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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2024

Schöne Fortsetzung

Einladung in die kleine Pension im Weinberg
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„...Genauso hatte sie sich das vorgestellt: Lauter glückliche Gäste, die sich in dem Haus wohlfühlten...“

Auch den neu angekommenen Personen scheint es sofort zu gefallen. Unter ihnen sind drei Frauen, ...

„...Genauso hatte sie sich das vorgestellt: Lauter glückliche Gäste, die sich in dem Haus wohlfühlten...“

Auch den neu angekommenen Personen scheint es sofort zu gefallen. Unter ihnen sind drei Frauen, die sich nach Jahren das erste Mal wieder treffen.
Das Autorenpaar hat eine lockerleichte Fortsetzung der Reihe geschrieben. Trotzdem steckt hinter dem Geschehen eine Menge an Potential. Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen.
Wie meist, wenn man sich 20 Jahre nicht gesehen hat, werden erst die Erfolge auf den Tisch gelegt. Das betrifft auch Wiebke, Jule und Helene. Doch schnell stellt sich heraus, dass nicht alles eitel Sonnenschein ist. Dann macht Jule eine Entdeckung, die ihr beruflich weiter helfen könnte. Jetzt zeigt sich, dass die Freundschaft über die Jahre gehalten hat. Jede der drei bringt sich mit ihren speziellen Fähigkeiten ein, um das Vorhaben zu einem Erfolg zu machen.
Mir gefällt, dass ich ab und an noch etwas dazulernen kann. So war mir die folgende Information neu.

„...Ein Bruch ist eine Art besonders feuchtes Waldgebiet, es bildet sich oft in Senken...“

Einer der neuen Gäste ist ein Amerikaner. Er fällt im Ort auf, weil er alles und jeden fotografiert und sich für zwei Familien interessiert. Das sät Misstrauen. Der Mann ist am Ende für eine Überraschung gut.
Nicht nur Katie fällt auf, dass Theo, ihr Mitarbeiter, sehr still geworden ist. Als er eine neue Unterkunft braucht, bietet sie ihm eines ihrer Gästezimmer an. Das gefällt Oliver gar nicht. Er ist in Katie verliebt und hatte sich mehr versprochen. Glücklicherweise sind die beiden alt genug, um das Missverständnis schnell aus dem Weg zu räumen.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie ist realistisch und zeigt, wie das Leben manchmal spielt.

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Veröffentlicht am 27.06.2024

Nicht alles ist, wie es scheint

Ein tierischer Fall für den Kommissar
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„...Nüchtern und fachmännisch stellte sie fest, dass die Gestalt erstens männlich und zweitens mausetot war. Eine Kugel hatte ihrem Leben ein Ende gesetzt...“

Als niemand hörte, hat Monique geschickt ...

„...Nüchtern und fachmännisch stellte sie fest, dass die Gestalt erstens männlich und zweitens mausetot war. Eine Kugel hatte ihrem Leben ein Ende gesetzt...“

Als niemand hörte, hat Monique geschickt die Wohnungstür geöffnet. Mit einem Toten allerdings hat sie nicht gerechnet.
Der Autor hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben, der sich allerdings stellenweise als Persiflage auf die Geheimdienste oder Geheimgesellschaften entpuppt. Der Schriftstil passt zum Genre. Er sorgt für einen hohen Spannungsbogen und verschweigt über weite Strecken mehr, als er den Leser an Wissen gibt.
Das beginnt schon mit der Person von Monique. Sie gibt sich als Journalistin aus, handelt aber sehr raffiniert und spielt gekonnt mit den Personen, von denen sie etwas will.
Der erste Tote ist Waldvogel, eine Abgeordneter. Der Fall landet bei Kommissar Jörgensen. Seine Assistentin behandelt er zwar wie einen besseren Laufburschen, aber die junge Frau hat Köpfchen und eine gute Beobachtungsgabe. Im Stillen gibt er das sogar zu, Loben ist aber nicht sein Ding.
Manche der Gespräche sind sehr amüsant. Nehmen wir einen Ausschnitt aus der Unterhaltung zwischen Monique, Floh und Nanna. Floh und Nanna sind ebenfalls Parlamentarier. Letztere ist Vegetarierin. Floh sieht das so:

„...Sie sagen immer, du darfst kein Fleisch essen, weil es böse ist, Tiere zu töten, oder weil es schlecht für das Klima ist oder oder oder. Ich habe noch nie von einem gehört: ‚Ich esse das Grünzeug, weil es mir besser schmeckt als Fleisch.‘ ...“

Der Tod des Abgeordneten trifft Jörgensen genau in dem Moment, wo er schon einen anderen Fall zu bearbeiten hat. Auf einem Gut wurde ein Arbeiter von einem Pferd totgetrampelt. Doch das Geschehen wirft eine Menge an Fragen auf.
Ich mag den trockenen Humor. Der zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte.

„...Ein netter Junge, der Bruno, ging es Monique durch den Kopf, aber ein bisschen arg schüchtern. Angeblich waren die Männer früher ganz anders. Heutzutage mussten sich die Frauen wirklich um alles kümmern, Küche, Kinder und sogar ums Anbaggern...“

Das Buch strotzt vor Überraschungen und unerwarteten Wendungen. Eines aber unterscheidet den Roman von manch anderen Krimi. Jörgensen führt eine harmonische Ehe und hat Zeit für ein gedeihliches Privatleben.
Ein Protagonist gehört unbedingt erwähnt. Es ist der Kater Solito. Der weiß,w as er will und setzt das auch durch. Außerdem bringt er durch sein Verhalten Jörgensen ab und an auf eine neue Spur. Dabei wird er nicht vermenschlicht. Er bleibt Kater.
Zu Beginn gibt es eine Karte von Kiel. Außerdem gefallen mir die feinen Bleistiftzeichnungen, die im Buch enthalten sind.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der ironische Blick auf die Landespolitik hatte dabei wesentlichen Anteil.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Beeindruckendes Sachbuch nicht nur für Kinder

Indigene Menschen aus Nordamerika erzählen
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„...Mit diesem Buch laden wir dich auf eine kleine Reise zu den indigenen Völkern Nordamerikas ein. Diese deutsche Ausgabe der englischen Originalfassung bietet dir einen Einblick in diese Welt durch die ...

„...Mit diesem Buch laden wir dich auf eine kleine Reise zu den indigenen Völkern Nordamerikas ein. Diese deutsche Ausgabe der englischen Originalfassung bietet dir einen Einblick in diese Welt durch die Worte eine Piikani – Mannes...“

Diese Zeilen stehen am Anfang des Buches. Der Autor Dr. Eldon Yellowhorn ist Professor für Archäologie und Anthropologie.
Das Buch erzählt in acht Kapiteln von den Lebensweisen der indigenen Völker Nordamerikas. Dabei beschäftigen sich die Kapitel mit den Lebensgrundlagen, die eigentlich für die gesamte Menschheit gelten. Es geht um den Umgang mit Wasser, Segen und Gefahr von Feuer, nachhaltige Ernährung, Wege der Heilung, Kenntnisse des Himmels und das Bewahren des Wissens.

„...Die Menschheit hat das Netz des Lebens nicht gewoben. Wir sind nur ein Faden innerhalb dieses Netzes. Was auch immer wir dem Netz antun, tun wir uns selbst an. Alle Dinge sind miteinander verbunden...“

Diese Worte eines Chief ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Es will aufzeigen, wie das Wissen der indigenen Völker heute gegen die neuen Bedrohungen einsetzbar ist.
Jedes Kapitel beginnt mit einer Karte, auf der gezeigt wird, wo die einzelnen Stämme leben, die auf den nachfolgenden Seiten zu Wort kommen. Danach werden in kurzen Kapiteln die wichtigsten Vorgehen zum entsprechenden Thema erläutert. Eingebunden sind Sagen und Legenden, Sitten und Gebräuche. Farbig unterlegt werden kurze Fakten vermittelt. Ab und an werden Persönlichkeiten vorgestellt, die sich besonders um die Umwelt verdient gemacht oder die Verbindung zwischen alten Wissen und neuen Erkenntnissen vorangetrieben haben.
Das Buch besticht durch seine Vielfalt und seine klaren Aussagen. Es zeigt, wie das Leben im Einklang mit der Natur funktionieren kann. Ab und an wird deutlich, dass indigene Völker in Nordamerika auch heute noch um ihre Rechte kämpfen müssen, wenn Profitgier dominiert.
Eine Vielzahl hochwertiger farbiger Fotografien veranschaulichen das Geschriebene.
Das buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es gehört in jede Kinderbibliothek.

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Oma und ihre Weltsicht

Oma Hildegard und der Spielplatz des Schreckens
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„...Lebensabend auf dem Spielplatz. Ja, das hatte ich mir anders vorgestellt. Und so sitze ich da, während die Apfelschnitze oxidoeren, denn die will auch keienr, und frge mich, was hier falsch gelaufen ...

„...Lebensabend auf dem Spielplatz. Ja, das hatte ich mir anders vorgestellt. Und so sitze ich da, während die Apfelschnitze oxidoeren, denn die will auch keienr, und frge mich, was hier falsch gelaufen ist...“

Eigentlich wollte die 74jährige Hildi von Henn, geschieden und verarmter Adel, mit ihrer besten Freundin nach Indien. Dann aber bekam ihre Tochter ein Angebot, das sie nicht ablehnen konnte, weil es einen Karrieresprung nach oben bedeutet. Also war die Oma als Kinderbetreuerin gefragt. Ein Kindergartenplatz ist in weiter Ferne und der Schwiegersohn bekommt seine Selbstständigkeit nicht in den Griff
Die Autorin hat eine humorvolle Geschichte geschrieben. Sie nimmt fast alles auf die Schippe, was man auf die Schippe nehmen kann, hält nicht nur ihrer Generation, sondern auch der Jugend einen Spiegel vors Gesicht und sorgt für viele amüsante Lesemomente.
Schon die Namen der Kinder auf dem Spielplatz sind vom Feinsten. Ihr Enkelsohn Fritz – Ferdinand trifft Leif – Lucas und Igor - Hugo . Auch Olive – Estelle finde ich köstlich. Arme Kinder!
Natürlich gibt es im Sandkasten Streit. Oma steht voll auf der Seite der Enkeltochter.

„...Sophie, lass dir niemals die Butter von der Brezen nehmen und schon gar nicht die Schaufel aus der Hand. Zur Not hau ihm eins mit dem Eimer über...“

Kindermund darf ebenfalls nicht fehlen. Bei einem Waldspaziergang erzählt die Oma, was sie früher gespielt haben. Darauf entgegnet der Enkelsohn:

„...Aber hier ist kein Bach, das Moos ist noch feucht, und Indianer sagt man nicht mehr. Du hast indigene Völker gespielt...“

Das Leben in dem Alter hat auch Schattenseiten. Von manch guten Freund muss man sich verabschieden. Außerdem gilt es zu akzeptieren, dass ja die jüngere Verwandtschaft von tödlicher Krankheit betroffen sein kann. Tai, Hildis Freundin, sieht das so:

„...Lebenskunst ist die Kunst des richtigen Weglassens. Lass den Schmerz gehen...“

Dann bekommt Ferdi für wenige Stunden einen Kigaplatz. Oma geht mit zur Eingewöhnung und hat ihre eigene Meinung zu dem Geschehen.
Oma fährt Porsche. Als ihr ein Lastenradfahrer dumm kommt, kontert sie:

„..Leben Sie Ihr Bio-Programm, und ich genieße mein Leben, nachdem ich den Grundstein für Ihr Luxus-Weltretterdasein gelegt habe!...“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Leicht überspitzt werden die ach so wichtigen Probleme unserer Zeit gut in Humor verpackt wiedergegeben. Ein letztes Zitat, was eher ein ernstes Thema als Hintergrund hat, soll meine Rezension abschließen.

„...Freiräume, um sich auszuprobieren, um zu entdecken und eigene Erfahrungen zu machen, gibt es heute viel weniger als früher. Kinder sind heute besser überwacht als ein DDR-Bürger. Sie haben mindestens ein AirTag oder einen GPS-Tracker im Rucksack […] Sie tragen ihre eigene Wanze freiwillig mit sich rum...“

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Ein etwas anderer Liebesroman

Sweet Valentine / Eine Freundschaft gefüllt mit Liebe
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„...Warum kann man bei einer Hochzeit nicht allein aufkreuzen? Oder bei so einer doofen Familienfeier?...“

Die Frage stellt sich nicht nur Jenna. Aber es hilft alles nicht. Sie braucht dringend einen ...

„...Warum kann man bei einer Hochzeit nicht allein aufkreuzen? Oder bei so einer doofen Familienfeier?...“

Die Frage stellt sich nicht nur Jenna. Aber es hilft alles nicht. Sie braucht dringend einen Mann an ihrer Seite. Es ist jedoch weit und breit keiner in Sicht. Bisher hatte sie kein Glück mit Männern.
Die Autorin hat erneut eine abwechslungsreiche Liebesgeschichte in dem kleinen Ort Valentine in Amerika angesiedelt.
Der Schriftstil ist locker und leicht. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Jenna bittet ihre Mitarbeiterin und Freundin Jamie, mit ihr abends auszugehen. Sie ahnt nicht, dass sie jedes Mal, wenn sie dann mit einem Mann verschwindet, Jamie das Herz bricht. Die ist nämlich in sie verliebt, kann und will aber nicht darüber sprechen. Sie hat zu viel Angst davor, dass dann ihre Freundschaft in die Brüche geht.
Als die Zeit bis zur Familienfeier knapp wird, schlägt Jamie ihrer Freundin vor, Jayden, Jamies Bruder, als Begleiter zu nehmen. Doch das führt zu weiteren Gewissenskonflikten.
In ihrem Job sind die beiden gerade dabei, eine Ausstellung über die indigenen Völker zu organisieren. Stammeshäuptlinge werden den Ort besuchen. Gut gefallen hat mir der kurze Rückblick in die Vergangenheit.

„...Als die ersten Welle von Siedlern nach Neuengland kam, drohten viele von ihnen zu verhungern. Sie hatten keine Ahnung, wie in diesem Land der Boden bestellt werden musste...“

Damals bekamen sie Hilfe durch die Abenaki.
In diesem Teil hat mir Jayden sehr gut gefallen. Er weiß, was er will, zeigt Jenna deutlich die Grenzen auf und kümmert sich um seine Schwester.
Jamie nimmt sich ein Auszeit und geht nach New York. Dort macht ihr eine neue Bekannte sehr schnell deutlich:

„...Solange wir Angst haben, zu dem zu stehen, was wir sind, wird sich in den Köpfen nichts ändern...“

Für manch Überraschung sind die Rentner der Gemeinde gut. Natürlich hat Mrs March schon lange mitbekommen, was mit Jamie los ist. Wie immer belässt sie es bei Andeutung. Doch am Edne sind des die älteren Herrschaften, die für den positiven Ausgang sorgen.

„...Alle, die euch für eure Liebe verurteilen, verdienen nicht, dass ihr euch mit ihnen abgebt...“

Recht haben sie! Noch einen Gedanke, der am Ende der Geschichte von Jenna formuliert wird, finde ich wichtig. Jenna will nicht mehr wissen, wie ihre genaue sexuelle Orientierung ist. Ihr genügt es, die Liebe zu Jamie zu leben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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