Der Weg zum Ich und Uns
Wir sind wild und wunderbar70 / 100
Es muss einen guten Grund geben, weshalb nicht wenige Menschen irgendwo auf der Welt Tage, Wochen und Monate damit verbringen, eine Route abzuwandern. So geht es auch den beiden Protagonisten, ...
70 / 100
Es muss einen guten Grund geben, weshalb nicht wenige Menschen irgendwo auf der Welt Tage, Wochen und Monate damit verbringen, eine Route abzuwandern. So geht es auch den beiden Protagonisten, die beide mit unterschiedlichen Motiven und ebenso unterschiedlichen Wesenszügen unterwegs sind.
Sicherlich, auch wenn die beiden Persönlichkeiten ihr angebliches Alter in den Endzwanzigern nicht immer anzumerken ist und den Hochs und Tiefs das Schema F bei Liebesgeschichten seinen Schatten vorauswirft: Im Vergleich entwickelt sich die Story gemächlich, ist ordentlich bestückt, aber nicht überladen mit Details und nimmt sich Zeit, um die Charaktere und ihre Hintergründe zu illustrieren. Ich finde zwar, dass manche Aspekte, etwa die Begegnung mit Homofeindlichkeit, eher künstlich eingeschoben wirken und die Misskommunikation vor allem zum Ende hin beinahe repetitiv wirkt, aber so ist die menschliche Irrationalität bei letzterem nun mal.
Das Ende kommt leider relativ plötzlich (und durch den Epilog zwar wohlig, aber auch etwas plump) daher und spart ein paar aus meiner Sicht wesentliche Gesichtspunkte aus, aber hey: Vielleicht bekommen Lex und Ben noch eine weitere, eigenständige Geschichte (zu klärende Sachverhalte wären noch genug da). Die verfassende Person hat bereits den dritten Band des Universums veröffentlicht, in dem die beiden wohl auch kurz auftreten – aber ich hänge mich an die Hoffnung, irgendwann eine direkte Fortsetzung zu bekommen. Die Charaktere sind es wert.