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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2024

Perfekt für Minecraft-Fans

Minecraft: Creeper – bis es knallt!
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Der neue Minecomic um Stefan, Anna und Brokkoli ist der erste für uns. Mein neunjähriger Sohn war begeistert davon. „Minecraft: Creeper - bis es knallt“ von Heiko Wolz und André Sedlaczek ist ...

Der neue Minecomic um Stefan, Anna und Brokkoli ist der erste für uns. Mein neunjähriger Sohn war begeistert davon. „Minecraft: Creeper - bis es knallt“ von Heiko Wolz und André Sedlaczek ist ein typischer Comic im Minecraft-Style. Die Geschichte:
Im Dorf steht das jährliche Fest an, das mit einem großen Feuerwerk gefeiert werden soll. Doch die Schwarzpulvervorräte sind aufgebraucht. Um das Spektakel zu retten, machen sich die drei Freunde Stefan, Anna und der Zombie Brokkoli auf den Weg ins Tal der Creeper. Dort hoffen sie, dass die gefährlichen Kreaturen genug Pulver droppen, bevor diese selbst explodieren.
Begeistert war mein Sohn schon vom Cover im klassischen Minecraft-Look. Auch die Figuren und Darstellungen im Buch passen perfekt dazu. Zudem ist die Schrift gut lesbar und hat eine angemessene Größe.
Die Geschichte ist spannend erzählt und die drei Hauptfiguren haben meinem Sohn gut gefallen, da sie sehr mutig sind. Was mir zugesagt hat, ist das Mine-Wörterbuch am Anschluss an den Comic. Das erklärt alle Figuren und Begriffe für die, die sich im Minecraft-Universum noch nicht so gut auskennen. Der Comic umfasst 75 Seiten und ist ab 8 Jahren. Von uns gibt es eine klare Empfehlung für alle Comic- und Minecraft-Fans.

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Veröffentlicht am 27.08.2024

Familienleben authentisch und ungeschönt

Genau so, wie es immer war
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Mit „Genau so, wie es immer war“ hat Claire Lombardo einen wunderbar authentischen und realistischen Familienroman vorgelegt. Übersetzt wurde er von Sylvia Spatz.
Auf 720 Seiten hat die Autorin ...

Mit „Genau so, wie es immer war“ hat Claire Lombardo einen wunderbar authentischen und realistischen Familienroman vorgelegt. Übersetzt wurde er von Sylvia Spatz.
Auf 720 Seiten hat die Autorin es geschafft, die Lesenden tief in das Familiengeflecht der Familie Ames eintauchen zu lassen. Julia ist die Hauptfigur und mit ihr beginnt die Geschichte, als sie anlässlich von Marks 60. Geburtstag in einem Delikatessenladen einkauft. Dort trifft sie auf ihre alte Freundin Helen und ausgelöst durch dieses Wiedersehen erfahren die Lesenden in zahlreichen Rückblenden eine Menge aus dem Leben von Julia und Mark vom Kennenlernen über die postnatale Depression Julias nach der Geburt ihres ersten Kindes Ben bis hin zur schwierigen Beziehung zu ihrer Mutter Anita. Neben den Rückblenden bewegen sich die Figuren in der Gegenwart gerade auf die für Julia und Mark sehr überraschende Hochzeit ihres Sohnes Ben zu. Dabei werden die Geschichten aus der Vergangenheit und Gegenwart passend und nachvollziehbar miteinander verknüpft und manche Eigenheiten, insbesondere von Julia, lassen sich so besser nachvollziehen.
Insgesamt lebt der Roman ohnehin weniger von spektakulären Ereignissen als vielmehr von seinen klaren und charakterstarken Figuren. Durch deren authentischen Dialoge habe ich mir von allen vorkommenden Personen eine sehr genaue Vorstellung machen können.
Besonders von Julia, aus deren Gefühlswelt die Lesenden das Meiste erfahren. Ich mag ihre Charakterdarstellung, denn sie ist als Person nicht angepasst, macht Fehler und verhält sich in Situationen auch mal merkwürdig. Dass sie so einen facettenreichen Charakter hat, macht sie sympathisch. Auch wenn ihr Mann Mark es nicht immer leicht mit ihr hat, liebt er sie so wie sie ist. Gemeinsam bewegen sie sich durch die von Höhen und Tiefen geprägten Jahre.
„Genau so, wie es immer war“ erzählt davon in einer Weise, die mitfühlen lässt und das macht das Buch zu einem wundervollen Familienroman, den ich euch sehr ans Herz legen möchte.

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Ergreifendes Debüt

Ava liebt noch
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„Ava liebt noch“ ist Vera Zischkes Debütroman und für mich eine der ergreifendsten Liebesgeschichten, die je gelesen habe. Ava ist die Hauptfigur des Romans, 43 Jahre alt, verheiratet mit Ralf ...

„Ava liebt noch“ ist Vera Zischkes Debütroman und für mich eine der ergreifendsten Liebesgeschichten, die je gelesen habe. Ava ist die Hauptfigur des Romans, 43 Jahre alt, verheiratet mit Ralf und gemeinsam haben sie 3 Kinder vom Vorschul- bis ins Teenageralter. Seit ihrer ersten Geburt ist Ava Hausfrau und Mutter und fragt sich, ob es das jetzt war: Ein Leben zu Hause im Mental Load, während der Mann in der Kanzlei Karriere macht.
Die Frage beantwortet sie sich selbst als sie eines Tages im Supermarkt auf den 24-jährigen Kieran trifft. Denn anscheinend war es das noch nicht und Ava fühlt sich, als wäre sie aus einem langen Dornröschenschlaf erwacht. Zu schön, um wahr zu sein, wenn nicht alles in Avas Leben gegen diese Anziehung zu Kieran sprechen würde, allen voran Mann und Kinder. Was passiert, wenn das raus kommt? Was sollen die Leute denken?
Ich kann verraten, dass es einige emotionale Auf und Abs geben wird und darüber aus beiden Perspektiven berichtet wird, der von Ava und von Kieran. Dabei wird deutlich, dass sich hier keine verzweifelte Hausfrau einen Toyboy gesucht hat, wie es gesellschaftlich gerne mal dargestellt wird bei Beziehungen mit einem derart großen Altersunterschied. Es geht um echte und tief empfundene Liebe und das Schicksal zweier Menschen, das wir Lesenden über die Jahre hinweg begleiten dürfen.
Diesen Roman hat Vera Zischke so wunderschön, gefühlvoll und mit einer zusätzlichen Prise Humor geschrieben, dass er jetzt schon zu meinem absoluten Jahreshighlight zählt.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Tragisch, aber urkomisch

Ein Mann zum Vergraben
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Auch wenn es gefühlt eine halbe Ewigkeit her ist, kann sich bestimmt jeder von uns noch bestens an den Coronalockdown im Jahr 2020 erinnern. Zu Hause bleiben, Maske tragen und Spazieren gehen ...

Auch wenn es gefühlt eine halbe Ewigkeit her ist, kann sich bestimmt jeder von uns noch bestens an den Coronalockdown im Jahr 2020 erinnern. Zu Hause bleiben, Maske tragen und Spazieren gehen als neues Hobby etablieren. Für „Ein Mann zum Vergraben“ von Alexia Casale könnte es kein besseres Setting geben.

Was ist passiert?
Sally hat im Lockdown ihren Mann Jim mit einer Bratpfanne erschlagen. Ähnliches geschieht in unmittelbarer Nähe und fast zur gleichen Zeit bei Ruth, Samira und Janey. Damit haben die vier Frauen eins gemeinsam: vier tote Ehemänner, deren Leichen irgendwie verschwinden müssen. Denn keine von ihnen hat Lust, im Gefängnis zu landen. Aus einer Art Gefängnis haben sie sich nämlich gerade erst befreit, denn schnell stellt sich heraus, dass die Frauen noch mehr verbindet: das furchtbare Schicksal unter der häuslichen Gewalt ihrer Männer gelitten zu haben.

“Ein Mann zum Vergraben“ ist trotz der Tragik, die das Thema mit sich bringt, eine urkomische Geschichte, die neben Empörung und Humor viel Spannung zu bieten hat. Die Autorin versteht es sowohl, die Spannung immer weiter aufzubauen und zu halten, als auch das ganze Vorhaben der Frauen logisch nachvollziehbar zu gestalten. Das kommt mir bei manchen Krimis oft zu kurz. Hier liegt zwar kein klassischer Krimi vor, “Ein Mann zum Vergraben“ hätte aber absolut das Zeug dazu. Der Roman umfasst so viele Aspekte, die mich ihn kaum haben aus der Hand legen lassen, dazu zählen auch die unterschiedlichen Charaktere und ihre Backgrounds. Es ist spannend zu beobachten, wie sich die Frauen in ihrer neugewonnenen Freiheit und Freundschaft entwickeln. Bleibt nur die Frage offen, ob ihnen das am Ende nicht zum Verhängnis wird. Ich kann nur empfehlen, das selbst herauszufinden.

Bemerkenswert fand ich im Übrigen auch das sehr informative und zugleich erschreckende Nachwort der Autorin, auf das sie allein acht Seiten verwendet hat. Darin macht sie noch einmal ganz deutlich, was sie mit dem Buch erreichen will: „Ich will die Menschen zum Lachen bringen - und dann zum Nachdenken. Gewalt von Männern gegen Frauen und Mädchen ist eine Pandemie, die selbst Corona in den Schatten stellt, wird aber nur zu einem Bruchteil dessen wahrgenommen und bekämpft.“

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Erschreckend nah an der Wirklichkeit

VIEWS
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Wer den Namen Marc-Uwe Kling hört, hat bislang sicher nicht an Thriller gedacht, das ändert sich nun. Denn sein erster Thriller “Views“ ist ganz frisch im Ullstein Verlag erschienen. Da ich großer ...

Wer den Namen Marc-Uwe Kling hört, hat bislang sicher nicht an Thriller gedacht, das ändert sich nun. Denn sein erster Thriller “Views“ ist ganz frisch im Ullstein Verlag erschienen. Da ich großer Fan seiner bisherigen Bücher bin, war es klar, dass ich „Views“ unbedingt lesen muss.
Worum es geht?
Yasira ist Kommissarin beim BKA und ermittelt im Fall der verschwundenen 16- jährigen Lena Palmer. Kurz nach ihrem Verschwinden taucht ein verstörendes Video auf, in dem unter anderem die Schülerin zu sehen ist. Im weiteren Verlauf der Geschichte fühlt sich eine rechte Gruppierung namens „Aktiver Heimatschutz“ zuständig, ihren Fall aufzuklären, was ungeahnte Folgen nach sich zieht.
Die gesamte Zeit über bleiben die Ermittlungen und neuesten Ereignisse so spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Welche Auswirkungen das viral gegangene Video hat, ist gar nicht mal weit hergeholt, ebenso wenig die vom Autor dargestellten Reaktionen einiger Akteure. Immer wieder flechtet er aktuelle, reale Geschehnisse in seine Geschichte mit ein. Was erschreckende Parallelen zutage fördert und ich mir mehr als einmal die Frage gestellt habe: Kann Marc-Uwe Klings Szenario Wirklichkeit werden? Oder vielmehr: Wann kann Marc-Uwe Klings Szenario Wirklichkeit werden? Stichwort: Künstliche Intelligenz.
Zugegeben, über weite Teile hatte ich bei „Views“ eher den Eindruck, einen Kriminalroman in der Hand zu halten. Das Gefühl, einen Thriller zu lesen, kam erst im letzten Drittel des Buches auf. Dennoch lässt mich das Buch definitiv nachdenklich zurück, aber auch sensibilisiert für das, was insbesondere in sozialen Medien geschieht und noch zu erwarten ist. Abschließend kann ich nur sagen, dass ich mir wünsche, dass „Views“ nicht Marc-Uwe Klings einziger Thriller bleibt.

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