Cover-Bild Wir waren nur Mädchen
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 553
  • Ersterscheinung: 17.04.2024
  • ISBN: 9783351042288
Buzzy Jackson

Wir waren nur Mädchen

Roman
Christine Strüh (Übersetzer)

Ein großer Roman nach der wahren Geschichte einer einmalig mutigen Frau

Amsterdam, 1940: Hannie Schaft studiert Jura, und ihre Träume für die Zukunft sind ehrgeizig und voll Hoffnung. Doch es herrscht Krieg, und es sind die Träume, die zuerst sterben. Hannie sieht keine andere Möglichkeit mehr, als sich dem Widerstand anzuschließen. Und sie entdeckt ihre gefährlichste Waffe: ihr Frausein. Getarnt von Schönheit und Jugend kommt sie jenen Männern nahe, die so viel Unheil stiften – und tötet sie. Bald ist »das Mädchen mit den roten Haaren« die meistgesuchte Frau Hollands. Die Welt um sie herum verliert alles Menschliche, Hannie indes ist fest entschlossen, menschlich zu bleiben. Aber dann beginnt sie, Gefühle für den Widerstandskämpfer Jan zu entwickeln, mit verheerenden Konsequenzen ...

Die Widerstandskämpferin Hannie Schaft – eine Frau, die ihr Leben für die Freiheit aller riskierte

»Ein brillanter Roman und ein Maßstab, um sich zu fragen, wie weit man selbst gehen würde, um jene zu schützen, die man liebt.« Jamie Ford, New-York-Times-Bestsellerautor 

 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2024

Spannender Roman nach wahren Begebenheiten

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Hannie Schaft ist als „das Mädchen mit den roten Haaren“ in die Geschichte eingegangen.
Sie war Jurastudentin in Amsterdam, bis das Vorrücken der Nazionalsozialisten sie zur Flucht zwingt. Sie versteckt ...

Hannie Schaft ist als „das Mädchen mit den roten Haaren“ in die Geschichte eingegangen.
Sie war Jurastudentin in Amsterdam, bis das Vorrücken der Nazionalsozialisten sie zur Flucht zwingt. Sie versteckt ihre zwei jüdischen Freundinnen bei ihren Eltern in Haarlem und tritt dem Widerstand bei. Als eine der wenigen Frauen im bewaffneten Widerstand tötet sie hochrangige Nazis und Anhänger der Nationalsozialisten in den Niederlanden.
Nachdem ihr Freund und Mitkämpfer Jan Bonekamp im Todeskampf ihren Namen preisgibt und kurz darauf ihre Eltern verhaftet werden, ist sie gezwungen unterzutauchen. Ihre Wut und der Hungerwinter lassen sie unvorsichtig werden, was letztendlich zu ihrer Verhaftung führt.
Im Alter von 24 Jahren wird sie nach wochenlangen Verhören und Folter, in denen sie nichts preisgibt, kurz vor Ende der Belagerung, hingerichtet.
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Buzzy Jacksons Roman „Wir waren nur Mädchen“ basiert auf dem Leben der realen Hannie Schaft. Ihre Informationen zieht sie dabei aus Zeitzeugenberichten, Zeitungsartikeln und überlieferten Dokumenten und macht daraus eine spannende und bedrückende Erzählung.
Sehr eindrücklich fängt sie die Zeit des 2. Weltkrieges ein, erzählt von Tyrannei, Unterdrückung, Verfolgung, Deportation, von Hunger, Kälte und Mangel am Nötigsten. Sie erzählt von Resignation, dem Nicht-wahrhaben-wollen, der Überzeugung, dass alles gut wird und am Ende von der Fügung in die Einzelschiksale. Die Angst ist allgegenwärtig und spürbar.
Und dann ist da der Widerstand, eine Gruppe von Personen, die kämpfen, die sich widersetzen, die versuchen die Strukturen zu unterlaufen oder zumindest zu hemmen. Es sind Menschen, die aus tiefster Überzeugung handeln, die sich ihre Freiheit nicht nehmen lassen wollen, die versuchen dafür zu sorgen, dass sich alles zum besseren wendet. Die für Gerechtigkeit und Menschlichkeit einstehen, ungeachtet der persönlichen Konsequenzen. Sie tun viel Gutes und ich will nicht wissen, wie es geendet wäre, wenn es diese Menschen nicht gegeben hätte, aber sie töten auch… so sehr ich sonst mit dem Widerstand sympathisiere, ihren Mut und die Uneigennützigkeit bewundere, so sehr hinterfrage ich dieses Handeln. Immer wieder stellt sich mir die Frage: Wie weit darf man im Namen der Gerechtigkeit gehen und ist es menschlich und gerecht, Menschen zu töten (auch wenn sie die Bösen sind) um andere zu schützen? Inwieweit ist es gerechtfertigt auf Gewalt mit Gegengewalt zu reagieren? Es lässt mich zwiegespalten zurück…
Fakt ist, es obliegt mir nicht im Rahmen der Rezension darüber zu urteilen, ob dies hätte sein müssen in der Erzählung, den es gehört dazu, es ist eine Tatsache, dass es so war und sollte demnach auch erzählt werden.
Um zurück zum Buch zu kommen: Jackson schafft es mich zu fesseln, sie erzählt Hannies Geschichte auf mitfühlende, eindringliche Art, lässt mich als Lesende die Gefühle von Hannie zumindest ansatzweise durchleben. Lässt mich bis zum Schluss hoffen, obwohl ich weiß wie es ausgeht. Es ist die Geschichte einer wahnsinnig mutigen Frau, die ihre Freunde und Familie schützen und verteidigen will und sich ihre Weiblichkeit zu Nutze macht, um ganz nah an die Männer heran zu kommen, die sie ausschalten will. Bis zum Schluss steht sie hinter ihrer Entscheidung, wiederseht sich und nimmt für ihre Sache sogar den Tod in Kauf.
Es ist ein Buch, dass einmal mehr klar macht, dass es so nie wieder werden darf, dass die schleichenden Prozesse aufzeigt, bis zu dem Zeitpunkt, wo es zu spät ist. Das untermauert, wie wichtig Widerstand ist und das zur richtigen Zeit kommt um zu mahnen und daran zu erinnern, dass es nie der richtige Weg ist Missstände hinzunehmen und abzuwarten.
Große Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.06.2024

Widerstand

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An sich ist über den Zweiten Weltkrieg fast alles gesagt, allerdings beschäftigte sich die Nachkriegsliteratur vorrangig mit der männlichen Sichtweise. Vor allem in den letzten Jahren werden Historische ...

An sich ist über den Zweiten Weltkrieg fast alles gesagt, allerdings beschäftigte sich die Nachkriegsliteratur vorrangig mit der männlichen Sichtweise. Vor allem in den letzten Jahren werden Historische Romane über den Zweiten Krieg jedoch vorrangig von Autorinnen geschrieben, um einer weiblichen Hauptfigur eine Stimme zu geben. Viele dieser Texte wie "Stay away from Gretchen" oder "Wir sind doch Schwestern" etc. sind jedoch eher dem Trivialen zuzuordnen.
"Wir waren nur Mädchen" von Buzzy Jackson ist ebenfalls nicht frei vom Anspruch der Unterhaltung, behandelt jedoch ein selten angesprochenes Thema. Hannie Schaft, eine zurückhaltende Jurastudenten wird in Amsterdam geradewegs in den Widerstand hineingezogen, nachdem sie ihre beiden jüdischen Freundinnen bei sich Zuhause vor den Nazis verstecken muss. In den nächsten Jahren ist sie Mitglied in einer Gruppe von jungen Leuten, die mit allen erdenklichen Mitteln die deutsche Besatzung sabotieren. Auch der Mord an Befehlshaber gehört fortan zu Hannies Aufgaben.
Auf plausible Art und Weise gelingt es Jackson, Hannies Weg in den Widerstand zu beschreiben. Ein Mädchen, das anfangs schüchtern und zögerlich agiert, wird durch die Nazis dazu gezwungen, über sich selbst hinauszuwachsen. Als "Das Mädchen mit den roten Haaren" wird sie zu einer der meistgesuchten Personen der Besatzer. Auch ihr Leben innerhalb der Widerstandsgruppe wird anschaulich dargestellt — angefangen mit Schießübungen, bis hin zu ihrem ersten Mord und weiteren Sabotageakten. Aber auch das Menschliche steht im Fokus der Geschichte: die Liebe, Hoffnung und das Leid der Widerständler finden immer wieder Einzug in den Text. Allerdings unternimmt der Roman dadurch keine literarischen Höhenflüge. Um eine möglichst große Zielgruppe zu erreichen, liest sich der Text beinahe so rasant wie ein Thriller. Den Zweiten Weltkrieg in einem Unterhaltungsroman zu verarbeiten ist grundsätzlich eine schlechte Idee, doch zum Glück gelingt der Autorin in der Gesamtheit mehr als das. Ihre Figuren sind authentisch ausgearbeitet und sensible Zwischentöne bieten Mehrwert. Jacksons offensichtliches Ziel, das Bild einer starken Frau während der Wirrungen der Kriegsjahre zu zeichnen, wurde erreicht.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

eine wahre Heldin

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Amsterdam 1940: Hanni Schaft versucht Jura zu studieren. Aber es ist Krieg und die Deutschen bestimmen alsbald den Alltag mit ihren immer schärfer werdenen Eingriffen in das holländische Leben. Als Freundinnen ...

Amsterdam 1940: Hanni Schaft versucht Jura zu studieren. Aber es ist Krieg und die Deutschen bestimmen alsbald den Alltag mit ihren immer schärfer werdenen Eingriffen in das holländische Leben. Als Freundinnen von ihr den ersten Repräsalien ausgesetzt sind schließt sie sich mit anderen Frauen dem Widerstand an. Und sie scheut auch nicht vor Gewalt und dem Einsatz von Waffen zurück.

Das Buch erzählt vom Schicksal einer realen Widerstandskämpferin. Dementsprechend muss sich die Geschichte natürlich an der Realität entlanghangeln. Die Zeiten sind beklemmend, Hannis Aktionen sind gefährlich und man bangt ein ums andere Mal. Eben auch, weil man weiß, dass es wahre Geschehnisse sind, die hier hautnah beschrieben werden.

Ein wichtiges und hochinteressantes Buch in dem das Schicksal von Hanni und anderen Frauen des Widerstandes geschildert werden auch, damit sie nicht vergessen werden und man ihren Mut würdigen kann.

Veröffentlicht am 08.06.2024

Interessant aber kein historischer Roman

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Ein sehr interessanter 'halbbiographischer' Roman, bei dem man nicht vergessen sollte, dass es eben keine reine Biographie ist. Nichts desto trotz sind die Ereignisse sehr lebendig und lebensnah beschrieben, ...

Ein sehr interessanter 'halbbiographischer' Roman, bei dem man nicht vergessen sollte, dass es eben keine reine Biographie ist. Nichts desto trotz sind die Ereignisse sehr lebendig und lebensnah beschrieben, fast so, als hätten sie so stattgefunden. Es zeigt die Entwicklung der Jurastudentin Hannie Schaft zur Widerstandskämpferin, die ihren jüdischen Freundinnen helfen möchte. Doch ist der Roman, wenn auch auf einer wirklichen Begebenheit beruhend, ein wenig zu 'nett' dargestellt, da der Widerstand nicht gegen die Nationalsozialisten nicht einfach oder nett war. Ein bisschen mehr Hintergrund hätte ich mir da erwartet und etwas mehr Tiefe bei den Figuren hätte der Geschichte gut getan, auch wenn die Idee eine wirklich gute ist. Ich würde das Buch auch so weiterempfehlen, allerdings als Roman und nicht als historische Tatsache.

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Veröffentlicht am 07.06.2024

Heldinnen-Geschichte

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"Wir waren nur Mädchen" von Buzzy Jackson erzählt nicht nur die Geschichte des niederländischen Widerstandes während der deutschen Besatzung, sondern auch das beeindruckende Schicksal Hannie Schafts.
Hannie ...

"Wir waren nur Mädchen" von Buzzy Jackson erzählt nicht nur die Geschichte des niederländischen Widerstandes während der deutschen Besatzung, sondern auch das beeindruckende Schicksal Hannie Schafts.
Hannie Schaft stolpert anfangs etwas ungewollt in den Widerstand. Ihr war zwar immer klar, dass sie etwas gegen die Nationalsozialisten tun musste, aber an den Schritt von heimlichen Lieferungen über das Verstecken der jüdischen Freundinnen zu einer der meistgesuchtesten Nazi-Mörderinnen in den Niederlanden, hatte sie wohl selbst von sich nicht erwartet.
Buzzy Jackson erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die bis zum letzten Augenblick Widerstand leistet und ihren Idealen treu bleibt. Die Geschichte einer Heldin, wie sie leider viel zu selten erzählt wird. Eine Heldin, die durchaus auch ihre Weiblichkeit genutzt hat, um ihre Ziele zu erreichen und die nicht für einen Mann sondern für all die starb, die zu Unrecht misshandelt und ermordet wurden. Jackson zeigt auch die vielen Grausamkeiten der Nazis auf, ganz ohne den Blick in ein Konzentrationslager zu werfen, sie zeigt den Wahnsinn auf den Straßen Haarlems und Amsterdams, wie der Terror in das alltägliche Leben geflossen ist. Auch wenn es an manchen Stellen vielleicht etwas zu langatmig wurde, überzeugt das Buch mit einem sehr starken Ende und einer Stimme, die in passender Weise von einem sehr dunklen Kapitel erzählt - nicht reißerisch oder diffamierend - die Worte sprechen für sich.

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