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Veröffentlicht am 29.01.2021

In einer Welt mit Musen, Elfen, Trolle und anderen fantastischen Wesen

Inspired
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Jay steckt in der Klemme und er sieht als einzigen Ausweg einen kriminellen Coup. Dazu braucht er aber etwas magische Hilfe. Deshalb plant er eine Muse zu entführen, die ihm bei seinem Plan helfen soll. ...

Jay steckt in der Klemme und er sieht als einzigen Ausweg einen kriminellen Coup. Dazu braucht er aber etwas magische Hilfe. Deshalb plant er eine Muse zu entführen, die ihm bei seinem Plan helfen soll. Er denkt, alles gut durchdacht zu haben, doch nach dem er die Muse Niliana willkürlich ausgesucht und entführt hat, läuft alles aus dem Ruder. Niliana ist überhaupt nicht angetan von dem - wenn auch ansehnlichen - jungen Mann, der sie entführt hat. Zu allem Unglück, wird in einem Handgemenge zwischen den beiden eine sehr starke magische Verbindung geschlossen. Als Niliana fliehen kann, versucht sie alles, um diese Bindung zu lösen. Währenddessen überlegt Jay, wie ihm sein Plan trotz den bisherigen Misserfolgen doch noch aufgeht, ohne dass jemand dabei zu Schaden kommt.

Der Roman wechselt den Fokus der Erzähler-Perspektive immer zwischen Jay und Niliana ab. Dadurch hat sich bei mir eine große Sympathie für Jay entwickelt, weil das erste Kapitel ihn im Fokus hat. Da Niliana erst später auftaucht, war ich oft von ihr genervt, was aber natürlich dem geschuldet war, dass ich viel mehr Informationen hatte als die Figur Niliana zu diesem Zeitpunkt.
Der Stil ist flüssig zu lesen und auch sonst kann man in eine stimmige Fantasiewelt eintauchen. Einzig die Handlung selbst hat mich ein paar Mal verwirrt oder sehr lange ratlos gelassen. Die Beweggründe für die Handlungen von manchen Figuren werden erst sehr spät aufgeklärt. Die Gedankengänge mancher Figuren waren deshalb für mich unbegreiflich und dadurch sind mir manche Charaktere unsympathisch(er) geworden.

Für mich war der Roman eine nette Flucht in eine heimelige Fantasie-Welt für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Zu viel und gleichzeitig zu wenig

Der Club der Bücherfreundinnen
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In einer Kleinstadt an der Küste Maines, treffen vier Frauen aufeinander, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben: Louise, eine unverheiratete, kinderlose Mittfünfzigerin, die sich für alle möglichen ...

In einer Kleinstadt an der Küste Maines, treffen vier Frauen aufeinander, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben: Louise, eine unverheiratete, kinderlose Mittfünfzigerin, die sich für alle möglichen gemeinnützigen Projekte engagiert; Avis, eine frischgebackene Ehefrau, die statt nur im Haushalt zu arbeiten, die Stelle ihres Bruders in der Bibliothek annimmt; Ginny, Tochter eines Hummerfischer, die von ihrem Heim auf der nahegelegenen Insel vertrieben wurde; Martina, die mit Ginny in der Gießerei arbeitet und mit ihren zwei Kindern Gio und Rosa in einem kleinen Wohnwagen wohnt.
Als 1942 Louise beschließt, ihre Privatbibliothek zu schließen und für eine Kinderbetreuungsstätte umzubauen, erzählt Avis ihr verzweifelt, sie hätte einen Buchclub gegründet, damit Louise von ihrem Vorhaben absieht. Avis wendet sich an Ginny, ob sie nicht zu ihrem Buchclub kommen will, sie brauche dringend Mitglieder, damit er überhaupt zustande kommt. Am ersten Clubtreffen erscheint neben Ginny auch Martina und ihre Kinder. Und so nimmt der Buchclub seinen Lauf. Der Club ist eine Konstante im Kriegsalltag der Frauen, die erst nach und nach Vertrauen in die Freundschaften fassen und ihre Probleme und Geheimnisse mit den anderen teilen.
Der Titel ist im Laufe des Romans sehr irritierend, da später auch einige(!) Männer in den Buchclub kommen. Die Figuren sind sehr gut dargestellt und waren durch ihre jeweiligen Schrullen sehr sympathisch. Der Stil ist sehr trocken und wenig verspielt, das passt gut in die Zeit der Handlung. Allerdings habe ich es mir anders vorgestellt und habe es dadurch öfters als zäh empfunden. Was den Lesefluss aufgelockert hat, war dass die Kapitel abwechselnd im Fokus einer anderen Frau geschrieben waren, oft waren auch Briefe von Avis Ehemann oder ihrem Bruder abgedruckt und ein Buchclub-Protokoll, dass immer von einem anderen Mitglied verfasst wurde. Es passiert einerseits sehr viel, weil es so viele Handlungsstränge gibt, anderseits so wenig. Für mich hat es erst im letzten Drittel so richtig Fahrt aufgenommen und wurde spannend. Das Ende war für mich zu unabgeschlossen. Für manche der Figuren hätte ich mir ein paar Zeilen mehr gewünscht, damit man erfährt, wie es für sie weitergeht.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Interessanter Roman, der leider einige Möglichkeiten ausgelassen hat

Der Wiener Walzerpalast
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Georgina lebt als älteste Tochter noch immer im Hause ihrer Eltern, dem Walzerpalast. Sie hilft dort ihrem Vater und Bruder bei der Tanzausbildung der gehobenen Wiener Gesellschaft. Ihre Mutter will sie ...

Georgina lebt als älteste Tochter noch immer im Hause ihrer Eltern, dem Walzerpalast. Sie hilft dort ihrem Vater und Bruder bei der Tanzausbildung der gehobenen Wiener Gesellschaft. Ihre Mutter will sie alsbald unter die Haube bringen, Georgina selbst will sich als Reporterin selbst versorgen können. Mit ihrem Zimmermädchen besucht Georgina den Prater, auf der Suche nach einem interessanten Thema, über das sie schreiben kann. Allerdings geraten die beiden Frauen in großen Trubel und Not. Georgina erfährt über Leben der niederen Gesellschaftsschicht und ist betroffen. Außerdem denkt sie immer wieder an ihren Tanzpartner Boris, den sie nach dem Vorfall wieder aus den Augen verloren hat.

Mit den Hauptfiguren Georgina und Boris bin ich nicht so recht warm geworden. Georgina ist eine junge Frau mit Visionen, wirkt auf mich aber reichlich naiv. Mir ist oft vorgekommen, dass sie ihre Pläne nicht zu Ende denkt und sich oft auf ihr Glück oder ihre Mitmenschen verlässt.
Boris umgibt ein Geheimnis, das es zu lösen gilt.
Am besten haben mir die Nebencharaktere gefallen, die alle sehr akkurat waren. Boschi, Großmama, Herr von Hahn und Vera waren mitunter meine Lieblingsfiguren. Von den übrigen Familienmitgliedern der von Winters hätte ich mir nähere Beschreibungen gewünscht; vom Vater und Bruder hatte man kaum etwas mitbekommen

Der Stil war sehr interessant: Anfangs hat es mich sehr gepackt und ich war neugierig darauf, wie die Handlung weitergeht. Doch oft wurden Szenen sehr herausstechend geschrieben und daraus Folgendes ist nicht mehr aufgegriffen worden. Hier hätte man ruhig etwas mehr in die Tiefe gehen können. Für mich war es eigenartig, dass manches so detailliert beschrieben wurde, um danach einfach in Vergessenheit zu geraten. Die Zeitlinie habe ich ein bisschen zu sprunghaft gefunden, ich konnte mich oft nur mäßig an den Monat- und Jahreszahl-Angaben orientieren, die am Kapitelanfang stehen. Das Gefühl, wie viel Zeit zwischen den Szenen, Kapiteln vergangen ist, hab ich leider nicht bekommen.
Ich finde es sehr schade, dass sehr viele Aspekte, die einem beim Lesen wie vorbereitete Puzzlestücke vor die Füße gestreut wurden, einfach nie wieder aufgegriffen wurden. Außerdem muss ich zugeben, dass ich mich vom Titel ein wenig irrleiten gelassen habe.
Es war ein interessanter Roman, der sehr gut mit Rätseln und Spannung gespielt hat, dem aber leider noch etwas fehlt. Potential für mehr Ausschmückungen, mehre Handlungsstränge, um alle Rätsel aufzulösen und mehr Tiefe, um die Charaktere mehrdimensionaler erscheinen zu lassen wäre auf jeden Fall da.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Roman über die christliche Missionierung der Alemannen und deren Gegenwehr. Interessante Reise in die Vergangenheit

Das Lied der Alemannen
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Folkmar ist der zweite Sohn auf dem Reimarhof und wie es bei den Alemannen Sitte ist, erbt er den Hof. Sein älterer Bruder heiratet und verlässt den Elternhof um mit seiner Frau einen anderen Hof zu bewirtschaften. ...

Folkmar ist der zweite Sohn auf dem Reimarhof und wie es bei den Alemannen Sitte ist, erbt er den Hof. Sein älterer Bruder heiratet und verlässt den Elternhof um mit seiner Frau einen anderen Hof zu bewirtschaften. Folkmar interessiert sich weniger für das Bauern-Dasein und würde lieber mit seinem Onkel Folkwart fortreisen und fremde Länder und Städte sehen. Onkel Folkwarts Talent zum Singen und Musizieren hat Folkmar auch übernommen. Einzig das Kämpferische liegt Folkmar nur in Gedanken.
Harte Zeiten kommen über die Alemannen im Grenzgebiet, immer mehr Franken und mit ihnen der christliche Glaube überschwemmen ihr Land. Die Alemannen dürfen nicht mehr nach ihrer Sitte leben, sie müssen sich an fränkisches Recht halten und es drohen hohe Strafen bei Missachtung.
Das wollen sich Folkmar und seine Sippe nicht gefallen lassen und Folkmar sucht nach einem Weg sich an der Kirche und den Franken zu rächen. Vor allem muss er sich in Geduld üben.

Der Roman konnte mich leider nicht so richtig fesseln. Es war sehr interessant zu lesen, streckenweise jedoch langatmig, wenn viele Namen von Personen aufgezählt wurden, die für die Handlung unerheblich waren. Das Glossar war sehr hilfreich, ohne hätte ich viele Begriffe nachschlagen müssen um so mancher Handlung folgen zu können.
Es war interessant, einige Ursprünge heutiger Redewendungen zu erfahren und wie die Alemannen gelebt und ihre Rituale gestaltet haben.

Der Stil und die Sprache waren sehr anspruchsvoll, haben mir jedoch sehr gut gefallen, weil es gut zum Roman gepasst hat. Damit hat es sehr stimmig gewirkt. Erst gegen Ende war ein guter Spannungsbogen aufgebaut und hat mich mit den Hauptfiguren mitfiebern lassen.

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Geschichte mit verschenktem Potential

Der Kuss der Mafia
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Ich habe zu dem Roman mit dem vielversprechendem Klappentext gegriffen und ihn auch innerhalb eines Tages gelesen. Es ist kein vollends schlechtes Buch, es hat nur leider sein Potential nicht komplett ...

Ich habe zu dem Roman mit dem vielversprechendem Klappentext gegriffen und ihn auch innerhalb eines Tages gelesen. Es ist kein vollends schlechtes Buch, es hat nur leider sein Potential nicht komplett ausgeschöpft und die Ausführung war noch nicht ganz ausgereift. Ich hatte oft das Gefühl, dass ich wusste, was sich die Autorin hie und da vorgestellt hatte, aber es ist leider nicht stimmig rübergekommen.

Wie gesagt, habe ich den Roman innerhalb eines Tages gelesen. Das Buch lässt sich sehr leicht und schnell lesen, da die Handlung nur so dahin rast. Vielleicht wurde es auch so rasch geschrieben und bearbeitet, denn mir sind einige Grammatik-, Satzstellungs- und Tippfehler aufgefallen.

Manche Handlungen oder Gesten in den Dialogen waren zu plötzlich und auch manche Abläufe haben schlichtweg gefehlt. Es war viel Dialog aber sehr wenig nonverbale Kommunikation zwischen den Figuren. Davon abgesehen hat mich der Stil an Tagebucheinträge erinnert, weil sie oft nur Handlungsfakten "abarbeiten", für mich war es unmöglich in den Text hinein zu fühlen.

Ausschmückungen einiger Stimmungen und Szenen wären sehr willkommen gewesen. Z. B. die erwähnten Traditionen der Hochzeit wären sehr interessant gewesen, es wurde aber keine einzige irgendwie ausgeschmückt geschildert.

Irgendwann im Laufe des Romans beginnt ein Fokuswechsel zwischen Luca und Mariella, das hätte ruhig schon viel früher gemacht werden können. Die Nebenstränge, die erzählt werden, werden leider sehr schnell abgekanzelt und wirken dadurch für mich sehr plump.

Mein Fazit war: Eine gute Story, die mit der richtigen Überarbeitung sehr viel besser sein könnte.

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