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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2021

Packende Fortsetzung mit wenigen Schwächen!

Racheherbst
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Walter Pulaski ermittelt im Fall einer toten Frau in Leipzig. Die Spur führt ihn über Prag, nach Passau und schlussendlich nach Wien. Dort trifft er mit Evelyn Meyers auf eine alte Bekannte.

Racheherbst ...

Walter Pulaski ermittelt im Fall einer toten Frau in Leipzig. Die Spur führt ihn über Prag, nach Passau und schlussendlich nach Wien. Dort trifft er mit Evelyn Meyers auf eine alte Bekannte.

Racheherbst ist der zweite Teil um Evelyn Meyers und Walter Pulaski. Nach drei Jahren führt sie ein gemeinsamer Fall wieder zusammen. Die Teile können unabhängig voneinander gelesen werden, da kein Erzählstrang aufeinander aufbaut. Ebenso ist ihre Vorgeschichte für diese Geschichte nicht relevant, sodass der Vorgänger nur mal nebenbei erwähnt wird.

Evelyn Meyers ist eine junge Anwältin, die sich vor drei Jahren selbstständig gemacht. Sie lebt mit ihrem Freund Patrick, der Privatdektektiv ist, und den Katzen Bonnie und Clyde in Wien.

Walter Pulaski ist Mitte 50 und alleinerziehender Vater. Seine Position im LKA hat er nach dem Tod seiner Frau aufgegeben und arbeitet nun bei der Kripo. Da er von seinen ehemaligen Kollegen nicht viel hält, nimmt er den Fall der toten Frau in Leipzig selbst in die Hand.

Andreas Grubers Schreibstil lässt einen sofort in die Handlung eintauchen und mit den kurzen Kapitel sorgt er dafür, dass man förmlich durch seine Bücher fliegt. Die Mordserie empfand ich zudem als extrem spannend; auch wenn der Täter für mich in diesem Fall relativ schnell klar war und mich das Ende nicht überraschen konnte.
Ich empfand es auch als einen Zufall zuviel, dass auch hier eine Frau erscheint, die Pulaski an seine verstorbene Frau erinnert.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Die Nacht der Acht - ein gruseliges Lesevergnügen

Die Nacht der Acht
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Die Acht treffen sich für eine Nacht des Gruselns. Auf den Anwesen von Quentins Eltern wollen die acht Freunde eine Nacht unter einem ganz speziellen Motto verbringen: Wer sich erschreckt, der trinkt und ...

Die Acht treffen sich für eine Nacht des Gruselns. Auf den Anwesen von Quentins Eltern wollen die acht Freunde eine Nacht unter einem ganz speziellen Motto verbringen: Wer sich erschreckt, der trinkt und alle haben sich für diesen Abend etwas Besonderes ausgedacht.
Die Streiche beginnen, der Alkoholpegel steigt, die mysteriösen Vorfälle werden mehr und plötzlich verschwindet einer nach dem anderen.

Die Nacht der Acht ist ein Jugendthriller von Philip Le Roy.

Das Buch hatte mich mit der ersten Seite direkt in Bann gezogen. Der Schreibstil des Autors ist mit knappen Sätzen und kurzen Dialogen darauf ausgelegt, dass das Tempo sehr hoch ist. Die Charaktere der Jugendlichen bleiben knapp und sind nicht tiefgründig gestaltet. Das führte dazu, dass ich mich nicht wirklich in die Figuren hineinversetzen konnte. Durch Le Roys Schreibstil habe ich mich hingegen als unsichtbares 9. Mitglied gefühlt und konnte mir gut vorstellen, dass ich mitten im Geschehen bin. Mich hat die Geschichte damit an die Zeiten als Kind erinnert als man sich gegenseitig Gruselgeschichten erzählt hat und das flaue Gefühl im Magen immer größer wurde. So lassen sich die knapp 300 Seiten innerhalb von wenigen Stunden lesen.

Den Spannungsbogen hält Le Roy durch die verschiedenen Streiche und das stetige Abhandenkommen der Freunde weit oben. Das abgelegene Haus, die paranormalen Geschichten der Gegend und das Unwetter sorgen dafür, dass das Gruselfeeling auch den Leser erreicht.

Die Geschichte wird erfahrene Leser wenig überraschen, für Jugendliche und Neulinge im Gebiet des Thrillers gibt es hier aber bestimmt die ein oder andere spannende Wendung. Der Fokus des Buches liegt auf jeden Fall auf dem Gruselaspekt und dieser wird gut durchgezogen!

Ich persönlich finde die Art der Auflösung in weiten Teilen gut. Ein kleiner Aspekt der Auflösung, sowie manche unrunden Stellen führen zu einem Stern weniger und dennoch kann ich es jedem empfehlen, der Lust darauf hat sich wieder wie früher zu fühlen und sich ein paar Schreckensmomente abholen möchte!

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Alle gegen Cam

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
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Camden ‚Cam’ Daniels kehrt nach Jahren wieder in seine Heimat Alba zurück. Eine Heimat, die ihn nicht möchte, denn Camden hat in der Vergangenheit viel Schuld auf sich geladen. Dennoch möchte er seinem ...

Camden ‚Cam’ Daniels kehrt nach Jahren wieder in seine Heimat Alba zurück. Eine Heimat, die ihn nicht möchte, denn Camden hat in der Vergangenheit viel Schuld auf sich geladen. Dennoch möchte er seinem kranken Vater helfen und ihm die medizinischen Behandlungen ermöglichen, die sich sein Vater wünscht und das obwohl dieser ihn verachtet. Camdens größte Herausforderung wird es jedoch sein, seine Jugendfreundin Willow auf Abstand zu halten. Doch Willow möchte genau das Gegenteil und sorgt damit in der ganzen Stadt für Unruhe.

Weil ich an dich glaube von Rebecca Yarros erzählt die Geschichte von Willow und Cam und wechselt stetig zwischen diesen beiden Perspektiven. Ein Stilmittel, das eigentlich vermuten lässt, dass beide Charaktere einen ähnlichen Fokus besitzen, jedoch empfand ich, dass es vor allem um Cam, seine Vergangenheit und seine gegenwärtige Situation in Alba ging. Willow ist der kleine (positive) Zusatz für Cams Leben, der aber eben auch nur in diesen eingeflochten wird. Ihre eigene Vergangenheit, ihr Ansehen und ihre Situation wird eher nebensächlich behandelt. Das finde ich inhaltlich aber gar nicht weiter tragisch.

Doch Camdens Lebensgeschichte war mir etwas zu dramatisch dargestellt. Fast die ganze Kleinstadt stellt sich gegen ihn, überall erfährt Cam Ablehnung und die Auflösung zum Ende war mir auch zu viel.

Ich hätte mir auch ein wenig mehr Szenen mit/zwischen Willow und Cam gewünscht, denn ihre Verbundenheit durch die Kindheit kamen in den wenigen Dialogen gut rüber und dies wirkte harmonisch. Die gemeinsamen Rückblicke wirkten generell sehr nostalgisch und erzeugten im Zusammenhang mit dem Kleinstadtflair, trotz vieler Familiendramen, einen Wohlfühlroman.

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Veröffentlicht am 27.06.2024

Part 3: Odina Bianchi

Three Tides to Stay (Breaking Waves 3)
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Odina, Lee, Avery, Isabella und Josie haben sich in den Sommerferien in einem Surfcamp auf einer kleinen Insel kennengelernt und genießen seitdem jeden Sommer zusammen. Bis eines Tages Josie spurlos verschwindet ...

Odina, Lee, Avery, Isabella und Josie haben sich in den Sommerferien in einem Surfcamp auf einer kleinen Insel kennengelernt und genießen seitdem jeden Sommer zusammen. Bis eines Tages Josie spurlos verschwindet und die Gruppe zerbricht.

Odina Bianchis Leben hat sich seit Josies Verschwinden vor zehn Jahren verändert, denn seitdem hütet die einst so ehrliche Odina viele Geheimnisse. Sie weiß mehr über das Verschwinden als sie bisher zugibt und dann taucht auch noch Averys kleiner Bruder auf, der eine ganz besondere Wirkung auf sie hat. Überfordert von ihrem Leben, der gescheiterten Beziehung mit dem Vater ihres Kindes, den finanziellen Schwierigkeiten und den plötzlichen Gefühlen für Noah, droht ihr Lügengerüst zu brechen und Odina hat Angst vor den Folgen.

Three Tides to Stay ist der dritte von vier Teilen über die Freundinnen, Odina, Lee, Avery, Isabella und Josie. In den Vorgängerbänden haben wir bereits die Geschichten von Avery und Isabella kennengelernt, nun erfahren wir mehr über Odina Bianchi. Wie bereits bei Avery und Isabella, erleben wir auch Odinas Perspektive aus zwei Zeiten: Vergangenheit und Gegenwart.

Wenn man lediglich die Geschichte von Odina lesen möchte, dann kann man dieses Buch auch als Stand-alone lesen, jedoch ist Three Tides to Stay mehr als die Geschichte von Odina und so empfiehlt es sich zuerst die Vorgängerbände zu lesen, um auch das Geschehen, rund um das Verschwinden von Josie und die Handlungen von Avery und Isabella besser nachvollziehen zu können.

Der Schreibstil von Kristina Moninger ist wie gewohnt angenehm, einnehmend und super schnell zu lesen. Da mein Interesse für Odinas Perspektive durch den zweiten Teil bereits geschickt geweckt werden konnte, war ich erneut von der ersten Seite direkt im Geschehen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Charakterlich war Odina nicht ganz so spannend wie Isabella, das war jedoch auch schwer zu übertrumpfen, da Isabella ein sehr vielschichtiger Charakter war. Odina ist hingegen nahbarer, ihre Ängste und Gefühle sind nur allzu verständlich und dennoch kann auch Odina einen phasenweise zur Verzweiflung bringen.

Im ersten Band lag vor allem Josies Verschwinden im Fokus, im Zweiten die Liebesgeschichte zwischen Isabella und Preston und in diesem Teil ging es vor allem um Odinas Geheimnisse. Sowohl jene aus der Vergangenheit, als auch die aus der Gegenwart. Wobei insgesamt der Fokus stärker auf der Liebesgeschichte zwischen Odina und Noah lag, als auf Josies Verschwinden. Dennoch war diese nicht so stark ausgearbeitet, wie Isabella/Preston.

Das ist auch mein einziger kleiner Kritikpunkt. Three Tides to Stay war erneut ein tolles Leseerlebnis, doch ich hätte mir mehr Tiefe und Fortschritt gewünscht. Es ist nicht so, dass ich das Gefühl hatte, dass sich die Geschichte an irgendeiner Stelle zieht, weil Moninger einen wunderbaren Schreibstil hat, aber es hätte ein wenig feiner ausgearbeitet werden können. Mehr Dialoge zwischen Noah/Avery/Isabella und Odina und weniger innerliche Monologe Odinas, die zu jederzeit nachzuvollziehen waren und doch gefühlt keinen Fortschritt gebracht haben.

Doch wie gesagt, das ist mein einziger Kritikpunkt und gleichzeitig auch ein riesen Lob, denn ich hätte gut und gerne noch mindestens 100 Seiten mehr lesen können, ohne mich zu langweilen, weil ich unheimlich gerne nach Harbour Bridge reise und in die Welt der fünf Freundinnen eintauche.

Deswegen bin ich gespannt auf das große Finale Four Secrets to Share- und die Sicht Lees.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Ein Wandel des Schicksals

Der Vertraute
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Luiza Cotado arbeitet als Küchenmädchen in Spanien, um die Schufterei ein bisschen zu erleichtern, nutzt sie ihre Magie. Valentina, ihre Herrin, erkennt die Magie und benutzt Luzia, damit sich ihr gesellschaftliche ...

Luiza Cotado arbeitet als Küchenmädchen in Spanien, um die Schufterei ein bisschen zu erleichtern, nutzt sie ihre Magie. Valentina, ihre Herrin, erkennt die Magie und benutzt Luzia, damit sich ihr gesellschaftliche Stand verbessert und lädt wohlbetuchtere zu Luzias Magievorstellungen ein. Dort entdeckt der, vorm König in Ungnade gefallene, Perez Luzia und möchte mit ihr die Gunst des Königs zurückgewinnen. Dafür schreckt er vor nichts zurück!

Doch auch Luzia möchte die Chance nutzen und in ein besseres Haus einkehren, um das elendige Schuften und die schmutzige Schlafkammer hinter sich zu lassen. Der unsterbliche Guillén Santangel wird ihr zur Hilfe gestellt und wird zu ihrem Vertrauten.

Der Vertraute von Leigh Bardugo ist ein historischer Fantasy-Roman, der durch eine grandiose Weltenbeschreibung zu überzeugen weiß. Durch einen stetigen Sichtwechsel zwischen den Protagonisten wird das Werk lebendiger, allerdings ist das auch der einzige Effekt, der ein wenig Spannung/Tempo in die Geschichte bringt. Alles andere wird eher ruhig und langsam erzählt, was zu einem grandiosen Worldbuilding führt und mir die Charaktere langfristig auch sehr Nahe gebracht hat, allerdings hat es dadurch auch weit mehr als die Hälfte des Buches benötigt, bis ich die Figuren greifbar und interessant fand.

Die Darstellung der damaligen Zeit, um die spanische Inquisition, und die Vermischung mit den fantastischen Elementen fand ich super umgesetzt.

Der Vertraute war auf historischer Ebene interessant und auch die Geschichte konnte mich am Ende einnehmen, doch es hat leider zu lange gedauert, bis mich die Figuren, ihre Gedanken und Handlungen mitgerissen haben. Dennoch hat das Buch mit seinem packenden Ende insgesamt für einen schöne Lesezeit gesorgt.

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