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Veröffentlicht am 28.06.2024

Aufgeben kommt für Tilly nicht infrage

Ein blitzsauberer Mord
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Tilly Blich erfüllt sich ihren großen Traum und kauft sich ihre eigene Reinigungsfirma. Hätte sie gewusst, was sie in Untertannbach erwartet, wäre sie sicher in Köln geblieben. Aber nicht die erworbene ...

Tilly Blich erfüllt sich ihren großen Traum und kauft sich ihre eigene Reinigungsfirma. Hätte sie gewusst, was sie in Untertannbach erwartet, wäre sie sicher in Köln geblieben. Aber nicht die erworbene Reinigungsfirma samt Wohnung ist die größte Katastrophe, es kommt noch viel schlimmer, aber lest selbst. Lichtblicke sind nur ihre Aushilfe Leon und Gerdy, die regelmäßig mit einem Kuchen im Büro auftaucht.

Ich fand Tilly auf Anhieb sympathisch und ich ziehe den Hut vor ihrem Pragmatismus und Durchhaltevermögen. Hilfreich dabei ist sicher ihr ironischer Humor. Ich wäre wahrscheinlich spätestens am zweiten Tag zurück nach Köln gefahren. Zum Glück hat sie mit Leon und Gerdy zwei sympathische Helfer für jede Lebenslage an ihrer Seite. Aber noch mehr als dieses Trio hat der Beaglewelpe Muffin mein Herz erobert. Wo er ist, herrscht das Chaos, sehr zum Leidwesen nicht nur seines Frauchens sondern auch vom nicht so netten Kriminalkommissar Stubs.

Andreas Suchanek schreibt wie gewohnt flüssig mit viel Humor und Ironie, die aber nie zu Lasten der Spannung gehen. Ich hatte viel Spaß und konnte lange mitraten wer hinter den Taten steht und aus welchem Grund.

Ein witziger, unterhaltsamer und spannender Cosy-Krimi. Ich freue mich schon auf ein Wiederlesen mit Tilly Blich.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Ungewisse Zeiten für Klaudia

Vergebens
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Ein Gerichtsvollzieher liegt erschlagen im Wald. Nun sind die Personen dieses Berufsstandes nicht gerade beliebt, aber deswegen gleich ermorden? Wer könnte sonst noch in Frage kommen? Fast schon zu spät ...

Ein Gerichtsvollzieher liegt erschlagen im Wald. Nun sind die Personen dieses Berufsstandes nicht gerade beliebt, aber deswegen gleich ermorden? Wer könnte sonst noch in Frage kommen? Fast schon zu spät kommen Kriminalkommissarin Klaudia Wagner und ihre Kollegen dem Täter auf die Spur.

Es ist so schön wieder im Spreewald zu sein und auf liebgewonnene Charaktere zu treffen. Mir sind die Kollegen der Kripo Lübben rund um Klaudia Wagner incl. Revierpolizist Uwe und Sekretärin Petra inzwischen richtig ans Herz gewachsen; und natürlich den alten Kahnführer Schiebschick nicht zu vergessen.

Als wenn das Team mit den komplizierten Ermittlungen nicht genug zu tun hätte, treibt sie alle noch die Frage um, wer Nachfolger von Kriminalhauptkommissar Naumann wird. Klaudia Wagner hat mit Mark Meinert einen ernstzunehmenden Konkurrenten um den Posten. Und da schlagen nicht nur in meiner Brust zwei Herzen. Ich würde Klaudia den Aufstieg ja gönnen, aber eigentlich ist sie eine zu gute Ermittlerin, um als Führungskraft mit Verwaltungsaufgaben beschäftigt zu sein. Ihre Kollegen treiben ähnliche Gedanken um ihre Zukunft um.

Ich mag den Schreibstil von Christiane Dieckhoff sehr. Sie schafft es den Spannungsbogen hoch zu halten und als Leser kann ich lange miträtseln. Besonders gefallen mir ihre bildhaften Beschreibungen des Spreewaldes, die Bilder vor meinem inneren Auge entstehen und mich die jeweilige Atmosphäre quasi spüren lassen.

Ich bin ein großer Fan dieser spannenden Reihe mit viel Lokalkolorit und hoffe, dass ich noch viele Fälle mit Klaudia im Spreewald lösen darf.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Weniger blutig als gewohnt, aber trotzdem mega

Der Totenarzt (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 13)
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Es ist mehr ein Zufall, dass bei dem vermeintlichen Unfallopfer entdeckt wird, dass einige Verletzungen des Toten nicht zu einem Verkehrsunfall passen. In ihrem 13. Fall werden die beiden Ermittler vom ...

Es ist mehr ein Zufall, dass bei dem vermeintlichen Unfallopfer entdeckt wird, dass einige Verletzungen des Toten nicht zu einem Verkehrsunfall passen. In ihrem 13. Fall werden die beiden Ermittler vom LAPD mit einem speziellen Täter konfrontiert. Mühsam nähern sich Hunter und Garcia ihm in kleinen Schritten und plötzlich geht es schnell.

Die Thriller mit diesem Ermittlerduo versprechen immer Hochspannung und Gänsehaut. Daher fieberte ich ihrem neuen Fall entgegen und ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegensatz zu Hunter und Garcia erfuhr ich wie der Täter seine Opfer in die Fänge bekam, aber nach welchen Kriterien hat er sie ausgesucht? Nach und nach ergibt sich ein Muster, aber die Hinweise auf den Täter sind marginal.

Chris Carter ist ein Meister seines Fachs, keine Frage. Sowohl sein Schreibstil als auch die permanenten Perspektivwechsel hielten mich bei der Stange. Es fiel mir schwer, das Buch zur Seite zu legen und ich bin förmlich durch die Seiten gesuchtet.

An ihren Interaktionen merkt man, dass Hunter und Garcia ein eingespieltes Team sind – keine Überraschung nach bisherigen zwölf Fällen. Sie benötigen nicht viele Worte, um sich auszutauschen. Mir fehlte es in diesem Thriller bei ihren Dialogen etwas am gewohnten Sarkasmus und Humor.

Wieder ein Thriller von Carter, der in die oberste Liga dieses Genre gehört. Auch wenn es dieses Mal weniger blutig zugeht, bleibt es von Beginn an spannend, zudem haben mich die Hinter- und Beweggründe emotional mitgenommen und ich möchte gar nicht wissen, inwieweit es sich hier um wahre Begebenheiten handelt.

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Veröffentlicht am 30.05.2024

Informativer Begleiter

Watt erleben
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Günter Pump stellt in diesem kleinen Büchlein nicht nur die Tiere und Pflanzen im und am Wattenmeer vor, sondern auch welche Herausforderungen dieser besondere Lebensraum an seine Bewohner stellt, die ...

Günter Pump stellt in diesem kleinen Büchlein nicht nur die Tiere und Pflanzen im und am Wattenmeer vor, sondern auch welche Herausforderungen dieser besondere Lebensraum an seine Bewohner stellt, die aber ebenso wichtig für die Funktionstüchtigkeit desselben sind.

Von Wattwürmern über Muscheln, Schnecken, Vögeln und Säugetieren bis hin zu den unterschiedlichsten Pflanzen gibt es kurze und verständliche Informationen. Die dazugehörigen Fotos lassen den Wattbesucher die Spezies besser bestimmen, es handelt sich hier aber nicht um ein Bestimmungsbuch im engeren Sinn.

Dieses Büchlein ist ein handlicher Informant, den man bei einem Ausflug im Watt leicht im Rucksack oder der Jackentasche mitnehmen kann. Als Nordsee-Fan gefiel mir dieses Büchlein ausgesprochen gut und ich empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Intensiv und sehr berührend

Wo das Meer auf Hoffnung trifft
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Jani Friese nimmt uns in der Gegenwart mit nach Norderney, wo die Journalistin Romy auf den attraktiven Jakob trifft, der ebenfalls Journalist ist. Die zwei stoßen auf ein altes Geheimnis, das sie zu lüften ...

Jani Friese nimmt uns in der Gegenwart mit nach Norderney, wo die Journalistin Romy auf den attraktiven Jakob trifft, der ebenfalls Journalist ist. Die zwei stoßen auf ein altes Geheimnis, das sie zu lüften versuchen. Der historische Teil dieses Romans beginnt Ende 1943 und wir lernen die beiden Freundinnen Marianne und Else kennen.

Wie fast immer bei Büchern, die in zwei Zeitebenen spielen, konnte mich auch hier der historische Teil mehr fesseln. Marianne und Else waren zwei so starke Frauen, die eine unglaublich intensive Freundschaft verbunden hat wie man sie wohl nur selten findet. Beim Lesen ihrer Geschichte war ich teilweise fix und fertig, da war es gut, dass mir die Kapitel aus Romys Sicht eine kleine Verschnaufpause gönnten. Bei ihren Kapiteln mochte ich neben der sich anbahnenden Liebesgeschichte ganz besonders die Beschreibungen von Norderney und das Geplänkel zwischen Jakob und Romy.

Der historische Teil wird aus der Sicht von Marianne geschildert. Elses Leben breitete sich erst vollständig durch ihre Briefe aus der Nachkriegszeit vor mir aus. Diese Briefe an ihre Schwester im Herzen halfen ihr das erlebte teilweise zu verarbeiten, vergessen kann man das wohl nie.

Die Übergänge zwischen den Zeitebenen fand ich gut gemacht und besonders ihre Kennzeichnung durch unterschiedliche kleine Illustrationen zu Beginn jedes Kapitels gefiel mir sehr gut. Das Buch ist sehr intensiv und fesselnd geschrieben. Ich erlebte wirklich die ganze Bandbreite der Gefühle: Hass, Abneigung, Ekel, Entsetzen, Trauer, aber auch Liebe, Freundschaft, Humor, Freude und Hoffnung. Neben der Geschichte von Else und Marianne hat mich die intensive Recherche von Jani Friese beeindruckt. Sie führt hier ein kaum bekanntes Detail aus dem dunklen Kapitel unserer Vergangenheit auf. Auch mir war das noch nicht bekannt und ich blieb erstmal fassungslos und entsetzt zurück.

Ein unheimlich bewegender Roman, der mich teilweise sehr mitgenommen hat und bei dem auch hin und wieder Tränen geflossen sind. Ich kann gar nicht anders, als fünf mehr als verdiente Sterne zu vergeben.

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