flapsige Sprüche bringen mich zum Lächeln und Grübeln. Erklärungen zu Naturschutz und Biologie der Ostsee geben der Story den letzten Schliff. Gut ausgearbeitete Charaktere samt bildhaften Schilderungen ergeben eine gelungene Mischung, ich fühle mich mittendrin.
Ihre erfrischende Art zu Schreiben bezaubert mich, sehr gerne empfehle ich dieses herzerwärmende Lesevergnügen. Lust auf einen tiefgründigen sommerlichen Liebesroman? So fröhlich wie das Cover ist die Stimmung im Buch.

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