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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2017

Romantisch

Mit jedem Wort von dir
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„Am tröstlichsten fand ich folgende Erkenntnis: Wir waren alle verwirrt und schlussendlich auch alle verirrt – Alter, Rasse Geschlecht und alles, was uns sonst trennte, spielte dabei keine Rolle.“ (S.74)

„>Wie ...

„Am tröstlichsten fand ich folgende Erkenntnis: Wir waren alle verwirrt und schlussendlich auch alle verirrt – Alter, Rasse Geschlecht und alles, was uns sonst trennte, spielte dabei keine Rolle.“ (S.74)

„>Wie würdest du das

Gefühl

Liebe mit maximal 140 Zeichen beschreiben?<
Antwort: Als würde jemand dein Herz fest packen, aber du willst gar nicht, dass er/sie loslässt, denn das wäre noch viel schlimmer.“ (S.138)

Jensen und Mia. Mia und Jensen. Sie sind für einander bestimmt. Sie passen wie die Faust auf‘s Auge, wie Arsch auf Eimer. Zumindest behaupten das immer alle. Doch dann zieht er nach New York. Und sie machen eine Pause. Aber wenn sie sich sehen, ist immer alles wie früher. Bis zu diesem einen Abend, als er ihr das Herz bricht, und sie ihn verlässt. Bekommen sie eine zweite Chance? Und nutzen diese auch?

Ich liebe ja Bücher mit Happy End. Jetzt würde meine Tante zwar sagen, ich spoiler ganz schön, aber mal ehrlich … wer mag denn Liebesromane ohne Happy End? Erwarten wir das nicht alle irgendwie?
Mia ist eine starke, unabhängige, sympathische Fotografin. Ein Job führt sie nach New York. Doch so ganz wohl fühlt sie sich in der Stadt nicht. Und dass sie in Jensens Nähe ist, macht das alles nicht besser. Denn eigentlich hasst sie ihn doch.
Jensen ist ein typischer Badboy, mit Tattoos und Motorrad. Aber als Schriftsteller von Kinderbüchern und einer Kolumne in der Times kann er ja nicht so schlimm sein, wie Mias Dad immer behauptet. Oder?
Beide Charaktere sind unheimlich spannend und vielseitig. Auch wenn ich Mia manchmal nicht verstanden habe, und einige Handlungen und Gedankengänge für mich nicht nachvollziehbar waren, war das Buch durchweg spannend. Und die Namenswahl ist ja mal fantastisch. Wer denkt bei Jensen nicht an Jensen Ackles? Da verzeih ich ihm auch, dass er Motorrad fährt, und nicht einen Impala ...

Veröffentlicht am 21.06.2017

Berührend

Den Mund voll ungesagter Dinge
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„Und weil sie keine Angst davor hat, sie selbst zu sein – etwas, wovor ich mich seit jeher zu Tode fürchte. Bei Alex sieht es so einfach aus. So, als wäre ihre Haut das einzige Zuhause, das sie braucht.“ ...

„Und weil sie keine Angst davor hat, sie selbst zu sein – etwas, wovor ich mich seit jeher zu Tode fürchte. Bei Alex sieht es so einfach aus. So, als wäre ihre Haut das einzige Zuhause, das sie braucht.“ (S.160)

Sophie wird aus ihrem Leben in Hamburg gerissen, und muss in München ein neues finden. Mit ihrem Papa streitet sie nur noch, und seine Freundin macht das alles nicht besser. Doch dann lernt sie Alex von neben an kennen, und hat das Gefühl, endlich mit jemanden reden zu können.

Dieses Buch ist der Wahnsinn. So viel Gefühl, Zweifel, Traurigkeit, Mut, Sonne, Liebe, Wasser, Echtheit und Falschheit. Es ist schwer in Worte zu fassen, was dieses Buch so besonders macht. Der Schreibstil ist sehr flüssig, eine Liebeserklärung an die Musik. Und die Gedanken. An ungesagte Dinge.
Es ist aber auch ein Buch über Selbstfindung. Über Liebe, Freundschaft und das wahre Leben. Es berührt einen, und widert einen manchmal auch an. Es geht um falsche Freunde, und die Familie. Um wahre Liebe, und was richtig scheint und ist. Ich sage ja, schwer zu beschreiben.
Ich verstehe den Hype um dieses Buch. Und muss an „The Bloom of Summertime“ denken.

Veröffentlicht am 24.06.2024

ich komme immer wieder gerne nach Fallbury

Sommerträume im Sunset Hill House (Herzklopfen in Schottland)
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„Wenn wir aufhören zu träumen, hören wir auf zu leben.“ (S. 14)

Ich kehre immer wieder gerne nach Fallbury zurück, als wäre ich in diesem kleinen schottischen Fischerdorf ebenso zu Hause wie all die Charaktere, ...

„Wenn wir aufhören zu träumen, hören wir auf zu leben.“ (S. 14)

Ich kehre immer wieder gerne nach Fallbury zurück, als wäre ich in diesem kleinen schottischen Fischerdorf ebenso zu Hause wie all die Charaktere, die ich in den vorangegangenen Teilen kennen lernen durfte. Hanna Holmgren hat nicht nur eine urige Umgebung geschaffen, sondern eine kleine Familie, die von Band zu Band erweitert wird. Ein richtiger Wohlfühlroman.

Lara arbeitet in einem Pflegeheim und obwohl sie die Arbeit als Berufung ansieht, vergräbt sie sich trotzdem in Überstunden und vernachlässigt ihr privates Leben. Nach der Scheidung von ihrem Exmann hat sie vor allem eines im Sinn: Ablenkung. Doch dann bekommt sie dieses Anwaltsschreiben, in dem von einem Erbe in Schottland die Rede ist und sie macht sich nicht nur auf die Reise, dieses Erbe anzutreten, sondern auch auf die Suche nach sich selbst und ihren Wurzeln. Auch wenn das überhaupt nicht zu ihrem Plan gehört hat, genauso wenig wie Jonathan.

Die Autorin hat es wieder geschafft und einen ganz bezaubernden Roman veröffentlicht. Lara ist ein sehr sympathischer Charakter, offen, freundlich und gefühlvoll. Sie ist nicht nur empfänglich für die Raue Seite von Schottland, sondern auch für die Herzlichkeit und Offenheit der Bewohner von Fallbury. Gleichzeitig möchte sie niemanden enttäuschen und tut sich unheimlich schwer, auf ihr Herz zu hören. Jonathan ist da ganz genau so.
Doch das beste an diesem Roman ist, daß es keinen künstlich erzeugten Konflikt gibt. Die Spannung zwischen Jonathan und Lara wird durch das ausstehende Erbe erzeugt, da braucht es nicht noch zwingend einen weiteren Konflikt. Die gesamte Geschichte war so einfühlsam und liebevoll, dabei trotzdem spannend und unterhaltsam, daß ich am liebsten direkt nach Fallbury reisen würde, um dort selbst zu leben. Bitte bitte mehr davon!

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Veröffentlicht am 29.12.2023

Endlich mal was anderes

Zeta-Chroniken / Die Saat der Mistel
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Elrik lebt bei seiner Ziehmutter Bea im Delta, in dem alle Völker vereint und friedlich leben. Obwohl er lieber im Tempel lernen möchte um Ritualist zu werden, wird er aufgrund eines fehlenden Mals auf ...

Elrik lebt bei seiner Ziehmutter Bea im Delta, in dem alle Völker vereint und friedlich leben. Obwohl er lieber im Tempel lernen möchte um Ritualist zu werden, wird er aufgrund eines fehlenden Mals auf seiner Stirn nicht als solcher anerkannt und dient dem Delta als Erntehelfer. Als Bea plötzlich sehr krank wird und die einzige Medizin sehr kostspielig ist, entscheidet Elrik sich, mit seinem Freund Munir ins sogenannte Reich zu reisen. Mit der Diebin Lis an ihrer Seite können sie Edelsteine bergen, jedoch läuft trotzdem alles schief; Munir kann zurück ins Delta fliehen, während der verletzte Elrik mit Lis in die nächstgrößte Stadt fliehen muß. Vorbei ist das friedliche Leben im Delta.

Ich bin durch Zufall auf dieses Buch aufmerksam geworden und wurde nicht enttäuscht. Obwohl ich völlig neue Rassen erwartet habe und es trotzdem Menschen, Elfen und Zwerge gibt, spielen diese meist nur eine geringe Rolle. Viel wichtiger sind die Sonnendiener, Imps, Dunyas und von den Zetas möchte ich gar nicht erst anfangen.
Der Kontrast zwischen dem friedlichen Delta und dem von Krieg durchzogenen Reich wird nur allzu deutlich. Elriks Geschichte ist voller Abenteuer, spannenden Charakteren und Hoffnung, wo es nur Leid zu geben scheint. Trotz Leseflaute konnte mich das Buch fesseln und ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 21.11.2023

Wohlfühlroman

Stürmische Küsse unter Fallburys Leuchtfeuer (Herzklopfen in Schottland)
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»„Genau genommen mache ich momentan nichts anderes als lesen oder spazieren gehen oder einfach am Meer sitzen und den Möwen lauschen.“
„Das ist doch eine ganze Menge.“
„Nicht wirklich, wenn ich an meinen ...

»„Genau genommen mache ich momentan nichts anderes als lesen oder spazieren gehen oder einfach am Meer sitzen und den Möwen lauschen.“
„Das ist doch eine ganze Menge.“
„Nicht wirklich, wenn ich an meinen hektischen Alltag in Deutschland denke. Da würde das hier als Faulenzerei gelten.“
[…]
„Das ist eben das Problem der Menschen heutzutage […]. Niemand hat mehr Zeit für einen Moment Ruhe, Innehalten, einfach fürs Nichtstun. Und wer es doch schafft, dem wird es zum Vorwurf gemacht.“ « (S. 83)

Tia wurde von ihrem Freund Nico für einen knackigen Po in einem Minirock verlassen, und das schlimmste: alle drei arbeiten zusammen in einer Firma. Doch als Nico seine letzten Sachen aus der nun nicht mehr gemeinsamen Wohnung abholt, überreicht Tia ihm gleichzeitig ihre fristlose Kündigung und nach kaum einer Woche befindet sie sich schon auf dem Weg nach Fallbury zu ihrer Freundin Phoebe. Zwei Monate will sie in diesem kleinen Fischerdorf verbringen, das sie vor 17 Jahren noch so furchtbar fand.
Kaum hat sie das kleine Cottage, in dem sie die nächsten Wochen bleiben wird, gefunden, kommt auch schon Josh um die Ecke, dem nicht nur das beschauliche Cottage gehört, sondern der auch noch ein ziemlicher Macho ist. Ein extrem gutaussehender Macho.

Tia hat es mir manchmal ziemlich schwer gemacht, sie zu mögen, obwohl sie im allgemeinen sehr umgänglich ist. Nur in Bezug auf Josh konnte ich ihr Verhalten meist nicht verstehen. An einem Abend hat er es sogar ziemlich treffend zusammengefasst:
„Ich finde, dass du eine übellaunige, zickige, graue Maus bist, die sich hinter ihren Wollpullovern vor der Welt versteckt und darauf wartet, dass irgendjemand kommt und sie rettet. Und weil du so unzufrieden mit dir und deinem Leben bist, schaffst du es sogar, anderen Menschen ihre gute Laune zu vermiesen.“ (S. 99)
Trotzdem bekommen Tia diese zwei Monate Abstand sehr gut, sie liest nicht nur viel und freundet sich mit den Dorfbewohnern an, sondern findet auch Zeit, ihr Leben zu reflektieren. Auch wenn sie das meist nur nach einem desaströsen Aufeinandertreffen mit Josh tut.
Josh war mir mit seinen Neckereien von Anfang an sympathisch, nur sein Aussehen wollte nicht ganz zu meiner Vorstellung passen. Oder zu dem Namen. Aber auch darüber bin ich schnell hinweggekommen und konnte ganz nach Fallbury abtauchen und mit den beiden Protagonisten das Fischerdorf unsicher machen.

Diesem Roman sprüht Wohlfühlen und Gemütlichkeit aus jedem Wort, und alte Bekannte aus den ersten beiden Teilen haben auch kurze Auftritte. Trotzdem muß man sie nicht vorher gelesen haben; alle Bücher sind unabhängig voneinander lesbar und wunderbar zu verstehen.
Das schöne an Hanna Holmgrens Schottlandromanen ist der Wohlfühlfaktor, mit Zärtlichkeiten, Humor, und Protagonisten mit Ecken und Kanten, wie echte Menschen. Sehr unterhaltsam und empfehlenswert.

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