Profilbild von 65_buchliebhaber

65_buchliebhaber

Lesejury Star
offline

65_buchliebhaber ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit 65_buchliebhaber über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2024

Leben auf der Berliner Prachtallee

Drei Tage im August
0

Eine beliebtes Geschäft an der Straße Unter den Linden in Berlin steht im Mittelpunkt dieses Buches. Die Chocolaterie Sawade wird von der oft schwermütigen Elfie geleitet, andere Anlieger werden in die ...

Eine beliebtes Geschäft an der Straße Unter den Linden in Berlin steht im Mittelpunkt dieses Buches. Die Chocolaterie Sawade wird von der oft schwermütigen Elfie geleitet, andere Anlieger werden in die Geschichte eingebunden. Eine über 90jährige Anwohnerin kennt die Geheimnisse des Pralinenherstellers. Die drei Tage werden chronologisch erzählt und sind anhand der Überschriften mit Datum und Zeitangabe gut nachvollziehbar. Die Olympischen Spiele finden gerade statt und die politischen Veränderungen sind greifbar, das Schicksal jüdischer Mitmenschen ist in Sichtweite und diese treffen ihre Vorkehrungen. Die Einzelschicksale geben einen Einblick in die Aktualität der Zeit.

Die Autorin erzählt die Geschichten der einzelnen Protagonisten sehr einfühlsam und stellt die Zusammenhänge mit Bedacht her. Ihr Schreibstil ist, wie immer, angenehm zu lesen. Man kann sich sehr gut in alle beschriebenen Personen, Emotionen und Schicksale hineinversetzen. Die Idee, in Einschüben den Blick auf das Wesentliche aus Sicht der Bäume an der Allee Unter den Linden einzubringen, finde ich sehr gelungen. Es gibt eine klare Leseempfehlung von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2024

Ab in die Provinz

Weg vom Schuss
0

Die Protagonistin ist eine amerikanische Agentin, die wegen eines auf sie ausgesetzten Kopfgeldes untertauchen muss. Unter dem Deckmantel eines normalen Lebenslaufs gerät sie in der Südstaatenprovinz Louisianas ...

Die Protagonistin ist eine amerikanische Agentin, die wegen eines auf sie ausgesetzten Kopfgeldes untertauchen muss. Unter dem Deckmantel eines normalen Lebenslaufs gerät sie in der Südstaatenprovinz Louisianas auf direktem Wege in einen alten Kriminalfall. Sie lebt im Haus ihrer angeblichen, verstorbenen Tante und wird von deren Freundinnen und Nachbarinnen unter die Fittiche genommen. Zusammen gehen sie den Umständen eines fünf Jahre alten Falls auf den Grund. Zurückhaltung ist nicht gerade ihre Stärke, was es für sie schwierig macht, unauffällig zu bleiben.

Das Buch hat mir gut gefallen. Der rundum logisch entwickelte Fall, die interessanten und sympathischen Protagonistinnen sowie die weiteren Charaktere bieten einen lesenswerten Krimi. Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und sehr unterhaltsam. Es fehlt auch nicht an Humor, was man schon am Cover erkennen kann. Ich würde mir eine Fortsetzung dazu wünschen und empfehle die Lektüre dieses Buches gerne Freunden unterhaltsamer, blutarmer Krimis.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2024

Drei Generationen

Die Frauen der Familie Carbonaro
0

Der Erzähler schreibt die Geschichte seiner Familie aus Sicht seiner Großmutter, Mutter und Schwester. Das ein Jahrhundert umspannende Leben zwischen Sizilien und dem beruflichen Umfeld des Patriarchen ...

Der Erzähler schreibt die Geschichte seiner Familie aus Sicht seiner Großmutter, Mutter und Schwester. Das ein Jahrhundert umspannende Leben zwischen Sizilien und dem beruflichen Umfeld des Patriarchen in München zeigt die wechselnden Umstände in Italien und Deutschland auf eindrucksvolle Art und Weise. Träumt Pina von einer großen Familie und Macht, lenkt Anna sich durch den Wunsch nach einer Gesangskarriere ab. Mit Maria reisen wir in die Gegenwart und erfahren durch sie, was es heißen kann, selbstbestimmt leben zu wollen. Diese drei Frauen und ihre Schicksale haben mich mitgenommen, wörtlich und auch im übertragenen Sinn.

Der Autor schafft es, die beiden so unterschiedlichen Welten über drei Generationen ungeschönt und doch mitfühlend zu beschreiben. Man weiß immer sofort, in welcher Umgebung man sich befindet und kann sich die Welt bildlich vorstellen. Angefangen beim gelungenen Cover über die, zum Verständnis auch notwendige, Personenübersicht bis hin zum Stammbaum konnte mich das Buch überzeugen. Gerne habe ich die Frauen mit Familien auf ihren Wegen begleitet und empfehle die Geschichte gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2024

Eine Frau bahnt sich ihren Weg

Die Journalistin - Die Macht der Worte
0

Wir treffen die Waise Elisa im Haus ihrer Tante, bei der sie aufgenommen wurde und erzogen werden soll. Für beide Seiten keine leichte Situation. Im Laufe der Jahre wird Elisa zu einer starken Persönlichkeit, ...

Wir treffen die Waise Elisa im Haus ihrer Tante, bei der sie aufgenommen wurde und erzogen werden soll. Für beide Seiten keine leichte Situation. Im Laufe der Jahre wird Elisa zu einer starken Persönlichkeit, die weiß was sie will und wie sie ihre Ziele erreichen kann. Es gibt viele Charaktere und ich habe etwas Zeit gebraucht, mit allen vertraut zu werden. Sicherlich haben auch die spanischen Namen dazu beigetragen, dass ich nur langsam voran gekommen bin, Einmal daran gewohnt, hat der Schreibstil dafür gesorgt, dass ich schneller lesen konnte.

Neben dem zentralen Thema rund um die Stellung der Frau in einem politisch unruhigen Spanien zu Beginn des 20. Jahrhunderts, finden sich viele Beschreibungen der Stadt Madrid in diesem Buch, so dass man sich gut vorstellen kann, wo die Protagonisten sich aufgehalten und bewegt haben. Die Geschichte ist logisch erzählt und entwickelt durch viele Wendungen ein Dynamik, die auch eine gewisse Spannung aufbaut. Ein historischer Roman, den ich gerne gelesen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2024

Der letzte Lebensabschnitt

Das späte Leben
0

Nach einer Krebsdiagnose, die ihm nur noch wenig Restlebenszeit lässt, wägt der 76jährige Protagonist seine Möglichkeiten ab und versucht die ihm verbleibende Zeit möglichst ausgefüllt zu verbringen. Gemeinsam ...

Nach einer Krebsdiagnose, die ihm nur noch wenig Restlebenszeit lässt, wägt der 76jährige Protagonist seine Möglichkeiten ab und versucht die ihm verbleibende Zeit möglichst ausgefüllt zu verbringen. Gemeinsam mit seiner sehr viel jüngeren Frau bereitet er seinen sechsjährige Sohn auf die Situation und ihre Folgen vor. Um ihm etwas außergewöhnliches zu hinterlassen, beginnt er, ihm Briefe zu schreiben. Für mich kamen darin die menschlichen Gegensätze sehr gut zum Vorschein mit sehr tiefgründigen Erinnerungen und Visionen.

Das Buch beschäftigt sich mit einem traurigen Thema und zeigt einen möglichen Umgang der Betroffenen damit. Berührt hat mich insbesondere, wie er in der Situation mit seinem Sohn umgeht. Den Schreibstil habe ich als eher nüchtern und sachlich empfunden, es kommen wenig Emotionen zum Tragen. Doch so lässt sich die eigene Endlichkeit gut aufzeigen. Gerne empfehle ich die Lektüre Lesern, die bereit sind, in diese Thematik einzutauchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere