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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2024

Entwickelt sich langsam, wird aber immer spannender

Kaiserwald
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Inhalt:
Riga 1997: Rebecca, Allgäu 1998: Penelope, Berlin 2023: Mathilda. Drei Erzählperspektiven, drei Regionen und Schicksale, die enger verbunden sind, als der erste Eindruck vermuten lässt. Im Jahr ...

Inhalt:
Riga 1997: Rebecca, Allgäu 1998: Penelope, Berlin 2023: Mathilda. Drei Erzählperspektiven, drei Regionen und Schicksale, die enger verbunden sind, als der erste Eindruck vermuten lässt. Im Jahr 1997 verschwindet die Lehrerin Rebecca Maywald spurlos, ihre Tochter Penelope erlebt dieses Verschwinden und die Reaktionen darauf besonders intensiv. Über 20 Jahre später begleiten wir die ehemalige Berufssoldatin Mathilda durch ihren Alltag in Berlin. Sie befindet sich auf einer geheimnisvollen Mission, während der sie ihre Gefühle plötzlich nicht mehr unter Kontrolle hat.

Meine Meinung:
Sicher habt ihr bereits meine begeisterte Rezension zum Buch "Das Nachtfräuleinspiel" der Autorin Anja Jonuleit gesehen. Dieses Buch durfte ich mir auswählen und Jonuleit hat mir zusätzlich auch noch ihren neuesten Roman "Kaiserwald", den ersten Teil einer Dilogie, zukommen lassen. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht und so stand ich dem nicht angefragten Buch zuerst ein wenig skeptisch gegenüber, war ich mir doch aufgrund der Beschreibung nicht sicher, ob es mir zusagen würde. Die liebe Martina vom Blog Martinas Buchwelten hat aber meine Zweifel zerstreut und mich mit ihrer sehr positiven Rezension neugierig gemacht auf diese Geschichte.
Anfangs hatte ich sehr grosse Mühe, ins Buch zu kommen, was nicht an der komplex aufgebauten Geschichte und den drei Erzählperspektiven sondern am verzettelten Schreibstil lag, der leider sehr unausgereift wirkte. Doch nach ca. 50 Seiten stieg die Qualität merklich, ich erkannte Jonuleits Sprache wieder und war gefesselt von der Handlung, die laaaangsam Tempo aufnimmt und trotz vorhersehbaren Entwicklungen auch einige Überraschungen bereithält.
Vor allem am Anfang dieses eher anspruchsvollen Romans lohnt es sich, stets gut bei der Sache zu sein. Dann aber sind die in unterschiedlicher Schrift und stets mit dem Namen der Protagonistin überschriebenen Kapitel/Erzählperspektiven (abgesehen von einem Fehler, der dem Verlag unterlaufen ist) gut zu unterscheiden. Die immer spannendere Geschichte endet sehr offen, der zweite und abschliessende Teil erscheint aber bereits im Oktober 2024.

Meine Empfehlung:
Nach anfänglicher Skepsis war ich nach 50 Seiten überzeugt und kann nun den zweiten und abschliessenden Teil der Reihe gar nicht mehr erwarten. Jonuleit baut ihre Geschichten sehr geschickt und klug auf und sorgt immer wieder für überraschende Wendungen. Von mir gibt es eine Empfehlung für den Auftakt dieser Dilogie.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Unterhaltsam aber eine nicht wirklich neue Idee

Die Liste der vergessenen Wünsche
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Inhalt:
Clara hat mit dem Tod ihres Verlobten nicht nur ihren liebsten Menschen, sondern auch ihren Lebenswillen verloren. Auch ihre beste Freundin und ihre Familie hat sie von sich gestossen und in ihrem ...

Inhalt:
Clara hat mit dem Tod ihres Verlobten nicht nur ihren liebsten Menschen, sondern auch ihren Lebenswillen verloren. Auch ihre beste Freundin und ihre Familie hat sie von sich gestossen und in ihrem Job, in dem vor dem tragischen Unfall noch eine baldige Beförderung gewinkt hatte, ist sie kaum noch leistungsfähig. Während eines Besuchs bei ihrer Familie öffnet sie ein Päckchen, das eine Zeitkapsel mit Wünschen und Plänen enthält, die sie als Kind festgehalten und in der Zwischenzeit vergessen hat. Sie hat nichts zu verlieren und pausiert ihr gesamtes Leben, um wieder ein wenig Freude zu finden.

Meine Meinung:
Der Partner stirbt, die Partnerin verliert allen Lebenswillen und wird dann durch eine ganz persönliche Challenge (Briefe, Wunschliste, Bucket-List, Aufgabe...) herausgefordert und zurück zum Leben und vielleicht sogar zur Lebensfreude geführt? Kennen wir, mögen wir, passt und unterhält wunderbar. Robin Gold hat eine sympathische Protagonistin geschaffen, die aber für mich ein wenig oberflächlich blieb, während ich ihren Bruder, der immer für sie da ist, sehr ins Herz geschlossen habe.
Die einzelnen Wünsche oder eher To Do's, denen Clara nachgeht, waren einfallsreich gestaltet. Weniger gut gefallen haben mir die riesigen Zeitsprünge. Manchmal begleiten wir unsere Protagonistin über Tage hinweg intensiv, dann wieder springen wir einen ganzen Monat in die Zukunft und das "Erfüllen" der Aufgabe wird nur ganz kurz abgehandelt und abgehakt. Schade, hier hätte ich mir mehr Details gewünscht, das Bearbeiten und Erfüllen einzelner Aufgaben wird nämlich sogar ganz ausgeklammert. Gerade dann hätte das Buch in meinen Augen aber durchaus einige Seiten mehr vertragen können, zumal ich gerne Zeit mit den Figuren verbracht habe. Alles in allem hat mich die Geschichte aber gut unterhalten und auf langen Zugfahrten begleitet.

Meine Empfehlung:
Die Idee ist nicht neu aber mit viel Charme und Humor umgesetzt und somit beinhaltet das Buch zwar definitiv keine Geschichte, die lange nachhallt, aber eine Handlung, die unterhält, berührt und gemütliche, hoffnungsvolle Lesestunden schenkt. Die perfekte Lektüre für unterwegs oder nebenher.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Vom Loslassen. Und vom Durchbrechen toxischer Strukturen

Wir sitzen im Dickicht und weinen
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Inhalt:
Ihre eigene Kindheit hat Valerie nicht sehr glücklich in Erinnerung, weshalb sie es bei ihrem Sohn anders, besser machen will und ihm ein Zuhause schafft, in dem er nach Strich und Faden verwöhnt ...

Inhalt:
Ihre eigene Kindheit hat Valerie nicht sehr glücklich in Erinnerung, weshalb sie es bei ihrem Sohn anders, besser machen will und ihm ein Zuhause schafft, in dem er nach Strich und Faden verwöhnt wird. Doch der sechzehnjährige Tobias will seinen eigenen Weg gehen, ein wenig räumliche Distanz zwischen sich und seiner Mutter schaffen. Als Valeries eigene Mutter Christina an Krebs erkrankt und mit ihrem plötzlichen Bedürfnis nach ungeteilter Aufmerksamkeit alte Wunden aufreisst, kommt Valerie an ihre Grenzen und muss sich intensiv mit dem Loslassen und der Befreiung von eigenen Vorurteilen und eingeredeter Schuld auseinandersetzen.

Meine Meinung:
Ich bin froh, dieses Buch in einer Leserunde gelesen zu haben, es bietet viel Diskussionsstoff und noch mehr Handlung auf wenigen Seiten. Prokopetz arbeitet mit Leerstellen und webt doch einen sehr dichten Text, den ich gerne als Buch gelesen hätte, weil ich beim Lesen von eBooks immer das Gefühl habe, oberflächlicher zu lesen. Leider gab es Probleme mit den Leseexemplaren und damit wir das Buch trotzdem rechtzeitig lesen konnten, haben wir alle ein eBook erhalten, was natürlich eine gute Lösung war und wofür ich auch dankbar bin.
Leider war es tatsächlich so, dass ich während des Lesens permanent das Gefühl hatte, nie wirklich Tiefgang zu erfahren, den Figuren nie richtig nahe zu kommen. Klar lässt Prokopetz einige sehr wichtige, grosse Themen wie verschiedene Facetten von Mutterschaft oder den Kampf um Frauenrechte in ihre Geschichte einfliessen und ja, es wird immer wieder einmal emotional, es geht hitzig zu. Und doch kann ich mir keine Figur (vor allem nicht Valeries Vorfahren) bildlich vorstellen, ihr Handeln kann ich begrenzt nachvollziehen, ihre Dramen berühren mich kaum. Das liegt sicher auch am Medium, aber ich denke auch, dass ein paar Seiten und Details mehr der Geschichte alles andere als geschadet hätten. Die Idee hat mich sehr überzeugt, auch wenn das Ende vorhersehbar war. Die Umsetzung hätte aber noch runder sein können. Vielleicht liegt es daran, dass feministische Texte zu meinem Alltag gehören und ich schon viele Bücher gelesen habe, welche ähnliche Themen, wie das Durchbrechen toxischer, patriarchisch geprägter Familienstrukturen, beinhalten. "Blutbuch" von Kim de l'Horizon erzählt beispielsweise eine ähnliche Familiengeschichte, es beleuchtet ebenfalls mehrere Generationen von Frauen. Dennoch denke ich, dass "Wir sitzen im Dickicht und weinen" aufwühlender und unangenehmer hätte sein, den Finger noch mehr in die Wunde hätte legen dürfen.

Schreibstil und Aufbau:
In den eher kurzen Kapiteln wird in zwei Handlungssträngen die Geschichte von Valeries Familie erzählt. Die Gegenwart zeigt Valeries gerade eher ausweglos scheinende Situation aus, in der Vergangenheit begegnen wir Valeries Urgrosseltern und nähern uns nach und nach der Gegenwart an. Es tauchen sehr viele Personen auf, die Zeitsprünge sind oft eher gross und weil sich im Buch kein Stammbaum findet, ist es empfehlenswert, sich selber einen zu skizzieren.
Es ist spannend und fordernd zugleich, sich mit den familiären Strukturen in diesem Buch auseinanderzusetzen. Es waren natürlich andere Zeiten, die Verantwortung für die Erziehung und den Haushalt lag fast immer fast vollständig bei den Müttern, die Gewalt, die ihnen von ihren Männern und ihren eigenen Müttern angetan worden war, belastete sie und alle ihre Beziehungen. Valerie versucht, dieses transgenerationale Trauma hinter sich zu lassen, toxische Strukturen aufzubrechen, Grenzen zu ziehen, es anders zu machen. Beim Lesen wird schmerzlich bewusst, welche Opfer Valerie auch dafür bringen muss, für sich und ihre eigenen Entscheide einzustehen und dass wir leider noch weit von einer Gesellschaft entfernt sind, in der Frauen und Männer die gleichen Möglichkeiten haben.

Meine Empfehlung:
Ich bin beeindruckt von der Wucht und Fülle dieser Geschichte, die auf so wenigen Seiten Platz hat, von dieser grossen Idee, dieser klugen, aufwändigen Umsetzung. Ein wenig detaillierter hätte ich mir alles gewünscht, ein wenig näher hätte ich den Figuren sein wollen, aber insgesamt überzeugt dieses Debüt und macht Lust auf mehr.

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Eher simpel gestrickt aber sehr kurzweilig erzählt

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Inhalt:
Zwei seit Jahrzehnten befreundete Familien feiern wie immer im alten Kreis Silvester. Was bleibt aber von einer langjährigen Freundschaft, wenn man sich nur noch selten sieht und wenn die Beziehungen ...

Inhalt:
Zwei seit Jahrzehnten befreundete Familien feiern wie immer im alten Kreis Silvester. Was bleibt aber von einer langjährigen Freundschaft, wenn man sich nur noch selten sieht und wenn die Beziehungen mehr und mehr von Unehrlichkeiten und Neid geprägt sind? Die beiden fast erwachsenen Töchter der Familien feiern unbeaufsichtigt in ihrer eigenen Clique eine Silvesterparty und nach einer Nacht voller Alkohol, Streit und Verletzungen wird mit einiger Verzögerung bemerkt, dass die eine Tochter in der Nacht spurlos verschwunden ist. Die Abwärtsspirale beginnt sich zu drehen und plötzlich haben alle etwas zu verbergen...

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich gebraucht gekauft, weil es Irene, Nicole und Martina so gut gefallen hat und die drei mich einfach neugierig gemacht haben auf die Handlung. Ich habe direkt am 1.1.24 damit begonnen und das ist in meinen Augen wirklich der perfekte Zeitpunkt, das Buch kann aber natürlich auch sonst im Jahr gelesen werden.
Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, obwohl eigentlich ziemlich lange nichts passiert. Die Geschichte ist auch eher oberflächlich erzählt, aber die vielen Perspektivenwechsel und Cliffhanger sorgten dafür, dass ich immer weiterlesen wollte.
In meinen Augen geht es viel zu lange, bis das Verschwinden von Jennifer bemerkt wird und auch die Polizei kommt nur langsam in die Gänge, aber später im Buch zeigt sich, aus welchen Gründen die Figuren so handeln und welche Abgründe sich innerhalb der Familien noch auftun.
Von der atemberaubenden Spannung habe ich leider vor allem im Mittelteil nicht viel bemerkt und auch die Auflösung war eher vorhersehbar, wenn auch am Schluss noch einmal alles durcheinandergewirbelt wird. Trotzdem hat mich dieses Buch sehr gut unterhalten.

Schreibstil und Aufbau:
Die Figuren in diesem Krimi bleiben eher blass, ich kann mir immer noch keine Person wirklich vorstellen, aber dafür dürfen wir tief in das Innenleben dreier Figuren blicken. Das Buch wird nämlich aus drei Perspektiven erzählt. Und zwar sowohl aus der Sicht von Nina als auch von Frederic, den Eltern von Smilla, welche die Silvesterparty der jüngeren Generation im Haus ihrer Eltern ausrichtet und dann noch aus der Sicht von Lollo, der Mutter von Jennifer. Lollo ist die Gastgeberin der Silvesterparty der Erwachsenen und der jüngeren Jungs und die Ehefrau von Max, der an der Party ordentlich für Furore sorgt.
Durch den ständigen Perspektivenwechsel und einige strategisch geschickt am Ende der Kapitel platzierte Cliffhanger sorgt Malin Stehn dafür, dass man immer weiterlesen muss, obwohl sich die Handlung ansonsten eher zieht. Durch den sehr leichten Stil bin ich aber nur so durch die Seiten geflogen und habe mich allen kleinen Kritikpunkten zum Trotz immer sehr gut unterhalten gefühlt.

Meine Empfehlung:
Ich kann schwer in Worte fassen, weshalb mir dieses Buch gefallen hat, obwohl es in meinen Augen ein wenig gar einfach gestrickt war. Aber irgendwie hat die Geschichte einfach zum Jahresanfang gepasst und war sehr kurzweilig erzählt. Deshalb empfehle ich es euch auch als unterhaltsamen Lesesnack und kann mir auch vorstellen, weitere Bücher der Autorin zu lesen.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Tolle Protagonistin, langsamer Anfang, spannender Aufbau, überstürztes Ende

Endling
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Inhalt:
Zoe ist Entomologin, hat sich also auf Insekten spezialisiert. Nicht nur der rapide Artenschwund und die allen Frauen und queeren Menschen auferlegten Restriktionen, sondern auch ihre Familie bereiten ...

Inhalt:
Zoe ist Entomologin, hat sich also auf Insekten spezialisiert. Nicht nur der rapide Artenschwund und die allen Frauen und queeren Menschen auferlegten Restriktionen, sondern auch ihre Familie bereiten ihr grosse Sorgen. Nach dem Tod ihres Vaters, trinkt ihre Mutter nämlich mehr, als sie sollte, ihre Schwester Hanna wird oft sich selber überlassen und ihre Tante Auguste, ebenfalls eine Wissenschaftlerin, hat sich komplett in ihre vier Wände zurückgezogen.
Als Zoes Mutter in die Reha muss und Augustes beste Freundin Sophie verschwindet, machen sich die drei verbliebenen Frauen der Familie gemeinsam mit einer Weinbergschnecke - HP14, die letzte ihrer Art - zu einem einzigartigen Roadtrip auf.

Meine Meinung:
Auf diese Leserunde habe ich mich riesig gefreut. Eine Schnecke auf dem Cover (ich liebe, liebe, liebe Schnecken) und eine Biologin als Protagonistin klangen schon einmal sehr gut. In der Leseprobe habe ich ausserdem gesehen, dass alle Kapitel mit einem bestimmten Tier überschrieben sind und dass viele wissenschaftliche Details eingestreut werden, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Geschichte hat sich anfangs eher langsam entwickelt und ist dann in der zweiten Hälfte so richtig spannend geworden. Dort hat die Autorin Bewegung in die Sache gebracht und ihre drei Hauptfiguren auf gefährliche Abenteuer geschickt. Plötzlich wurden zudem Realität und Fiktion vermischt, was ich von so einem zuerst sehr wissenschaftlich anmutenden Buch nicht erwartet hätte, was mich aber erstmals nicht gestört hat.
Lediglich am Schluss macht es sich die Autorin in meinen Augen viel zu einfach, es fehlt an Tiefgang und alles wird viel zu schnell abgehandelt. Grundsätzlich habe ich nämlich kein Problem mit offenen Enden, allerdings müssen sie schon ein wenig vorbereitet werden und sich stimmig in die Geschichte einfügen, was hier leider nicht der Fall war.
Ausserdem finde ich es schade, dass dieses so schön mit einer Schnecke geprägte Buch mit einem so kindlich wirkenden Schutzumschlag versehen worden ist, das ist aber natürlich Geschmacksache.

Erzählsprache:
Viele Teile dieses Buches waren eher wissenschaftlich, in meinen Augen aber trotzdem einfach gehalten und somit auch für Lesende, die sich vielleicht nicht so sehr für biologische Details interessieren, gut verständlich. Dies hat mir sehr gut gefallen. Auch fand ich die Dialoge spannend, die Schwestern Zoe und Hanna mussten sich immer wieder neu aneinandergewöhnen und dabei den Tod ihres Vaters aufarbeiten, das fand ich gelungen und teilweise sehr berührend erzählt. Absolut gestelzt klangen aber leider die Dialoge zwischen Zoe und Cem, als würde man ein Theaterstück (inklusive Regieanweisungen) lesen. Auch haben mich einige wohl humorvoll gemeinten aber irgendwie plump wirkenden Witze und Anspielungen irritiert. Zu der eigentlich dramatische Weltlage, in der sich die Figuren befinden, hätte in meinen Augen eine bedrohlichere Grundstimmung viel besser gepasst. So war das trotz allem ein sehr leicht erzähltes, leider oberflächlich wirkendes Buch.

Meine Empfehlung:
Die Grundidee dieses Buches hat mir sehr gut gefallen und ich finde es wichtig, dass Themen wie der Klimawandel und die Weltpolitik in Büchern vorkommen. Allerdings war mir das Ende ein wenig zu überstürzt und die Geschichte insgesamt zu leicht erzählt, was ich schade finde. Wer damit keine Mühe hat, wird in diesem Buch eine spannende, teilweise sehr humorvolle und vor allem fantasievolle Geschichte finden, die einzelne dystopische Züge aufweist.

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