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Veröffentlicht am 30.03.2023

Ein Roman der zum nachdenken anregt

Kernschatten
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Der Grundgedanke mit dem der Roman spielt, ist für mich sehr interessant. Vor allem die Frage, wie man etwas aufhalten kann, dass nicht aufgehalten werden kann? (Paradox, ich weiß.)

Anders als der Klappentext ...

Der Grundgedanke mit dem der Roman spielt, ist für mich sehr interessant. Vor allem die Frage, wie man etwas aufhalten kann, dass nicht aufgehalten werden kann? (Paradox, ich weiß.)

Anders als der Klappentext erst erahnen lässt, folgt man in dieser Geschichte nicht nur den Wissenschaftlern beim Versuch dieses Problem zu lösen, sondern vor allem zwei erstmal unbeteiligten Personen. Diese zwei werden mit seltsamen Vorkommnissen konfrontiert und rutschen mehr oder weniger zufällig immer mehr in die Geschehnisse mit hinein. Beide Charaktere würde ich nicht als klassische Helden sehen, sondern eher als ganz normale Leute, die auf einmal Teil von unerklärlichen Vorkommnissen sind und versuchen die Geheimnisse dahinter zu entschlüsseln. Bei beiden werden auch die Ecken und Kanten hervorgehoben, was sie zwar menschlicher macht, aber nicht gerade zu den beliebtesten Leuten im Ort.

Ich fand es spannend zu sehen, wie sich die einzelnen Teile zusammensetzten und versucht wurde Geheimnisse zu lüften. Das Buch ist mit seinen ca. 280 Seiten eher dünner ( in einem sehr praktischen und ansprechenden Format) und ich habe mich oft gefragt, wie sich das Ende gestalten und alle Probleme gelöst würden.... und dann kam das Ende. Es hat mich etwas sprachlos zurück gelassen und meine erste Reaktion war: "Wann geht es weiter?", aber umso länger ich darüber nachdenke, umso eher verstehe ich, warum der Autor dieses Ende gewählt hat, auch wenn ich ein Leser bin der gerne so viele Informationen wie möglich erhält. Ich denke aber der Autor möchte zum diskutieren und nachdenken anregen und so ist es auch bei mir. Ich denke nach einigen Tagen immer noch über das Ende nach und stelle mir Fragen, wie: "Wer darf über gefährliche Substanzen oder Gegebenheiten für die Welt entscheiden?" und noch einige mehr, mit denen ich aber hier den Inhalt spoilern würde, deshalb zähle ich sie nicht auf. Aufgrund dessen verstehe ich, warum das Buch einen Literaturpreis gewonnen hat.

Fazit: Für mich war das Buch ein spannender, kurzer Thriller aus dem Bereich Wissenschaft bzw. Sci-Fi, der zum nachdenken anregt. Gerne hätten auch noch mehr wissenschaftliche Elemente tiefer aufgearbeitet werden können. Das Buch lässt sich schnell und gut lesen und aufgrund des handlichen Formats perfekt zum mitnehmen geeignet ist.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Kreativ

Das Blut der Herzlosen – Die Legende vom Tränenvogel 1
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Kurzmeinung:
Ein vor Kreativität strotzendes Buch mit etwas eigenem Schreibstil, das vor allem durch seine Andersartigkeit punkten kann.

Ausführlicher:
Was dieses Buch besonders ausmacht ist seine unglaubliche ...

Kurzmeinung:
Ein vor Kreativität strotzendes Buch mit etwas eigenem Schreibstil, das vor allem durch seine Andersartigkeit punkten kann.

Ausführlicher:
Was dieses Buch besonders ausmacht ist seine unglaubliche Kreativität und Ideenreichtum. Wir begegnen hier keinen Werwöfen, Vampiren oder Kobolden, sondern einem 3 Meter großen Krieger mit Hahnenkopf, einem Feuergeist, der für jeden Streich zu haben ist, einem wechselwarmen Geschöpf dem das Herz entfernt werden soll und einem Menschen, der aber alles andere als der altbekannte strahlende Held ist. Aber auch noch andere Geschöpfe begegnen einem im Verlauf des Buchs.
Die Geschichte ist eine Art Abenteuerreise, auf den Spuren einer alten Prophezeiung. Hierzu wurde eine High Fantasy Welt geschaffen, die ich mich sehr gut vorstellen konnte, auch ohne Karte (obwohl ich diese auch sehr begrüßt hätte).
Lediglich der Schreibstil war für mich eher herausfordernd, was ggfs. daran lag, dass es keine Kapitel an sich gab, sondern nur Absätze. In diesen Absätzen wurde nach meinem Gefühl auch manchmal zwischen den Personen gewechselt, die man gerade verfolgt und allgemein blieben sie etwas distanziert für mich. Ich hoffe dies ändert sich im Verlauf der Reihe.

Alles in allem kann ich sagen: wer mal etwas lesen möchte, das aus der Masse an Büchern im dt. Buchmarkt heraussticht und sich mit dem Schreibstil anfreunden kann, ist hier richtig.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Sagen neu erzählt

Dao - Der Weg
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Erstmal zur Qualität des Manuhas: Die Qualität der Seiten und des Buchs an sich sind sehr gut. Das Format ist im DINA4 gehalten und somit schön groß und man kann die Zeichnungen sehr gut sehen, da sie ...

Erstmal zur Qualität des Manuhas: Die Qualität der Seiten und des Buchs an sich sind sehr gut. Das Format ist im DINA4 gehalten und somit schön groß und man kann die Zeichnungen sehr gut sehen, da sie eine gute Größe haben.

Die Geschichten an sich sind von chinesischen Volksmärchen und Sagen inspiriert. Dies merkt man auch stark daran, dass jede Geschichte eine Moral aufweist und einen tieferen Gedanken verfolgt. Zudem ist der Protagonist ein männliches Kind, wie es in Märchen oft üblich ist.

Unterteilt ist das Buch in fünf Streiche also fünf kurze Geschichten rund um den Jungen. Wobei einige mich allerdings etwas verwirrt haben von der Storyline her, sodass ich nicht immer gut folgen konnte, was aber auch daran liegen könnte, dass mir die chinesische Sagenwelt fremd ist.

Die Zeichnungen sind sehr speziell und so wie es aussieht aufwändig mit der Hand und Tusche gezeichnet worden. Durch das große Format kommen diese auch richtig zur Geltung.

Am Ende des Buch befindet sich noch ein Bonuskapitel und ein paar Seiten, die der Autor bzw. Zeichner gestaltet hat, in denen es um ihn und das Buch geht. Zudem gibt es noch eine Vorstellung der Charaktere, was mir gut gefallen hat.

Alles in allem 3,5 Sterne⭐, da ich die Geschichten zu verwirrend fand, aber die Hochwertigkeit und das Manuha an sich schätze.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Besonderer Schreibstil

Murder in the Family
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Was dieses Buch von anderen unterscheidet, ist ganz klar der Schreibstil. Es gibt keinen flüssigen Gesamttext, sondern das Buch besteht aus Artikeln, Szenenbeschreibungen, Interviews, Lebensläufen, Akten, ...

Was dieses Buch von anderen unterscheidet, ist ganz klar der Schreibstil. Es gibt keinen flüssigen Gesamttext, sondern das Buch besteht aus Artikeln, Szenenbeschreibungen, Interviews, Lebensläufen, Akten, Abschriften von Nachrichten und vielem mehr.
Ich habe mich hier vor allem am Anfang etwas schwer getan, da man erst einmal in diesen Stil rein finden musste und ich gemerkt habe, dass ich zum Beispiel die Erklärungen wie die Personen beim Interview saßen o.ä. eher überflogen habe, da die Gespräche interessanter war.
So blieben die Personen leider etwas distanzierter für mich, was aber auch an der großen Anzahl der Personen lag, die in diesem Buch ihren Platz finden.
Spannend war hingegen alles rund um das Ermitteln und Miträseln an sich. Es hat sich wirklich wie in einer True Crime Doku angefühlt, bei der man versucht das Rätsel zu lüften und den Täter bereits vor dem Ende in Erfahrung zu bringen.
Der Fall an sich war auch gut aufgebaut, lediglich durch die Distanz fiel es mir etwas schwer mit den Figuren mitzufiebern. Ich habe mich eher wie der Ermittler gefühlt, was aber wahrscheinlich auch so gewollt war.
Ich finde dies ist eines der Bücher bei denen es sehr wichtig ist, vorab die Leseprobe zu lesen und zu sehen, wie man mit dem Schreibstil klar kommt. Wenn einem dieser gefällt, erhält man eine interessante Story im True Crime Stil.
3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Ein alternatives Ägypten mit viel Magie und noch mehr gesellschaftlichen Problemen

Meister der Dschinn (Gewinner des Nebula Award 2021 für Bester Roman & des Hugo Award 2022 für Bester Roman)
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Meister der Dschinn war für mich ein Genremix aus Fantasy, Krimi und gesellschaftskritischen Roman mit viel Frauenpower, der einen in eine alternative Welt (um genauer zu sein ein alternatives Kairo) im ...

Meister der Dschinn war für mich ein Genremix aus Fantasy, Krimi und gesellschaftskritischen Roman mit viel Frauenpower, der einen in eine alternative Welt (um genauer zu sein ein alternatives Kairo) im Jahre 1912 entführt.

Was dem Autor hier wirklich sehr gelungen ist, sind die Beschreibungen der verschiedenen Schauplätze. Jedes Haus und jeder Raum wird so beschrieben, dass man sich diesen bildlich vorstellen kann und dem Leser ein richtige Orientfeeling vermittelt wird ohne das es kitschig überladen wirkt und somit eine Gewisse Authentizität hat, auch wenn einiges in dieser Realität von unserer unterscheidet.

Allen voran natürlich die Dschinn mit ihrer Magie und genau diese waren es, die mich wirklich in diesem Buch begeistern konnten. Alle waren unterschiedlich nicht nur im Aussehen, sondern auch in ihren Kräften oder ihrem Verhalten und haben eine wundervolle Basis für einen Fantasyroman geschaffen.

Leider ist es nicht nur beim Fantasykrimi geblieben, sondern zwischen den Seiten steckt sehr viel gesellschaftliche Kritik über wirklich viele verschiedene Themen (z.B. Unterdrückung der Frauen, Machthunger, Gier, Krieg bzw. -streiberei, Herabwürdigungen aufgrund der Hautfarbe und noch einiges mehr). Dies waren mir an einigen Stellen einfach zu viele Fingerzeige und zu wenig Handeln dagegen.

Die Protagonistin Fatma hat sich an einer Stelle des Buchs mir persönlich unbeliebt gemacht, in dem sie ein Verhalten an den Tag gelegt hat, dass das Thema noch unterstützt hat. (Als sie Hadia einfach ignoriert und bei allem außen vorlässt, als sie neu anfängt und es selbst nicht mal merkt, sondern Hadia sie extra noch darauf hinweisen muss, dass dies kein gutes Verhalten einer anderen Frau gegenüber in dem Job ist.) Generell wird kaum etwas gegen diese Themen getan. Ich denke, dass der Autor wohl die Verhältnisse, wie er sie damals als realistisch angesehen hat, darstellen wollte, für mich wirkte es allerdings etwas überladen.

Überzeugen konnten mich allerdings die Nebencharaktere allen voran Siti, aber auch Hadia, Ahmad und der schlafende Dschinn. Der Fall an sich war interessant, ab einem bestimmten Punkt konnte ich mir allerdings das Ende bereits denken und ich hätte mir noch den ein oder anderen Plottwist gewünscht. Zudem hätte ich dringend ein Glossar benötigt für all die arabischen Begriffe im Buch.

Fazit: Alles in allem denke ich, dass das Buch für Leser geeignet ist, die gerne mal in ein wundervoll beschriebenes alternatives Steampunk Ägypten mit viel Magie abtauchen und dabei auch gerne zum Nachdenken über gesellschaftliche Strukturen und damalige Umstände angeregt werden möchten.

Als besonderes Extra möchte ich noch die Innenklappenillustrationen erwähnen, die mir einen schönen Eindruck von der Welt gegeben haben.

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