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Veröffentlicht am 25.06.2024

Klara und Mia

Eifelfrauen: Der Ruf der Nachtigall
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„Eifelfrauen - Der Ruf der Nachtigall“ ist der zweite Band der Dilogie „Eifelfrauen“. Ich empfehle, vorher den ersten Band zu lesen. Das Buch ist optisch sehr schön anzusehen und bildet mit dem ersten ...

„Eifelfrauen - Der Ruf der Nachtigall“ ist der zweite Band der Dilogie „Eifelfrauen“. Ich empfehle, vorher den ersten Band zu lesen. Das Buch ist optisch sehr schön anzusehen und bildet mit dem ersten Band eine gelungene Einheit. Das Personenverzeichnis sorgt dafür, dass man den Überblick der Figuren nicht verliert.

Zum Inhalt: Klara und Mia Fuchs wachsen in der Eifel behütet bei Johanna wie Schwestern auf. Sie fühlen sich wohl in Altenburg und lieben beide die Natur. Dennoch sind sie in ihrem Wesen völlig verschieden, Mia spontan und ungezwungen, Klara nachdenklich und besonnen. Nun sind sie erwachsen geworden und sehnen sich nach einem eigenen Leben. Mia, die gern mit Zahlen jongliert, geht zu Heinrich in die Tabakfabrik. Klara träumt von einer Gesangskarriere, als der tschechische Sänger Pavel in Altenburg auftaucht, ermutigt er Klara zu einem Gesangstudium. Beide Frauen verlassen das heimatliche Nest und wie sie die Dinge des Lebens meistern, hat Brigitte Riebe meisterhaft erzählt.

Der Schreibstil hat mich von der ersten Seite an mitgerissen, ist wunderbar bildhaft und sehr lebendig. Den Perspektivenwechsel zwischen Mia und Klara habe ich sehr genossen. Es geht natürlich nicht nur um die beiden, auch der Rest der Familie ist wieder mit an Bord.

Das Buch beginnt im Juni 1945, der Krieg ist zu Ende und überall ist der Neuanfang trotz weniger Mittel zu spüren. Brigitte Riebe schildert diese Zeit ganz eindrucksvoll und feinfühlig. Es gibt mehre Handlungsstränge, spannend erzählt, weitere Familiengeheimnisse werden aufgedeckt und der historische Rahmen ist perfekt eingewoben. Des Weiteren gibt uns Brigitte Riebe einen einzigartigen Einblick in die Welt der Musik - der Oper. Sehr beeindruckend erfahren wir, wie aus dem Nichts Bühnenbilder und Kostüme entstanden sind. Diese tolle musikalische Beigabe ist mit der Figur Klara sehr gekonnt eingeflochten und verdient direkt einen Extraapplaus.

Die Figuren sind ausnahmslos in ihrer ganzen Pracht hervorragend gelungen. Neben Klara und Mia, treffen wir natürlich alte Bekannte: Johanna und Cees, Heinrich und Greta, Georg und Meta samt Gefolge, Christoph, Martha, Kätt, Gritt, Anton, Jupp, Sophie und einige mehr. Hinzu kommen u. a. Simon, Pavel, Oliver, die Bewegung in die Geschichte bringen.

Das Setting ist bildgewaltig beschrieben, vor allem die Eifel, Altenburg, das Haus der Füchsin, die magische Verbindung zur Natur.

Ein wunderbarer Epilog rundes das Buch perfekt ab und es heißt Abschied nehmen. Ich werde sie echt vermissen, die Fuchs Familie, Freunde und Bekannte in Altenburg. Wer diese Geschichte noch nicht kennt, sollte sich schleunigst Band 1 besorgen und hier nahtlos weiterlesen. Ich empfehle „Eifelfrauen - Der Ruf der Nachtigall“ uneingeschränkt weiter, am besten im Doppelpack mit Das Haus der Füchsin. Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Toller Krimi Auftakt

Schwarze Brandung
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Schwarze Brandung ist der Auftaktband der Sylt-Krimi-Reihe um die Ermittlerin Liv Lammers. Ich habe den Krimi als Hörbuch gehört und an dieser Stelle ein großes Lob an Sprecherin Julia Nachtmann, die das ...

Schwarze Brandung ist der Auftaktband der Sylt-Krimi-Reihe um die Ermittlerin Liv Lammers. Ich habe den Krimi als Hörbuch gehört und an dieser Stelle ein großes Lob an Sprecherin Julia Nachtmann, die das Hörbuch super eingesprochen hat. Angefangen vom Norddeutschen Dialekt, ausländischen Akzenten, den unterschiedlichsten Gefühlslagen und den jeweiligen Stimmungen, versteht es sie perfekt, den Hörer zu fesseln.

Inhalt: Ein brutaler Mord erschüttert die Insel Sylt. Am Strand von Westerland wurde die Leiche einer jungen Frau gefunden. Liv Lammers von der Mordkommission Flensburg ist total geschockt, da sich zuvor ihr Neffe Jan von Sylt um Hilfe gebeten hat, da seine Freundin verschwunden ist. Ist sie die Tote? Liv, die vor Jahren mit ihrer Familie auf Sylt gebrochen hat, ist eine der Ermittlerinnen und reist seit langer Zeit wieder in ihre Heimat…

Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen, man wird von Beginn an mitgerissen und es baut sich sofort ein ordentlicher Spannungsbogen auf, der bis zum Schluss anhält. Es gibt mehrere Perspektiven, die ich sehr gelungen empfand. Durch die verschiedenen Sichtweisen erhält man immer wieder neue Hinweise und versucht mit zu ermitteln.

Die Figuren sind allesamt gut gezeichnet und wirken authentisch. Sehr gefallen hat mir der norddeutsche Schlag. Liv Lammers ist mir durchweg sympathisch. Ich hatte das Gefühl, sie muss sich ständig beweisen, zum einen bei ihren eigenen Kollegen (Hennes) und zum anderen bei den Kollegen auf der Insel, Heimvorteil hat sie jedenfalls nicht. Generell liegt aufgrund ihrer Vergangenheit immer etwas Unausgesprochenes in der Luft, einige Dinge erfährt man, ihre ganze Geschichte bekommt man sicher in den folgenden Bänden erzählt. Beachtlich ist ihr Spürsinn und ihre Hartnäckigkeit, die ordentlich Bewegung in den Fall bringen.

Insgesamt ist es ein toller Auftakt dieser Krimireihe und macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Ich gebe gerne eine Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 22.06.2024

Tolle Fortsetzung

Die Glücksfrauen - Die Kraft der Bücher
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Die Glücksfrauen - Die Kraft der Bücher ist der zweite Band dieser wunderbaren Romanreihe um drei starke Frauen, die während des zweiten Weltkrieges emigriert sind. Ich empfehle auf jeden Fall zuvor Band ...

Die Glücksfrauen - Die Kraft der Bücher ist der zweite Band dieser wunderbaren Romanreihe um drei starke Frauen, die während des zweiten Weltkrieges emigriert sind. Ich empfehle auf jeden Fall zuvor Band 1 zu lesen, da die nachfolgenden Bände aufeinander aufbauen.

Zum Inhalt: Es geht nach wie vor um das Erbe der verstorbenen Luise, die ihrer Enkeltochter June ein Restaurant vermacht. Es gehört ihr aber nur zu einem Drittel, da Luise kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges nach Amerika emigriert ist. Ihre beiden Freundinnen Anna und Maria geben ihr Geld, damit sie ein Restaurant eröffnen kann. Durch einen unverzeihlichen Fehler bricht ihre Freundschaft auseinander und sie haben keinen Kontakt mehr zueinander. Nun ist es an June, Maria bzw. Anna oder deren Nachkommen ausfindig zu machen, damit das Erbe angetreten werden kann.
2023: Die Spuren führen June nun nach Brasilien zu Maria bzw. deren Enkeltochter Sandra. Stück für Stück finden sie heraus, dass Maria, Jakob und ihre beiden Kinder in letzter Sekunde eine waghalsige Flucht nach Brasilien angetreten haben. June und Sandra beschließen, Marias Fluchtroute von Deutschland nach Brasilien nachzureisen. Was sie dabei herausfinden, lest ihr am besten selbst….

Der Schreibstil ist absolut fesselnd. Ich war sofort im Geschehen drin und fieberte mit jedem kleinsten Detail mit, die June und Sandra über die Flucht von Marias Familie herausfinden. Es liegt soviel Tragik und Verzweiflung in den Erlebnissen von Maria, ihrem Mann Jakob und den beiden Kindern, dass ich beim Lesen richtig erschüttert war. Ich konnte die Verzweiflung regelrecht spüren, wenn irgendein amtliches Schreiben oder andere Dinge, die für die Flucht notwendig waren nicht aufzutreiben waren und somit die Flucht immer wieder stagnierte.

Es gibt zwei Zeitebenen, die Vergangenheit aus der Perspektive von Maria von 1936 bis 1943 und die Gegenwart im Jahr 2023 aus der Perspektive von Sandra.
Bildgewaltig vermittelt uns Anna Claire die Zustände in Deutschland, als es für die jüdische Bevölkerung immer aussichtsloser wurde. Des Weiteren erleben wir die Strapazen während des beschwerlichen Fluchtweges hautnah mit. Dabei nimmt sie einige historische Fakten auf, unter anderem die Fluchtroute über die Pyrenäen, die June und Sandra nachreisen.

Die Figuren sind durchweg detailliert und authentisch gezeichnet. June kennt man bereits vom ersten Band und ich muss gestehen, dass ich sie sympathischer fand als Sandra. Diese lebt eher in den Tag hinein, es gibt einige Dinge, die sie in ihrem Leben vielleicht ändern müsste, dies aber wiederum auf später verschiebt. Durch June kommt nun Bewegung in ihrem Leben und die Spurensuche von Maria lässt sie dann verantwortungsbewusster handeln.

Maria, Jakob, Tabea und Noah haben mich wirklich beeindruckt. Maria ist ein absolut starker Charakter, ohne ihre Unerschütterlichkeit und Durchhaltevermögen wäre die Flucht und der beschwerliche Neuanfang in der Fremde nicht gelungen.

Einige aufschlussreiche Details erfährt man über Anna (Anni), die ich so nicht erwartet hätte.
Das Zerwürfnis der drei Frauen bleibt weiterhin im Verborgenen. Deshalb bin ich auf den dritten Band gespannt, in dem noch einige offene Fragen beantwortet werden.

Insgesamt hat mir dieser Band - die Geschichte von Marias Familie - sehr gefallen. Ich bin wirklich tief beeindruckt, wieviel die Menschen auf sich genommen haben, um zu überleben. Und auch wieviele Menschen uneigennützig halfen, um dem Leid entgegenzusetzen. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne. Danke an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Ein Gläschen Sehnsucht

Ein Gläschen Sehnsucht
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Nach „Ein Tässchen Liebe“ und „Ein Kännchen Glück“ ist nun „Ein Gläschen Sehnsucht“ der dritte Band der „Love & Feelings“-Reihe. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich allein die Buchtitel ganz bezaubernd ...

Nach „Ein Tässchen Liebe“ und „Ein Kännchen Glück“ ist nun „Ein Gläschen Sehnsucht“ der dritte Band der „Love & Feelings“-Reihe. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich allein die Buchtitel ganz bezaubernd und originell finde. Das Cover von „Ein Gläschen Sehnsucht“ ist ebenfalls super gelungen und fügt sich perfekt in die Reihe ein. Alle Einzelbände können losgelöst voneinander gelesen werden.

Zum Buch: Miranda ist freiberufliche Yoga-Lehrerin und bietet ihre Kurse u. a. in Luxushotels in aller Welt an, dadurch kommt sie viel herum in der weiten Welt. Sie liebt das Reisen, ihre Freiheit und Unabhängigkeit. In ihrer Heimatstadt London lernt sie den Griechen Alexis kennen. Obwohl sie erfährt, dass er verheiratet ist, muss sie ständig an ihn denken. Eine Verbindung hätte eh keinen Sinn, da er wieder in seine Heimat zurückkehrt und er ja vergeben ist.
Kurze Zeit später treffen sie sich auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki wieder und es stellt sich heraus, dass Alexis nicht verheiratet ist. Warum hat er gelogen?
Zwischen beiden funkt es gewaltig, dennoch sind sie überzeugt davon, dass sie ihrer beider Freiheit und Ungebundenheit nicht aufgeben möchten. Wie das Ganze endet, solltet ihr selbst herausfinden. Es wird auf keinen Fall langweilig…

Der Schreibstil lässt sich wunderbar lesen und ich war schnell im Geschehen drin. Die Beschreibungen der Schauplätze London und das griechische Inselflair sind richtig schön und man bekommt direkt Fernweh.

Die Figuren haben mir gut gefallen, obwohl mir die Freiheitsbeteuerungen von Miranda und Alexis, dass sie sich auf keinen Fall binden wollen, irgendwann ein wenig nervig erschienen. Desto mehr sie darauf pochten, um so intensiver wurden ihre Gefühle füreinander. Es dauert eine Weile, bis sie das selbst wissen und ich war echt gespannt, wie sie sich entscheiden.

Des Weiteren gibt es auch potentielle Nebenfiguren, ich sage nur Alexis‘s resolute Mama, die ordentlich Bewegung in die Geschichte bringt und Alexis Fantasy ankurbelt. Und auch Miranda‘s Bruder spielt eine tragende Rolle, seinen Part habe ich ebenfalls spannend verfolgt.

Nach einigen Verwirrungen und Zueinanderfinden der einzelnen Figuren gibt es dann doch ein wunderschönes Buchende und ich konnte zufrieden das Buch zuschlagen. Es ist ein unterhaltsamer und schöner Sommerroman, dazu mit einem Traum-Setting. Ich habe mich ausgesprochen wohl gefühlt und gebe eine klare Kaufempfehlung. Danke an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Das Geheimnis von Dikholmen

Das Geheimnis von Dikholmen
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Das Geheimnis von Dikholmen ist ein sehr berührender Roman, der drei Frauenschicksale erzählt. Da ist Eira, die 1960 alles hinter sich lässt und auf Dikholmen strandet und nie mehr zurückkehrt.
1968 flieht ...

Das Geheimnis von Dikholmen ist ein sehr berührender Roman, der drei Frauenschicksale erzählt. Da ist Eira, die 1960 alles hinter sich lässt und auf Dikholmen strandet und nie mehr zurückkehrt.
1968 flieht die junge Inga vor ihrer Stiefmutter nach Dikholmen, um ihr Kind zu bekommen.
In der Gegenwart kehrt Lillemor nach Jahren in ihre Heimat Schweden zurück, um einen Neuanfang zu wagen. Als die drei sich im Hier und Jetzt begegnen, ahnen sie noch nicht, welche Verbindung zwischen ihnen besteht…

Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Michaela Abresch beschreibt das Setting und die Figuren so eindrücklich, dass man alles lebendig vor Augen hat.

Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten, mich in den verschiedenen Zeitebenen und den wechselnden Perspektiven zurechtzufinden. Man ist als Leser den Protagonisten immer einen Schritt voraus und möchte ihnen am liebsten zuflüstern, wie die Dinge sind.

Die Figuren sind detailliert und authentisch ausgearbeitet. Mit Eira fühlt man richtig mit und wünscht ihr einfach ein gutes Leben ohne ihre ständige Verzweiflung.

Inga ist zwar etwas blauäugig, kämpft aber für sich und ihr ungeborenes Kind.

Inselkind Lillemor kennt Dikholem seit ihrer Kindheit, geht aber zum Studium nach Deutschland. Nach einem schweren Schicksalsschlag kehrt sie 2019 auf die heimatliche Insel zurück.

Auch die Nebenfiguren sind wunderbar ausgearbeitet, ich mochte ganz besonders Magnus.

Michaela Abresch versteht es ausgezeichnet, die Fäden aus der Vergangenheit mit der Gegenwart zu verknüpfen. Am Ende schließt sich der Kreis und ich war richtig ergriffen.

Insgesamt ist es eine tolle Geschichte, in der ich mit Eira, Inga und Lillemor und deren Weggefährten mitgefiebert habe. Vom Weinen, Lachen, Staunen, Erschrecken und Aufatmen erlebt man eine richtige Gefühlsachterbahn. Ich empfehle diesen wunderbaren Roman uneingeschränkt weiter und gebe fünf Sterne. Danke an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

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