Cover-Bild Heilung
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 01.02.2024
  • ISBN: 9783492071710
Timon Karl Kaleyta

Heilung

Roman | Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2024

Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2024

Ein dubioses Spa, ein entkräfteter Mann und die Frage, was es heute bedeutet, glücklich zu sein

Ein Mann kann nicht mehr schlafen. Mit den Kräften am Ende, fürchtet er, alles zu verlieren: seine Ehe, seinen Status, das Leben. Seine Frau Imogen schickt ihn ins San Vita, ein mysteriöses Nobelresort in der verschneiten Stille der Dolomiten. In Obhut von Prof. Trinkl soll er dort zu sich selbst finden. Doch er sträubt sich aus Angst, sich in die Seele schauen zu lassen. Und zu Recht: Trinkl verspricht ihm zwar Heilung, flüstert ihm aber ein in der Vergangenheit begründetes Unbehagen ein, das die Ursache seiner Probleme sein soll.
Verängstigt und doch voller Hoffnung flieht der Mann zu seinem besten Freund aus Kindertagen. Und ahnt noch nicht, wie weit er gehen muss, um endlich von allem geheilt zu werden.

Ein überraschender Roman. Schlafwandelnd und doch hellwach. Zwischen Traum und wahrster Wirklichkeit.

»Die schönste Bergklinik der Literatur seit dem Zauberberg, mysteriöse Schlaflosigkeit und eine abenteuerliche Erstverschlimmerung. Beim Lesen beginnt die Heilung aber schon auf Seite 1. Ganz herrlich!« – Eckhart Nickel

»Ein glänzend geschriebener, ein unterhaltsamer und intelligenter deutscher Roman, das hat man nicht alle Tage« – Denis Scheck über »Die Geschichte eines einfachen Mannes«

»Der beste Roman des Frühjahrs« – Die Zeit

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2024

Empfehlung!

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“Heilung” ist nicht nur ein Buch – es ist eine Reise, die den Leser durch die verschlungenen Pfade der menschlichen Psyche führt. Timon Karl Kaleyta hat ein meisterhaftes Werk geschaffen, das den Leser ...

“Heilung” ist nicht nur ein Buch – es ist eine Reise, die den Leser durch die verschlungenen Pfade der menschlichen Psyche führt. Timon Karl Kaleyta hat ein meisterhaftes Werk geschaffen, das den Leser zwingt, sich mit den Schatten seiner eigenen Seele auseinanderzusetzen. Die Geschichte des Mannes, der im San Vita unter der Führung von Prof. Trinkl nach Heilung sucht, ist eine Allegorie auf die Suche nach dem Glück und der Wahrheit in uns selbst.

Die Art und Weise, wie Kaleyta die innere Zerrissenheit und die Konflikte des Protagonisten darstellt, ist nichts weniger als brillant. Man fühlt jede seiner Ängste, seine Verzweiflung und die Sehnsucht nach Erlösung. Die verschneiten Dolomiten bieten eine perfekte Kulisse für diese tiefgründige Geschichte – still und erhaben, sie spiegeln die Isolation und gleichzeitig die Möglichkeit der Reinigung wider.

Ich bin tief beeindruckt von der Fähigkeit des Autors, solch komplexe Themen mit einer solchen Leichtigkeit und Eleganz zu behandeln. Seine Worte sind sorgfältig gewählt, seine Sätze sind präzise konstruiert, und die Atmosphäre, die er schafft, ist hypnotisierend. Nach der Lektüre von “Heilung” bin ich begierig darauf, mehr von Kaleyta zu lesen. Seine Werke scheinen eine seltene Art von Literatur zu sein, die sowohl intellektuell als auch emotional befriedigt.

Es ist ein Buch, das ich zweifellos wieder lesen werde, und ich freue mich darauf, in die anderen Welten einzutauchen, die Kaleyta in seinen anderen Büchern erschaffen hat. Wenn “Heilung” ein Indikator für sein Talent ist, dann bin ich überzeugt, dass seine anderen Werke genauso fesselnd und bereichernd sein werden. Ich bin begeistert von der Aussicht, mehr von diesem außergewöhnlichen Autor zu entdecken.

Veröffentlicht am 22.03.2024

Eine überaus gut gemachte Geschichte

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Er ist im wohl temperierten Außenbecken, um ihn herum meterhoch Schnee. Seine Frau Imogen hat ihn in nach Südtirol geschickt zu Professor Trinkl. Hier bieten sie ihm einen Cocktail aus Naturheilkunde und ...

Er ist im wohl temperierten Außenbecken, um ihn herum meterhoch Schnee. Seine Frau Imogen hat ihn in nach Südtirol geschickt zu Professor Trinkl. Hier bieten sie ihm einen Cocktail aus Naturheilkunde und Spitzenmedizin. Mehrere Besuche bei Spezialisten ergaben zwar, dass er nicht krank ist aber Imogen bestand auf diesem Versuch. Ihr Wunsch ihm zu helfen weckt seinen Trotz.

Der Somnologe im Schlaflabor hatte festgestellt, dass er keinen Tiefschlaf findet.

Er wird alle 10-15 Minuten wach, reißt die Augen auf, nervöser Wechsel der Bettseite, die ganze Nacht, eine einzige Raserei. S.14

Er hat einfach nur eine Schlafblockade und auch selbst schon einiges unternommen, Sport, Ernährungsumstellung. Imogen macht ihn aggressiv. Lieber würde er die Probleme aussitzen. Irgendwann wird sich schon alles wieder richten und wenn nicht, gewöhnt er sich daran und arrangiert sich damit. Er wehrt sich innerlich dagegen, der Professor könne in ihn eindringen.

Im Verlauf seiner Behandlung kommt es dann noch schlimmer, als er befürchtet hatte. Imogen hatte den Professor vorab informiert, auch über ihre Unfägigkeit ein Kind zu empfangen, oder seine eines zu zeugen. Der Trinkl nutzt sein Wissen, um ihn vorzuführen. Hatte ihn im Dampfbad beobachtet und unterstellt ihm jetzt, dass er verkrampft sei, also alles seine Schuld, also bitte! Vor Wut schäumend drückt er die Spitze des Füllfederhalters ins Papier, schreibt Imogen diverse Unflätigkeiten, auch über den Trinkl und wirft den Brief in die zimmereigene Hauspost. Ach aber Moment. Was wenn seine Leute das lesen bevor es an Imogen geht. Er muss den Brief zurückholen, stochert mit allem, was er finden kann, immer tiefer in dem Rohr herum und als es dann kurz vor dem Auseinanderfallen ist, stellt er fest, dass der Brief schon abgeholt wurde. Jetzt geht er dem Trinkl aus dem Weg, so gut er kann.

Fazit: Herrlich, wie der Autor erzählt. Sein tollpatschiger Protagonist ist eine schizoide Persönlichkeit, die sich von allen bevormundet fühlt. Um nicht aufzufallen kontrolliert er sich permanent. Ein blasser, unscheinbarer Charakter, der nur sich selbst gegenüber Farbe bekennt, Wut zum Beispiel. Weil er nicht gelernt hat Nein zu sagen und seine Grenzen einzig durch unterschwellige Aggression zeigt, schlittert er in die dümmsten Situationen. Am Ende zeigt sich überraschenderweise, wie überaus anpassungsfähig er ist. Der Weg, den er bis dahin wählt, ist kompliziert und beschwerlich. Und bis zuletzt übernimmt er keinerlei Verantwortung. Eine überaus gut gemachte Geschichte.

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Veröffentlicht am 08.12.2024

Unbehagen und Schlaflosigkeit, die belasten

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Eigentlich sollte die wunderschöne, glamouröse Welt dem Ich-Erzähler und seiner Frau, einer über die Kontinente hinaus gefragten Künstlerin, zu Füßen liegen. Doch der einstige Kunstkritiker, der seinen ...

Eigentlich sollte die wunderschöne, glamouröse Welt dem Ich-Erzähler und seiner Frau, einer über die Kontinente hinaus gefragten Künstlerin, zu Füßen liegen. Doch der einstige Kunstkritiker, der seinen Job an den Nagel gehangen hat und mehr oder weniger als Hausmann fungiert, wird mit den Tagen immer unzufriedener, sein Unbehagen steigt, das sich in extremer Schlaflosigkeit äußert und Auswirkungen auf das harmonische Verhältnis der Eheleute zeigt. Ein Sanatoriumsaufenthalt der Luxusklasse soll Abhilfe schaffen. Doch die eher verwirrenden Umstände der Kurklinik lassen den Protagonisten schließlich zu seinem alten Freund flüchten, der ihm mit Hilfe der heilsamen Natur helfen soll. Wird ihm das gelingen?
In seinem Roman 'Heilung' stellt der Autor Timon Karl Kaleyta die dem Reichtum vorbehaltene umsorgte, eigentlich sorgenlosen Welt einer dem Glauben an die Naturkräfte gegenüber auf der Suche nach dem heilenden Prozess der Regulierung fehlgeleiteter Gedanken. Die Ohnmacht des Willens nach positiver Perspektive ist ein aktuelles Thema, das durch äußere Umstände entscheidend geprägt wird.
Der Roman wurde für den Deutschen Buchpreis 2024 nominiert.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Ein kafkaesker Zauberberg?

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Heilung – Timon Karl Kaleyta
Ein wirklich fesselnder Roman, der meines Erachtens aber mehrere Deutungsmöglichkeiten zulässt und bei mir Fragezeichen zurückgelassen hat. Hierzu hätte ich mir wirklich eine ...

Heilung – Timon Karl Kaleyta
Ein wirklich fesselnder Roman, der meines Erachtens aber mehrere Deutungsmöglichkeiten zulässt und bei mir Fragezeichen zurückgelassen hat. Hierzu hätte ich mir wirklich eine Leserunde gewünscht. Selten war ich mir so oft so unsicher, was ich von den Entwicklungen halten soll!
Ein Mann kann nicht mehr schlafen und wird von seiner Frau in ein Sanatorium in den Dolomiten geschickt, wo er wieder zu Kräften kommen soll. Hier geht es nämlich schon los. Dieses exklusive Sanatorium/Heilanstalt/Spa/Klinik ist wirklich sehr mysteriös und therapiert nicht nach schulmedizinischen Maßstäben. Tatsächlich kam es mir vor wie Manns Zauberberg – nur noch wesentlich schlimmer. Nicht nur die Bewohner, sondern auch oder vor allem die Mitarbeiter und die Leitung selbst scheinen hier nicht ganz zurechnungsfähig zu sein. Ich muss ehrlich gestehen, damit habe ich nicht gerechnet und diese Unstimmigkeiten tauchen so schleichend und subtil auf, dass es verwirrend ist. So surreal, dass ich an den Stil Kafkas denken musste. Also kafkaesker Zauberberg? Oder eher eine schlechte Komödie? Auf jeden Fall irgendwo drüber – aber sehr erfrischend. Puh…!
Damit noch nicht genug. Nach mehreren krassen Vorfällen in dieser seltsamen Klinik, verlässt der Erzähler diesen Ort der Heilung (?) Hals über Kopf um seinen alten Freund aufzusuchen. Also hat der Aufenthalt doch etwas angestoßen? Anstelle von Abgeschiedenheit und Erholung sucht der Protagonist seine Heilung nun als Naturbursche. Frische Luft und Arbeit auf dem Bauernhof. Kurze Zeit geht es ihm besser, dann überstürzen sich wieder die Ereignisse. Der Kerl scheint wirklich zu nichts zu gebrauchen.
Als Leser erfährt man ausschließlich die Perspektive des Ich-Erzählers. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr zweifelt man seine Sicht der Dinge an. Die Sprache ist sehr einfach gehalten, umso stärker schlagen die teils überdrehten teils surrealen Ereignisse ein und ich persönlich war mir irgendwann nicht mehr sicher, wer hier der Geisterfahrer ist….
Tatsächlich wundere ich mich etwas über den Klappentext als auch Rezensionen anderer Leser. Wo ich kafkaesken Surrealismus lese, steht dort etwas von echter Heilung und Selbstfindung. Da bin ich tatsächlich gerade etwas ratlos, denn meine Deutung ist so völlig anders.
Wie auch immer, habe ich diesen Roman mit großem Interesse und wachsender Fassungslosigkeit verschlungen. Meiner Meinung nach bleiben viele Fragen offen.
4 Sterne

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Kurios

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Mein Freund war zufällig auf der Lesung und hat mir spontan das Buch mitgebracht. Klappentext fand ich auch ansprechend, daher wurde es auch zeitnah gelesen. Der Einstieg fiel mir leicht, es liest sich ...

Mein Freund war zufällig auf der Lesung und hat mir spontan das Buch mitgebracht. Klappentext fand ich auch ansprechend, daher wurde es auch zeitnah gelesen. Der Einstieg fiel mir leicht, es liest sich super gut und macht von der ersten Seite neugierig auf die Geschichte. Diese ist kurios, mit spannenden und unerwarteten Wendungen. Ich hab mich recht gut unterhalten gefühlt, hab vor allem im ersten Teil viel gegrübelt über die Vorgänge im Resort. Denn irgendwie schwingt da etwas mit, dass es nicht mit normalen Dingen zugeht. Auch im zweiten Teil bleibt dieses Gefühl bestehen. Die Charaktere unterstützen dies aktiv und wirken dadurch fast schon geheimnisvoll. So richtig schlau wird man nicht, auch nicht aus dem Protagonisten. Skurril fasst es für mich einfach am besten zusammen, bei Story wie auch Charakteren.
Leider kam das Ende unerwartet abrupt und überraschend, ich hab mich absolut nicht abgeholt gefühlt und wusste so gar nicht was ich damit anfangen sollte. Hing irgendwie total in der Luft ohne irgendwas aufgelöst zu haben. Sowas muss man mögen.

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