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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2024

Ein Liebesroman über komplexe familiäre Beziehungen vor einer Traumkulisse

Nordseesterne
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Das Cover von «Nordsee» ist ein wahrer Blickfang –vor dem Lesen bin ich immer mal wieder in das Bild versunken, weil es zum Träumen schön aussieht. Auch die Farbkombinationen sind sehr ansprechend.

Ausnahmsweise ...

Das Cover von «Nordsee» ist ein wahrer Blickfang –vor dem Lesen bin ich immer mal wieder in das Bild versunken, weil es zum Träumen schön aussieht. Auch die Farbkombinationen sind sehr ansprechend.

Ausnahmsweise werden wir von Marie Merburg einmal nicht an die Ostsee, sondern an die Nordsee entführt. Genauer gesagt an das hübsche Örtchen Greetsiel. Mit ihrem Schreibstil vermochte die Autorin einmal mehr mich zu packen, denn das Leseerlebnis war sehr flüssig und angenehm - ausserdem blieb ich stets neugierig darauf, wie es weiterging.

Der spannendste Aspekt an der Handlung war für mich die familiären Dynamiken, deren Entwicklungen man als Leserin intensiv miterlebt. Auf der einen Seite gibt es die komplizierte Mutter-Tochter-Beziehung zwischen der Hauptfigur Luisa und ihrer Mutter Marianne. Hinzu kommen weitere familiäre Verbindungen, welche (neu) aufblühen, aber auch noch sehr belastet sind. Die Fragilität der Beziehungen wird sehr gut vermittelt.

Die Gefühlslagen der Figuren schildert sie mit treffenden Worten, aber man spürt sie auch zwischen den Zeilen gut heraus.

Mit der Protagonistin Luisa konnte ich mich weniger identifizieren. Sie hat zwar durchaus sympathische Seiten. Sie lässt aber enorm viel Einfluss von ihrer Mutter über ihre eigenen Lebensentscheidungen zu und steht kaum für sich ein. Das Bagatellisieren ihrer grösseren Lüge und die mangelhafte Einsicht konnte ich nicht nachvollziehen.

Die Mutter Marianne wirkt als Figur sehr komplex und schwer zugänglich. Ihre Erinnerungseinträge, welche in einem grösseren Teil des Buches die Kapitelanfänge markieren, bieten wertvolle Einsichten in ihre Vergangenheit und machen ihr fragliches Verhalten ihrer Tochter gegenüber teilweise verständlicher.

Die anderen Charaktere werden sehr authentisch und sympathisch geschildert. In meinen Augen zeigten sie in der Geschichte Luisa immer wieder Dinge auf, die sie auf ihrem Weg weiterbrachten.

Die Geschichte greift auch Luisas kulinarische Leidenschaft auf und versorgt einen zumindest in der Vorstellung mit zahlreichen Köstlichkeiten. Jedoch lassen nicht nur die Kochtöpfe Luisas Herz schneller schlagen. Auch ein gewisser Herr lernen wir mit ihr besser kennen – nur ist er eben nicht der Einzige in ihrem Leben...

Die Annäherung der beiden findet so losgelöst davon statt, dass man diese Tatsache als Leserin beinahe vergisst.

Wie Luisas’ Liebeschaos am Ende aufgelöst wird, wurde in meinen Augen nicht ganz passend gelöst. Es fühlte sich verkehrt an. Dafür sorgten die emotionsreichen Wendungen in Luisas Familie in meinen Augen für einen besonderen Abschluss.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 03.10.2023

Ein stimmungsreicher Liebesroman

Das romantische Château in Frankreich – Aufregende Zeiten in Courléon
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Die Geschichte ist ausnehmend flüssig geschrieben. Man taucht direkt in das Geschehen ein und fühlt sich selbst fast wie eine Schlossbewohnerin, so bildhaft, wie Claire Bonnett den Alltag in den vier Wänden ...

Die Geschichte ist ausnehmend flüssig geschrieben. Man taucht direkt in das Geschehen ein und fühlt sich selbst fast wie eine Schlossbewohnerin, so bildhaft, wie Claire Bonnett den Alltag in den vier Wänden des Schlosses beschreibt. Die Beschreibung der Situation, in der sich Élodie und Nicolas befinden als junges, wenig bis normal bemitteltes Paar, das ein Schloss verwaltet, fand ich sehr realistisch. Da wurde nichts beschönigt oder romantisiert – und das fand ich herrlich an dem Buch. Es war daher sehr interessant die beiden durch das Buch zu begleiten und zu sehen, wohin es sich weiterentwickelt.

Das Authentische zeigte sich auch in den Figuren selbst. Élodie, die in ihren Aufgaben täglich schwimmt, sich von ihrem Freund alleine gelassen fühlt mit allem und auf Unterstützung angewiesen ist von ihrer Freundin. Nicolas, der lange zulässt, dass er immer wieder spontan zur Arbeit einberufen wird und eifersüchtig wird, als Élodie auch die Zugewandtheit von einem anderen Mann erlebt. Die Freundin Solène, über welche das Thema mentale Gesundheit eingebracht wird.

In dieser Geschichte wird auch schön gezeigt, wie eine Dorfgesellschaft zusammenstehen und generationenübergreifend einander Freude im Alltag geschenkt werden kann.

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Veröffentlicht am 02.10.2023

Ein sommerlicher Roman, der zum Träumen einlädt

Hibiskusträume in der Bretagne
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Jana Schikorra ist es in ihrem Buch gelungen, eine wunderbar sommerliche und stimmungsreiche Atmosphäre zu schaffen. Beim Lesen des Liebesromans habe ich mich wie in einer Blase gefühlt und brauchte jeweils ...

Jana Schikorra ist es in ihrem Buch gelungen, eine wunderbar sommerliche und stimmungsreiche Atmosphäre zu schaffen. Beim Lesen des Liebesromans habe ich mich wie in einer Blase gefühlt und brauchte jeweils wieder einen Moment, um wieder in der Realität anzukommen. Es war manchmal einfach zum Träumen schön, wie die Umgebung beschrieben wurde.

Man merkt, dass die Geschichte bis die feinen Details hinein durchdacht und ausgearbeitet wurde.
Die sprachlichen Formulierungen der Autorin sind sehr schön gewählt und ich habe Stellen oft zweimal gelesen, weil sie mir so gefallen haben. Es gab somit viele Zitate, die ich mir markiert habe.

Die Autorin geht trotz der zunächst leichten, lockeren Handlung auch immer wieder in die Tiefe, in dem sie emotionsgeladene, familiäre Themen ans Licht bringt. Mir hat diese Balance zwischen sommerlicher Leichtigkeit und berührenden, tiefergehenden Lebensgeschichten sehr entsprochen. Den Spannungsbogen fand ich so über das Buch hinweg auch sehr angenehm gestaltet.

Alicia war für mich mit ihrer aufgeweckten, kecken Art von Beginn weg eine liebenswerte Hauptfigur. Es war leicht, sich in ihre Gefühlswelt hineinzuversetzen. Théo war etwas weniger durchsichtig, was das Ganze interessanter machte. Seine schnelle Wandlung überraschte mich allerdings.

Das Einzige ist für mich, dass ich das Flair der Bretagne etwas weniger als erhofft beim Lesen herausgespürt habe. Es ist aber durchaus möglich, dass sich aus meinen Zeiten in der Bretagne auch einfach andere Bilder abgespeichert und sich daran nun andere Erwartungen angeknüpft haben.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 25.06.2024

Tolle Gegebenheiten mit etwas wenig ausgeschöpftem Potenzial

Die kleine Gärtnerei in den Highlands
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Der Roman hat mich vor allem aufgrund des Covers und des Settings in den Highlands angesprochen.

Beth, die Hauptfigur, wirkt wie eine Frau, die sich in ihrem Leben von nichts unterkriegen lässt. Obwohl ...

Der Roman hat mich vor allem aufgrund des Covers und des Settings in den Highlands angesprochen.

Beth, die Hauptfigur, wirkt wie eine Frau, die sich in ihrem Leben von nichts unterkriegen lässt. Obwohl ihr Ex-Partner sie vor unglaubliche Situationen stellt, geht sie gefasst und lösungsorientiert damit um. Ich an ihrer Stelle hätte dem Typen ja gerne die Meinung gegeigt. Von ihrem Alltag mit den Zwillingen bekommt man als Leserin sehr wenig mit. Dafür steht ihre Gärtnerei sehr im Zentrum, wie der Titel schon verrät.

Aus dem Dorf Applemore werden der Leserin eine Menge von Bewohnern vorgestellt. Die meisten unter ihnen haben auch einen direkten Bezug zur Beth. Denn sie hat drei Geschwister, deren Leben sich auch in diesem Dorf abspielt. Teilweise hat es mich aufgrund der vielen Namen ganz schön herausgefordert, den Überblick zu behalten, wer nun welche Figur ist.

Was sehr besonders an diesem Roman ist, scheint mir, dass die Unterhaltungen zwischen den Figuren sehr dominant sind. Dafür lässt die Handlung rundherum etwas zu wünschen übrig, weil potenziell interessante Teile einfach übersprungen werden – wenn es beispielsweise um die Jugendlichen geht. Das wäre einer der Gründe gewesen, weshalb mich das Buch interessiert hat aufgrund von eigenen Erfahrungen mit verhaltensauffälligen Jugendlichen. Auch die Szenen mit der Filmcrew sind nicht allzu ausgeprägt.

Gegen das Ende gibt es noch unerwartete Hintergrundinfos über die männliche Hauptfigur, welche nochmal für etwas Spannung sorgen.

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