Profilbild von DaveSp91

DaveSp91

Lesejury Star
offline

DaveSp91 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DaveSp91 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2024

Einmal um die Welt und noch weiter....

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
0

Klappentext:

Ende des 19. Jahrhunderts: Die 10-jährige Pariserin sucht plötzlich an einem mysteriösen Leiden heim. Sie kann nie länger als drei, in Ausnahmefällen fünf Tage, an einem Ort bleiben. Bis ...

Klappentext:

Ende des 19. Jahrhunderts: Die 10-jährige Pariserin sucht plötzlich an einem mysteriösen Leiden heim. Sie kann nie länger als drei, in Ausnahmefällen fünf Tage, an einem Ort bleiben. Bis zu ihrem Tod mit 70 Jahren bereist sie die Erde jahrzehntelang zu Fuß. Dabei erlebt Sie unendlich viele Abenteuer und trifft Menschen, die ihr sehr viel bedeuten.

Unter anderem reist sie durch die Wüste und lernt ihre erste Liebe kennen. Sie bezwingt auf mysteriöse Weise das Himalaya Gebirge. Während Ihrer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn trifft sie ihre große Liebe und verlieret sie, um sie Jahre später wiederzutreffen. Aubrey tanzt mit den Amerikanischen Ureinwohnern ums Feuer. Ihre Zeit mit dem indischen Prinzen Surasiva lehrt Aubry, dass es sich nicht lohnt über die kurze Zeit, die sie miteinander haben unglücklich zu sein, sondern die Zeit, die ihnen bleibt zu einer unvergesslichen Zeit zu machen. Marta, die Aubreys Freundin wird und sie lange auf ihrer unendlichen Reise begleitet kommt sehr nahe an Aubreys Lebensgeheimnis ran, dass schlussendlich aber doch allein von Aubrey entschlüsselt wird.



Wie wäre es, wenn man unsterblich wäre und sich immer mehr Wissen aneignen könnten. Was bei Goethes Faust schon funktioniert hier, wird in dem neuen Roman von Douglas Westerbeke neu interpretiert.

Aubrey ist dazu verdammt ein unsterbliches Leben zu führen und sich das ganze Wissen der Menschheit aneignen zu dürfen. Doch es gibt einen Haken...die junge Frau kann nirgends länger als 3 Tage an einem Ort bleiben, da sonst eine "Krankheit" droht und ihr Leben beendet wird. So muss Aubrey um die ganze Welt reisen, um Leben zu dürfen. Dabei wird sie von einigen interessanten Personen begleitet und auch wieder verlassen. Doch wird Aubrey irgendwann an ihre Grenzen stoßen und nicht mehr weiterreisen können?

Douglas Westerberg gelingt es meisterhaft, die Gefühlswelt seines Charakters darzustellen. Aubrey ist eine komplexe und authentische Figur, deren Handlungen und Emotionen nachvollziehbar und berührend sind. Westerbeke schafft es, seine Leser*innen in die inneren Konflikte der Frau hineinzuziehen.

Die Handlung ist durchweg spannend und bietet eine gelungene Mischung aus kulturell unterschiedlichen Situationen und emotionalen Momenten. Der Autor hat ein gutes Gespür dafür, wann er die Spannung anziehen und wann er die Atmosphäre mit einer Prise Emotionen aufwerten muss. Die Dialoge sind scharf und pointiert, was den Charakteren zusätzliche Tiefe verleiht und die Dynamik zwischen ihnen verstärkt.

Ein besonderer Pluspunkt des Buches ist die ehrliche und ungeschönte Darstellung der "Krankheit", und der Fragestellung des ewigen Lebens, ob es sich lohnt und wann man ggf. müde davon ist. Insgesamt ist " Die unendliche Reise der Aubry Tourvel" ein spannendes und ungewöhnliches Leseerlebenis, welche sich mit der Thematik Unsterblichkeit und Ewigkeit auseinandersetzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2024

Das Leben einer Ex-Wife

Ex-Wife
0

Klappentext:
Patricia ist 24, als ihr Mann beschließt, die Ehe mit ihr zu beenden. Vor den Kopf gestoßen von dieser Entscheidung versucht sie zunächst, um ihren Mann zu kämpfen, merkt dann aber schnell, ...

Klappentext:
Patricia ist 24, als ihr Mann beschließt, die Ehe mit ihr zu beenden. Vor den Kopf gestoßen von dieser Entscheidung versucht sie zunächst, um ihren Mann zu kämpfen, merkt dann aber schnell, dass sie auch ohne ihn ein Leben führen und viel glücklicher sein kann. Zwischen Freundschaften, Affären, schmerzhaften Schicksalsschlägen und dem ekstatischen Leben in der flirrenden Metropole New York City in den goldenen 1920ern erlebt Patricia, was es bedeutet, als Frau mit den konventionellen Rollen zu brechen, zu trinken, zu flirten und das Leben ungeniert zu feiern. Doch auch der Gegenwind bleibt nicht aus: Was ist, wenn man die Erwartungen nicht erfüllt? Warum fällt ein Neuanfang umso schwerer, wenn man ständig allein für die Vergangenheit verurteilt wird?



"Ex-Wife" von Ursula Parrott ist ein zeitloser Klassiker, der die emotionalen und gesellschaftlichen Herausforderungen des Lebens nach einer Scheidung in der frühen 20. Jahrhunderts beleuchtet. Dieses Buch wurde dieses Jahr neu aufgelegt.

Die Geschichte folgt Patricia, die sich nach ihrer Scheidung in der New Yorker High Society wiederfindet. Patricia kämpft mit den Vorurteilen die mit dem Status einer geschiedenen Frau einhergehen. Während sie versucht, ein neues Leben aufzubauen, begibt sie sich auf den Weg der Selbstfindung und der Suche nach einem selbstbestimmten Leben.

Ursula Parrott gelingt es, die innere Welt ihrer Protagonistin eindrucksvoll darzustellen. Patricia ist eine vielschichtige und glaubwürdige junge Frau, deren Sorgen, Hoffnungen und Träume die Leser*innen tief berührt. Parrotts Schreibstil ist elegant und präzise, ihre Dialoge sind lebendig und oft mit einem Hauch von Ironie versehen.

Ein besonders starkes Element des Buches ist die Darstellung der gesellschaftlichen Normen und Zwänge der 1920er Jahre. Parrott beleuchtet kritisch die Doppelmoral und die strengen Erwartungen, die an Frauen gestellt werden. Die Handlung ist gut strukturiert und bewegt sich geschickt zwischen Patricias inneren Konflikten und den äußeren Herausforderungen, denen sie sich stellen muss.

"Ex-Wife" von Ursula Parrott ist ein fesselnder und tiefgründiger Roman, der die Herausforderungen und Komplexitäten des Lebens nach einer Scheidung in den 1920er Jahren meisterhaft darstellt und das noch nun fast 100 Jahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2024

Online-Dating mit Hinternissen

Grazer Zunder
0

Klappentext:

Ein Mörder verhöhnt die Polizei mit Gedichtzeilen. Dramatik pur in Graz. Im Grazer Stadtpark wird eine Tote gefunden, auf deren Körper ein Blatt Papier mit einer Gedichtzeile platziert wurde. ...

Klappentext:

Ein Mörder verhöhnt die Polizei mit Gedichtzeilen. Dramatik pur in Graz. Im Grazer Stadtpark wird eine Tote gefunden, auf deren Körper ein Blatt Papier mit einer Gedichtzeile platziert wurde. Die Ermittlungen führen Chefinspektor Sepp Semper vom LKA Steiermark ins Uni-Milieu und in die Online-Dating-Welt. Und es bleibt nicht bei einer Leiche: Ein perfides Katz-und-Maus-Spiel beginnt, in dem Semper und sein Team in einem Strudel aus Demütigungen und Rache zu versinken drohen. Schließlich legen sie einen Köder aus – doch wird der Mörder ihn schlucken?



"Grazer Zunder" von Astrid Schilcher ist ein spannender Kriminalroman, der im malerischen Graz spielt und die Leser*innen in eine Welt von Online-Dating, Zurückweisung und Mord entführt. Die Handlung dreht sich um das Ermittlerteam rund um Sepp Semper, die in der steirischen Landeshauptstadt eine Mordserie aufklären müssen. Eine junge Frau wird tot aufgefunden, und die Ermittler stoßen schnell auf eine komplexe Mischung aus perfide Verstrickungen und dunklen Familiengeheimnisse. Während sie versuchen, die Hintergründe des Mordes aufzudecken, werden auch Freunde und Kollegen des Chefinspektors mit weiteren Bedrohungen konfrontiert und geraten selbst in Gefahr.

Die Protagonisten sind gut ausgearbeitete Charaktere, die jedoch durch keine besondere Persönlichkeiten oder Herangehensweisen herausstechen. Die Lösung des Falls präsentiert eine Kellnerin eines Cafés, und das auch eher durch Zufall. Die Ermittlungsarbeit sind stringent und geradlinig, zeugen jedoch nicht von Spannung. Als Leser bekommt man schon sehr früh ein Gefühl, wer der Mörder ist.

Jedoch ist Astrid Schlichers Schreibstil flüssig und fesselnd. Sie versteht es, die Atmosphäre von Graz und der steirischen Umgebung lebendig und anschaulich darzustellen. Die detaillierten Beschreibungen der Schauplätze und die stimmungsvolle Schilderung der Stadt verleihen dem Roman eine authentische Note und machen das Setting zu einem wichtigen Bestandteil der Geschichte.

"Grazer Zunder" ist ein solider Lokal-Kriminalroman, der mit einem tollen modernen Plot und einem authentischen Setting überzeugt. Für Fans von lokalen und gut durchdachten Krimis, die sich in einer faszinierenden österreichischen Stadt abspielen, ist dieses Buch eine klare Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.06.2024

Heiliger Tod?

Heiligenblut
0

Klappentext:

Da, wo München richtig schwarz ist: ein toter Priester, dubiose Immobiliengeschäfte, das Verschwinden wertvoller Kirchenkunst, eine Frauenleiche im Säurebad. Ein neuer Fall für Mader, Hummel ...

Klappentext:

Da, wo München richtig schwarz ist: ein toter Priester, dubiose Immobiliengeschäfte, das Verschwinden wertvoller Kirchenkunst, eine Frauenleiche im Säurebad. Ein neuer Fall für Mader, Hummel & Co., bei dem nur noch Beten hilft.

Wie's der Teufel will: Kaum hat Kriminalkommissar Hummel sein Sabbatical beendet, schon fällt ihm ein neuer Fall vor die Füße. Und zwar aus dem vierten Stock eines Rokoko-Palais in der Kardinal-Faulhaber-Straße, der schönsten Straße Münchens: ein Toter in schwarzer Soutane.
Klar, dass Hummels Chef Mader und sein Team erst mal auf eine Mauer des Schweigens stoßen: Der tote Priester war für den Verkauf des wertvollen Palais zuständig; dabei war er wohl jemandem im Weg. Als im Badezimmer seiner Zweitwohnung eine junge Frau tot in Beizlauge aufgefunden wird, spannen sogar Hummel, Mader & Co, dass der Gefallene ein gefährliches Doppelleben führte …



"Heiligenblut" ist der dritte Band der Krimi-Reihe vom Autor Harry Kämmerer, der die Leserinnen auf eine nervenzerreißende Jagd durch die Straßen von München mitnimmt. Diesmal begeben wir uns auch in den gemütlichen Bayrischen Wald und nach Passau. In diesem packenden Buch entfaltet sich eine Geschichte voller Spannung, Intrigen und unerwarteter Wendungen, die bis zur letzten Seite fesselt.

Und mal wieder ist die bayrische Landeshauptstadt Schauplatz eines Mordes. Ein Geistlicher fällt am helllichten Tag aus seinem Büro und zerschellt auf dem Füssgängerweg. Wurde er geschupst oder ist er auf dem Fenster gefallen. Ein Fall für Mader, Hummel und Co. Hummels Verlegerin ist Zeugin des Vorfalls und schwört, dass der Geistliche gestoßen wurde. Der Priester war intern mit den Immobilien vertraut, welche aktuell am Markt hoch beliebt sind. Einen alten Bekannten aus dem ersten Band der Reihe begegnen wir wieder. Hat der damals schon Verurteilte wieder seine Finger im Spiel? Schnell führt die Spur ins niederbayrische Passau und den Bayrischen Wald. Die Ermittler werden in dubiose Geschäfte verwickelt, welche mit gestohlener Kirchenkunst handeln. Werden es die bayrischen Ermittler wieder schaffen?

Die Figuren in "Heiligenblut" sind lebendig und vielschichtig gezeichnet. Von dem toughen urbayrischen Kommissar bis hin zu den zwielichtigen Verdächtigen sind sie alle auf ihre eigene Weise faszinierend und authentisch. Ihre Motive und Geheimnisse halten die Leser
innen in Atem, während sie versuchen, die dunklen Machenschaften hinter den Morden aufzudecken.

Die Spannungskurve in "Heiligenblut" ist meisterhaft konstruiert. Der Schreibstil von Harry Kämmerer war für mich erstmal gewöhnungsbedürftig. Der Autor schreibt kurze und knappe Sätze, mit maximal 6 Worten. Nach den ersten beiden Bänden der Reihe bin ich es nun jedoch gewohnt und fange an seinen Schreibstil zu lieben. Mit geschickten Plot-Twists und überraschenden Enthüllungen gelingt es dem Autor, die Spannung aufrechtzuerhalten und den Leser*innen immer wieder aufs Neue zu überraschen und hier und da ein Schmunzeln über die Lippen zu entlocken.

Insgesamt ist "Heiligenblut" ein packender neuer Krimi, der mit einer fesselnden Handlung, lebendigen bayerischen Charakteren und einer atmosphärischen Kulisse überzeugt. Für Fans von spannenden Thrillern ist dieses Buch ein absolutes Muss und wird sie bis zur letzten Seite in seinen Bann ziehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.06.2024

Kunstraub am Gardasee

Diva del Garda
0

Bei Rosina läuft momentan mal wieder alles schief. So oft dachte sie, das es jetzt der richtige sei, aber Valentino, ihre letzte Beziehung, war nicht der, den er vorzugeben schien. Dummerweise hat sie ...

Bei Rosina läuft momentan mal wieder alles schief. So oft dachte sie, das es jetzt der richtige sei, aber Valentino, ihre letzte Beziehung, war nicht der, den er vorzugeben schien. Dummerweise hat sie ihm noch ihr Häuschen überschrieben. In Riva am Gardasee versucht sie sich wieder zu besinnen. Sie kauft sich ein Wohnmobil, denn schließlich braucht sie eine Bleibe. Hier lernt sie Mario kennen, einen Mann mittleren Alters und dazu auch noch gutaussehend. Wie sich dann herausstellt ein Ex- Kardinal. Diese Bekanntschaft kam zustande, weil sich Mario ausgesperrt hat, eigentlich wollte er nur die Post holen. Rosina war so nett und bot ihm vorerst Unterschlupf an. Bei dem Nachbarn von Mario, einem gewissen Signor Matinelli wurde eingebrochen. Dieser befand sich zu diesem Zeitpunkt bei der Hochzeit seiner Nichte Paola. Als Martinelli seine Überwachungsvideos checkte, bemerkte er das eine Wand leer war. Dort hing sein Lieblingsbild „Susanna und die Ältesten“. Der Schreck fuhr ihm in die Glieder. Er konnte nicht einmal die Polizei einschalten, denn das Bild war nicht katalogisiert. Die Ereignisse überschlagen sich. Als dann auch noch die Hochzeit platzt und Salvatore verschwindet, war das zu viel für Martinelli, er wird ins Krankenhaus eingeliefert. Für Rosina und Mario klingt das alles sehr mysteriös. Sie beginnen der Sache auf den Grund zu gehen. Bei ihrer Suche kommen dunkle Familiengeheimnisse ans Tageslicht.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Die Spannung wird langsam aufgebaut, steigert sich erst zum Schluss hin, aber dann enorm. Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und vielschichtig gezeichnet. Das Cover ist sehr ansprechend und farblich sehr schön gestaltet, es hat Gardaseeflair.

Das Buch hat mir gut gefallen, anfangs fehlt etwas die Spannung. Im Gegenzug dafür, erfahre ich sehr viel geschichtliches über den Gardasee und über Kunst vergangener Zeiten. Zum Schluss hin wird die Geschichte noch richtig interessant. Den Ausgang des Krimis hätte man sich so nicht vorgestellt. Die Leser können sich jetzt schon auf einen weiteren Fall von Rosina freuen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere