Puh. Enttäuschend.
„Die Traumgänger“ ist die neue Fantasy-Reihe von Markus Heitz, in der der bekannte Autor jedoch die jüngere Leserschaft anspricht und diese auf ein wagemutiges Abenteuer schickt.
Finn, aus dessen Wahrnehmung ...
„Die Traumgänger“ ist die neue Fantasy-Reihe von Markus Heitz, in der der bekannte Autor jedoch die jüngere Leserschaft anspricht und diese auf ein wagemutiges Abenteuer schickt.
Finn, aus dessen Wahrnehmung wir die Geschichte verfolgen, ist ein sportbegeisterter und aufgeweckter Junge, der seit einem Unfall vorübergehend an den Rollstuhl gefesselt ist. Da kommt ihm sein beeindruckendes Talent, das Beeinflussen seiner (Tag-)Träume, zugute. Denn während dieser kann er seine Beine benutzen und allerhand entdecken. Bis eines Nachts Sanja – und mit ihr etwas Bedrohliches – auftaucht und sich einfach nicht wegdenken lässt… Und ganz bald verschwimmen die Grenzen zwischen Traum und Realität, während der 13-Jährige so einiges über sein Können und die Welten lernt und mit Sanja plötzlich auf die, nicht ganz ungefährliche, Suche nach ihren Eltern geht…
In „Aufbruch nach Deseo“ lässt Heitz lediglich den Grundstein für seine Geschichte entstehen, denn nach dem Ende wartet noch allerhand darauf, aufgeklärt und erkundet zu werden. Die schmale Hardcover-Ausgabe ist wirklich hübsch anzusehen und der Ton altersgerecht, jedoch muss ich leider sagen, dass Stil und Verlauf an Einfachheit nicht zu unterbieten sind. Auf Details, die das Worldbuilding oder die Charaktere greifbar werden lassen, wird ebenso verzichtet wie auf Gefühl und Spannung. Das Tempo ist von Anfang an rasant, frei von Entwicklungen und authentischen Reaktionen – bspw. Hinterfragen oder Zweifeln –, sodass es scheint, als hätte eine Ausarbeitung der Figuren und der Storyline kaum oder gar nicht stattgefunden.
Finn, ein konventioneller Charakter, mit dem sich eine breite Masse sicher leicht identifizieren kann, und seine neue Bekanntschaft stehen im Fokus. Sina brachte mit ihrem äußerlich düsteren Auftreten, ihrer oft forschen und herrischen Art wie mit verschrobenen Eigenheiten zumindest hin und wieder einen Funken Witz mit. Ebenfalls interessant und originell: Markus Heitz greift das untypische Thema der luziden Träumerei auf.
Fazit: Schade. Nur weil die Zielgruppe Kinder ab elf Jahren sind, sollte nicht auf Einfallsreichtum und Tiefe verzichtet werden.