Profilbild von favole_s

favole_s

Lesejury Star
offline

favole_s ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit favole_s über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2024

Interessante Geschichte, aber mit Längen

Das Dunkle in mir (Die Eroberer-Trilogie 1)
0

Ladislava, genannt Lada, ist die Tochter des walachischen Fürsten. Sie ist kriegerisch, schlau und versucht mit allen Mitteln die Aufmerksamkeit ihres Vaters auf sich zu lenken. Doch dieser wäre glücklicher, ...

Ladislava, genannt Lada, ist die Tochter des walachischen Fürsten. Sie ist kriegerisch, schlau und versucht mit allen Mitteln die Aufmerksamkeit ihres Vaters auf sich zu lenken. Doch dieser wäre glücklicher, wenn sie stattdessen ein Junge wäre. Ladas kleiner Bruder Radu hingegen wird von seinem Vater gemieden, weil er zu weich ist.
Der Kern dieser Geschichte ist die bekannte Geschichte des zukünftigen Vlad Dracul, doch hier spielt die Autorin mit einem Geschlechtertausch und so ist Lada Vlad.
Die Handlung wird aus Ladas und Radus Perspektiven erzählt und wechselt situationsbedingt hin und her. Lada ist ein ziemlich eigenwilliges Mädchen, dass genau weiß was sie will und den Umstand verflucht, als Mädchen geboren zu sein. Das Verhältnis zu ihrem Bruder ist ziemlich durchwachsen, doch im Grunde ihres Herzen liebt sie ihn. Sie hat halt ihre eigene Art mit ihm umzugehen, wobei sie auch versucht, ihn fürs Leben abzuhärten.
Radu ist ein wahrlich zartes Blümchen, er beneidet seine Schwester, versteckt sich vor anderen um deren Mobbing zu entgehen und ist doch ein ziemlich schlaues Kerlchen.
Als die beiden Geschwister als Friedenspfand an den Sultan übergeben werden, entwickeln sie sich in unterschiedliche Richtungen. Lada bleibt immer ihrer Heimat treu, während Radu Frieden im Islam findet. Die Freundschaft mit dem Sohn des Sultans macht allerdings die Beziehung der beiden wesentlich komplizierter.
Die Handlung des Buches hat mich nicht allzu sehr gefesselt, denn man begleitet Lada und Radu überwiegend in ihrem Alltag und dabei, wie sie ihren eigenen Weg finden, in der neuen Heimat glücklich zu werden. Es passiert nicht immer allzu viel, nur die höflichen Intrigen sorgen für etwas Pepp. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Beziehung zwischen den Charakteren und deren persönlichen Entwicklung.
Ich selbst bin eigentlich eher eine Fantasy-Leserin, aber da ich die Geschichte des echten Vlad interessant finde, habe ich mich für dieses Buch interessiert. Wer gerne historische Romane liest oder solche, wo Gefühle und Charakterentwicklung im Vordergrund stehen, kann hier beherzt zugreifen. Wer Fantasy mag, ist hier hingegen völlig falsch, wobei das Cover schon ziemlich fantasymäßig aussieht.
Ich selbst werde die Reihe tatsächlich weiterverfolgen, da die Handlung für mich erst am Ende so richtig interessant wurde. Das Buch ist auch wirklich gut geschrieben, nur für mich als eigentlicher Fantasy-Fan halt eher ungewohntes Terrain.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.07.2024

Wesentlich besser als der erste Band

Rule of the Aurora King
0

Nachdem der erste Band dieser Reihe mir nicht ganz so gut gefallen hat, wollte ich dem Ganzen noch eine Chance geben, vor allem, weil immerhin Nadirs Perspektive mein Interesse aufrechterhalten hat.
In ...

Nachdem der erste Band dieser Reihe mir nicht ganz so gut gefallen hat, wollte ich dem Ganzen noch eine Chance geben, vor allem, weil immerhin Nadirs Perspektive mein Interesse aufrechterhalten hat.
In diesem Band geht es weiter im Wechsel von Lors und Nadirs Perspektive und wir bekommen daher ganz viel von Nadir. Nadir und Lor müssen sich hier zusammentun, denn sie verfolgen dasselbe Ziel und allein kann Lor nichts ausrichten. Die Handlung hat mich diesmal wesentlich mehr gefesselt und auch Lor gefällt mir besser. Sie ist zwar noch immer eine ziemliche Kratzbürste, aber aufgrund ihrer Erlebnisse konnte ich das sehr gut nachvollziehen. Die Beziehung zwischen Nadir und Lor ist einfach nur herrlich. Die zanken sich so wunderbar oft und doch müssen beide erkennen, dass da was zwischen ihnen ist. Diese Spannungen führen zu jeder Menge Spice, auf den gut hätte verzichten können, da mir die Sprache einfach zu vulgär wurde. Dies ist auch mein einziges Manko bei diesem Band. Immerhin hat Lor einen eisernen Willen, den ich sehr gefeiert habe.
Ansonsten hat mir sehr gut gefallen, dass es Rückblenden in die Vergangenheit gab und dort erzählt wurde, was Lors Großmutter verzapft hat.
Nach der Lektüre von diesem Band freue ich mich nun immerhin direkt auf die Fortsetzung und bin richtig gespannt auf den Fortlauf der Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.07.2024

Nicht ganz so runder Abschluss

From the Red Fog 5
0

Der fünfte und damit finale Band dieser grandiosen Reihe spielt fünf Jahre später und zeigt uns einen Ruwanda, der sich fragt, warum ihm das Töten keine Freude mehr bereitet. Als er von einer Mordserie ...

Der fünfte und damit finale Band dieser grandiosen Reihe spielt fünf Jahre später und zeigt uns einen Ruwanda, der sich fragt, warum ihm das Töten keine Freude mehr bereitet. Als er von einer Mordserie an Prostituierten erfährt, kehrt er nach London zurück.
Dort erhofft er sich eine Antwort auf sein inneres Dilemma zu finden, indem er den Mörder stellt.
Natürlich treffen wir auch Ivan wieder, der sich Macalo angefreundet hat, die nun eine gute Reporterin werden möchte.
Ruwandas Jagd nach dem sogenannten Ripper ist durchaus spannend und auch die Auflösung, wer dieser eigentlich ist, war echt gut. Doch schlussendlich bleibt Ruwanda eine gequälte Seele und auch die Sache mit der gemeinsamen Vergangenheit mit Macalo löst sich hier nicht befriedigend auf. Da hätte ich mir schon durchaus mehr von erwartet. Somit bin ich nicht viel schlauer als am Ende des vierten Bandes und habe durch diesen fünften Band eher ein Wiedersehen mit Ruwanda und Ivan geliefert bekommen. Alles in einem wie immer unterhaltsam, aber nicht sehr gewinnbringend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.06.2024

Nimmt erst spät an Fahrt auf

A Tempest of Tea
0

Dieses Buch entführt uns in die Welt Ettenia. Arthie Casimir betreibt mit einer Gruppe Ausgestoßener ein Teehaus, welches bei Nacht nicht Tee, sondern Blut an Vampire ausschenkt. Dabei sammelt sie Geheimnisse ...

Dieses Buch entführt uns in die Welt Ettenia. Arthie Casimir betreibt mit einer Gruppe Ausgestoßener ein Teehaus, welches bei Nacht nicht Tee, sondern Blut an Vampire ausschenkt. Dabei sammelt sie Geheimnisse und hat so die gehobene Gesellschaft recht gut im Griff.
Das Buch wird damit beworben, Leigh Bardugos Krähen zu ähneln, doch an die Krähen kommen Arthie und ihre Leute nicht annähernd ran. Trotzdem aber haben sie ihren eigenen Charme und ich mochte die Charaktere wirklich gern.
Arthie selbst ist eine Frau, die selbstbewusst auftritt, sich nicht unterkriegen lässt, mit Geheimnissen handelt und ihre ganz eigenen Rachepläne schmiedet. Sie stammt aus einem Land, welches von Ettenia kolonialisiert wurde und ist im Besitz einer besonderen Waffe.
Arties Widersacher ist der Widder, eine Person, die niemand wirklich kennt, dessen Garde aber das Teehaus ein Dorn im Auge ist.
Um das Teehaus zu retten will Artie an das Kassenbuch des Widders rankommen, doch dazu braucht sie die Hilfe eines Vampirs und muss sich auf einen Fremden einlassen.
Es beginnt also ein Katz- und Mausspiel und man weiß nie so recht, wer welche Absichten hegt. Dabei gibt es spannende Verfolgungsjagden, Prügeleien und nicht so glanzvoll ablaufende Missionen.
Neben Arthie haben wir hier aber noch andere Personen, die fest zum Team gehören: Jin, der wie ein Bruder für Arthie ist und immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat, Flick, eine Fälscherin, die sich nach der Liebe ihrer Mutter sehnt und Matteo, der gern mit Arthie flirtet und ein Vampir ist.
Die Handlung hat mich zu beginn jetzt nicht allzu sehr vom Hocker gerissen. Arthie war mir einfach nicht zu genial genug, aber es hat mich schon fasziniert, wie sie und Jin zusammenkamen und wie sie an ihren Revolver genommen ist. Nach und nach enthüllen sich aber einige Geheimnisse und es werden Zusammenhänge erkennbar. Das Ende hat mich dann aber völlig aus den Socken gehauen, mit dem was da vor sich ging, hatte ich so gar nicht gerechnet. Außerdem erfährt man so einiges über Arthie, was im Rückblick betrachtet mir eigentlich hätte auffallen müssen. xD
Auf den letzten Seiten taucht dann auch noch eine neue Person auf und ich bin nun wirklich gespannt, wie es weiter gehen wird. Jetzt muss ich mich erst einmal gedulden, bis Band zwei erscheint.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.03.2024

Auftakt mit viel Potenzial nach oben

Trial of the Sun Queen
0

Lor wurde als Kind zusammen mit ihren Geschwistern Tristan und Willow in Nostraza eingesperrt. Doch eines Tages wird sie dort rausgeholt und an den Hof des Sonnenkönigs gebracht, wo sie als Tribut am Auswahlverfahren ...

Lor wurde als Kind zusammen mit ihren Geschwistern Tristan und Willow in Nostraza eingesperrt. Doch eines Tages wird sie dort rausgeholt und an den Hof des Sonnenkönigs gebracht, wo sie als Tribut am Auswahlverfahren für die zukünftige Sonnenkönigin teilnehmen soll.

Lor ist eine taffe junge Frau, die definitiv nicht auf den Mund gefallen ist. Ihre Sprache ist gern derb und ihre Wut geht gerne mal mit ihr durch. Das Leben in Nostraza ist nun einmal nicht leicht und Lor würde am Aurorakönig, der sie dort eingesperrt hat, gerne grausame Rache nehmen. Lor war mir zu Anfang des Buches recht sympathisch, doch am Hof des Sonnenkönigs angekommen, nahm diese Sympathie etwas ab. Denn Atlas, der König, verdreht ihr allein mit seinem Anblick sowas von den Kopf, dass ich nur noch die Augen verdrehen konnte. Die eigentlich willensstarke Lor, die die Chance ergreifen will, als Sonnenkönigen ihre Geschwister zu retten und sich am Aurorakönig zu rächen, schmilzt bei Atlas‘ Anblick jedes Mal völlig dahin und kann nur noch daran denken, wie toll er doch ist und wie schön. Ich persönlich konnte den Typ von Beginn an nicht leiden, der war mir einfach nur zu aalglatt und perfekt.

Erzählt wird die Geschichte von Lor in der Ich-Form und damit war man mittendrin in ihrer endlosen Schwärmerei für Atlas. Dabei hat Lor einen ziemlich wachen und klugen Verstand, den sie immerhin für die Prüfungen, die sie als Anwärterin auf den Thron erwarten, genutzt hat. Die Prüfungen fand ich spannend gemacht, da wurde keine Anwärterin geschont.

In Ouranos leben Fae und Menschen, wobei man schon merkt, dass die Fae die meisten Privilegien haben. Lor ist der einzige Mensch bei den Prüfungen, die anderen sind Fae und so scheint es schwierig, dort Freundinnen zu finden.

Ich muss zugeben, dass Buch hat mich nicht allzu sehr gefesselt. Was mich dann mehr interessiert hat, sind die Kapitel, die aus der Perspektive (in der dritten Person) des Auroraprinzen Nadir erzählt wurden. Nadir ist kein Fan seines Vaters und hat vor ihn zu stürzen. Dass dies ein gefährliches Spiel ist, macht es umso spannender. Durch Nadir erfahren wir, dass Lor nicht irgendwer ist, sondern der König sie nicht ohne Grund als Kind nach Nostraza geschickt hat. Doch Nadir weiß nicht wieso und versucht dies herauszufinden. Was an Lor besonders ist, kann man als Leser nur vermuten, denn sie selbst weiß es angeblich auch nicht. Erst am Ende scheint sie es die ganze Zeit gewusst zu haben, was mich reichlich irritiert hat. Was mich hier auch irritiert hat ist, dass ich mir nur schwer vorstellen konnte, wie genau die Welt so aussieht. Der Weltenbau steckt hier irgendwo zwischen einer klassischen High Fantasy Welt und unserer modernen Welt fest. Technik gibt es nicht, aber Haarstylisten, recht moderne Kleidung und Champagner.

Das Ende wiederum ist auf jeden Fall sehr vielversprechend und ich bin nun doch auf den nächsten Band gespannt, es gibt hier noch genug Potenzial nach oben. Außerdem will ich mehr von Nadir lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere