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Veröffentlicht am 31.07.2024

Fesselnder Auftakt der Jugendfantasy-Reihe

Celestial City - Akademie der Engel
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Als Brielles Mutter sich einst als Dämonensklavin verkaufte, war ihr nicht klar, dass der Vertrag auch ihr Erstgeborenes einschließt. Daher ist Bri sicher, nach der Erweckungsfeier die Tainted Academy ...

Als Brielles Mutter sich einst als Dämonensklavin verkaufte, war ihr nicht klar, dass der Vertrag auch ihr Erstgeborenes einschließt. Daher ist Bri sicher, nach der Erweckungsfeier die Tainted Academy besuchen zu müssen, die von Dämonen geleitet wird. Überraschenderweise entfalten sich während der Zeremonie Flügel aus ihrem Rücken, so dass die Engel darauf bestehen, sie an ihrer Fallen Academy auszubilden. Allerdings ist Brielle auch hier ein Außenseiter, denn sie ist die einzige Celestial, deren Flügel schwarz sind, viele ihrer neuen Mitschüler betrachten sie daher mit tiefem Misstrauen.

"Celestial City - Akademie der Engel: Jahr 1" von Leia Stone ist der Auftaktband einer Fantasyreihe für Jugendliche. Obwohl ich bereits deutlich älter bin, als die angestrebte Zielgruppe, hat mich der Roman schnell in seinen Bann gezogen und bis zum Schluss nicht wieder los gelassen. Brielle, die es im Leben nie wirklich leicht hatte, ist mir mit ihrer taffen Art schnell ans Herz gewachsen. Sie selbst und auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich umfassend und lebensecht dargestellt, ich hatte von allen ein gutes Bild vor Augen. Lediglich bei Lincoln hat es länger gedauert, ehe ich mit ihm warm geworden bin, ihn beschreibt die Autorin fast ausschließlich aus Brielles Perspektive - und ihr gegenüber zeigt er (besonders in der ersten Buchhälfte) nicht immer seine beste Seite.

Den Schreibstil habe ich als eingängig und mitreißend empfunden, dass die Handlung recht geradlinig durch die Geschichte geführt wird, fand ich passend für ein Jugendbuch. Wer sich besonders intensiv in den Weltenaufbau vertieft, dem mag vielleicht die eine oder andere kleinere Ungereimtheit auffallen, dem Lesevergnügen hat das meiner Meinung nach keinen Abbruch getan. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt und bin neugierig genug zurück geblieben, um auch die Folgebände lesen zu wollen. Für diese fesselnde Lektüre spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Wer über kleine Logikfehler im Hintergrund hinweg sehen kann, den erwartet mit diesem Reihenauftakt ein spannendes, fantasievoll geschriebenes Lesevergnügen, das ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 18.07.2024

Bettes queere Dating-Odyssee

Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten
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Erst kürzlich hatte die dreißigjährige Bette ihr Coming Out und ist rundum glücklich in der Beziehung mit Mei. Doch die glaubt, dass Bette mehr Erfahrungen mit anderen Frauen benötigt, ehe sie sich sicher ...

Erst kürzlich hatte die dreißigjährige Bette ihr Coming Out und ist rundum glücklich in der Beziehung mit Mei. Doch die glaubt, dass Bette mehr Erfahrungen mit anderen Frauen benötigt, ehe sie sich sicher sein kann, dass Mei die Richtige ist und zwingt ihr eine dreimonatige Beziehungspause auf. Bette ist sich bewusst, dass sie nicht der Typ für oberflächliche Bettgeschichten ist, lediglich um Meis Bedingungen zu erfüllen, stürzt sie sich in den Dating-Dschungel. Die Begegnungen mit den unterschiedlichsten Frauentypen verlaufen ganz anders, als Bette es sich anfänglich vorgestellt hat, wird sie letztendlich heraus finden, was für sie selbst das Beste ist?

"Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten" von Kate Young ist eine queere Liebesgeschichte, von der ich mich gut unterhalten gefühlt habe. Bette war mir schnell sympathisch, ich hatte viel Freude dabei, sie durch ihre unfreiwillige Dating-Odyssee zu begleiten. Die Protagonistin und alle anderen Figuren im Buch habe ich authentisch und lebensecht empfunden, so dass es mir leicht fiel, emotional immer an ihrer Seite zu sein. Obwohl Bette kein unbedarfter Teenager mehr ist, war sie anfangs recht unsicher, besonders im Hinblick auf ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse, die Entwicklung, die sie durchlebt, hat mir gut gefallen.

Der locker-leichte Schreibstil führte mich angenehm entspannt durch die Geschichte, dass die Handlung ein wenig vorhersehbar war, hat dem Lesevergnügen meiner Meinung nach keinen Abbruch getan. Den unterschwelligen Humor habe ich als typisch britisch empfunden, insgesamt sehe ich diesen Roman als wunderbar unterhaltsame Freizeitlektüre an, für die ich gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: In entspanntem Schreibstil lässt die Autorin ihre Leser an Bettes queerer Dating-Odyssee und der damit verbundenen Persönlichkeitsentwicklung teil haben. Mit dieser Geschichte hatte ich einige angenehm unterhaltsame Lesestunden, so dass ich den Roman gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 15.07.2024

Fantasievolle und mitreißende Fortsetzung in historisch anmutendem Ambiente

Ruthless Vows
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Iris ist zurück in Oath, doch seit sie Roman vor zwei Wochen auf dem Schlachtfeld aus den Augen verlor, hofft sie vergeblich auf ein Lebenszeichen ihres Geliebten. Als es ihr endlich gelingt, mit Hilfe ...

Iris ist zurück in Oath, doch seit sie Roman vor zwei Wochen auf dem Schlachtfeld aus den Augen verlor, hofft sie vergeblich auf ein Lebenszeichen ihres Geliebten. Als es ihr endlich gelingt, mit Hilfe der magischen Schreibmaschinen Kontakt zu ihm herzustellen, bestätigen sich ihre Befürchtungen, Dacre hat Romans Gedächtnis blockiert, so dass er sich nicht mehr an die romantische Zeit mit Iris erinnert. Erneut beginnen sie eine geheime Brieffreundschaft, doch wird es Iris gelingen, Romans Liebe erneut zu gewinnen, obwohl sie in dem Krieg der Götter auf verschiedenen Seiten stehen?

"Ruthless Vows" von Rebecca Ross ist der zweite Band ihrer LETTERS OF ENCHANTMENT -Dilogie, zum Verständnis empfehle ich unbedingt, zunächst den ersten Teil "Divine Rivals" zu lesen, da sich die Geschichte über beide Bücher hinweg fort setzt. Die Protagonisten Iris und Roman waren mir bereits im Vorgängerbuch ans Herz gewachsen, nach dem dortigen Cliffhanger startet die Fortsetzung ohne großes Vorgeplänkel, ich war sofort wieder in Iris´ Welt abgetaucht und bin emotional mit ihr und Roman durch sämtliche Höhen und Tiefen gegangen. Auch alle anderen Figuren fand ich authentisch und lebensecht beschrieben, wobei der Personenkreis sowohl um Iris als auch um Roman in meinen Augen recht überschaubar geblieben ist.

Der Schreibstil hat mich wieder begeistert, ich war von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und mochte zwischendurch kaum in meinen Alltag zurück kehren. Der Hintergrund erinnerte mich nach wie vor an die Zeit des ersten Weltkrieges, wobei ich dieses Mal den Fantasy-Anteil vordergründiger empfunden habe als beim Einstiegsbuch. Lediglich die Götter hätte ich mir etwas ausführlicher beschrieben gewünscht, sowohl Dacre als auch Enva, für deren Zwist doch die Menschen in diesem Krieg kämpfen, blieben meiner Meinung nach etwas schwammig charakterisiert. Dennoch hatte ich insgesamt betrachtet ein wunderbares Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Da mir die beiden Hauptfiguren bereits im ersten Band ans Herz gewachsen sind, war ich praktisch vom ersten Satz an tief in der Geschichte versunken, sowohl die romantische Fantasy als auch der historisch anmutende Hintergrund haben mich erneut begeistert, so dass ich auch für den zweiten Teil der "Letters of Enchantment"-Reihe gern eine Leseempfehlung ausspreche.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 28.06.2024

Aubrys außergewöhnlicher Lebensweg lädt zum philosophieren ein

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
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Als Aubry Tourvel gerade einmal neun Jahre alt ist, wird sie von einer merkwürdigen Krankheit heimgesucht - nie kann sie länger als ein paar Tage am selben Ort bleiben, ansonsten läuft ihr das Blut aus ...

Als Aubry Tourvel gerade einmal neun Jahre alt ist, wird sie von einer merkwürdigen Krankheit heimgesucht - nie kann sie länger als ein paar Tage am selben Ort bleiben, ansonsten läuft ihr das Blut aus Mund, Nase und Ohren und sie wird von unbeschreiblichen Schmerzen gequält. So begibt sie sich auf eine Wanderung, die sie jahrzehntelang um die Welt führt, manchmal mit Begleitern, häufiger aber ganz auf sich allein gestellt. Längere Ruhepausen findet sie nur in einer geheimnisvollen Bibliothek, deren Türen offensichtlich nur für Aubry an verschiedenen Stellen der Erde auftauchen und sie anschließend auf ganz neue Pfade führen.

"Die unendliche Reise der Aubry Tourvel" von Douglas Westerbeke ist eine fantasievoll geschriebene Geschichte über ein ungewöhnliches Leben. Mich hat zunächst die Neugier bewogen, dieses Buch lesen zu wollen, den Einstieg fand ich sehr fesselnd und ich wollte gern die Hintergründe von Aubrys seltsamer Krankheit ergründen - schlussendlich bekam ich ein Leseerlebnis, das sich weit von meinen Erwartungen unterschieden hat, das ich aber nichtsdestotrotz als äußerst spannend und lesenswert empfunden habe. Bis zur letzten Seite mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen, anstatt der erhofften Antworten auf die rätselhaften Vorkommnisse fand ich in Aubrys Reiseerlebnissen eine Einladung zum Nachdenken und Fantasieren.

Wer sich auf diesen philosophischen Ansatz einlassen kann, denn erwartet ein mitreißendes Lesevergnügen. Zugegeben, es erfordert stellenweise Geduld, denn Aubry ist die einzige wirklich greifbare Figur in der Handlung. Alle anderen Personen, die ihr begegnen sind vorüberziehende Randfiguren, die Krankheit zwingt die Protagonistin immer wieder dazu, Menschen, die ihr emotional nahe kommen, zurück zu lassen, so dass sie sich auch für mich beim Lesen kaum Tiefgang hatten.

Der Autor schildert einige Begegnungen seiner Hauptfigur, wie kleine Inseln im endlosen Fluss ihrer erzwungenen Reise. Aubry besucht keine Touristenattraktionen, sie läuft abseits der Routen, die andere Reisende bevorzugen und ihr Erlebnisse beziehen sich nicht auf Sehenswürdigkeiten sondern auf einzelne Personen, zu denen sie trotz ihrer kurzen Aufenthaltsdauer emotionale Verbindungen knüpft. Diese Erzählweise hat den Roman für mich zu einer recht einzigartigen Lektüre gemacht, die ich gern weiter empfehle.

Fazit: Es erfordert stellenweise Geduld, sich auf Aubrys ungewöhnlichen Lebensweg einzulassen, mich hat die märchenhaft geschriebene Geschichte bis zur letzten Seite gefesselt. Und obwohl ich etwas ganz anderes bekam, als ich nach Klappentext und Leseprobe erwartet hatte, bin ich rundum zufrieden zurück geblieben, so das ich für dieses einzigartige Buch gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 26.06.2024

Spannender Jugendthriller

Thin Air
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Gemeinsam mit elf weiteren Jugendlichen nimmt Emily an einem Wettbewerb um ein Stipendium teil, dafür werden sie mit dem Privatflugzeug der ausrichtenden Stiftung nach Europa gebracht. Niemand ahnt, wie ...

Gemeinsam mit elf weiteren Jugendlichen nimmt Emily an einem Wettbewerb um ein Stipendium teil, dafür werden sie mit dem Privatflugzeug der ausrichtenden Stiftung nach Europa gebracht. Niemand ahnt, wie dringend Emily auf dieses Stipendium angewiesen ist, denn sie und ihre Mutter leben im Auto. Bereits kurz nachdem der Flieger gestartet ist, spitzt sich die Situation allerdings zu, die Jugendlichen müssen in Spielen gegeneinander antreten, die offensichtlich manipuliert worden sind - und es dauert gar nicht lange, bis es den ersten Toten gibt. Emily, die emotional zwischen zwei Jungen steht, versucht heraus zu finden, wer ihnen Böses will, doch schon bald wird sie selbst von ihren Mitstreitern verdächtigt, so dass sie nicht nur um ihr Leben fürchten, sondern auch noch Beweise für ihre Unschuld erbringen muss.

"Thin Air" von Kellie M. Parker ist ein spannender Thriller für Jugendliche. Dabei ist Emily keine perfekte Protagonistin, um in die Endauswahl um das Stipendium zu kommen, musste sie betrügen, was nicht nur ihr Gewissen belastet, sondern auch dem unbekannten Täter Material bietet, mit dem er ihr schaden kann. Obwohl die gesamte Handlung aus ihrer Perspektive geschrieben ist, hatte ich beim Lesen den Eindruck, erst nach und nach kleine Einblicke in ihre Persönlichkeit zu erhalten, eventuell um die Spannung zusätzlich zu schüren. Alle anderen Figuren konnte ich lediglich durch Emilys Augen betrachten, so dass ich keinen von ihnen wirklich einschätzen konnte - damit war es mir trotz des einen oder anderen Verdachtsmoments nicht möglich, sie als Täter zu überführen bzw. auszuschließen. Authentisch fand ich sie allesamt dargestellt, ich habe sie von Anfang an als reale Personen angesehen.

Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, die Spannung hat sich für mich auf einem konsequent hohen Niveau durch das gesamte Buch gezogen, wobei mich die Autorin geschickt mal in die eine und mal in die andere Richtung gelenkt hat. Dadurch habe ich immer mal wieder eine andere Person verdächtigt, dennoch wurde ich von der Auflösung schlussendlich sehr überrascht. Vielleicht könnte man hier bemängeln, dass die Autorin kaum Hinweise zum Motiv des Täters gezeigt hat, so dass es so gut wie unmöglich war, ihn zu enttarnen, für den Plot eines Jugendbuches fand ich das aber ganz passend. Die emotionalen Irrungen und Wirrungen, die Emily während des Fluges durchläuft, habe ich ebenfalls als recht Teenager-typisch empfunden, dem Lesevergnügen hat das meiner Meinung nach keinen Abbruch getan. Insgesamt habe ich mich von diesem Roman gut unterhalten gefühlt, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung (nicht nur an Jugendliche) ausspreche.

Fazit: Trotz einiger emotionaler Irrungen und Wirrungen, wie ich sie bei einer Gruppe Teenager nicht anders erwartet hätte, hielt sich die Spannung für mich auf einem hohen Level und ich habe (vergeblich) gerätselt, wer der Täter sein könnte. Dieses äußerst fesselnde Jugendbuch empfehle ich gern weiter.