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Veröffentlicht am 23.06.2024

Gelungene, fesselnde Fortsetzung

Kinderklinik Weißensee – Jahre der Hoffnung (Die Kinderärztin 2)
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Auch der zweite Band der Kinderklinik Weißensee hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Der leichte, bildliche Schreibstil von Antonia Blum lässt einen nur so durch die Seiten fliegen

Sechs Jahre sind ...

Auch der zweite Band der Kinderklinik Weißensee hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Der leichte, bildliche Schreibstil von Antonia Blum lässt einen nur so durch die Seiten fliegen

Sechs Jahre sind inzwischen vergangen. Marlene hat ihr Studium abgeschlossen und beginnt ihr Berufspraktikum zur Ärztin an der Kinderklinik Weißensee. Trotz ihres Einsatzes gegen die spanische Grippe, sind nicht alle Vorgesetzten davon begeistert. Sie muss immer wieder Intrigen und Steine im Weg überwinden. Max hat sich seit dem Krieg verändert. Sein Einsatz in den Lazarettzügen hat ihm ein Trauma hinterlassen. Hilfe lehnt er jedoch ab.

Emma, inzwischen eine engagierte Kinderkrankenschwester in Weißensee, freundet sich mit ihrem Nachbarn Kurt an, doch als ihr Sohn Theodor schwer erkrankt und der Kindsvater sie mit nach Ostpreußen nehmen will, muss sie eine Entscheidung treffen.

Antonia Blum beschreibt große Probleme der damaligen Zeit wie männliche Vorherrschaft, Hunger, Seuchen, Traumata usw. Die Protagonisten versuchen diese auf ihre Art und Weise zu lösen. Trotz vieler Fachbegriffe aus der Pflege und Medizin liest sich die Geschichte flott und verständlich. Der Zusammenhalt der Schwestern in dieser schwierigen Zeit, ihr Kampf und Sorgen für ihre kleine Patienten und ihre Angehörigen ist vorbildlich und bewundernswert. Lob gebührt der Autorin für ihre ausführliche, gute Recherchearbeit, die uns die Vergangenheit ein Stück weit näher bringt. Band drei, Tage des Lichts, liegt schon bereit zum Lesen!

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Emotional und spannend

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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Ein Buch, das mich von Anfang bis zum Ende fasziniert und gefesselt hat. Antonia Blum erzählt so bildhaft, gefühlvoll und spannend, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag.

Marlene und Emma verlieren ...

Ein Buch, das mich von Anfang bis zum Ende fasziniert und gefesselt hat. Antonia Blum erzählt so bildhaft, gefühlvoll und spannend, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag.

Marlene und Emma verlieren ihre alleinerziehende Mutter im frühen Kindesalter und wachsen dann in einem Berliner Heim auf. Es erscheint ihnen als Wunder, dass sie, nachdem sie 1911 das Waisenhaus verlassen durften, als Lernschwestern in der neuen Kinderklinik Weißensee arbeiten dürfen. Sie setzen sich mit ihrer ganzen Kraft und Energie dafür ein, gute Kinderkrankenschwestern zu werden. Leider werden ihnen dabei von manchen Neidern Steine in den Weg gelegt, was sie aber keineswegs entmutigt. In Marlene keimt bald der Wunsch zu studieren und Kinderärztin zu werden. Ihr Schwarm, Assistenzarzt Dr. Weilert unterstützt sie dabei. Emma verliebt sich in einen Hallodri, was die Schwestern entzweit. Durch einen todkranken kleinen Patienten merken sie jedoch, dass sie nur gemeinsam die Herausforderungen meistern können.

Mit Willenskraft und Fleiß schaffen Marlene und Emma fast Unmögliches. Der Aufstieg vom Waisenkind zur Lernschwester ist zu der damaligen Zeit nicht selbstverständlich. Sie werden kritisch beäugt, und gedemütigt, müssen manche Seitenhiebe über sich ergehen lassen, doch sie verlieren ihr Ziel nie aus den Augen. Das hat mir sehr imponiert. Antonia Blum hat nicht nur ein sehr starkes, emotionales Buch geschrieben, es ist auch ein Stück deutscher Geschichte. Davon möchte ich gern mehr lesen, deshalb freue ich mich sehr auf den zweiten Band der Reihe: Jahre der Hoffnung!

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Magischer Start in die Welt der Tierwandler für Erstleser

Nikki King: Verfuchst noch mal!
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Nikki ist eigentlich ein ganz normales Mädchen. Sie geht zur Schule und ist kein Fan von Mathe, doch plötzlich verwandeln sich ihre Ohren in plüschige Spitzen. Und damit nicht genug. Auf dem Weg nach Hause ...

Nikki ist eigentlich ein ganz normales Mädchen. Sie geht zur Schule und ist kein Fan von Mathe, doch plötzlich verwandeln sich ihre Ohren in plüschige Spitzen. Und damit nicht genug. Auf dem Weg nach Hause bemerkt sie an sich einen Schwanz und nimmt Gerüche viel besser wahr. Sogar ihren Hamster findet sie plötzlich lecker. Kurze Zeit später kommt eine Elster durchs Fenster und spricht. Anscheinend weiß sie mehr und kann Nikki helfen.

Was für ein schönes Cover! Sofort ist klar, dass es hier um eine magische Tiergeschichte geht. Nikki ist eine sympathische Person, die Tiere gern mag, doch als sie sich vorstellt, ihren Hamster zu essen, bekommt sie es zurecht etwas mit der Angst zu tun. Für sie und die jungen Leserinnen startet eine witzige und spannende Suche nach der Ursache ihrer Verwandlung. Auch geht es um Freundschaft und Zusammenhalt. Spannung herrscht vor allem bei einem Ausflug in den Wald. Inhaltlich ist Nikki King - Verfuchst noch mal! auf jeden Fall eine Geschichte, die neugierig macht und dadurch zum Weiterlesen motiviert. Supertoll sind auch die vielen Illustrationen, die den Text gut ergänzen. Durch die kurzen Kapitel sind Lesepausen gut möglich. Die große, übersichtlich gestaltete Schrift garantiert, dass hier jedes Kind Leseerfolge verzeichnen kann und Spaß hat. Die Seiten sind abwechslungsreich zusammengestelllt, mal mit weniger Text, mal comicartig, mal mit mehr Fließtext. Finde ich richtig gut! Langweilig wird es daher sicher nicht. Allerdings endet die Geschichte leider etwas abrupt, so dass man für mehr Abenteuer den nächsten Band lesen muss. So hält man die Leseanfängerinnen bei der Stange, denn viele werden dem nächsten Band und der Auflösung angeteaserter Geheimnisse entgegenfiebern. Gute Leser*innen könnten aber auch enttäusch sein, dass es nicht gleich weitergeht. Dennoch finden ich die Geschichte kreativ und sie kann durchaus ein Einstieg in die Welt der Tierwandler sein. Einmal angelockt, werden Kinder sicher später auch zu anderen Büchern dieser Art greifen. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 04.05.2024

Überaus fesselnder und berührender Roman

Trümmermädchen
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Köln 1941: Bei ihrer Tante Marie und Onkel Matthias, die eine kleine Bäckerei betreiben, wächst die elfjährige Anna zwar bescheiden, aber glücklich und behütet auf. Anna fühlt sich in der Backstube besonders ...

Köln 1941: Bei ihrer Tante Marie und Onkel Matthias, die eine kleine Bäckerei betreiben, wächst die elfjährige Anna zwar bescheiden, aber glücklich und behütet auf. Anna fühlt sich in der Backstube besonders wohl. Onkel und Tante lieben ihr Handwerk. Doch die Ereignisse im zweiten Weltkrieg sind furchtbar und so wird eines Tages auch Matthias einberufen. Marie und Anna müssen schauen, wie sie alleine über die Runden kommen. Während Marie für ihren Widersacher Büll schuften muss, freundet sich sich Anna mit einer Kinderbande an, um zu überleben. Doch sie geben nie die Hoffnung auf, dass Matthias zurückkehrt und sich alles zum Guten wenden wird.

Dies war mein drittes Buch der Autorin Lilly Bernstein. Wieder hat mich dieser Roman in sich aufgesogen und bis zum Schluss gefesselt, so als wäre ich in die Geschichte involviert. Alle Charaktere und Begebenheiten sind realistisch und authentisch dargestellt. Der Schreibstil ist fließend und schnell lesbar. Die Geschichte ist gut recherchiert und geht zu Herzen. Die zerbombte Großstadt Köln mit ihren tausenden Bewohnern in großer Not... hier überlebt nur, wer sich selbst zu helfen weiß. Hunger und Kälte waren an der Tagesordnung, da durfte man nicht zimperlich sein. Doch Anna und Marie halten zusammen und finden ihren Weg.

Wiederum ein berührendes Buch der Autorin, das berührt und nachdenklich macht. Das ist mir 5 Sterne wert!

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Veröffentlicht am 04.05.2024

Herzergreifende Geschichte mit einer starken Protagonistin

Findelmädchen
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Helga und ihr älterer Bruder Jürgen werden 1945 von einem französischen Ehepaar aus den Trümmern Kölns gerettet und wachsen behütet und geliebt auf einem Weingut auf. Die Mutter ist seit dem Kriegsende ...

Helga und ihr älterer Bruder Jürgen werden 1945 von einem französischen Ehepaar aus den Trümmern Kölns gerettet und wachsen behütet und geliebt auf einem Weingut auf. Die Mutter ist seit dem Kriegsende verschollen. Erst 1955 kehrt der Vater aus der Gefangenschaft heim und holt die Kinder zurück nach Köln, wo er ein "Büdchen" betreibt. Jürgen findet eine Anstellung bei Ford, doch Helga, die so gerne aufs Gymnasium gehen würde, muss nach dem Willen der gehässigen Tante Meta und ihres Vaters eine Haushaltsschule besuchen. Während eines Praktikums im Waisenhaus lernt sie das dunkelhäutige "Besatzerkind" Bärbel kennen.

Nachdem mich erst kürzlich der Roman "Sturmmädchen" von Lilly Bernstein stark beeindruckt hatte, wollte ich gerne mehr von ihr lesen. Es ist ihr auch in diesem Roman wieder gelungen, mich zu fesseln. Er ist herzergreifend, höchst emotional, berührend und spannend geschrieben. Ein junges Mädchen, gerade einmal fünfzehn Jahre alt, muss ihren Traum von der höheren Schule aufgeben und sich dem Willen der Tante und des Vaters fügen. Köln befindet sich im Aufbau, doch die Menschen sind in ihren Köpfen scheinbar noch nicht soweit. Was Helga und die Kinder, besonders aber Bärbel, in diesem von Nonnen geleiteten Waisenhaus erleben müssen, ist erschütternd und grenzwertig. Misshandlungen, Schläge und Freiheitsentzug sind dort an der Tagesordnung. Doch Helga gibt so schnell nicht auf und versucht alles, um den Kindern zu helfen.

Der fesselnde und bildhafte Schreibstil von Lilly Bernstein haben mich gebannt. So habe ich das Buch fast in einem Rutsch gelesen und mich als Teil der Geschichte gefühlt. Alle Charaktere sind authentisch gezeichnet, wobei manche Handlungen nicht nachvollziehbar und verzeihbar sind. Ein starkes Buch, das ich gerne weiterempfehle. 5 Sterne

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