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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2018

Völlig schwerelos zum Mars

Es ist die Schwerkraft, die uns umbringt
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Kira ist eine sehr einsame Wissenschaftlerin, die ihr Leben in die Hände einer Raumfahrt-Test-Organisation gelegt hat. Schon als Kind wurde durch ihren Vater der Grundstein für ihre Faszination für das ...

Kira ist eine sehr einsame Wissenschaftlerin, die ihr Leben in die Hände einer Raumfahrt-Test-Organisation gelegt hat. Schon als Kind wurde durch ihren Vater der Grundstein für ihre Faszination für das Weltraumuniversum und seine Planeten geweckt.
Für ihren Traum vom Mars verzichtet sie sogar auf soziale Kontakt und das Gründen einer Familie. Doch ihre Einsamkeit macht ihr schon zu schaffen, wird sie absichtlich von anderen Probanden isoliert!? Durch Zufall erfährt sie einen Namen und stößt so überraschend auf ihre Zwillingsschwester Zoe, die auch am Programm teilnimmt. Doch Zoe ist ihr völlig fremd, die chaotische Künstlerin ist das Gegenteil von ihr, spontan, schräg und lebenslustig! Das erschüttert nun ihr Weltbild zutiefst und sie befallen Zweifel….

Der Autorin Ulrike Schnitzer ist mit ihrem Roman „Es ist die Schwerkraft die uns umbringt“ ein recht kurioses, interessantes und ungewöhnliches Buch gelungen! Die Beschreibung der unterschiedlichen Tests zur Vorbereitung auf das Astronautendasein faszinieren! da gibt es Isolationsstudien, Essen-Verkostungen, Übungen zur Vorbereitung auf die Schwerelosigkeit und vieles mehr. Der Traum von der Besiedelung des Mars ist spürbar. Kira hat eine Leidenschaft, sie sammelt in ihrem Notizbuch Anekdoten und Missgeschicke der Raumfahrt, die geschickt in die einzelnen Kapitel platziert sind und das Thema konkretisieren. Diese Mischung aus Vergangenheitsberichten und einer Zukunftsversion der Weltraumfahrt machen dieses Buch zu einer sehr unterhaltsamen Lektüre, die auch durch ihre zwei ungewöhnlichen Protagonistinnen noch an Spannung gewinnt! Als Anhang gibt es am Ende noch zusätzlich ein Weltraum-ABC mit weiteren Informationen zur Raumfahrt, die die Notizen von Kira ergänzen. Erstaunlich auch sind die Kunstprojekte von Kiras Schwester, die wirklich in dieser Form existieren und von der Künstlerin Irina Athanasskis stammen!
Der Schreibstil der Autorin liest sich angenehm flüssig und eindrucksvoll. Besonders gut gelungen finde ich auch das wundervoll gestaltete Cover des Romans:)
Ein tolles Buch, das Spaß macht!

Veröffentlicht am 02.01.2018

Brüderliches und schwesterliches Ermittlungsgeschick

Grimms Morde
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Im hessischen Kassel kommt im Jahre 1821 die ehemalige Mätresse des verstorbenen Kurfürsten zu Tode. Die grausame Ausführung des Mordes an Freifrau von Bachros erinnert an eine plattdeutsche Erzählung ...

Im hessischen Kassel kommt im Jahre 1821 die ehemalige Mätresse des verstorbenen Kurfürsten zu Tode. Die grausame Ausführung des Mordes an Freifrau von Bachros erinnert an eine plattdeutsche Erzählung aus der Märchensammlung der Gebrüder Grimm. Oberwachtmeister Blaubart, hat den am Tatort auftauchenden Hofbibliothekar Jacob Grimm natürlich sogleich in Verdacht etwas mit dem Morden zu tun zu haben. Auf seine Unschuld plädierend, beginnen die Gebrüder auf eigene Faust zu ermitteln! Die mit den Grimms befreundeten Schwestern Jenny und Annette von Droste-Hülshoff eilen den Brüdern zu Hilfe, stammt doch das besagte Märchen aus ihrer Feder…..

In ihren historischen Krimi „Grimms Morde“ steigt die Autorin Tanja Kinkel schon im Prolog mit dem märchenhaft grausigen Mordfall mitten ins Geschehen ein. Daraus entwickelt sich so langsam eine Geschichte, in der die Hauptrolle auf die Gebrüder Grimm und als Gegenpart die Schwestern Droste Hülshoff stehen. Daraus entwickelt sich neben der spannenden Verbrechensrecherche auch ein Sittenportrait der damaligen Zustände, Rechte und Sitten werden aufgezeigt und auch die damalige Politik und ihre Auswirkungen kommen zur Sprache.
Ein besonders Augenmerk wird auch auf die Stellung von Mann und Frau, sowie auf die Standesdünkel der damaligen Zeit gelegt.
Der ein wenig altmodisch anmutende Schreibstil der Autorin passt hervorragend zu dieser unterhaltsamen kriminellen Romangeschichte. Es ist kein Buch das sich mal so schnell nebenbei lesen lässt, man muss schon Aufmerksamkeit und ein wenig Muße in die Zeilen stecken um das Buch zu genießen;) Besonders gelungen fand ich die Dialoge der Protagonisten, die sehr charakteristisch angelegt waren. Das Hintergrundwissen von Tanja Kinkel ist enorm und ihre Sprachgewandtheit einfach bewundernswert!

Eine hervorragende und interessante Lektüre, die mir wirklich großen Spaß bereitet hat und einen ganz anderen, neuen Blickwinkel auf die beschriebenen berühmten Persönlichkeiten gegeben hat.
Die fiktive Handlung wurde in deren Leben und um ihre Persönlichkeit gewoben, was ich unglaublich spannend fand. Sehr empfehlenswert für historisch Interessierte und Liebhaber guter Erzählkunst!

Veröffentlicht am 02.01.2018

Immer der Nase nach.....

Der Schatz Salomos
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Der Roman spielt im römischen Dividorium im 3. Jh. n. Chr. (der heutigen Stadt Metz)
Invita, die Sklavin begleitet ihre Herrin und den Statthalter in ihre Heimatstadt und stolpert dort über ihre ehemaligen ...

Der Roman spielt im römischen Dividorium im 3. Jh. n. Chr. (der heutigen Stadt Metz)
Invita, die Sklavin begleitet ihre Herrin und den Statthalter in ihre Heimatstadt und stolpert dort über ihre ehemaligen Besitzer und alte Bekannte. Nacheinander werden gleich zwei Frauen grausam ermordet, mit denen Invita noch kurz zuvor Kontakt hatte! Invitas Neugierde und ihr wacher Verstand beginnt sofort zu arbeiten und sie gerät mal wieder in ein gefährliches Geflecht von Intrigen, Machtgier und Zauberei!

Auch im dritten Teil ihres historischen Kriminalromans „Der Schatz Salomos“ lässt die Autorin Maria W. Peter ihre Heldin Invita, wieder ein unglaublich spannendes neues Abenteuer erleben!
Die Themen im Buch sind auch heute noch aktuell, Flüchtlinge, Macht/Geld-gier und der Hass auf Andersgläubige sind ein zentrales Thema! Zauberei ist zwar nicht mehr so gefürchtet;) doch damals war die Angst vor schwarzer Magie enorm! Eine interessante Themen-Mischung, die wirklich für großartige Spannungsmomente in der Geschichte sorgen. Wie immer ist der historische Hintergrund, die Geschichte und damaligen Gewohnheiten gekonnt recherchiert. Der mitreißende Schreibstil und die vielen Details machen das Lesen zu einem wahren Vergnügen!
Am Ende gibt es ein umfangreiches Nachwort mit Erklärungen, Reise und Besichtigungstipps und ein Glossar mit den römischen Begriffen. Eine Übersichtskarte von Metz in römischer Zeit erleichtert die gleich zu Beginn die Orientierung.

Dieses dritte Invita-Abenteuer hat mir, wie schon der zweite Band, wieder sehr gut gefallen und ein weiterer „Invita“-Band der Autorin ist in Planung! Bis dahin schaffe ich es vielleicht auch noch den ersten Teil „Fortunas Rache“ zu lesen;) Es ist auch einfach wunderbar, das alle Teile unabhängig voneinander lesbar sind!
Zu dieser informativen Reihe kann ich nur sagen rundum gelungen! Geschichtsunterricht auf unterhaltsame und aufregende Art und Weise:) Daher absolute Leseempfehlung für als Geschichtsfreaks!

Veröffentlicht am 09.07.2024

Römische Kochkunst, zum Dahinschmelzen

La Cucina Romana - Die Trattoria-Küche der Signora Lella (eBook)
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Im Kochbuch von Renato Trabalza mit dem Titel “La Cucina Romana” bringt der Autor die Liebe zu seiner Familie und zu der römischen traditionellen Kochkunst aufs Papier. Besonders gewürdigt wird im Kochbuch ...

Im Kochbuch von Renato Trabalza mit dem Titel “La Cucina Romana” bringt der Autor die Liebe zu seiner Familie und zu der römischen traditionellen Kochkunst aufs Papier. Besonders gewürdigt wird im Kochbuch seine Nonna, die Schauspielerin Elena Fabrizi, auch genannt Signora Lella, Begründerin und Namensgeberin der Trattoria „Sora Lella“. Ihr und ihrer Kochkunst wird mit dem Buch und seinen Geschichten ein Denkmal gesetzt. Nicht nur ihre Gerichte begeistern, sondern auch die Geschichten aus der Familie mit all ihren Traditionen und Talenten. Die Entwicklung des Lokals bleibt bis heute in Familienhand, gestützt durch die nachfolgenden Generationen, die ebenfalls mit ihrer Liebe zur traditionellen römischen Küche dem Buch einen speziellen Rahmen verleihen und vielen der Gerichte ihren Stempel aufdrücken.
Geboten wird dabei ganz traditionelle römische Küche mit Raffinesse zubereitet, Fleisch, Fisch, Gemüse, natürlich auch Pasta und Süßspeisen.
Die Gerichte sind vielleicht ein klein wenig Fleischlastig, es gibt sehr schöne Gerichte mit Innereien, tolle Artischockengerichte oder eben Klassiker wie Auberginen-Parmigana ein wenig neu interpretiert, eigentlich ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Wer die italienische Küche mag, wird sein Lieblingsgericht hier finden, vielleicht etwas anders interpretiert. Die Rezepte sind sehr ausführlich und gut erklärt, oft ergänzt mit netten Anekdoten oder Hinweisen. Ergänzend gibt es dazu auch sehr schöne und ansprechende Fotos, sehr lecker!
Das Schlichte, hübsche Cover wird ergänzt durch die liebevolle Aufmachung mit handgeschriebenen Anmerkungen, Fotos und Geschichten. Dazu kommen ganz wunderbare Rezepte, all das bietet eine inspirierende Gesamtkomposition.

Mein Fazit:
Für Liebhaber von interessanten Kochbüchern und italienischem Essen ist das Buch ein absolutes Muss! Es macht Lust darauf, nach Rom zu reisen und einen Stopp bei „Sora Lella“ einzulegen um sich dort nach Art der Nonna verwöhnen zu lassen.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Amüsantes Lesevergnügen

Geparkt
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Mit Mitte dreißig, glaubt Monika nach einem Blind-Date, in dem Banker Sven, endlich einen Partner mit Zukunft gefunden zu haben. Auch wenn ihr Sven etwas zu großspurig auftritt, zieht sie nach kurzer Zeit ...

Mit Mitte dreißig, glaubt Monika nach einem Blind-Date, in dem Banker Sven, endlich einen Partner mit Zukunft gefunden zu haben. Auch wenn ihr Sven etwas zu großspurig auftritt, zieht sie nach kurzer Zeit zu ihm nach Frankfurt und kündigt ihre sichere Stelle als Physiotherapeutin. Obwohl Sven jenseits eines Adonis rangiert, hat er doch ziemliche Ansprüche, was seine Traumfrau angeht. Moni scheint seinen Ansprüchen zu genügen, bleibt aber skeptisch. Sie gewöhnt sich allerdings schneller an das Leben als Luxusweibchen, als ihr lieb ist, zumal Svens Finca auf Mallorca einem Traum entsprungen ist, an dem es sich aushalten lässt!

Mit ihrem humorvollen Roman “Geparkt” sorgt Susanne Fröhlich mal wieder, wie gewohnt, mit ihren gekonnt überzeichneten Figuren und im Bedienen von zahlreichen Klischees für kurzweilige Lese-Unterhaltung. Ob beziehungsunfähige Snobs, Luxusweibchen, heimeliges Spießbürgertum oder die Reichen und Schönen auf Mallorca, aus diesem Material wird eine haarsträubende Geschichte gebastelt. Solche Geschichten machen Spaß, man sollte sie einfach nicht so ernst nehmen, auch wenn sich hintergründig vielleicht der eine oder andere wahre Kern verbirgt! Der Locationwechsel von Frankfurt nach Mallorca ist nett gewählt und auch der Showdown auf der Insel äußerst ereignisreich. Der Schreibstil wieder flott und bissig, die Charaktere interessant und dazu eine Handlung die nicht langweilig wird, gut abgeliefert:).

Mein Fazit:
Ein Roman der mit seiner amüsant-bissigen Geschichte unterhaltsame Stunden beschert. Leichte Kost für sommerlich heitere Stunden auf der Gartenliege.

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