Zu komplex für meinen Geschmack
Tode, die wir sterbenKommissar Jon Nordh ist frisch verwitwet und kämpft mit seiner Trauer. Svea Karhuu wurde strafversetzt und ist entsprechend mies drauf. Ausgerechnet diese beiden müssen zu einem eingeschworenen Team zusammenwachsen, ...
Kommissar Jon Nordh ist frisch verwitwet und kämpft mit seiner Trauer. Svea Karhuu wurde strafversetzt und ist entsprechend mies drauf. Ausgerechnet diese beiden müssen zu einem eingeschworenen Team zusammenwachsen, um einen äußerst heiklen Fall zu lösen, der zunächst harmlos aussah, sich aber schnell als alles andere als das erwies. Da sollte einem sein eigenes Leben und vor allem seine eigene Vergangenheit nicht im Wege stehen und einen immer wieder einholen.
Dies ist der Auftakt einer Reihe. Inwieweit ich dieser folgen werde, kann ich noch nicht sagen. Als Vielleser habe ich ein kleines Problem mit Reihen. Meist dauert es ewig, bis ein neuer Band erscheint. Bis dahin habe ich so viel anderes gelesen, dass ich die relevanten Dinge nicht unbedingt parat habe.
Das größte Problem, das ich mit diesem Thriller habe, ist das, was eigentlich große Kunst ist. Er ist enorm vielschichtig, komplex und dicht verwebt. Für die spannende Unterhaltung nach einem langen Tag ist das, wie ich merken musste, nicht so gut geeignet. Hier muss man sich voll drauf einlassen und muss Fuchs und Hase sein, um nicht die Anschlüsse, Abzweigungen und Wendungen zu verpassen.
Für mich sind das einfach zu viele Stränge und zu viele (zugegeben: wichtige) Themen, die in einer Story zusammengefasst wurden. Es ist immer schön, etwas über das Privatleben der Ermittler zu erfahren, aber das noch zu all den Geschehnissen dazu genommen, ergibt eine Mischung, die mir zu schwer im Magen liegt und den Lesegenuss sehr geschmälert hat.
Die Ermittlungsarbeit ist in sich für mich stimmig und verständlich geschrieben. Da ich jedoch weder Jon noch Svea sympathisch genug fand, um mich auf seine oder ihre Seite zu schlagen, hat mich das Autorenduo nicht für sich und ihr Buch gewinnen können. Ich mag nordische Autoren in der Hörbuchversion sehr gerne, beim Lesen gebe ich da schnell auf. Hier hätte ich jedoch zwischendurch tatsächlich gern abgebrochen, weil alles zu depressiv und düster wirkte und mich daher eher abstieß, als zu fesseln. Drei Sterne. Gerade noch so.