Turbulenzen in der Einkehr
Kehr in der Südeifel ist ein besonderer Ort. Ein Grenzort – zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland Pfalz und die belgische Grenze verläuft direkt durch das Dorf mit seinen 3-4 Dutzend Einwohnern. Grenzorte ...
Kehr in der Südeifel ist ein besonderer Ort. Ein Grenzort – zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland Pfalz und die belgische Grenze verläuft direkt durch das Dorf mit seinen 3-4 Dutzend Einwohnern. Grenzorte bringen immer einen ganz besonderen Menschenschlag hervor, ganz besonders wenn sie von Krieg und Teilungen betroffen sind. Diese ganz eigenwilligen Menschen spielen auch eine Hauptrolle in Martina Kempffs 8. Krimi aus Kehr.
Vielleicht fehlte mir das Vorwissen aus diesen Büchern, die Figuren, die sich ja über die Zeit entwickeln, befremdeten mich anfangs etwas. Ihre Handlungen blieben mir einfach nicht so recht erklärlich. Ich muss gestehen, dass ich mit ihnen nie so ganz warm wurde, wie ich das sonst so schätze.
Gudrun, eine Mitarbeiterin des Restaurants „Einkehr“ findet einen Toten auf dem Friedhof, was ja nur dann ungewöhnlich ist, wenn er am Weg liegt und eine Schusswunde aufweist.
Da Katja, die Wirtin der Einkehr, mit einem belgischen Polizisten verbandelt ist, der in seiner Freizeit bei ihr kellnert und gleichzeitig ermittelt und der deutsche Polizist ebenfalls Stammgast in ihrem Lokal ist, wird eben dieses Gasthaus zum Zentrum der Handlung. Da nebenbei auch noch der Küchenablauf organisiert werden muss, und die Verdächtigen ebenfalls unter dem Personal und den Stammgästen zu verorten ist, geht es also sehr turbulent zu im gar nicht so beschaulichen Kehr. Während also Goldene Hochzeiten, Runde Geburtstage und andere Feiern mit vielen Gästen organisiert werden müssen, Menüfolgen erdacht werden – die Rezepte sind abgedruckt und sind wirklich ausgefallen – rauchen auch gleichzeitig die Köpfe. Denn Katja kann nicht glauben, dass ihre Freunde, Mitarbeiter oder Stammgäste in den Todesfall verwickelt sind.
Interessant fand ich die vielen Einschübe zur Geschichte und geografischen Besonderheit dieses Flecken in der Eifel, besonders die Grenzgängergeschichten aus der Nachkriegszeit. Allerdings haben mich diese Exkurse auch immer wieder vom Krimi abgelenkt, dessen Handlung nicht unbedingt stringent aufgebaut ist.
Ich bin nicht warm geworden mit diesem Eifelkrimi, schade, es lag wohl bei meinem späten Einstieg in die Reihe.