Roman | »Mutig, humorvoll und zutiefst berührend – eines der stärksten und souveränsten Debüts, die ich je gelesen habe!« (Tracy Chevalier, Bestseller-Autorin)
Brigitte Jakobeit (Übersetzer)
»Mutig, humorvoll und zutiefst berührend – eines der stärksten und souveränsten Debüts, die ich je gelesen habe!«
Tracy Chevalier
Bintang Estate, Malaya, 1945. Cecily Alcantaras Familie ist in großer Gefahr: Ihr 15-jähriger Sohn ist verschwunden, ihre älteste Tochter wird von Tag zu Tag wütender, und ihre jüngste ist im Keller versteckt, damit sie nicht in eines der Kriegsbordelle für japanische Soldaten verschleppt wird. Cecily ist sich nur in zwei Punkten sicher: dass alles ihre Schuld ist, und dass ihre Familie nie erfahren darf, warum.
Ein Jahrzehnt zuvor sehnte sich Cecily im britisch kolonialisierten Malaya verzweifelt nach einem besseren Leben. Die zufällige Begegnung mit General Fuijwara, einem charismatischen japanischen Spion, lockte sie in ein Leben als Spionin, das ihr die Chance bot, mehr als nur Mutter und Ehefrau zu sein. Doch während Cecily in Fuijwaras Pläne verwickelt wurde, trug sie dazu bei, eine neue und noch brutalere Ära der japanischen Kolonialisierung einzuleiten ...
Aus vier Blickwinkeln – Cecilys und dem ihrer drei Kinder Jujube, Abel und Jasmin – werden diese Jahre erzählt, die sowohl aus Schmerz als aus Triumphen bestehen.
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Das Buch taucht ein in die Geschichte Mayalsiens während dem zweiten Weltkrieg und beleuchtet dabei das schwierige Leben von Cecile und ihren drei Kindern.
Ich fand es sehr spannend, in die Historie ...
Das Buch taucht ein in die Geschichte Mayalsiens während dem zweiten Weltkrieg und beleuchtet dabei das schwierige Leben von Cecile und ihren drei Kindern.
Ich fand es sehr spannend, in die Historie von Malaysien einzutauchen, da ich beinahe nichts über das Land weiß, ganz zu schweigen von deren Geschichte. Daher finde ich es umso wichtiger, dass Bücher wie dieses, veröffentlicht werden, da jedes Land seine Geschichten und Hintergründe hat aus denen man auch viel lernen kann. Schon der Klappentext verrät, dass es sich hierbei um ein sehr bedrückendes Thema handelt, doch die Stimmung des Buches war doch schwerwiegender als ich erwartet habe. Das sollte man bei der Entscheidung, ob man das Buch lesen möchte, auf jeden Fall berücksichtigen.
Ehrlich gesagt fiel es mir aber etwas schwer, die Charaktere ins Herz zu schließen. Vielleicht weil ich aufgrund deren Verzweiflung und Leiden zu viel Mitleid empfand. Stellenweise fiel mir hier das Lesen schwer, da die Atmosphäre durchwegs drückend war und diese auch nicht zu kurz beschrieben wurde. Hier tauchten auch einige Längen auf.
Im Großen und Ganzen handelt es sich aber um einen wichtigen Roman, mit dem die Autorin ihr schriftstellerisches Können mehr als bewissen hat. Auch wenn ich nicht vollends überzeugt werden konnte, würde ich jederzeit wieder ein Buch von ihr lesen!
Der Roman "Nach uns der Sturm" von Vanessa Chan erzählt die Geschichte von Cecily und ihren drei Kindern Jujube, Abel und Jasmin in den Zeiten vor und während der japanischen Besetzung von Malaysia während ...
Der Roman "Nach uns der Sturm" von Vanessa Chan erzählt die Geschichte von Cecily und ihren drei Kindern Jujube, Abel und Jasmin in den Zeiten vor und während der japanischen Besetzung von Malaysia während dem zweiten Weltkrieg. Aus den Perspektiven der vier erfahren wir mehr über die schwierigen Lebensumstände, die zu dieser Zeit herrschen.
Mich hat der Roman emotional total mitgenommen - gerade die Tatsache, dass es sich bei drei der Protagonisten um Kinder handelt, die in ihrem Alter schon so viel erleben müssen, hat es für mich teilweise etwas schwierig gemacht. Das sollte man beim Kauf auf jeden Fall im Hinterkopf haben. Der Schreibstil war sehr angenehm und ich habe mit jedem der vier Familienmitgliedern mitfühlen können. Eine mitreisende Familiengeschichte vor düsterem Hintergrund - in meinen Augen ein empfehlenswertes Buch.
Historische Romane über den Zweiten Weltkrieg gibt es zuhauf, doch nur selten bekommt man als deutscher Leser eine Geschichte in die Hände, die sich mit Malaysia in dieser Zeit auseinandersetzt. Die Schriftstellerin ...
Historische Romane über den Zweiten Weltkrieg gibt es zuhauf, doch nur selten bekommt man als deutscher Leser eine Geschichte in die Hände, die sich mit Malaysia in dieser Zeit auseinandersetzt. Die Schriftstellerin Vanessa Chan schildert in ihrem Debütroman »Nach uns der Sturm« die Auswirkungen des Krieges auf eine junge Familie während der japanischen Besatzung Kuala Lumpurs im Jahr 1945. Dabei verfolgt sie zum einen die Geschichte der Mutter, Cecily, die früher als Spionin tätig war und seither ein Geheimnis vor ihren Angehörigen verbirgt. Sie hat drei Kinder, aus deren Sichtweise ebenfalls erzählt wird. Ihr Sohn Abel kehrt eines Tages nicht nach Hause zurück, weil er in ein Arbeitslager verschleppt wurde, wo er fortan für die Japaner unter schlimmsten Bedingungen schuften muss. Cecilys beiden Töchter haben es daheim ebenfalls nicht leicht. Jujube arbeitet in einem Teehaus und wird zunehmend in die Angelegenheiten ihres Stammgastes Mr. Takahashi hineingezogen. Als sie ihre jüngere Schwester Jasmin daheim in den Keller einsperrt, gelingt dieser die Flucht. Daraufhin quartiert Jasmin sich im Haus des Generals Fujiwara ein, ohne zu ahnen, dass eine Verbindung zwischen ihm und der Mutter besteht.
Der ständige Wechsel zwischen den Figuren führt zu einem temporeichen Leseerlebnis. Wie in einem Puzzle wird die Geschichte der Charaktere stückweise zusammengesetzt, wodurch sich am Ende ein vollständiges Bild der Familie Alcantara und ihrer Zeit ergibt — und das, obwohl nicht alle vier Erzählstränge gleichermaßen fesselnd sind. Vor allem die Handlung mit Cecily und Abel sind der Autorin gut gelungen, hier entwickeln sich Drama und Spannung. Weitestgehend ist auch Jasmins Geschichte greifbar, vor allem zum Ende hin. Jedoch wirken weite Teile von Jujubes Tun und Treiben wie ein Lückenbüßer. Auch einige Rückblenden, in denen Chan in die Vergangenheit von Cecily eintaucht sind teilweise etwas zu lang geraten. Von diesen Längen einmal abgesehen entfaltet der Roman durchaus eine Sogwirkung. Der Leser wird immer tiefer in das Schicksal der Familie hineingezogen, teilweise überschlagen sich die Ereignisse, und das Leid der Figuren, sowie ihr Überlebenswillen wird erfahrbar gemacht. Für meinen Geschmack hätte die Autorin an der einen oder anderen Stelle auf ein wenig Dramatik verzichten können, zuweilen tritt das Bemühen der Autorin, eine cineastische Wirkung zu erzielen, allzu offen zutage. Ein starker Einstieg, in dem die Autorin historische Fakten einfließen lässt und die Umstände des Krieges in Kuala Lumpur anschaulich beschreibt, weicht zunehmend der bloßen Schilderung von Geschehnissen. Für eine Debütantin hat Venessa Chan jedoch ganze Arbeit geleistet, ihr gelingt ein niveauvoller Roman mit starken Figuren, einer weitestgehend fesselnden Handlung und historischer Authentizität. Im Anbetracht dessen, dass in Malaysia von der betreffenden Generation nur selten über den Krieg gesprochen wird, ist »Nach uns der Sturm« durchaus ein Eisbrecher. Als deutscher Leser wird man grundsätzlich von Romanen über den Zweiten Weltkrieg überhäuft, sodass kaum noch ein Buch in der Lage ist, eine wirklich neuartige Sichtweise zu liefern. In einigen Bereichen kann »Nach uns der Sturm« jedoch neue Ansätze liefern, denn der Handlungsort ist bisher nur selten literarisch aufgearbeitet worden. Eine deutschsprachige Veröffentlichung findet somit seine Berechtigung und ist als Lektüre definitiv zu empfehlen.
Das südostasische Malaysia ist seit 1963 bis heute eine unabhängige, konstitutionelle Wahlmonarchie. Das war nicht immer so, denn die Halbinsel war viele Jahre britische Kronkolonie und stand unter wirtschaftlicher ...
Das südostasische Malaysia ist seit 1963 bis heute eine unabhängige, konstitutionelle Wahlmonarchie. Das war nicht immer so, denn die Halbinsel war viele Jahre britische Kronkolonie und stand unter wirtschaftlicher und politischer Kontrolle des Empires. Während des zweiten Weltkriegs wurde Malaya in den Jahre 1941-45 von Japan besetzt.
Genau diese Zeit thematisiert Chan in ihrem international bereits viel gelobten Roman, inspiriert durch die Geschichte ihrer eigenen Familie.
Chan erzählt mir auf zwei Zeitebenen von der malaiischen Familie Alcantara.
In einem Erzählstrang, Malaya ist britisch besetzt, verfällt die junge Mutter Cecily dem charismatischen Japaner und General Fujiwara und verschiebt ideologisch verblendet ihre moralischen Grenzen.
Die zweite Erzählebene spielt ein paar Jahre später direkt während der Zeit der japanischen Besatzung und zeigt sowohl die Folgen von Cecilys Entscheidungen als auch eine Gesellschaft, die durch eine gewaltsames Supprimat gespalten ist.
Rassismus und Klassismus beeinflussen alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens und richtet sich gegen die Malaien.
Cecily hat mittlerweile drei Kinder: Abel, Jujube und Jasmin, die jeweils ihre eigene Geschichten haben.
Besonders nahe geht mir Abels Geschichte, der in ein japanisches Arbeitslager verschleppt wird und dort schlimme Gewalt erlebt und ausübt.
Die Blickwinkel - und Zeitenwechsel bringen viel Dynamik in den Roman und lasen mich über die Seiten fliegen.
Gerade im letzten Drittel, kurz vor der Kapitulation Japans nimmt die Handlung rasant an Fahrt auf und verwandelt den Roman in einen wahren Pageturner.
Wie bei vielen Familiengeschichten gehen die vielen Perspektiven zu Lasten der psychologischen Tiefe. So bleibt die verstecktere Handlungsmotivation der Figuren manchmal etwas oberflächlich und flach, verstärkt durch die etwas distanzierte auktoriale Erzählweise. Auch literarisch würde ich Chans Stil mehr als eingängig als als ausgefallen beschreiben.
Der Schluss allerdings besticht durch eine Tragik und Dramatik, die wahrscheinlich niemanden kaltlässt. Es war ein gute Entscheidung von Chan, den Roman nur mit wenigen versöhnlichen Elementen enden zu lassen, um so den vielen traurigen und vermeidbaren Leid jener Zeit Rechnung zu tragen.
Entfernt erinnerte mich gerade Abels Geschichte an den Film „Im Reich der Sonne“ und auch wenn ich den Roman vielleicht jetzt nicht zu meinen diesjährigen Highlights zählen würde, habe ich ihn gerne gelesen und ich habe mehr über diese mir unbekannte Region und ihre Geschichte gelernt.
Diese Geschichte wird in zwei Zeitabständen erzählt. Einige Jahr ab 1935 und einige Monate 1945, knapp vor der Kapitulation Japans. Cecily Alcantaras lebt mit ihrem Mann Gordon und ihren Kindern Jujube, ...
Diese Geschichte wird in zwei Zeitabständen erzählt. Einige Jahr ab 1935 und einige Monate 1945, knapp vor der Kapitulation Japans. Cecily Alcantaras lebt mit ihrem Mann Gordon und ihren Kindern Jujube, Abel und Jasmin in Malaysia, welches zur Zeit von den Briten besetzt ist. Cecily ist stolz darauf, zur "weißen" Bevölkerung zu gehören, welche hier besser angesehen ist. Sie führt ein angenehmes, aber eintöniges Leben. Dann lernt sie Bingley Chan kennen und in irgendeiner weise auch lieben. Als sie erkennt, dass sein richtiger Name Fujiwara ist und er als Spion für die japanische Armee des Kaisers arbeitet, ist sie ihm schon hemmungslos verfallen. Doch auch die Schicksale der Kinder Jujube, Abel und Jasmin werden in dieser Geschichte einzeln behandelt und ergänzen so das Leben rund um Cecily. Eine gnadenlose Schilderung der Lebensverhältnisse in diesen Schicksalsjahren wird ebenfalls mitgeliefert. Nur zum Finale wird die Handlung etwas hysterisch, was den bisher geordneten Verlauf etwas in Schieflage drückt. Aber letztendlich ein Buch, welches sich leicht liest und welches man ungern aus der Hand legt.