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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2020

Einfach nur schön

Heute schon für morgen träumen
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Auch wenn der Titel fast ein wenig nichtssagend klingt, war das Buch von Lori Nelson Spielman im Nachhinein etwas ganz besonderes für mich. Ich kannte bereits ein Buch von ihr und war auf dieses Buch sehr ...

Auch wenn der Titel fast ein wenig nichtssagend klingt, war das Buch von Lori Nelson Spielman im Nachhinein etwas ganz besonderes für mich. Ich kannte bereits ein Buch von ihr und war auf dieses Buch sehr gespannt.

Poppy lädt ihre Nichte Emilia zu einer Reise nach Italien ein. Emilia, die als einzige selten aber wenigstens regelmäßig aus der Familie Kontakt zu Poppy hatte, kann sich nur schwer entschließen dieses Angebot anzunehmen. Die gesamte Familie ist angetreten und will ihr diese Reise ausreden. Ihre Großmutter droht ihr sogar. Und doch entschließt sich Emilia gegen den Widerstand der Familie zu dieser Reise. Zum Glück ist sie nicht allein, ihre Kusine Lucy begleitet sie. Beide wissen nicht, warum diese Reise stattfindet, warum sie Poppy begleiten sollen.

Das Zusammentreffen mit Poppy ist dann doch ganz anders als erwartet. Sie macht so einen herzerfrischenden Eindruck auf beide Mädchen. Sie verspricht ihnen mehr von ihrem Leben und dem Fluch der auf der Familie liegen würde zu erzählen.
Abwechselnd erfahren wir von Emilia, Lucy und Poppy in der Gegenwart und ihren Erlebnissen. Aber die rückblickenden Erzählungen von Poppy sind es, die einem beim Lesen berühren.

Für mich sind es diese "Begegnungen" die die Bücher von Lori Nelson Spielman so lesenswert machen. Ihre Art zu schreiben schafft eine Verbindung mit den Protagonisten und man kann gar nicht anders als weiterzulesen. Man hofft und leidet mit ihnen. Und es ist nicht klar, ob das Buch so ausgehen wird, wie man hofft.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Interessanter Thriller

Anna O.
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… „Der Geist ist eine Welt für sich, und er vermag, aus Hölle Himmel und aus Himmel eine Hölle zu schaffen.“…

Der Psychologe Dr. Benedict Price ist Experte für Verbrechen, die im Schlaf begangen wurden. ...

… „Der Geist ist eine Welt für sich, und er vermag, aus Hölle Himmel und aus Himmel eine Hölle zu schaffen.“…

Der Psychologe Dr. Benedict Price ist Experte für Verbrechen, die im Schlaf begangen wurden. Er praktiziert in der Schlafklinik The Abbey, die sich vor allem mit Schlaf und Schlaflosigkeit beschäftigen. Völlig überraschend wird er vom Justizministerium beauftragt die schlafende Anna Ogilvy aufzuwecken. Anna O. wird beschuldigt vor vier Jahren ihre beiden Freunde und Geschäftspartner auf brutalste Art und Weise ermordet zu haben. Aber der Fall kann nicht gelöst werden, da Anna sich seit dieser Tat in einem tiefen Schlaf befindet und es bisher noch niemandem gelungen ist, sie aufzuwecken.

Für den engagierten Psychologen Ben ist das die große Chance. Bereits vor vier Jahren war er in dem Fall involviert und ist mit den Fakten bestens vertraut. Er hat auch schon mehrere Ideen, wie es ihm gelingen kann Anna wieder aufzuwecken.

Das Interesse an dem Fall ist groß. Nicht nur die Bevölkerung möchte die Mörderin endlich verurteilt wissen. Je tiefer sich Ben in den Fall engagiert, umso klarer wird, dass es viele Beobachter gibt, die ihm auf die Finger schauen. Und überhaupt, ist Anna O. wirklich die Mörderin, so wie es alle damals vermuteten, oder gibt es noch weitere offene Fragen.

Schon allein die Thematik war ausgesprochen spannend. Erzählt wird aus der Sicht verschiedenster Personen und wir bekommen auch Auszüge aus Annas Tagebuch zu lesen. Beim Lesen wird einem relativ schnell klar, nicht alles ist so, wie es scheint. Auch die Ausflüge in die Psychologie vor allem in den Problematiken der Schlaflosigkeit und des Schlafwandelns sind absolut spannend und lehrreich. Aber gibt es so etwas im wirklichen Leben?

Spannend und vor allem gut erzählt war es in jedem Fall. Die Lösung zum Schluss war wirklich überraschend. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Spannender Thriller mit einigen Unklarheiten

Das Baumhaus
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Es sollte ein Neuanfang und ein schöner Urlaub in dem Ferienhaus in Västernorrland in Schweden werden. Henryk ist voller Aufregung, ist es doch eine Heimkehr in das Ferienhaus seiner Kindheit, was jetzt ...

Es sollte ein Neuanfang und ein schöner Urlaub in dem Ferienhaus in Västernorrland in Schweden werden. Henryk ist voller Aufregung, ist es doch eine Heimkehr in das Ferienhaus seiner Kindheit, was jetzt ihm gehören soll. Auch seine Frau Nora ist voller Vorfreude auf den Neubeginn, für sie ist der Urlaub eine Art Wiedergutmachung. Am meisten freut sich Fynn auf die Tage im Wald.

Doch als Nora das Haus, das eher einer Hütte ähnelt und in einem schlechten Zustand ist, sieht ist die Vorfreude dahin. Noch gruseliger wird es, als sie in Keller unter dem Haus diverse tote Tiere finden.

Die Idylle wird jäh unterbrochen, als Fynn spurlos verschwindet.

An einer anderen Stelle des Waldes findet Rosa Lundquist bei ihren forensischen Forschungen die Leiche eines Kindes. Für die Polizeiarbeit sind Rosas Forschungen in Verbindung mit dem Fund des Kinderskeletts außerordentlich interessant und sie binden Rosa gleich in die Suche nach dem seit Tagen vermissten Fynn mit ein.
Schon bald wird klar, dass im Wald noch weitere Geheimnisse lauern und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse.

Der Einstieg ins Buch fiel mir relativ leicht. Die kurzen Kapitel, die jeweils aus der Sicht einer der Protagonisten geschrieben sind, machen es leicht. Aber irgendwann beim Lesen bemerkte ich, dass unbemerkt ein Wechsel in der Zeitform stattgefunden hat. Plötzlich befand ich mich in der Vergangenheit eines der Hauptpersonen. Da wurde es schon komplizierter.

Je tiefer ich in das Buch einstieg, umso geheimnisvoller wurde es. Plötzlich war es nicht mehr die heile Welt, von der ich am Anfang gelesen hatte. Jeder hatte seine Geheimnisse mitgenommen und versuchte diese zu verbergen. Als Leser wurde ich mit jeder Offenbarung eingeweiht und dadurch stieg die Spannung schon sehr.

Aber es gab gerade zum Ende hin Ereignisse, die mich sprachlos machten und mir eine Zwangspause beim Lesen lieferten, weil ich damit nicht gerechnet hatte.

Hat mir der Thriller gefallen? Auf jeden Fall ja. Aber aus meiner Sicht gab es zum Ende hin einige Unklarheiten, die für sich mich auch durch ein mehrmaliges Lesen einzelner Passagen nicht aufklärten. Ich kann damit leben und verbuche es als schriftstellerische Freiheit. Aber dafür gibt es dieses Mal nur vier Lesesterne.

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Veröffentlicht am 23.04.2024

Familie ist alles

Meeresfriedhof
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Was haben der Untergang eines Hurtigrutenschiffes während des 2. Weltkriegs in Norwegen mit der Familiengeschichte der Falcks zu tun? Im Grunde alles. Dieses norwegische Schiff wurde 1940 von einer englischen ...

Was haben der Untergang eines Hurtigrutenschiffes während des 2. Weltkriegs in Norwegen mit der Familiengeschichte der Falcks zu tun? Im Grunde alles. Dieses norwegische Schiff wurde 1940 von einer englischen Mine getroffen und sank mit deutschen Soldaten und norwegischen Zivilisten an Bord. Vera Falck, die Ehefrau des Unternehmers und Schiffsreeders Thor Falck war mit ihrem Mann ebenfalls an Bord und kann sich und ihren kleinen Sohn Olav retten. Ihr Mann verliert dabei sein Leben.

Fünfundsiebzig Jahre später erschüttert der Selbstmord von Vera Falck die gesamte Unternehmerfamilie. Vor allem für ihre Enkelin Sasha ist dieser Selbstmord ein enormer Schicksalsschlag. Aber es kommt noch schlimmer, denn das Testament von Vera ist plötzlich verschwunden. Und da gibt es neben dem Zweig um Olav Falck ja auch noch den verarmten Teil der Familie Falck, die bisher immer leer ausgingen.

Als ich mich für dieses Buch entschied, war ich von einer Familiengeschichte ausgegangen. Meeresfriedhof ist jedoch weit mehr. Es ist ein Buch voller Geheimnisse, die Suche nach dem Testament nimmt einen großen Teil des Buches ein. Aber es gibt auch immer wieder Geschehnisse im nahen Osten, die auch in diesem Buch eine Rolle spielen.

Sehr lesenswert und auch spannend sind die Geschehnisse um den Untergang des Schiffes. Auch die Intrigen innerhalb der Familie sind durchaus lesenswert. Und doch macht dieses Hin und Herspringen zwischen den einzelnen Handlungsschauplätzen das Lesen nicht immer einfach. Es gab auch Momente, bei denen ich anfänglich überhaupt nicht verstand, warum die Nebenpersonen plötzlich in Kurdistan agieren.

Letztlich löst sich zum großen Teil alles auf. Überraschend ist vor allem das Ende. Das fand ich durchaus gelungen. Da es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt, ist die Geschichte an der einen oder anderen Stelle noch nicht zu Ende erzählt.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Nicht der beste Strobel, aber spannend

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Die Psychologin Evelyn Jancke arbeitet als forensische Psychologin eng mit der Polizei zusammen. Ihr Leben verlief normal, bis zu dem Zeitpunkt vor zwei Jahren als ihr Bruder Fabian und seine Frau einen ...

Die Psychologin Evelyn Jancke arbeitet als forensische Psychologin eng mit der Polizei zusammen. Ihr Leben verlief normal, bis zu dem Zeitpunkt vor zwei Jahren als ihr Bruder Fabian und seine Frau einen Unfall mit dem Wohnmobil hatten und seitdem spurlos verschwunden sind.

Das ungeklärte Schicksal ihres Bruders führte dazu, dass sie sich treiben lies und jegliche Freude am Leben verlor. Lediglich ihre Arbeit führt zu einer gewissen Stabilität.
Das ändert sich schlagartig, als die Oldenburger Polizei sie um die Mithilfe bei einer Mordserie auf Campingplätzen bittet. Doch dann gibt es einen ersten Zeugen, mit dessen Hilfe ein Phantombild erstellt werden konnte. Evelyn soll als Psychologin bei den Ermittlungen helfen. Doch ein Blick auf das Phantombild ändert alles. Völlig schockiert meint sie in dem Phantombild ihren verschwundenen Bruder zu entdecken. Für Evelyn ist klar, sie muss an diesem Fall mitarbeiten. Nur so hat sie eine Chance, ihren Bruder wiederzufinden und dann auch seine Unschuld zu beweisen.

Die Handlung des Thrillers verspricht viel Spannung und macht extrem neugierig. Und es ist wirklich spannend. Aber so richtig warm bin ich mit den Protagonisten nicht geworden. Evelyn, für die es immer wieder schwer ist, mit dem Schicksal ihres Bruders klar zu kommen und die in regelmäßigen Abständen von Albträumen geplagt wird. Ihre Handlungen sind für mich nicht immer klar und nachvollziehbar. Dann ihre merkwürdige Beziehung zu Gerhard der scheinbar alles für sie tun würde. Irgendwie hätte ich mir da mehr versprochen.

Letztlich war es wirklich sehr spannend und ließ sich gut lesen. Aber ich habe von Arno Strobel schon bessere Bücher gelesen. Von mir gibt es trotzdem eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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