Einmal um die Welt und noch weiter....
Die unendliche Reise der Aubry TourvelKlappentext:
Ende des 19. Jahrhunderts: Die 10-jährige Pariserin sucht plötzlich an einem mysteriösen Leiden heim. Sie kann nie länger als drei, in Ausnahmefällen fünf Tage, an einem Ort bleiben. Bis ...
Klappentext:
Ende des 19. Jahrhunderts: Die 10-jährige Pariserin sucht plötzlich an einem mysteriösen Leiden heim. Sie kann nie länger als drei, in Ausnahmefällen fünf Tage, an einem Ort bleiben. Bis zu ihrem Tod mit 70 Jahren bereist sie die Erde jahrzehntelang zu Fuß. Dabei erlebt Sie unendlich viele Abenteuer und trifft Menschen, die ihr sehr viel bedeuten.
Unter anderem reist sie durch die Wüste und lernt ihre erste Liebe kennen. Sie bezwingt auf mysteriöse Weise das Himalaya Gebirge. Während Ihrer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn trifft sie ihre große Liebe und verlieret sie, um sie Jahre später wiederzutreffen. Aubrey tanzt mit den Amerikanischen Ureinwohnern ums Feuer. Ihre Zeit mit dem indischen Prinzen Surasiva lehrt Aubry, dass es sich nicht lohnt über die kurze Zeit, die sie miteinander haben unglücklich zu sein, sondern die Zeit, die ihnen bleibt zu einer unvergesslichen Zeit zu machen. Marta, die Aubreys Freundin wird und sie lange auf ihrer unendlichen Reise begleitet kommt sehr nahe an Aubreys Lebensgeheimnis ran, dass schlussendlich aber doch allein von Aubrey entschlüsselt wird.
Wie wäre es, wenn man unsterblich wäre und sich immer mehr Wissen aneignen könnten. Was bei Goethes Faust schon funktioniert hier, wird in dem neuen Roman von Douglas Westerbeke neu interpretiert.
Aubrey ist dazu verdammt ein unsterbliches Leben zu führen und sich das ganze Wissen der Menschheit aneignen zu dürfen. Doch es gibt einen Haken...die junge Frau kann nirgends länger als 3 Tage an einem Ort bleiben, da sonst eine "Krankheit" droht und ihr Leben beendet wird. So muss Aubrey um die ganze Welt reisen, um Leben zu dürfen. Dabei wird sie von einigen interessanten Personen begleitet und auch wieder verlassen. Doch wird Aubrey irgendwann an ihre Grenzen stoßen und nicht mehr weiterreisen können?
Douglas Westerberg gelingt es meisterhaft, die Gefühlswelt seines Charakters darzustellen. Aubrey ist eine komplexe und authentische Figur, deren Handlungen und Emotionen nachvollziehbar und berührend sind. Westerbeke schafft es, seine Leser*innen in die inneren Konflikte der Frau hineinzuziehen.
Die Handlung ist durchweg spannend und bietet eine gelungene Mischung aus kulturell unterschiedlichen Situationen und emotionalen Momenten. Der Autor hat ein gutes Gespür dafür, wann er die Spannung anziehen und wann er die Atmosphäre mit einer Prise Emotionen aufwerten muss. Die Dialoge sind scharf und pointiert, was den Charakteren zusätzliche Tiefe verleiht und die Dynamik zwischen ihnen verstärkt.
Ein besonderer Pluspunkt des Buches ist die ehrliche und ungeschönte Darstellung der "Krankheit", und der Fragestellung des ewigen Lebens, ob es sich lohnt und wann man ggf. müde davon ist. Insgesamt ist " Die unendliche Reise der Aubry Tourvel" ein spannendes und ungewöhnliches Leseerlebenis, welche sich mit der Thematik Unsterblichkeit und Ewigkeit auseinandersetzt.