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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2023

~ fesselnde Charakterentwicklung ~ angenehmer Schreibstil

Einsam funkelnd in tiefer Nacht
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Zum Cover:
Das Cover gefällt mir richtig gut und ist farblich sehr schön zum Schriftzug angepasst. Erst dachte ich es wäre eine Ballerina, durch die Frisur und der Körperhaltung, doch dem ist nicht so. ...

Zum Cover:
Das Cover gefällt mir richtig gut und ist farblich sehr schön zum Schriftzug angepasst. Erst dachte ich es wäre eine Ballerina, durch die Frisur und der Körperhaltung, doch dem ist nicht so. Es zeigt eine Inszenierung einer Operndarstellung und passt zum Inhalt des Buches.
Meine Meinung:
Mit "Einsam Funkelnd in tiefer Nacht" von Heike Franke las ich zuerst den 2. Band der Glücksstimmen Reihe, welcher unabhängig vom ersten Teil gelesen werden kann. Auf Grund des Klappentextes habe ich mir dennoch in einigen Punkten etwas anderes vorgestellt, was mir dennoch gut gefallen hat.
Für Lissi geht ein Traum in Erfüllung, als sie ein Stipendium gewinnt und ihre Leidenschaft dem Singen in der Oper nachgehen kann. Doch immer mehr zweifelt sie an sich, ob sie den Druck der Professoren standhalten kann und auch ihre Mutter ist nicht so begeistert davon, dass ihre Tochter keinen "anständigen und sicheren Arbeitsplatz" auserwählt hat. Julie, die beste Freundin ihrer Mutter und Lissis sogenannte Ziehmutter, vermittelt zwischen Mutter und Tochter, aber auch sie hat eine Vergangenheit, die sie einzuholen versucht, nachdem sie auf den Opernsänger Kilian trifft. Kilian - den Mann, den sie vor 6 Jahren verlassen hat. Tiefe Wunden reißen auf und ein Weglaufen kommt nicht in Frage.
Zu Beginn musste ich mich ersteinmal an den Schreibstil der Autorin gewöhnen und nach und nach konnte ich mich darin fallenlassen. Viel Tiefe und Gefühl wurden in kurzen Sätzen erzeugt - was mir sehr gut gefallen hat und mir Raum gab, diese Emotionen nachvollziehen zu können. Heike Franke beschreibt die Gefühle und Gedanken sehr ausschweifend, teils auch poetisch und der Text las sich flüssig.
Die Liebe zur Oper war hier deutlich zu spüren. Heike Franke singt selbst in einem Chor und kennt sich auf dem Gebiet aus, was sie in der Geschichte detailliert erzählt. Für mich allerdings war es zu tiefgründig. Ich bin keine Operngängerin und hatte mich bisher nie mit dieser künstlerischen Kultur befasst oder was alles dahintersteckt, weil es nicht in meinem Interessengebiet liegt. Ich wusste anhand des Klappentextes, dass es um die Oper gehen wird, doch nicht in diesem Ausmaß. Fans der Oper werden die detaillierten Erzählungen mit Sicherheit lieben - für mich waren diese leider zu gehaltvoll.
Sehr interessant fand ich, dass die Story zur Zeit der Corona Pandemie erzählt und die Schwierigkeiten des Lockdowns wieder ins Gedächtnis gerufen wurden. An manchen Stellen wurde darauf etwas zu oft aufmerksam gemacht, was ich aber nicht so schlimm fand. Auch der Ukraine Krieg und einige politische Bewegungen sind angesprochen worden. Die politischen Gegebenheiten waren mir hier auch teilweise zu bedeutend erzählt. Mein großes Augenmerk und Interesse lag bei den Charakteren und deren Handlung.
Die Protagonisten waren allesamt interessant und authentisch beschrieben und ich verfolgte gerne ihre Geschichte und den Wendungen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen gehabt, und alles war miteinander verbunden und fügte sich nach und nach zusammen. Lissi empfand ich als eine starke junge Frau, trotz Selbstzweifel, blieb sie sich treu und entwickelte sich weiter. Ihre Mutter, in ständiger Sorge um ihre Tochter, der ich nachempfinden konnte. Julie mochte ich auch sehr gern. Sie hat eine dunkle Vergangenheit und viel Schmerz und Leid erlebt. Prof. Volkov war mir zunächst sehr unsympathisch, aber zum Schluss konnte ich sein Handeln verstehen und war darüber sehr überrascht.
Der Verlauf der Geschichte und die Ereignisse Rund um die Charaktere haben mich gut unterhalten und ich habe Lust bekommen, trotz des detaillierten Opernwissens und der politischen Bewegungen, den ersten Teil "Der Klang von Mut" in dem Julie und Kilians Vorgeschichte erzählt wird, zu lesen.
Fazit:
"Einsam Funkelnd in tiefer Nacht" von Heike Franke hat mich im Bereich der Charakterenentwicklung und Geschehnissen gut unterhalten. Ganz allein die tiefgründige Erzählung über die Oper, und das teilweise zu tief in die Politik schauende, konnte mein Interesse nicht wecken.

~ fesselnde Charakterentwicklung ~ angenehmer Schreibstil mit kurzen Sätzen, die Tiefe und Emotionen hervorlocken ~ zu detailliertes Opernwissen, was mich nicht begeistern konnte - Opernliebhaber werden es mögen ~
Bewertung: ⭐⭐⭐,5

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.09.2023

Für mich teilweise zu Fachlich und nicht immer Hoffnungsschöpfend

Am Leben bleiben
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Zum Cover:
Das Cover ist schlicht gehalten und das Buch wäre mir im Buchhandel dadurch auch eher unscheinbar erschienen. Doch der Untertext hat mich dazu bewogen, es mir näher anzusehen.

Meine Meinung: ...

Zum Cover:
Das Cover ist schlicht gehalten und das Buch wäre mir im Buchhandel dadurch auch eher unscheinbar erschienen. Doch der Untertext hat mich dazu bewogen, es mir näher anzusehen.

Meine Meinung:
"Am Leben bleiben - Ein Onkologe bekämpft seinen Krebs" von Dr. Wolfram Gössling erzählt über seine Krebserkrankung und dem medizinischen Werdegang, was mich ergriffen hat aber auch zwiegespalten zurückließ, weil ich etwas anderes erwartet hatte mit dieser Geschichte.

Dr. Wolfram Gössling kommt aus Bielefeld, war sogar in meinem Ort an der Universität Witten/Herdecke und wanderte mehrere Jahre in die USA aus, wo er in einem Forschungslabor an Leberkrebs intensiv forschte. Er ist verheiratet und hat vier Kinder als seine Krebsdiagnose ein Angiosarkom im Gesicht mit 45 Jahren entdeckt wurde - eine sehr aggressive Krebserkrankung, auf die er überhaupt nicht vorbereitet war. Denn schließlich sitzt er normalerweise auf der anderen Seite, als Arzt und nicht als Patient.

Die Geschichte ist gut aufgebaut, ich lernte Dr. Wolfram Gössling kennen, was er beruflich macht, der Beginn seiner Krebserkrankung bishin zum Werdegang und dem Verlauf der Erkrankung folgte ich gespannt mit großer Hoffnung mit. Denn genau diese Hoffnung war mir sehr wichtig, diese zu spüren, da ich in meinem Leben als betroffene Angehörige besser verstehen wollte mit dieser Erkrankung umzugehen und zu verstehen, wie sich der Erkrankte dabei fühlt und welche Gedanken und Ängste ausgelöst werden - um besser damit umgehen zu können. Diese konnte ich aber hier nur zum Teil finden.

Dr. Wolfram Gössling erklärt in einigen Passagen sehr fachlich, wenn auch verständlich die Krebserkrankung, die Folgen, verschiedene Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, doch war mir der persönliche Aspekt, etwas zu kurz geraten. Zudem wurde hier sehr schnell klar, dass er als Arzt ganz andere Möglichkeiten einer Therapie unterliegt, was er auch betont und viel schneller an wichtige Untersuchungen kommt, als ein "normaler Patient", was für mich schwer war zu lesen und mir dessen ein wenig den Mut und die Hoffnung nahm, was ich aber genau mit diesem Buch erhofft hatte.

Interessant waren seine Berichterstattungen zu dem Umgang der Diagnosenübermittlung zwischen Arzt und Patient. So lernte er jahrelang eine Form von empathischer und sachlicher Überbringung der Erkrankung, aber als er selbst als Patient diese Form der Übermittlung erhält, beginnt er darüber nachzudenken und fasst neue kommunikative Gesprächsansätze.

Ich habe mir hier etwas mehr Persönlichkeit gewünscht, die in kleinen Teilen vorhanden waren, aber überwogen mit vielen fachlichen Erzählungen und dem immer wieder derben Nachgeschmack, dass andere Erkrankte nicht die selben Möglichkeiten einer Behandlung haben, als ein renommierter Arzt vom Fach. Dieser Aspekt hat mich sehr getroffen und erschüttert.

Ich empfand es trotz allem sehr Mutig von Dr. Wolfram Gössling wie er so offen über seinen Werdegang und Gedanken zwischen Arzt und Patient berichtet hat, dass er seinen Kampf aufgenommen und trotz Niederlagen nie aufgegeben hat. Ich wünsche ihm nur das Beste und hoffe, dass er weiterhin vielen Menschen helfen kann - auch mit seiner Geschichte.

Am Ende des Buches fand ich einen QR-Code zu einer kleinen Fotodokumentation mit sehr privaten Bildern von Dr. Wolfram Gössling, die mich erschreckten, aber doch etwas Hoffnung in mir erweckten.

Fazit:
"Am Leben bleiben - Ein Onkologe bekämpft seinen Krebs" von Dr. Wolfram Gössling erzählt über seine Erkrankung, dem Kampf und der Hoffnung auf Heilung, sowie über fachliche Erklärungen der Krebserkrankung. Für mich teilweise zu Fachlich und nicht immer Hoffnungsschöpfend, als wie erwartet.

~ Fachliche Erkrankungserklärungen ~ Ärzte mit mehr Möglichkeiten zu einer besseren Behandlungsmöglichkeit gegenüber "normale" Patienten ~ Zwiegespaltenes Gefühl lässt mich zurück ~

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.09.2023

~ zu wenig Herzklopfen & Prickeln ~ wunderschönes Seeting ~ toller Schreibstil ~ trotz Längen fesselnd geschrieben ~

One Second to Love (Breaking Waves 1)
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Zum Cover:
Wow - diese Gestaltung ist einfach ein Traum und hier wurde sehr viel Liebe ins Detail gesteckt. Das Cover zeigt einen Strand, Wellen und Surfer, genau passend zur Story. Der Farbschnitt ist ...

Zum Cover:
Wow - diese Gestaltung ist einfach ein Traum und hier wurde sehr viel Liebe ins Detail gesteckt. Das Cover zeigt einen Strand, Wellen und Surfer, genau passend zur Story. Der Farbschnitt ist ein Eye-Catcher und alle Bänder der Reihe bilden ein komplettes Bild in allen verschiedenen Blickwinkeln. Das beiliegende Overlay ist auch wunderschön. Ich bin überwältigt von der optischen Gestaltung.

Meine Meinung:
Auf "One Second to love - Breaking Waves" von Kristina Moninger fieberte ich wochenlang darauf hin, es endlich lesen zu dürfen. Ich bin vom Cover, Buchschnitt & Klappentext begeistert angezogen worden, doch der Auftakt hat mich etwas enttäuscht zurückgelassen - meine Erwartungen waren hier etwas zu hoch.

Avery zieht es nach der letzten Tournee ihrer Band zurück auf die Insel Harbour Bridge - ihr Hafen, an dem sie sich früher immer sicher und glücklich fühlte - bis ihre Freundin Josie verschwand. Dort lernten sich die Freundinnen Avery, Isabella, Odina, Lee und Josie in einer Surfschule kennen und jedes Jahr im Sommer verbrachten sie dort ihre Zeit. Doch 10 Jahre später ist alles anders. Die Freundinnen sind keine Einheit mehr, Josies Verschwinden nagt an Avery, ebenso ihre Karriere als Rockstar bröckelt an Mangel von Kreativität. Schuld daran sind Schuldgefühle und ihre Liebe zu Bandkollege Jake. Avery stellt sich ihren Ängsten und geht auf die Suche nach Josie und versucht ihren Freundinnen näher zu kommen. Doch dann taucht Jake auf der Insel auf - und beginnt um sie zu kämpfen - der Jake der sie am meisten verletzt hat.

Die Geschichte begann in der Vergangenheit als Josie verschwindet und das Festivalfeeling, Sommer, Strand & Surfen fingen mich ein. Ich war neugierig, was damals passierte und der Blick in die Vergangenheit setzte einen ersten Spannungsmarker. In der Gegenwart angelangt hatte ich in den ersten Kapiteln einige Schwierigkeiten mich einzufinden, obwohl ich den Schreibstil und die Ausdruckweisen sehr mochte. Die Protagonisten waren mir gefühlt zu weit weg, teils fremd und die Verbindung baute sich nur schwer auf.

Avery's Gefühlswelten zwischen der Vergangenheit und Gegenwart prallen aufeinander und waren nach einer Zeit nachzuempfinden, doch mir waren die zeitweisen vielen Wiederholungen zu viel und es gab kein vorankommen. Jake verstand ich nur selten. Seine Verhältnisse zu seiner Frau waren mir zu schwammig, seine Art brachte mich zum Wahnsinn und ich konnte nicht verstehen, wie Avery sich so zu ihm hingezogen fühlte. Seine weiche Art kam zwischenzeitlich durch, was mir besser gefallen hat. Die Freundinnen Odina, Lee, Isabelle waren mir durchweg zu fremd dargestellt - was sich in den anderen Bänden hoffentlich ändern wird.

Die Liebesgeschichte erreichte leider nicht vollends mein Herz und das Prickeln stimmte sich nicht so wie erhofft ein. Der Mittelteil des Buches plätscherte etwas vor sich hin, weder zu Josies Verschwinden noch zu der Beziehung zu Jake hin, gab es gefühlt keine große Entwicklung, was mich am Ende hin etwas ärgerte, weil man zu Josie einfach zu wenig erfahren hatte und ich mich fast auf demselben Stand befand, wie zu Beginn der Geschichte.

Neben der wirklich gelungenen Ausdruckweise der Autorin hat mir das Surffeeling sehr gut gefallen. Ich konnte mir die Umgebungen bildhaft vorstellen und das Meer fast riechen und schmecken. Gefehlt hat mir hier nur, dass viele Surfbegriffe aufgegriffen, aber nicht erklärt wurden, was diese bedeuteten. Ein kleines Surf 1x1 wäre hilfreich gewesen, um noch tiefer in dieses Feeling eintauchen zu können.

Trotz einiger Kritikpunkte hat mir die Geschichte gefallen, nachdem ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte und laß es gerne. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergehen wird, was mit Josie passiert ist und ob ich in den Folgebänden einen tieferen Draht zu den Charakteren aufbauen kann, was mir hier gefehlt hat. Und ganz besonders hoffe ich, dass mich endlich das erwünschte Herzrasen und Bangen abholen wird.

Fazit:
"One Second to Love" von Kristina Moninger ist der Auftakt der Breaking Waves Reihe der mir gut gefallen hat, aber nicht vollständig begeistern und abholen konnte. Auf die Fortsetzung bin ich dennoch sehr gespannt.

~ zu wenig Herzklopfen & Prickeln ~ wunderschönes Seeting ~ toller Schreibstil ~ trotz Längen fesselnd geschrieben ~

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Veröffentlicht am 16.08.2023

~ ein interessanter Plot um ein modernes Oracle ~ flüssiger und fesselnder Schreibstil ~ Herzrasen und Nervenkitzel haben mir gefehlt ~

Oracle
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Zum Cover:

Die Hardcover-Ausgabe ist ein düsterer Blickfang und lud mich immer wieder ein es zu betrachten. Ein sehr aufwendig gestaltetes Cover, mit dem dunklen Design und vielen hervorgehobenen Prägungen ...

Zum Cover:

Die Hardcover-Ausgabe ist ein düsterer Blickfang und lud mich immer wieder ein es zu betrachten. Ein sehr aufwendig gestaltetes Cover, mit dem dunklen Design und vielen hervorgehobenen Prägungen und Schattengebilden. Genauso habe ich mir manche beschriebene Markierungen aus der Story vorgestellt und spiegelt das Ende des Buches perfekt wieder.

Meine Meinung:

Auf den neuen All-Age Thriller "Oracle" von Ursula Poznanski war ich sehr neugierig und habe mich auf äußerst spannende Lesestunden gefreut. Schöne Lesestunden hatte ich mit dem neuen Werk, doch leider nicht so nervenaufreibend durchzogen, wie ich es mir erhofft hatte.

Julian hat seit seiner Kindheit merkwürdige Trugbilder, die er an seinen Mitschülern und Mitmenschen sieht und ihm Angst bereiten. Er wird als Freak und Psychopath abgestempelt und kapselt sich von allen ab. Während seiner psychologischen Behandlung mit Medikamenten und Gesprächen hören diese Trugbilder schlagartig auf - ein neues unbeschwertes Leben beginnt für Julian und er setzt sich bei seinen Eltern durch und zieht in eine Wohngemeinschaft ein, in der Nähe seines Campus. Zum ersten Mal in seinem Leben findet er dort Freundschaften, und lebt sich gut ein. Doch das Klassentreffen mit seinen alten Schulkammeraden, diese, an denen er die furchteinflössenden Marker in der Vergangenheit gesehen hat, wirft ihn erneut aus der Bahn. Plötzlich passieren mit den Mitschülern schlimme Dinge - Dinge die ihm als Visionen bereits angezeigt wurden. Doch ist das Möglich und warum sieht er diese Markierungen nicht mehr? Sind es seine Medikamente, die es eindämmen? Er fasst einen Entschluss und stellt sich den Visionen ...

Als ich von diesem Buch erfahren habe, war ich Feuer und Flamme - ich dachte was für ein mega spannender Plot, und mal etwas total anderes, als was ich bisher gelesen habe. Den Plot und die dahinter steckende Idee, gefällt mir nach wie vor sehr, doch bei der Umsetzung habe ich es mir düsterer und nervenaufreibender vorgestellt, als wie ich es beim Lesen empfunden habe. Die Visionen und die beschriebenen Marker waren mir nicht immer schlüssig erklärt. Der Protagonist Julian rätselt an seinen verschiedenen auftretenden Trugbildern und versucht Zusammenhänge zu finden, welche Marker was auslösen, doch genau definiert werden diese am Ende nicht - es bleibt bei Spekulationen. Mir fehlten hier die Auflösungen, inwiefern diese entstanden sind, auch im Bezug seiner verstorbenen Großmutter und am Ende, was mit den Visionen passiert ist, war mir nicht ganz schlüssig erklärt.

Der Schreibstil ist flüssig und das Buch liest sich sehr schnell. Es hat mich von Kapitel zu Kapitel gefesselt, obwohl es im Mittelteil sehr ruhig zuging und insgesamt nicht so viel passiert, war immer das Gefühl vorhanden, jetzt kommt gleich etwas ganz schlimmes - was mir Herzrasen beschert - es traf nur leider nicht ein. Und genau dieses Gefühl, hat mir hier einfach gefehlt.

Die Charaktere wurden gut beschrieben, doch hat mir hier auch das gewisse etwas gefehlt. Ich war nicht komplett mit ihnen verbunden und ich fühlte mich mehr als eine aussenstehende Betrachterin, als Mittendrin dabei. Julian war ein sympathischer junger Mann, der die Verzweiflung im Gesicht stand, doch seine Überlegungen zu seinen Trugbildern standen oftmals auf der Stelle und entwickelte sich für mich nicht weiter aus - er maniwrierte sich in eine kleine Sachgasse. Robin, ein sehr flippiger Charaktere, mochte ich auf Anhieb, von ihm hätte ich mir viel mehr gewünscht zu erfahren und zu lesen.

Das Ende war ab einem gewissen Zeitpunkt vorhersehbar und es fügte sich langsam alles zusammen. Hier passierte dann etwas spektakuläres, wo ich an den Seiten gefesselt hing. Von solchen Momenten hätte ich mir gerne mehr in dieser Story gewünscht.

Fazit:

"Oracle" von Ursula Poznanski ist ein All-Age Thriller mit einem aufregenden Plot, der mir leider etwas zu seicht beschrieben wurde und ich viel mehr erwartet habe. Eine gute Geschichte über einen Jungen, der eine besondere Gabe hat und der er sich stellt.

~ ein interessanter Plot um ein modernes Oracle ~ flüssiger und fesselnder Schreibstil ~ Herzrasen und Nervenkitzel haben mir gefehlt ~

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.10.2017

Ein interessantes und aktuelles Thema, was zu Diskussionen einlädt

Immer diese Herzscheiße
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Zum Buch:
Das Cover ist einfach genial und cool aufgemacht. Das Model habe ich bereits einige Male auf Büchern entdeckt, doch dieses Bild von ihr, kannte ich bisher nicht. Das Model passt perfekt zur ...

Zum Buch:
Das Cover ist einfach genial und cool aufgemacht. Das Model habe ich bereits einige Male auf Büchern entdeckt, doch dieses Bild von ihr, kannte ich bisher nicht. Das Model passt perfekt zur Protagonistin Sarah und spiegelt ihren Charakter bildlich wieder. Der Hintergrund zeigt eine Wand mit bunten Graffitis und die Schriftart, sowie die Farben stechen besonders heraus und sind mit einer glänzenden Prägung hervorgehoben.
Unter dem Schutzumschlag erwartete mich eine Überraschung, denn das Coverdesign ist ebenfalls auf dem Buchdeckel aufgedruckt.
Gewöhnungsbedürftig war die kleine Druckschrift, die mich im Lesefluss durch die kleinen Buchstaben stocken ließ.

Meine Meinung:
"Immer diese Herzscheiße" von Nana Rademacher habe ich im Rahmen einer Leserunde mit Autorenbegleitung gelesen, was mir viel Spaß machte. Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch - vielleicht sogar zu hohe.

Sarah ist 15 Jahre und kommt aus dem Stuttgarter Hallschlag, einer Gegend, in der keiner leben möchte. Als Sarah von ihrem Lehrer Hr. Straubmann beim dealen erwischt wird, stellt er sie vor die Wahl: Entweder kontaktiert er ihre Großeltern, oder aber, sie nimmt an einem Theaterprojekt teil. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als den Vorschlag anzunehmen, und daraufhin ändert sich ihr Leben schlagartig. Sie beginnt gefallen an der Gruppe und an Paul zu finden, was ihren alten Freunden überhaupt nicht passt. Schafft Sarah den Absprung in ein besseres Dasein mit Zukunft oder versinkt sie im kriminellen Sumpf?

Diese Geschichte wollte ich unbedingt lesen und konnte es kaum erwarten, bis ich anfangen durfte. Nach einiger Zeit merkte ich, dass es mir zwar gut gefällt, aber etwas Entscheidendes fehlte, um mich zu begeistern.
Der Schreibstil von Nana Rademacher ist gut zu lesen, und beinhaltet viele Dialogie zwischen den Charakteren im jugendlichen Slang. Diese waren teilweise etwas holprig und lasen sich wie in einem Drehbuch.
Im Text fand ich Wörter, Sätze oder Dialoge, die mit großen und fettgedruckten Buchstaben geschrieben waren. Bis zum Ende des Buches war mir nicht ganz klar, weshalb die Buchstaben an den besagten Stellen so gedruckt wurden.

Die Protagonistin Sarah ist rebellisch und ignorierte Anweisungen von Erwachsenen. Sie lässt sich durch ihre Freundin Dixi zu kriminellen Handlungen mitreißen und findet nur schwer aus diesem Sumpf heraus. Es war interessant zu verfolgen, wie sich Sarah im Verlauf der Geschichte weiterentwickelt und andere Charaktere auf der Strecke bleiben. 
Ihre familiäre Situation wurde angedeutet, was mir zu wenig war. Ich hätte mir in diesem Punkt etwas mehr Tiefe gewünscht, um Sarahs Gedankenwelt besser verstehen zu können. 
Die Großeltern waren liebevoll beschrieben und sie taten mir oftmals leid, wie sie von ihrer Enkelin behandelt wurden. 

Interessant fand ich das Theaterprojekt, wovon ich einige Male im privaten Umfeld etwas hörte, und wie Nana Rademacher es in die Story einbaute. Es zeigt, wie Teenager aus schwierigen Lebenssituationen durch solche Gruppenteam-Aktionen herausgeholt werden können. Es war eine Chance die hier, Prota Sarah ergriffen hat, auch wenn sie sich erst dagegen sträubte. 

Vermisst habe ich die Liebesgeschichte, die ich anhand des Klappentextes erwartet habe. Eine zarte Schwärmerei und winzige Funken sprühten, aber die Emotionen erreichten mich nicht. Genauso war es mit der Spannung, die ich nicht greifen konnte, und die Handlungen vorhersehbar waren. Der besondere Kick hat mir gefehlt. 

Das Ende war für mich zufriedenstellend und in einem Punkt berührte mich Sarah, als sie von ihrer Mutter sprach. An dieser Stelle tat sie mir unendlich leid. Schade das einige Fragen offen blieben und nicht klar hervorgeht, was aus den anderen Charakteren geworden ist.

Fazit:
In "Immer diese Herzscheiße" von Nana Rademacher geht es um den Teenager Sarah, die in falsche Kreise geraten ist, und ihren Tag mit Diebstählen und Dealen verbringt. Ein soziales Theaterprojekt, versucht sie, auf den richtigen Weg zu leiten. Ein interessantes und aktuelles Thema, was zu Diskussionen einlädt. ~ jugendlicher Schreibstil ~ humorvoll ~ vorhersehbar und kaum Tiefe in der Familiengeschichte ~