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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2024

Trifft nicht die Erwartungen aus dem Titel, dennoch ein guter Führungsratgeber

Führungskraft in Zeiten von New Work & KI
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Zu dem Buch Führungskraft in Zeiten von New Work und KI kam ich, weil ich mich sehr für New Work, KI und deren Einfluss auf die Arbeitswelt interessiere. Auch Teil eins des Titels trifft auf mich als Führungskraft ...

Zu dem Buch Führungskraft in Zeiten von New Work und KI kam ich, weil ich mich sehr für New Work, KI und deren Einfluss auf die Arbeitswelt interessiere. Auch Teil eins des Titels trifft auf mich als Führungskraft zu und ich habe mich neben meinen beruflichen Erfahrungen mit der Personalführung sowohl im Studium als auch in diversen anderen gelesenen Büchern damit beschäftigt. Mit diesem Interesse und Wissen bin ich an das Buch herangegangen.
Das Buch könnte man als kleinen Praxisleitfaden für Führungskräfte ausgeben. Es informiert über die wichtigsten Basics wie Führungsstile, Führungskompetenzanforderungen und Führungsinstrumente. Dann gibt es praktische Leitlinien, was sie als Führungskraft wie angehen sollten und was sie auch nicht ändern können und worauf es bei der Personalarbeit ankommt. Natürlich kommen am Rande auch die Konzepte New Work und KI zur Sprache und auch wie sich daraus die Führungsarbeit verändert und welche Anforderungen man als moderne Führungskraft erfüllen sollte. Alles ist fundiert, wissenschaftlich gut recherchiert, aber dennoch leicht verständlich beschrieben und durch Grafiken unterstützt.
Bei dem Titel hatte ich jedoch erwartet, dass die Führungsbasics, so nennen ich sie jetzt mal, weitestgehend als bekannt vorausgesetzt werden. Das Hauptaugenmerk, so meine Einschätzung, läge auf den neuen mega Trends New Work und KI und wie sie die Mitarbeiterführung beeinflussen, was sie verändern und welche Einsatzmöglichkeiten sie mitbringen. Nachdem ich das Buch gelesen habe, muss ich zugeben, ich lag damit falsch und dennoch war es ein gutes Buch – nur eben nicht mit meinen Erwartungen.
Nach meiner Einschätzung suggeriert der Titel, dass es hier hauptsächlich um KI und New Work geht. Für meinen Geschmack kamen diese Themen aber in dem Buch zu kurz und der Fokus lag auf den Grundlagen der Mitarbeiterführung. Diese sind auch sehr gut beschrieben, richten sich aber an eine andere Zielgruppe. Würde man dem Buch einen anderen Titel geben, wie zum Beispiel Praxisleitfaden für die moderne Führungskraft oder ähnliches, so würde es Menschen anlocken, die die Basics der Mitarbeiterführung lernen möchten, die sich aber auch am Rande für die aktuellen Entwicklungen wie New Work interessieren. Für sie ergibt sich aus dem Buch ein echter Mehrwert. Denn es ist fundiert und erklärt wirklich gut.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Faktenreich, interessant aber nicht leicht zu lesen

Wallis Simpson
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Biografien lese ich vor allem gerne von Menschen, deren Leben medial große Aufmerksamkeit genießt oder deren Alltag so komplett anders ist als mein eigener. Man könnte also sagen, ich mag es, wenn ich ...

Biografien lese ich vor allem gerne von Menschen, deren Leben medial große Aufmerksamkeit genießt oder deren Alltag so komplett anders ist als mein eigener. Man könnte also sagen, ich mag es, wenn ich von diesem andersartigen Leben komplett gefesselt werden und meine Neugier immer weiter angepiekst wird. Beides habe ich von Wallis Simpson und den Ausführungen zu ihrem Leben erwartet und daher zu diesem Buch gegriffen.
Wallis Simpson war die Ehefrau von König Edward VIII von Großbritannien und deren Liebe quasi ein ebenso großer Skandal wie in der Neuzeit die Beziehung zwischen Harry und Meghan. Denn 1936 war es undenkbar, dass ein Royal eine zweifach geschiedene Amerikanerin heiratet, die noch dazu Skandale über Spionage, Drogen und vieles mehr über sich in der Presse lesen musste. Doch Edward dankte ab und die Hochzeit wurde möglich.
In diesem Buch erfahren wir alles über Wallis Simpson, ihre Ehemänner, ihre Skandale und später auch über ihre Beziehung zu Edward und deren Leben. Die Schlagzeilen, die dabei aus Wallis Eskapaden entstanden, waren auch tatsächlich so spannend, wie ich es mir vorgestellt hatte. Auch die Fotos, die verschiedene Szenerien aus ihrem Leben zeigen, haben mir gefallen und mein Bild über Wallis komplettiert. Lediglich der Schreibstil dieses Buches war mir etwas zu anstrengend. Er ist zwar sehr faktenbasiert und wirkt gut recherchiert, aber die Informationen kamen mir fast stakkato artig präsentiert vor. Mir fehlten oft die Verbindungen zwischen den Informationen und ein mehr geschichtenartiger Lesefluss. So war es leider sehr anstrengend, mehrere Seiten am Stück zu lesen und sich in die Lebensgeschichte von Wallis ziehen zu lassen.
Mein Fazit: Eine interessante Frau mit einem noch interessanteren Leben, deren Biografie mich aber leider nicht so sehr fesseln konnte, wie ich es mir gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 24.09.2024

Emotionen top, Situationen nicht ganz realistisch

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
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Ein Mann, der sich am Tod seines Bruders die Schuld gibt und nur in seine Heimatstadt zurückkehrt, weil seinem dementen Vater das Recht auf eine Patientenverfügung verweigert wird. Eine Frau, die von der ...

Ein Mann, der sich am Tod seines Bruders die Schuld gibt und nur in seine Heimatstadt zurückkehrt, weil seinem dementen Vater das Recht auf eine Patientenverfügung verweigert wird. Eine Frau, die von der ganzen Stadt als die Frau gesehen wird, deren Freund als Soldat gestorben ist. Und diese beiden treffen aufeinander und nach dem ersten Streit, knistert es gewaltig. Wenn ich diese Liebegeschichte zwischen Camden und Willow beschreiben soll, würde ich sagen, sie haben eine Liebe, die nicht sein darf. Denn Willows verstorbener Freund ist Camdens Bruder. Und obwohl der ganze Ort gegen die beiden ist, finden sie zueinander und alles wendet sich irgendwie zum Guten.
Obwohl ich an den Büchern von Rebecca Yarros insbesondere die großen Emotionen mag, die sich hautnah nachempfinden lassen, muss ich sagen, dass in diesem Fall nicht ganz überzeugt bin. Es ist nicht die ganze Geschichte, die mir nicht so gefällt, sondern vielmehr die kleinen Details. So finde ich es zum Beispiel sehr unrealistisch, dass alle Camden die Schuld am Tod seines Bruders geben. Ja er hat die Einheit seines Bruders ausgewählt, um in einem Kampfeinsatz vorzurücken und genau in diesem Kampfeinsatz ist er gefallen. Allerdings wusste er noch nicht einmal, dass sein Bruder in dieser Einheit war. Klar, dass er selbst sich die Schuld geben könnte, ist noch halbwegs nachvollziehbar. Dass aber sein Vater und letztendlich die ganze Stadt so irrational urteilt, fällt mir schwer zu glauben. Und schließlich resultieren aus dieser Schuldzuweisung alle Herausforderungen und Probleme von Camden mit seinem Vater, von der Stadt mit Camden und anfangs auch zwsichen Willow und ihm.
Ich konnte also nicht so richtig in die Geschichte eintauchen, auch wenn ich den Erzählstil und die Emotionen sehr mochte. Auch die Sprecher des Hörbuchs haben mir wirklich gut gefallen. Deren Betonung und Sprechart passte perfekt in die Situationen und zu den beiden Protagonisten.
Dennoch kann ich leider nur eine halbherzige Empfehlung aussprechen, weil mich dieses unrealistische Puzzlestück so oft hat stutzen lassen, dass ich nur oberflächlich in die Geschichte eingetaucht bin. Wer eine nicht ganz so große Liebe zu realistischen Einstellungen der Hauptfiguren hat wie ich, wird aufgrund der grandiosen Emotionen aber vermutlich trotzdem glücklich mit dieser Liebesgeschichte.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Nicht so gut, wie nach der Leseprobe erwartet.

Midsummer House
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Charlotte ist zielstrebig, sehr pflichtbewusst und gut organisiert. Doch bei dem von Arbeit geprägten Alltag kommen manchmal irgendwie der Spaß und das Aufregende zu kurz. Als sie dann bei einer beruflichen ...

Charlotte ist zielstrebig, sehr pflichtbewusst und gut organisiert. Doch bei dem von Arbeit geprägten Alltag kommen manchmal irgendwie der Spaß und das Aufregende zu kurz. Als sie dann bei einer beruflichen Abendveranstaltung einen gutaussehenden, fremden Mann kennenlernt, ergreift sie die Gelegenheit und wird zur mutigen, selbstsicheren Lottie, die sich gerne auf Abenteuer einlässt. Natürlich fällt es ihr nur deswegen so leicht, sich fallen zu lassen und sich den Spaß zu gönnen, weil sie sicher sein kann, dass sie diesem Mann aus Edinburgh nie wieder begegnen wird. Doch als sie das Haus der alten Frances in ihrem Heimörtchen kaufen möchte, taucht auf einmal deren Neffe auf und ist kein geringerer Mann als das One-Night-Stand von vor ein paar Wochen.
Die Geschichte hört sich an wie eine Story aus dem Hause Inga Lindström oder Rosamunde Pilcher. Höchstwahrscheinlich hat sich mich aus genau diesem Grund direkt angesprochen. Inhaltlich war es zwar keine Erzählung, die es noch nie gab und auch der Fortgang der Geschichte war durchaus voraus zu ahnen, aber so etwas ist mir bei einem Liebesroman auch nicht wichtig. Das, was mich wirklich überzeugen muss für ein Lesehighlight dieses Genres, ist die Emotionalität des Erzählten und wie nachvollziehbar und real sich die Geschichte für mich anfühlt. Bei den Emotionen muss ich leider sagen, dass ich gar nicht tief genug in die Situationen eintauchen konnte, um die Gefühle selbst nachzuspüren. Denn durch die Er- und Sie-Erzählweise und die teilweise sehr detailarmen Situationsbeschreibungen, konnte ich mich nicht gut in die Protagonisten hineinversetzen. Manche Dialoge oder manch ein Aufeinandertreffen der beiden wurde nicht genug ausgeschmückt, um das Bild vor meinem inneren Auge aufflackern zu lassen. Wobei ich sagen muss, dass sich nach meinem Empfinden die Detailarmut im Laufe des Buches verstärkt hat. Denn die Leseprobe und damit das Kapitel, in dem sich Lottie und Rob kennenlernen, erschien mir noch recht bildreich und mit einem nachempfindbaren Knistern. Im weiteren Verlauf wurden Situationen, in denen das Knistern zwischen den beiden herüberkommen sollte, zunehmend sparsamer beschrieben und waren mir zu schnell da und zu schnell wieder vorbei. Letzteres geht natürlich auch zu Lasten der Nachvollziehbarkeit, einfach, weil ich mich nicht in die Situation hineindenken konnte. Man hätte für meinen Geschmack mehr aus der Geschichte und aus dem malerischen Örtchen, wo sie spielt, herausholen können. Denn trotz der beschriebenen Mankos habe ich das Buch gerne gelesen, auch wenn es mich nicht als Lesehighlight gefesselt hat.
Für mich bleibt es zusammengefasst daher leider eine durchschnittliche Liebesgeschichte, die mich emotional leider nicht abholen konnte.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Nicht schlecht gemacht, aber Protagonisten waren mir zu weit weg

The Love Code. Wenn die widersprüchlichste Theorie zur großen Liebe führt
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Frau lernt Mann kennen, sie kommen sich näher, sie denkt immer mal wieder an ihn, doch von seiner Seite ist Funkstille – bis sie sich eines Tages zufällig wieder treffen. Diese Art von Geschichte hat man ...

Frau lernt Mann kennen, sie kommen sich näher, sie denkt immer mal wieder an ihn, doch von seiner Seite ist Funkstille – bis sie sich eines Tages zufällig wieder treffen. Diese Art von Geschichte hat man schon öfter gelesen oder? Heruntergebrochen auf die absoluten Basics mag das stimmen, aber über diese hinaus hat The Love Code einiges mehr zu bieten. Dieses Hörbuch bietet vor allem eine mega coole weibliche Hauptfigur, hat viele abwechslungsreiche Plott Twists aber leider nicht ganz so viele Emotionen, wie ich erwartet hätte.
Melody ist Informatikerin und betrachtet die Welt rein rational. So wundert es sie auch nicht, dass sich Jeremy nach ihrem One-Nights-Stand am College nie wieder bei ihr meldet. Nach mehreren Jahren der Funkstille ergattert sie mit viel harter Arbeit ihren Traumjob ausgerechnet in seiner Heimatstadt. Daher fasst sie sich ein Herz und kontaktiert ihn. Natürlich tut sie das ohne Hintergedanken, sie will rein platonisch Kontakt aufnehmen und ein paar Informationen über ihre neue Heimat einholen. Doch wie es der Zufall will, ist ihr neuer Job ausgerechnet in dem Unternehmen, das seiner Mutter gehört und in dem auch er arbeitet. Auch in seinen Freundeskreis wird sie aufgenommen und so laufen sie sich immer wieder über den Weg und trotz einiger Hindernisse knistert es immer wieder.
Auf den ersten Blick hört sich The Love Code an wie jeder andere Liebesroman. Doch das ist nicht ganz zutreffend. Denn besonders wird er durch seine starke Protagonistin Melody, die ein leuchtendes Vorbild sein könnte für alle selbstmitleidigen, schmachtenden weiblichen Hauptfiguren der älteren Liebesgeschichten. Sie nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand, als sie nach jahrelanger Funkstille bei Jeremy anruft und sich selbst sagt, dass er im schlimmsten Fall einfach, ablehnt, mit ihr zu sprechen. Auch als er ein Treffen mit seiner Freundin vorschlägt, nimmt sie es gelassen und sieht es als Chance, neue Leute kennenzulernen. Sie macht sich nach keinem Date falsche Hoffnungen oder überinterpretiert Gesagtes oder Handlungen. Nein, sie nimmt es einfach so, wie es kommt. Das macht sie wirklich cool.
Allerdings hat mir die Gesamthandlung nicht ganz so gut gefallen, da ich durch die vielen Wendungen und das viele hin und her, Schwierigkeiten hatte, eine wirkliche Nähe zu Jeremy und auch zu Melody aufzubauen. Ich konnte mich schwer in sie hineinversetzen und erst recht nicht deren Emotionen selbst durchleben. Daher hat für mich das Knistern, was ich an Liebesromanen so gerne mag, leider gefehlt.
Alles in allem hat mich das Hörbuch auch dank der Sprecherin gut unterhalten, wegen der fehlenden Emotionen, kann ich aber leider nicht mehr als 3 Sterne geben.

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