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Morlin

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Ehemänner ohne Ende – Himmel oder Hölle?

Ehemänner
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Ich muss sagen, dass Cover hatte mich so gar nicht angesprochen. Aber zum Glück habe ich mir trotzdem den Klappentext durchgelesen und damit war dann mein Interesse geweckt.

Doch beginnen wir von vorne. ...

Ich muss sagen, dass Cover hatte mich so gar nicht angesprochen. Aber zum Glück habe ich mir trotzdem den Klappentext durchgelesen und damit war dann mein Interesse geweckt.

Doch beginnen wir von vorne. Lauren kommt nach einer Junggesellinnenabschiedsparty spät und nicht mehr ganz nüchtern nach Hause. Doch statt eine leere Wohnung vorzufinden, wird sie von ihrem Ehemann begrüßt. Dabei gibt es aber einen Haken, denn Julien ist gar nicht verheiratet und den Mann der vor ihr steht, hat sie noch nie gesehen. Merkwürdigerweise befinden sich aber Bilder auf ihrem Handy, mit genau diesem Mann. Und auch andere Menschen aus ihrem Umfeld kennen ihren Ehemann.

So ganz begreifen kann sie das alles nicht. Bald findet sie heraus, dass der Ehemann, sobald er auf den Dachboden steigt, durch einen anderen Ehemann ausgetauscht wird. Dabei ändert sich auch das Umfeld. Ihre Wohnung ist zu einem Finde-den-Unterschied-Suchbild geworden, mal ist das Sofa rot statt grün, mal gibt es einen Teppichboden, wo vorher Laminat lag.

Eigentlich eine feine Sache so ein verzauberter Dachboden, denn dabei gibt es durchaus angenehme Ehemänner-Exemplare. Und die weniger angenehmen kann man ja unter einem Vorwand wieder auf den Dachboden schicken und schwubs gibt es die Chance auf einen besseren Ehemann. Von dieser Möglichkeit macht Lauren gerne Gebrauch.

Bis dahin war es eine nette Geschichte. Ich fragte mich aber, ob man damit über 400 Seiten füllen kann. In der Mitte des Buches gibt es dann aber eine überraschende Wende und dann wurde es richtig spannend.

Mir hat der Roman wirklich gut gefallen. Es war kein Highlight, aber eine interessante Idee, gut umgesetzt und mit einem flüssigen Schreibstil. Ich wurde auf jeden Fall unterhalten. Für mich ein 4,5 Sterne Buch.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Was es bedeutet eine afrikanische Frau zu sein

Issa
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Dieses Buch ist mir zuerst durch sein ausdrucksstarkes Cover aufgefallen. Und es passt auch wirklich sehr gut zum Thema und Inhalt der Geschichte.

Das Ganze beginnt mit der nicht ganz freiwilligen Reise ...

Dieses Buch ist mir zuerst durch sein ausdrucksstarkes Cover aufgefallen. Und es passt auch wirklich sehr gut zum Thema und Inhalt der Geschichte.

Das Ganze beginnt mit der nicht ganz freiwilligen Reise der schwangeren Issa zum Ort ihrer Geburt und Kindheit. Nicht ganz freiwillig, weil ihre Mutter Schreckensszenarien heraufbeschwört, die nur mit der Durchführung von heiligen Ritualen abgewehrt werden können. Also steigt Issa in Frankfurt ins Flugzeug und begibt sich auf die Reise nach Buea in Kamerun.

Wir erfahren viel über Kamerun und seine Geschichte. Die Autorin führt uns über fünf Generationen durch das letzte Jahrhundert. Ich fand die Lebenswege der Frauen interessant und lebendig beschrieben. Für mich waren es neue Einsichten in die afrikanische Geschichte und insbesondere in die Geschichte Kameruns, als ehemalige deutsche Kolonie.

Ein tolles Buch, das ich gerne weiterempfehle. Ich vergebe 4,5 Sterne für diese berührende und lehrreiche Geschichte.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Vom ankommen und doch nicht ankommen

Das Jahr ohne Sommer
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Die Kleinfamilie, bestehend aus Vater, Mutter, Kind, leben in Leipzig der 70er Jahre. Für die kleine Tochter ist die Welt in Ordnung. Ihr kleines Umfeld, Wohnung, Kita, die Großeltern, ist für sie die ...

Die Kleinfamilie, bestehend aus Vater, Mutter, Kind, leben in Leipzig der 70er Jahre. Für die kleine Tochter ist die Welt in Ordnung. Ihr kleines Umfeld, Wohnung, Kita, die Großeltern, ist für sie die ganze Welt. Noch vermisst sie nichts. Ihre Eltern dagegen vermissen sehr viel, z.B. die Freiheit zu Reisen, die Freiheit zu leben, wie sie es wollen. Also entschließen sich die Eltern zur Flucht aus der DDR. Doch das geht gehörig schief. Die Eltern landen im Gefängnis, das Mädchen erst im Kinderheim und dann bei den Großeltern. Nach zwei Jahren werden die Eltern von der BRD freigekauft und nach einigem hin und her darf die Tochter ebenfalls ausreisen. Sie landen in Aachen. Soweit weg, wie es nur geht, von der deutsch-deutschen-Grenze.

Das Buch handelt von der Zerrissenheit zwischen zwei Welten. Vom ankommen und doch nicht ankommen. Vom anders sein und auch davon, dass es am Ende nicht so wird, wie man es erwartet, wie man es erhofft hat. Und von dem Preis, den man dafür bezahlt hat.

Ich frage mich, wie viel ihrer eigenen Biographie in den Seiten diese Buches wohl steckt. Mich hat es auf jeden Fall sehr berührt. Eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Ein Pageturner, nur das Ende ist etwas enttäuschend

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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3 Freunde. Ein Fremder. Eine Wanderung unter extremen Bedingungen in Nordschweden. Das ist das Rezept für einen sehr spannenden Thriller.

Die Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin ...

3 Freunde. Ein Fremder. Eine Wanderung unter extremen Bedingungen in Nordschweden. Das ist das Rezept für einen sehr spannenden Thriller.

Die Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Melina wollen, wie jedes Jahr, eine gemeinsame mehrtägige Wanderung unternehmen. Dieses Mal bringt Melina zum ersten Mal einen Freund mit – Jacob. Begeistert sind Anna und Henrik nicht davon, lassen sich aber darauf ein. Anfänglich scheint es auch gut zu funktionieren. Doch Jacob drängt die drei Freunde ihre Pläne zu ändern und damit bringen sie sich in Gefahr.

Der Haupterzählstrang beschreibt den Ausflug aus Sicht von Anna. Zwischendrin gibt es immer wieder kleine Einschübe in Form einer Zeugenbefragung, in denen Anna über das Ereignis interviewt wird. Und ab und zu gibt es längere Kapitel mit Rückblenden, z.B. wie sich Anna und Henrik kennengelernt haben. Mir hat diese Form der Erzählung sehr gut gefallen. Gerade die Befragungen haben auf mich eine Sogwirkung gehabt und ich wollte dann immer unbedingt weiterlesen.

Etwas nervig empfand ich die häufige Nennung der schwedischen Namen der Landschaften und Berge. Darauf hätte ich verzichten können, da es meinen Lesefluss gestört hat.

Das Ende hat mich dann leider enttäuscht, daher gibt es einen halben Stern Abzug. Insgesamt war es ein sehr lesenswerter Thriller, dem ich gerne 4,5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Mal etwas anderes

3000 Yen fürs Glück
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Der Untertitel „Ein Familienroman über die Kunst des Sparens“ beschreibt den Inhalt des Buches sehr treffend. Es geht tatsächlich darum, wie die einzelnen Mitglieder einer Familie und deren Freunde mit ...

Der Untertitel „Ein Familienroman über die Kunst des Sparens“ beschreibt den Inhalt des Buches sehr treffend. Es geht tatsächlich darum, wie die einzelnen Mitglieder einer Familie und deren Freunde mit ihrem Geld und dem Thema Sparen umgehen.

Ich fand das sehr interessant – insbesondere vor dem Hintergrund der japanischen Kultur. Ich vermute aber mal, dass ein solches Buch aus Deutschland von Verlagen direkt abgelehnt werden würde. Nach dem Motto „Wer liest denn so etwas?“.

Das Thema ist schon sehr speziell und bestimmt nicht jedermanns Sache.

Mir hat besonders die Sicht der Großmutter Kotoko gefallen und ihre Einführung in Kakeibo. Im Buch findet sich auch ein hilfreiches Glossar. Dennoch regt das Buch dazu an, sich noch tiefer in die Materie zu googeln.

Ein ungewöhnliches Buch, dass ich gerne mit 4,5 Sternen bewerte. Auf jeden Fall mal etwas anderes.

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