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Veröffentlicht am 26.06.2024

Perfekte Urlaubslektüre! Humorige Liebesgeschichte zum Abschalten!

Blind Date mit Möwe
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Sommer, Sonne, Liegestuhl und eine humorige Liebesgeschichte, die in Lübeck spielt, sind der beste Begleiter für wunderschöne und entspannende Lesestunden! Die hat mir Yvonne Struck mit ihrem Roman „Blind ...

Sommer, Sonne, Liegestuhl und eine humorige Liebesgeschichte, die in Lübeck spielt, sind der beste Begleiter für wunderschöne und entspannende Lesestunden! Die hat mir Yvonne Struck mit ihrem Roman „Blind Date mit Möwe“ auf jeden Fall beschert. Ihr Schreibstil ist leicht und schnell zu lesen, steckt voller Humor und Wortwitz, brachte mich zum Schmunzeln und Nachdenken und erzeugte durch die bildhafte Erzählweise direkt Kinoflair vor meinen Augen. Ein paarmal habe ich mich sogar dabei erwischt, dass ich bei Slapstick-Szenen laut lachen musste, was einfach nur guttut.

Im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen Lisa und Jonas, zwei Menschen, denen es nicht besser geht wie so vielen in der heutigen Zeit. Sie haben noch nicht den richtigen Partner in ihrem Leben gefunden, fühlen sich nicht ausgefüllt in ihrem Singledasein, sind beruflich engagiert und ausgelastet und auf der Suche nach ein bisschen mehr Glück. Was liegt da nahe, als auf Anraten ihrer Freunde eine neue Blind-Dating App auszuprobieren. „The Voice-Love – Stimme der Liebe“ setzt auf innere Werte und das Aussehen wird erst einmal außen vorgelassen. Abwechselnd lassen Lisa (alias Möwe 197) und Jonas (alias Brick 93) in ihren Erzählparts, die in der Ich-Form geschrieben worden sind, den Leser an ihrem mehr oder minder normalen Leben, ihren Gedanken und Träumen und ihrer Enttäuschung und Wut teilnehmen. Ein bisschen erinnerte mich das an den Film „em@il für Dich“, nur dass es hier nicht so herzergreifend und dramatisch zuging. Mit einem Lächeln im Gesicht habe ich mit Lisa und Jonas klischeehafte Szenen wie Flirtgespräche, Gefühlsausbrüche, Peinlichkeiten, Unstimmigkeiten, Unverständnis und Enttäuschung beim Lesen erlebt, die dafür sorgten, dass die Geschichte lebendig und emotionsvoll rüberkam.

Einen großen Anteil daran hatten natürlich die vielschichtig und feinfühlig dargestellten Charaktere, die alle sympathisch rüberkamen. Lisa ist Leiterin einer Naturstation, die ihre Arbeit mit Kindern liebt, etwas tollpatschig und manchmal zu gutmütig ist, ständig auf den letzten Drücker erscheint und die Nase kurzfristig in den Sand steckt, bevor sie nach Lösungen sucht. Architekt Jonas hingegen geht voll in seiner Arbeit auf, braucht ein bisschen länger bis man ihn aus der Reserve locken kann und hat eine Teenagertochter, der er es gerne recht machen möchte. Doch noch viele weitere interessante Protagonisten bereichern zur Abrundung die Geschichte.

Ob es für Lisa und Jonas ein Happy End gibt oder sie getrennte Wege gehen will ich hier aber nicht verraten.

Mein Fazit:

„Blind Date mit Möwe“ war für mich ein wunderbarer Wohlfühlroman, der mir eine kleine Auszeit beschert hat. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus und vergebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Eine melodramatische Familiengeschichte um die 5 Sonntag-Schwestern!

Hyazinthenschwestern
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Wer geheimnisvolle Familiengeschichten in einem historischen Setting liebt ist mit dem Roman „Hyazinthenschwestern“ von Rebekka Eder gut bedient. In ihrem Buch geht es um Liebe, Leidenschaft, Missverständnisse, ...

Wer geheimnisvolle Familiengeschichten in einem historischen Setting liebt ist mit dem Roman „Hyazinthenschwestern“ von Rebekka Eder gut bedient. In ihrem Buch geht es um Liebe, Leidenschaft, Missverständnisse, Vorwürfe, Schuldgefühle, Zerwürfnisse, Ungesagtes und die Märzrevolution im Jahr 1848, die die Schicksale der fünf Sonntag-Schwestern beeinflussen, die auf einem Vorwerk in Boxhagen vor den Toren Berlins leben. Der Tod ihres Bruders Heinrich und die Aufteilung des Gutes, auf dem die Familie schon seit Generationen eine Hyazinthenzucht betrieben hat, entzweit die Geschwister und tiefe Kluften haben sich zwischen ihnen aufgebaut. Erst das unvorhersehbare Erscheinen von Kasimir, einem rebellischen Aufrührer, der die Französische Bewegung in Berlin unterstützt und sich zu seiner eigenen Sicherheit in Boxhagen versteckt, bringt langsam eine Lawine ins Rollen, die Alba, Amalie, Ludmilla, Ottilie und Clara zwingt sich mit ihrer Vergangenheit und ihren Problemen auseinanderzusetzten.

Mich hat das wunderschöne Cover und der vielversprechende Klappentext sofort angesprochen und ich war neugierig darauf, was hinter dem Familienzerwürfnis steckt und welche Geheimnisse im Laufe der Zeit aufgedeckt werden. Rebekka Eders Schreibstil ist leicht zu lesen und die sehr detailreichen und bildhaften Beschreibungen haben sofort mein Kopfkino angeschmissen. Ungewöhnlich fand ich die Botschaften zwischen den Schwestern, die in der Sprache von Blumen erfolgten, hinter denen bestimmte Aussagen steckten. Ich fand die Idee originell, aber es war mir gerade am Anfang ein bisschen zu viel des Guten. Die Geschichte wird in der Ich-Form von Alba erzählt, die in der Gegenwart spielt und bei der immer wieder Rückblicke auf die Geschehnisse 13 Jahre zuvor erfolgten. Sie ist diejenige, die am meisten unter dem Schweigen und den Schuldvorwürfen ihrer Familie leidet, im Laufe der Zeit immer mehr an Selbstbewusstsein gewinnt, endlich weiß was sie will, dafür kämpft und keine Konfrontation scheut. Abwechslungsreich fand ich die immer mal wieder eingeschobenen Erzählparts von Kasimir, bei denen ich mich gerade zu Beginn gefragt habe, in welchem Zusammenhang diese Szenen mit der Geschichte der 5 Sonntag-Schwestern stehen. Der Start ins Buch war ruhig und ideal um die Charaktere und ihre Eigenschaften mit all ihren Ecken und Kanten kennenzulernen, die Rebekka Eder sehr gut zur Geltung gebracht hat. Ab dem zweiten Drittel kam langsam ein bisschen mehr Dynamik in die Geschichte, da Geschehnisse die Charaktere zum Handeln zwingen und die noch unüberbrückbaren Hürden durch Gefühlsausbrüche zu bröckeln beginnen. Im letzten Drittel des Buches wird es richtig melodramatisch und spannend, was die politische Entwicklung in Berlin und die Geschehnisse rund um die Schwestern betrifft. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Kampf- und Aufruhrszenen in Berlin hatten richtiges Kinoflair.

Richtig spannend fand ich es auch, wie zum Ende hin die Wahrheit durch einen Brief ans Licht kommt, der Kreis sich schließt, alle ungeklärten Fragen aufgelöst werden und ein wunderbarer und zufriedenstellender Abschluss für alle Charaktere gefunden wurde.

Mein Fazit:

„Hyazinthenschwestern“ war für mich ein unterhaltsamer und abwechslungsreicher Roman, für den ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche und 4 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Sehr unterhaltsamer Reihenauftakt! Perfekte Urlaubslektüre!

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Ich liebe es Reihen zu lesen und bin durch das wunderschöne Cover und den vielversprechenden Klappentext von „Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse“ auf die Familiensaga von vier Schwestern aufmerksam ...

Ich liebe es Reihen zu lesen und bin durch das wunderschöne Cover und den vielversprechenden Klappentext von „Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse“ auf die Familiensaga von vier Schwestern aufmerksam geworden, die so unterschiedlich wie die Jahreszeiten sind. Den Auftakt dieser Serie macht die Geschichte von Spring, die mit 16 Jahren ihr Elternhaus fluchtartig Richtung London verlassen hat, auf die schiefe Bahn gerät, ihr Leben nicht im Griff hat und dessillionisiert keine Zukunftsvisionen für sich sieht. Durch eine Fügung des Schicksals, besser gesagt durch einen erzwungenen Sozialdienst bei einer älteren Dame, kreuzen sich die Lebenswege von Spring und Sophia Fowler, einer betagten Frau aus gehobenen Kreisen, die einsam und verarmt alleine in einer großen Wohnung lebt. Überraschenderweise entwickelt sich schnell zwischen ihnen eine enge und fast schon familiäre Bindung und sie beschließen zusammen nach Nordwales zu reisen um sich dort ihrer Vergangenheit zu stellen um Frieden und Zuversicht finden zu können.

Es war aufregend, was für zwei verschiedene Welten hier aufeinandertrafen. Anna Helfords Erzählweise war sehr bildreich, unterhaltsam, leicht zu lesen und vollgespickt mit emotionalen und spannenden Szenen. Durch die auf zwei verschiedenen Zeitebenen aufgebaute Geschichte und den facettenreich dargestellten Charakteren, die alle erst mit und mit ihre Geheimnisse, Ängste und Träume offenbart haben, bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Teilweise waren Geschehnisse vorhersehbar, was mein Lesevergnügen aber nicht geschmälert hat. Eine große Sogwirkung hatte für mich der Erzählpart in der Vergangenheit, bei dem immer mehr von dem Geheimnis um Daffodile Castle, das einst das Zuhause von Sophia Fowler war, zu Tage kam und bei mir Entsetzen, Unverständnis und Mitleid ausgelöst hat. Das der Ursprung allen Übels schon im Jahr 1876 begann und sich generationsweise wie bei einem Schneeballsystem weiterentwickelte, war spannend zu verfolgen. Aber auch der Erzählpart in der Gegenwart hat mir sehr gut gefallen, indem die gesellschaftlichen und finanziellen Unterschiede von Springs und Sophias Familien gut zum Ausdruck gebracht wurden. Es war schön mitzuerleben, wie Spring und Sophia sich verletzlicher und hoffnungsfroher zeigten, sich gegenseitig stützten und füreinander da waren. Mitleid und Verständnis habe ich für Spring entwickelt, als immer mehr über ihr Elternhaus und ihr Familienleben offenbart wurde, in dem die vier Schwestern so gut wie alleine für sich sorgen mussten. Durch das Auftauchen von Springs früherer Jungendliebe Ethan hat die Autorin noch eine zusätzliche Dynamik mit in die Geschichte eingebaut und somit für weitere herzerwärmende und spannungsvolle Momente gesorgt, die auch bei Sophia Wohlgefallen ausgelöst haben.

Nach alle den Geheimniskrämereien, Verbrechen, Missverständnissen und Gewissenskonflikten hat Anna Helford die Geschehnisse zum Ende hin schnell auf die Harmonieschiene gebracht und mich zufrieden das Buch abschließen lassen. Die angehängte Leseprobe hat schließlich noch meine Neugierde auf die Geschichte von Summer, der zweiten Schwester der Season Sisters, entfacht und ich freue mich schon darauf bald mehr über sie zu erfahren.

Mein Fazit:

„Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse“ war ein sehr unterhaltsamer Wohlfühlroman mit Spannungselementen, den ich gerne weiterempfehle und mit 4 Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Lesenswert! Ein Geheimnis und schicksalhafte Wege!

Eine leise Ahnung von Glück
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Mit Kerstin Lange und ihrem Debütroman „Eine leise Ahnung von Glück“ habe ich wieder eine neue Autorin für mich in der Kategorie historische Romane entdeckt, von der ich gerne noch weitere Bücher lesen ...

Mit Kerstin Lange und ihrem Debütroman „Eine leise Ahnung von Glück“ habe ich wieder eine neue Autorin für mich in der Kategorie historische Romane entdeckt, von der ich gerne noch weitere Bücher lesen würde. Ihr leicht und flüssig zu lesender Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und mich nur so durch die Seiten fliegen lassen.

In ihrer Geschichte geht es um ein Geheimnis, nicht verarbeitete Kindheitserinnerungen, eine etwas schwierige Vater-Tochterbeziehung, die Suche nach den eigenen Wurzeln, die Besatzungszeit der Deutschen in Frankreich von 1940 an, die Widerstandsbewegung mutiger Franzosen und die Aufarbeitung der Geschehnisse der französischen Bevölkerung nach Ende des Krieges. Passend zu diesen Themen schwingen eine beklemmende Atmosphäre, ein Hauch von Schwermut und Melancholie und kleine Lichtblicke in die Geschichte hinein, die sich gut in dem Verhalten und den Gefühlen der Charaktere wieder spiegeln, von denen einige ein belastendes Päckchen mit sich herumtragen. Der Aufbau des Romans erfolgt auf zwei verschiedenen Zeitebenen und an unterschiedlichen Handlungsorten, die sich stetig abwechselten und für eine fortlaufende Spannung sorgten. Mich hat der Erzählpart um die Hauptprotagonistin Carole Renoir, der sich in der Vergangenheit in dem kleinen Ort Les Prés nahe von Amiens abspielt, am meisten eingefangen. Historische Ereignisse werden hier gekonnt mit den schicksalhaften Lebenswegen der Charaktere verwoben, die zugleich beklemmend und berührend waren. Durch die Bürgermeistertochter Carole, konnte ich miterleben, welchen Einfluss die deutschen Besatzer auf das Leben der Menschen dort hatten, wie die Resistance im Untergrund arbeitete und was passierte, wenn sich Frauen in einen Feind verlieben. Der zweite, etwas problembehaftete Erzählpart um die Charaktere von Louisa und ihrem Vater Heinrich Ziegler, für die ich erst spät meine Sympathie entwickeln konnte, findet in der Gegenwart im Jahr 2023 in Düsseldorf statt. Hier war ich mehr eine außenstehende Beobachterin, die miterleben musste, wie sich zwei Menschen das Leben schwer machten, da einer von ihnen einen Schutzpanzer um sich herumgebaut hatte und dem anderen die Empathie fehlte, sich in andere Personen hineinversetzen zu können. Als auf der Geburtstagsfeier von Louisas pflegebedürftigen Vater plötzlich ein Geheimnis gelüftet wird, beginnt die Suche nach den Familienwurzeln und gleichzeitig das langsame ineinander Verweben der Erzählstränge und das Aufarbeiten von Problemen. Hier zeigt sich wie wichtig es ist, zuzuhören, aufeinander zuzugehen, Gefühle auszusprechen, zu verzeihen und Altlasten hinter sich zu lassen. Manchmal bedarf es dazu einem Menschen wie dem angehenden Arzt Jonas, der einem gut zuredet und einem auch schonmal den Spiegel vor das eigene Gesicht hält. Was gibt es Schöneres, als wenn die Familie zusammenhält, sich liebt und füreinander da ist?

Mein Fazit:

Kerstin Lange hat mir mit ihrem Roman sehr unterhaltsame Lesestunden beschert und ich vergebe sehr gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Leseempfehlung! Ein spannender Thriller mit einigen Überraschungseffekten!

Gestehe
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Voller Vorfreude habe ich schon dem neuen Thriller „GESTEHE“ von Henri Faber entgegengefiebert, nachdem er mir mit „Kaltherz“ und „Ausweglos“ überaus spannende Lesestunden geschenkt hat. Viele polarisierende ...

Voller Vorfreude habe ich schon dem neuen Thriller „GESTEHE“ von Henri Faber entgegengefiebert, nachdem er mir mit „Kaltherz“ und „Ausweglos“ überaus spannende Lesestunden geschenkt hat. Viele polarisierende Charaktere, eine unheilvolle und beklemmende Stimmung, eine sich stetig steigende Spannung und ein Aufbau der Geschichte, der mit vielen Überraschungseffekten um die Ecke kam, haben auch dieses Buch wieder zu einem Erlebnis gemacht. Am Anfang hat mir ein wenig die Sogwirkung gefehlt, da einige Protagonisten mir zu ausschweifende Gedankengänge hatten, viel mit sich selber beschäftigt waren und dadurch einen negativen Vibe beim Lesen ausstrahlten. Doch nach dem holprigen Kennenlernen haben sie mir viele facettenreiche Seiten und seelische Abgründe von sich gezeigt, die mich dann im Zusammenspiel mit der sich schnell steigernden Spannung und dramatischen, bedrückenden und mysteriösen Entwicklung der Geschehnisse voll abgeholt haben.

Der Hauptschauplatz der Handlung ist in Wien, wo Jacket, alias Johann Winkler, bei der Leib, Leben beim LKA gefühlt nur noch pro forma arbeitet, hauptsächlich aber wegen seiner erfolgreichen Tätigkeit als Thrillerautor im Rampenlicht steht und diesen Rummel genießt. Doch ein grausamer Mord an der High Society Lady Tatjana Schifosky löst bei ihm Unglaube und Entsetzen aus, da der Täter ihre Leiche mit einem Wort markiert hat: „GESTEHE“, ein Wort, dass bald den Titel seines neuen Thrillers schmücken soll und der Tatort sowie das dortige Szenario in etwa der Handlung in seinem zukünftigen Roman gleicht. Jacket ahnt, dass sein persönlicher Alptraum gerade erst beginnt und das Morden noch nicht aufhören wird.

Sehr reizvoll in diesem Roman fand ich, dass die Geschichte höchst emotionsgeladen in der Ich-Form des Täters, betitelt mit „Er“, von Jacket und seinem Kollegen Mo erzählt wurde. Die ganze Zeit war ich am Rätseln, wer hinter „Er“ steckt und war am Schluss richtig geschockt und überrascht über seine wahre Identität. Seine Abschnitte haben mich durch seine Brutalität und Kaltblütigkeit immer fassungslos gemacht. Mit Jacket habe ich die ganze Zeit wie in einem Sog mitgefiebert, obwohl er mir nicht sympathisch war. Er ist so ein leidensfähiger und problembehafteter Charakter, den der Autor durch seine Wesenszüge und sein gehetztes Auftreten vortrefflich zur Geltung gebracht hat. Mo fand ich auch eine sehr gelungene Figur im Roman. Am Anfang kam er, bedingt durch seinen Migrationshintergrund, sehr problembehaftet und als Verlierertyp rüber, aber im Laufe der Geschehnisse wurde er mir durch seine akribische, perfektionistische und objektive Arbeitsweise immer sympathischer. Viele weitere reizvolle Charaktere bereicherten noch die Geschichte zu denen auch Kripochef Köstner gehörte, der bei mir Wut und Verachtung ausgelöst hat.

Nach all dem Rätselraten, Mitfiebern und Mitleiden hat Henri Faber auch zum Ende hin noch einmal für einen Plot Twist gesorgt, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe, der mich aber sehr berührt und froh gestimmt hat.

Mein Fazit:

„Gestehe“ war bis zum Schluss ein undurchsichtiger und spannender Thriller, der mir sehr gut gefallen hat und für den ich eine 4 Sternebewertung und eine Leseempfehlung ausspreche. Hervorheben möchte ich auch noch die tolle Gestaltung und Haptik des Covers, die mich als Thrillerfan sofort angesprochen hat.

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