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Veröffentlicht am 13.07.2024

Wenn aus Feinden Freunde werden

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
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Stunde Null in Bad Oeynhausen. Der Krieg ist zu Ende und ich begleite drei junge Frauen in die neue Zeit. Annes Eltern haben vor dem Krieg ein angesehenes, traditionsreiches Hotel geführt. Der Hotelbetrieb ...

Stunde Null in Bad Oeynhausen. Der Krieg ist zu Ende und ich begleite drei junge Frauen in die neue Zeit. Annes Eltern haben vor dem Krieg ein angesehenes, traditionsreiches Hotel geführt. Der Hotelbetrieb kam in den Kriegsjahren zum Erliegen. Nun ist Anne davon überzeugt, dass sie das Hotel in kurzer Zeit wieder eröffnen und zu neuem Glanz führen kann. Ihre Schwester Iris ist mit einem überzeugten Nationalsozialisten verheiratet. Rosalie stammt aus ärmlichen Verhältnissen. Sie erhofft sich eine sorglose Zukunft an der Seite eines englischen Soldaten. Doch was kümmern die Sieger die Träume der Besiegten. Die Innenstadt von Bad Oeynhausen wird kurzerhand zum britischen Hauptquartier erklärt und die Einwohner müssen ihre Häuser räumen.
Anne und Iris finden Unterkunft in einer Baracke. Rosalie wird von Helmut und dessen Vater auf deren Bauernhof aufgenommen. Nun geht es darum , zu überleben. Das Leben aller drei Frauen erfährt durch die britische Besatzung eine völlig neue Richtung und Träume erfüllen sich, wenn auch anders als erwartet.
Mich hat das Thema des Romans gereizt. Was hat die Stunde Null für die Betroffenen bedeutet ? Die Autorin bringt mir diese Zeit lebendig und anschaulich näher. Durch die drei Frauen lerne ich unterschiedliche Blickwinkel auf die damaligen Ereignisse kennen.
Besonders berührt hat mich Rosalie, die sich ein besseres Leben erhofft und bitter enttäuscht wird. Ich habe sie dafür geliebt, dass sie nie aufgibt, sich zwar beugt, aber nicht brechen lässt. Dass sie ihren Platz im Leben findet und auch Glück, hat mich deshalb von Herzen gefreut . Anne hatte von den dreien die am höchsten fliegenden Ziele. Um so größer ist ihre Wut und Verbitterung, als die Engländer ihr Hotel in Besitz nehmen. Als sie durch Zufall eine Stelle als Übersetzerin in der Militärverwaltung erhält, verändert sich ihre Sichtweise. Iris blieb für mich blass. Vielleicht lag es daran, dass ihr Ehemann die Szenen mit ihr beherrscht. Er war und bleibt ein überzeugter Nazi. Um so mehr hat mich ihre Entscheidung überrascht, denn so viel Mut hätte ich ihr nicht zugetraut.
Auch die Natur trägt ihren Anteil zur großen Not bei. Ein Hochwasser setzt Teile der Stadt und landwirtschaftlichen Flächen unter Wasser. Der Winter ist besonders hart und der Sommer zu trocken, was zu Ernteausfällen und zu einer Verschärfung der Versorgungslage führt. Wie sich die Menschen gegen diese Schicksalsschläge stemmen und versuchen zu überleben, war sehr emotional. Mein Respekt vor der Leistung der Betroffenen und dem Bemühen der Militärregierung ist gewachsen. Dabei unterhält der Roman auf das beste und nach all dem Schrecken und Entbehrungen gibt es das wohl verdiente Happyend.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Spannende Ermittlungen in den Untiefen menschlicher Abgründe

Totenhändler
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Zwei vermisste Frauen, die tot aufgefunden werden. Bei der einen wurde wenig präzise die Leber entnommen, bei der anderen professionell das Herz. Diese Sachlage stellt die Kommissarin Jana Brinkhorst ...

Zwei vermisste Frauen, die tot aufgefunden werden. Bei der einen wurde wenig präzise die Leber entnommen, bei der anderen professionell das Herz. Diese Sachlage stellt die Kommissarin Jana Brinkhorst und ihr kompetentes Team vor große Herausforderungen. Die Suche nach Motiv und möglichen Tätern beginnt. Schließlich erscheinen zwei Szenarien denkbar. Es war ein Mord, der in die Satanistenzene führt. Das würde den aktuellen Mord mit einem ungeklärten Fall in Kiel verbinden, den Jana damals nicht lösen konnte. Die anderen Überlegungen legen die Taten der Organmafia zur Last. Beide Spur n müssen akribisch verfolgt werden.

Beide Täterkreise gehören nicht zu meinem Alltag und so fand ich es ausgesprochen interessant und spannend, was die Ermittler an Fakten zusammengetragen haben . Beides sind Welten, die meinen Wertevorstellungen völlig widersprechen .Was mir des weiteren Freude gemacht hat, es wird gute alte Ermittlungsarbeit geleistet und ich bin mittendrin . Ich hatte meine eigenen Verdächtigen und Arbeitshypothesen, die mal richtig und oft auch weit daneben lagen. Ständig gab es neue Erkenntnisse, die zu einer neuen Bewertung der Beweislage führten . Wie im richtigen Leben !

Zum Glück führen die Ermittlungen auf die richtige Spur. Und ich war regelrecht erleichtert, als die Schuldigen aus dem Verkehr gezogen wurden. Ich fand es abstoßend, dass keiner ein Unrechtsbewusstsein oder zumindest Mitleid hatte. Allmachtsphantasien, Selbstüberschätzung und die blanke Gier nach Geld und Macht ohne moralische Grenzen waren die Triebfeder. Dabei gab es auf Seite der Täter auch Opfer, die zumindest bei mir etwas Mitleid geweckt haben.

Der Krimi war für mich fesselnd und ich fand es gelungen, wie der Autor aktuellen Themen nachvollziehbar und auch emotional in den Fall eingebaut hat. Das Ende hat mich überzeugt, obwohl einige der Täter sich der irdischen Gerechtigkeit entziehen konnten. Definitiv eine Krimi-Reihe, die ich gerne weiter lesen werde.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Geister als Mörder und jede Menge gute Unterhaltung

Tote Hunde weckt man nicht
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Sara schläft schlecht. Das liegt an nächtlichen Geräuschen, die ein Unbekannter vor ihrem Haus verursacht. Ablenkung wäre gut und die kommt in Gestalt der verschwundenen Gemeindesekretärin Milly. Da Inspektor ...

Sara schläft schlecht. Das liegt an nächtlichen Geräuschen, die ein Unbekannter vor ihrem Haus verursacht. Ablenkung wäre gut und die kommt in Gestalt der verschwundenen Gemeindesekretärin Milly. Da Inspektor Webster Sara androht, sie in Haft zu nehmen, wenn sie sich einmischt, beschließen sie und ihre Mitstreiter aus dem Crime Club, sich lieber um einen Cold Case zu kümmern.. Charles, der Mann von Margret, der Freundin von Saras Bruder Zac, wurde bei einem Autounfall tödlich verletzt - Fahrerflucht. Die Spur führt an dessen alten Arbeitsplatz, die Underground Passages. Nur gut, dass Sara nicht an Geister glaubt, die dort angeblich ihr Unwesen treiben. Vielleicht kann Silly Old Joe weiter helfen, der auf dem Friedhof gerne mal mit Geistern ein Schwätzchen hält. Joe bringt sie tatsächlich auf eine heiße Spur.

Ich mag die Cozy Crime Reihe um Sara Rattlebag sehr. Sara ist sympathisch und eine emanzipierte und selbstbewusste Frau. Ihr zur Seite stehen der pensionierte Polizist Bobby Bobby und Miss Spinster, beide schon im Rentenalter, aber mit guter Spürnase und einer gehörigen Portion Neugierde. Saras Freund Cedric ist der Bedenkenträger und sorgt sich um Saras Sicherheit. Ihr Bruder Zac versucht ebenfalls ihren Spürsinn zu zügeln. Kater Sir Arthur Doyle und der Welpe Hitchcock vervollständigen das Personal. Dann wäre noch Inspektor Webster zu erwähnen, dessen Benehmen gegenüber Sara mich jedes Mal auf die Palme bringt. Zu seiner Ehrenrettung muss ich zugeben, dass er in diesem Fall fast schon fürsorglich gegenüber Sara ist. Besonders gefreut hat mich, dass Silly Old Joe eine größere Rolle spielt und der entscheidenden Hinweis von ihm und seinen Geisterfreunden kommt

Die Auflösung des Falles hat mich schockiert. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es in einer Kleinstadt so ein Ausmaß an Verschwörung und kaltblütiger Morde möglich ist. Vielleicht gerade deswegen fand ich das Finale sehr gelungen, wie den ganzen Krimi, der spannend und unterhaltsam war.


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Veröffentlicht am 27.06.2024

Mörderische Suche nach der perfekten Familie

Der Familiensammler (Thriller)
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Die Ermittler Emma Bajetzky und Alex Kuper haben sich noch nicht wirklich von ihren letzten Ermittlungen erholt, da müssen sie sich erneut um einen Mordfall kümmern, der sie nicht unberührt lässt. Eine ...

Die Ermittler Emma Bajetzky und Alex Kuper haben sich noch nicht wirklich von ihren letzten Ermittlungen erholt, da müssen sie sich erneut um einen Mordfall kümmern, der sie nicht unberührt lässt. Eine Frau, Mutter von zwei Kindern, wird ermordet. Der Verdacht fällt auf den Vater, der kurz darauf ebenfalls tot aufgefunden wird. Die Kinder bleiben verschwunden. Und der Mörder schlägt erneut zu. Wieder ist es eine Familie und erneut sind die Kinder verschwunden. Diese Tatsache lässt die Ermittler noch fiebrhafter, noch entschlossener nach dem Täter suchen.

Erneut lässt der Autor seine Ermittler einen Serienmörder jagen. Dieses Mal sind von Anfang an Emotionen im Spiel, da kleine Kinder beteiligt sind. Die Ermittler hoffen, wenigstens diese retten zu können. Das Umfeld der Opfer wird durchleuchtet und so manches Geheimnis entdeckt. Rache, Eifersucht oder wollte der Täter die Toten bestrafen ? Einige der Opfer hatten Strafverfahren, wurden aber nicht verurteilt. So fällt der Verdacht auf einen Kollegen. Wollte er für Gerechtigkeit sorgen ? Ein zufälliger Zeuge lenkt die Aufmerksamkeit auf einen weiteren möglichen Täter und Alex muss befürchten, dass seine Schwester das nächste Opfer sein könnte.

Mir haben die Schilderungen der Ermittlungen wieder ausgesprochen gut gefallen. Die Vernehmungen, die Spurenauswertungen und die geäußerten Vermutungen und Arbeitsthesen haben mich in den Fall gezogen. Diese Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen und das unter Zeitdruck war nervenaufreibend. Zumal der Autor den Täter zu Wort kommen lässt und für mich als Leser klar ist, dass er weiter morden wird. Auch musste ich mir Sorgen um Alex machen, der in meinen Augen die nötige emotionale Distanz vermissen ließ. Die Suche nach dem Mörder endet in einem dramatischen Höhepunkt und ich war froh, als er endlich dingfest gemacht wurde. Seine Grausamkeit hat mich seine eigene traurige Geschichte vergessen lassen. So wie er kein Mitgefühl für seine Opfer hatte, konnte ich es nicht für ihn empfinden. Zumindest hatte ich dank ihm ein packendes Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Emotionaler und spannender Auftakt zu einer deutsch-amerikanischen Familiensaga

Vergiss den Ami
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Juni 1946 Anna lebt auf einem Bauernhof in einer kleinen bayrischen Gemeinde zusammen mit ihrer Mutter und dem jüngeren Bruder. Nach dem Wunsch der Mutter , die Anna das Leben so schwer wie möglich macht, ...

Juni 1946 Anna lebt auf einem Bauernhof in einer kleinen bayrischen Gemeinde zusammen mit ihrer Mutter und dem jüngeren Bruder. Nach dem Wunsch der Mutter , die Anna das Leben so schwer wie möglich macht, soll Anna den verhassten Sebastian, Sohn des Bürgermeisters heiraten. Da trifft Anna die Liebe aus heiterem Himmel. Sie verliebt sich in den amerikanischen Soldaten Tommy. Von nun an gilt Anna im Dorf als Ami-Flittchen und die Familie wird im Dorf geschnitten. Die Bürgermeisterfamilie füllt sich durch Annas Zurückweisung in ihrer Ehre gekränkt und beginnt einen Rachefeldzug gegen die Familie, der einen dramatischen und traurigen Höhepunkt erfährt.

Durch einen Unfall schwer verletzt, verlässt Tommy Deutschland und lässt Anna ohne Nachricht zurück. Es beginnt eine Zeit des Hoffen und Bangens für Anna. Alle reden auf sie ein, sie solle Tommy vergessen. Durch glückliche Umstände gelingt es Anna nach Amerika zu reisen und es gibt ein Wiedersehen mit Tommy. Doch das Schicksal schlägt erneut zu.

Ich liebe Romane, die kurz nach Ende des 2. Weltkrieges spielen. Es ist die Zeit, in der meine Eltern jung waren und über die ich dennoch so wenig weiß. Schon von der ersten Seite an hatte Anna mein Herz erobert. Endlich ist der Krieg vorbei und Anna will mehr vom Leben als die Plackerei auf dem Hof. Wer sich schon von Anfang an meine Wut und Unverständnis verdient hat, ist Annas Mutter. Konnte ich die erwünschte Heirat mit Sebastian noch verstehen, ist ihr Verhalten gegenüber Anna im weiteren Verlauf einfach nur bösartig. Sie gönnt Anna kein bisschen Glück. So scheinen die gestohlenen Augenblicke mit Tommy , Momente voller Liebe und Zärtlichkeit, zu einer anderen Welt zu gehören. So bald Tommy in Annas Leben tritt, gibt es für mich zwei Spannungsbögen in der Geschichte. Da sind die Verachtung und Hürden durch die historischen Umstände, die die Liebe der beiden unmöglich erscheinen lässt. Und auf der anderen Seite der Konflikt zwischen dem Bürgermeister und Annas Familie, der eskaliert. Beide haben mich in Atem gehalten und viele verschiedene Emotionen geweckt. Oft war es Wut über die Ungerechtigkeit des Schicksals. Wie habe ich mich gefreut, als Anna endlich die Möglichkeit bekommt, nach Amerika zu reisen. Geradezu magisch war der Moment, als sie auf der Zufahrt von Tommys Zuhause steht und alles so ist, wie es Tommy beschrieben hat.. Zu meinem Bedauern ist das Glück zerbrechlich und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Was mir neben der berührenden Liebesgeschichte sehr gut gefallen hat, waren die Schilderungen des Alltags und seiner Beschwernisse kurz nach dem Krieg. Das war interessant und spannend und gab mir anschauliche Einblicke in die damaligen Verhältnisse.

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