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Feliz

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Veröffentlicht am 23.08.2018

Ein würdiger Abschluss der Reihe

Wie die Erde um die Sonne
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Brittainy Cherry schafft es einfach immer wieder, mich mit ihren Büchern zu berühren und dieses macht das keine Ausnahme.
Lucy ist ein Freigeist, die das Leben in vollen Zügen genießt und ein riesiges ...

Brittainy Cherry schafft es einfach immer wieder, mich mit ihren Büchern zu berühren und dieses macht das keine Ausnahme.
Lucy ist ein Freigeist, die das Leben in vollen Zügen genießt und ein riesiges Herz hat. Graham hingegen fühlt gar nichts. Dies ändert sich erst, als seine Tochter geboren wird und ihn seine Frau mit dem Baby alleine lässt. Graham ist mit dieser Rolle total überfordert und bittet mit großem Widerwillen seine Schwägerin Lucy um Hilfe. Diese überlegt nicht lange und kümmert sich gerne um die kleine Talon. Nach und nach kommen sich dann auch die beiden näher, doch diese Liebe ist zum Scheitern verurteilt...

Das Cover ist das Einzige, das mir an dem Buch nicht gefällt. Es passt nicht zu anderen, die ausschließlich ein Männerporträt zeigten, nicht einen Mann mit nacktem Oberkörper. Zudem passt dieser Mann überhaupt nicht zu Graham, wie er im Buch geschildert wird.
Das Buch ist der Abschluss der Romance-Elements-Reihe, deren Teile inhaltlich nicht zusammenhängen, aber sich thematisch jeweils auf ein Element fokussieren. Ich habe auch schon die anderen Teile verschlungen und mich natürlich riesig auf den letzten Teil gefreut. Die Vorfreude auf dieses Buch hat sich definitiv mehr als gelohnt. Die Geschichte hat mich ab der ersten Seite in ihren Bann gezogen. Lucy schafft es sofort, dass man sie ins Herz schließt und sich wünscht, dass sie glücklich wird. Auch bei Graham hatte ich dieses Gefühl, auch wenn er sich manchmal wie ein absolutes Arschloch verhält. Er ist aber nicht der typische Badboy, sondern ein Mann, der als Kind niemals wirkliche Liebe erfahren hat und diese aus diesem Grund aus seinem Leben verbannt hat. Seine Tochter allerdings liebt er mit jeder Faser seines Seins und spätestens damit schafft er es in mein Herz. Jane bzw. Lyric habe ich leidenschaftlich verabscheut. Wie kann man ein Baby, das jeden Tag um sein Leben kämpft, verlassen und selbst dann nicht zurückkommt, wenn es der Kleinen besser geht?
Die Autorin schafft es durch den einfühlsamen Schreibstil wirklich, dass man jede Handlung der Personen mit Emotionen begleitet. Ich habe schon lange bei einem Buch nicht mehr so geweint, so gelacht und so leidenschaftlich mitgefiebert.

Es ist ein unglaubliches Buch, das es schafft, dass man sich mit jeder Seite immer mehr in die Figuren und ihre Geschichte verliebt. Man leidet, man liebt und vor allem fühlt man unglaublich mit, sodass das Buch einer emotionalen Achterbahnfahrt gleicht, an der man aber mit Freuden teilnimmt.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Unterhaltsamer Roman mit dem nötigen Tiefgang

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Das Cover gefällt mir eigentlich sehr gut. Es ist so bunt, wie man das von den anderen Romanen Petra Hülsmanns kennt. Doch genau darin liegt auch die Krux, denn ich hätte mir ein Cover gewünscht, das ebenso ...

Das Cover gefällt mir eigentlich sehr gut. Es ist so bunt, wie man das von den anderen Romanen Petra Hülsmanns kennt. Doch genau darin liegt auch die Krux, denn ich hätte mir ein Cover gewünscht, das ebenso wie die vorherigen Bücher gestreift ist. Das hätte sich im Regal einfach noch besser gemacht.

Die Story hingegen konnte mich komplett überzeugen: Annika ist Lehrerin für Geografie und Musik am Goethe-Gymnasium. Hier ist sie ziemlich zufrieden. die Kollegen sind nett, die Schüler auch und der Job bietet keine großen Herausforderungen. Dies ändert sich, als sie zwangsversetzt wird. Ausgerechnet an die gefürchtete Astrid-Lindren-Schule im Brennpunkt-Viertel Ellerbrook. Hier regieren Vernachlässigung, Gewalt und Drogen. Annika ist ganz und gar nicht angetan davon, sich nun mit schwierigen Schülern herumzuschlagen und ihr angenehmes Leben am Goethe-Gymnasium aufzugeben. Sie nimmt sich vor, möglichst schnell wieder an ihre alte Schule zurückzukehren und ruft dafür die Musical-AG ins Leben. Wider Erwarten melden sich viele Schüler, um das Musical ins Leben zu rufen und Annika braucht jemanden, der ihr bei der Inszenierung helfen kann. Die Wahl fällt auf Tristan, einen Theaterregisseur und Annikas Schwarm aus Schulzeiten....

Zu Beginn des Romans fand ich Annika als Charakter ein bisschen schwierig. Ich kann nicht sagen, dass ich sie gar nicht mochte, aber sie war einfach so ein Mitläufertyp: Bloß nicht auffallen, bloß nicht anders sein, bloß nicht mehr machen als erforderlich. Ganz frei kann ich mich von diesen Eigenschaften wohl auch nicht machen, aber von Protagonisten erwartet man ja immer etwas mehr. Man merkt ihre Veränderung aber schon, als sie neu an die ALS kommt. Sie beginnt sehr schnell sich für ihre Schüler einzusetzten und nimmt deren Sorgen und Probleme auch in ihre Freizeit mit. Diese Entwicklung geht aber ein einem Maße vonsatten, dass es immernoch glaubwürdig erscheint. Die Schüler fordern einfach eine ganz andere Aufmerksamkeit als an ihrer alten Schule. Diese waren ein besonderes Highlight in dem Buch. Ich habe sie direkt ins Herz geschlossen und man konnte gar nicht anders als sie gern zu haben. Dabei ist es egal, ob Heaven-Tanita, Meikel, Jo, Maryam oder Hamed. Sie alle sind unglaublich gut beschrieben, dass man sich schnell so fühlt, als würde man sie wirklich kennen ("Weißt du, was ich mein?" - Das wird wohl einer meiner Lieblingssätze bleiben).
Mein absoluter Liebling ist aber von Anfang an Sebastian. Er ist derjenige, der Anni auch unangenehme Wahrheiten sagt, ohne aber sie verletzten zu wollen. Er versucht einfach nur das Beste aus ihr herauszuholen, weil er überzeugt ist, dass sie mehr ist und mehr kann, als sie zu zeigen vermag. Schon deswegen kam für mich überhaupt nicht in Frage, Tristan als potentiellen Freund für Anni zu sehen. Der fühlt sich einfach nur geschmeichelt von ihrer Schwärmerei, sieht sie aber gar nicht, wie sie wirklich ist. Dazu trägt natürlich auch Anni selbst bei, indem sie aus Angst abgelehnt und als Nerd bezeichnet zu werden, ihre Hobbys und Leidenschaften versteckt. Dies ist eine Verhaltensweise mit der ich mich gut identifizieren kann. Wenn man sich nicht anpasst, wird man in der Schule häufig belächelt, ausgegrenzt oder Schlimmeres (Heute ist mir das allerdings relativ egal. Ich würde mich selbst als Nerd bezeichnen und finde das eher positiv, schließlich stehe ich dazu, dass ich Harry Potter, Taylor Swift und Fußball liebe). Sebastian nimmt aber hin, dass Anni gerne klassische Musik und Popsongs auf ihrem Klavier spielt und mag sie deswegen vielleicht sogar noch mehr. Sie kann ihm gegenüber absolut ehrlich sein und das macht ihn zum absoluten Traumtypen.

Die hervorragenden Charaktere werden auch durch den leichten, flüssigen Schreibstil zum Leben erweckt. Man ist sofort in das Buch eingetaucht und wollte es auch gar nicht mehr verlassen, sodass selbst eine vierstündige Zugfahrt kurzweilig erscheint.

Abschließend kann ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Es ist natürlich kein Buch, das literarisch hoch anspruchsvoll ist, das habe ich aber auch gar nicht erwartet und das will ich gar nicht. Trotzdem ist das Buch kein seichter Roman, sondern behandelt durchaus schwierige Themen, wie Gewalt und Vernachlässigung. Auch dass es kein vollständiges Happy End gibt, unterstreicht die Problematiken der Gesellschaft ohne einen moralischen Zeigefinger zu erheben. Also ein sehr gelungenes Buch, das ich definitiv weiterempfehlen werde.

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  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 29.06.2024

Tolle Liebesgeschichte, über die ich gerne mehr erfahren hätte

Everything Under the Sun
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Das Cover des Buches mag ich richtig gerne. Die Farben passen perfekt zum Titel und die etwas abstrakte Darstellung einer Person spiegelt grundsätzlich meine Vorstellung von Kat wider. Außerdem passt es ...

Das Cover des Buches mag ich richtig gerne. Die Farben passen perfekt zum Titel und die etwas abstrakte Darstellung einer Person spiegelt grundsätzlich meine Vorstellung von Kat wider. Außerdem passt es hervorragend zum ersten Teil der Reihe, auch wenn mir das zunächst nicht bewusst war.

Die Story klang ebenfalls interessant: Kat steuert ein wenig ziellos durch ihr Leben. Seit dem Tod ihrer Mutter hat sie das Gefühl, nirgendwo mehr richtig dazuzugehören oder anzukommen. Deswegen arbeitet sie nachts in einer Kneipe als Barkeeperin und schleppt reihenweise Männer ab. Sie liebt die Nacht, die so hervorragend zu ihrer eigenen Dunkelheit zu passen scheint. Doch da ist auch Jonas, dessen Helligkeit sie immer wieder daraus hervor zieht und dafür sorgt, dass sie sich zufriedener fühlt. Aber kann sie überhaupt die richtige Person für jemanden wie ihn sein? Die Frage stellt sie sich umso mehr, als Rafael wieder auftaucht. Er ist der beste Freund ihres Zwillingsbruders und war bis vor einem Jahr einer der wichtigsten Menschen in ihrem Leben, bis er plötzlich verschwunden ist. Raff versteht ihre Dunkelheit und trägt selbst genau davon mit sich herum. Was ist also besser für sie, Jonas Licht oder Raffs Dunkelheit und muss sie sich überhaupt entscheiden?

Ich fand die Idee der Story richtig gut, weil Polyamorie noch nicht in so vielen Geschichten eine Rolle spielt, leider konnte sie mich letztlich nicht vollständig überzeugen. Das lag allerdings nicht am Schreibstil. Lydia Schmölzl hat eine sehr eigene Art, eine Geschichte zu erzählen, was das Buch für mich zu etwas Besonderem macht und dafür gesorgt hat, dass ich nur so durch die Geschichte geflogen bin.

Ich habe sogar den ersten Teil der Reihe über Kats Mitbewohnerin Lola gelesen, aber es war nicht klar, dass die beiden Bände zusammenhängen. Ich mochte das aber, weil mich Kat schon im ersten Teil fasziniert hat und ich gespannt war, wie ihr Leben so abläuft. Tatsächlich hatte ich oft das Gefühl, dass sie komplett verloren ist und kaum weiß, wie sie weitermachen soll, wenn sie die dunklen Gedanken nicht verdrängt. Es war hart, immer wieder zu lesen, wie wenig sie von sich selbst hielt und wie sehr sie dachte, dass vor allem Jonas zu gut für sie ist. Dabei merkt sie gar nicht, dass sie neben ihrer wilden, unbedachten Art auch eine gute Freundin ist, die ihre Fehler immer sehr schnell erkennen kann und sich, wenn nötig, auch direkt entschuldigt. Genau das mochte ich an Kat wirklich gerne. Aber auch Jonas und Raff habe ich wirklich schnell in mein Herz geschlossen. Beide sind sehr unterschiedlich, aber sowohl ihr Umgang mit Kat als auch miteinander hat sie sehr schnell für mich eingenommen. Ich mochte, dass sie andere immer respektieren und vor allem Rafael seine Gefühle auch sehr klar formuliert, was wesentlich dazu beiträgt, dass sie alle sehr offen miteinander umgehen.
Mein größtes Problem an der Geschichte waren also auf keinen Fall die Protagonisten, sondern vielmehr die Entwicklung ihrer Beziehung. Es wird quasi schon direkt damit geworden, dass es sich um eine polyamore Beziehung handelt, den Charakteren wird die Möglichkeit einer solchen Beziehung aber erst sehr zum Ende bewusst und so wartet man als Leser förmlich darauf dass sie ihre Zeit brauchen, um alle mit der Situation umgehen zu können, fand ich glaubwürdig und nachvollziehbar, es hätte mich wahrscheinlich sogar gestört, wenn es anders gewesen wäre, aber ich hätte die Beziehung gerne mehr miterlebt. Ich wäre gerne dabei gewesen, wenn sie anderen davon erzählen und hätte auch die Probleme gerne miterlebt, weil es nicht immer einfach sein kann, anderen Menschen ihre Beziehung zu erklären. Ich hatte einfach zum Ende hin das Gefühl, dass mir ein wesentlicher Teil ihrer Liebe nicht zugänglich war, was ich etwas schade fand.

Alles in allem mochte ich das Buch richtig gerne, weil der Schreibstil mich ab der ersten Seite komplett fesseln und in die Geschichte ziehen konnte. Zudem waren die Charaktere wirklich unglaublich sympathisch und ich habe sie alle sehr schnell ins Herz geschlossen. Allerdings war mir das Ende zu abrupt und ich hätte mir noch mehr Einblicke in die gemeinsame Beziehung gewünscht.

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Veröffentlicht am 29.06.2024

Schön gestaltete Graphic-Novel

Stolz und Vorurteil
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Das Cover gefällt mir tatsächlich recht gut, weil es schon den Gestaltungsstil der Graphic Novel einfängt, gleichzeitig aber auch ein bisschen Bezug auf den Kinofilm nimmt, sodass man direkt erkennen kann, ...

Das Cover gefällt mir tatsächlich recht gut, weil es schon den Gestaltungsstil der Graphic Novel einfängt, gleichzeitig aber auch ein bisschen Bezug auf den Kinofilm nimmt, sodass man direkt erkennen kann, um welchen Roman es hierbei handelt.

Die Geschichte ist im Wesentlichen, die Jane Austen in ihrem Roman über Elizabeth Bennet und Mr. Darcy erzählt, allerdings ist die Darstellung natürlich eine andere dadurch, dass es sich eben um eine Graphic Novel handelt. Ich mag die Art der Darstellung wirklich gerne, weil sie zwar recht typisch für eine Novel wirkt, aber nicht zu modern für die Art der Geschichte. Außerdem merkt man direkt, dass sich viel Mühe gegeben wurde, die Art der Sprache beibehalten, ohne die Geschichte zu altmodisch klingen zu lassen. Für mich persönlich ist das wirklich gut gelungen, weil man durch die Darstellung der Figuren genau versteht, was passiert, ihre Sprechart aber weiterhin die bleibt, in der Jane Austen geschrieben hat.

Die Geschichte kenne ich persönlich vor allem aus dem Film, sodass mir gefällt, dass sich optisch daran insofern orientiert wurde, dass die Charaktere den Schauspielern zumindest ansatzweise ähneln, sodass man dort einen direkten Bezugspunkt hat, selbst wenn man das Buch nicht gelesen hat. Allerdings wirkt es manchmal so, als würde die Geschichte stark gekürzt dargestellt, was dazu führt, dass es mir sehr schwer gefallen wäre, die Charaktere, aber auch die gesamte Essenz der Geschichte zu erfassen, hätte ich sie nicht schon gekannt. Zumal man durch die Art der Geschichte durchaus in der Lage gewesen wäre, einen größeren Umfang darzustellen und diesen auch zu lesen.

Alles in allem gefiel mir die Graphic Novel wirklich ausgesprochen gut und ich bin nur so durch die Geschichte geflogen, sie hätte aber gerne ein bisschen ausführlicher sein dürfen, weil sie so an manchen Stellen ein wenig abrupt endete.

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Gelungener zweiter Teil

The Romeo & Juliet Society, Band 2: Schlangenkuss
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Die Gestaltung des zweiten Teils der Reihe finde ich ebenso wie den ersten unglaublich schön. Es können mich nicht alle Farbschnitte überzeugen, aber dieser ist wirklich perfekt, weil er Joy perfekt abbildet ...

Die Gestaltung des zweiten Teils der Reihe finde ich ebenso wie den ersten unglaublich schön. Es können mich nicht alle Farbschnitte überzeugen, aber dieser ist wirklich perfekt, weil er Joy perfekt abbildet und man das Buch dadurch auch mit dieser Seite nach vorne ins Regal stellen kann.

Die Geschichte knüpft nahtlos da an, wo der erste Teil endet, sodass man diesen unbedingt gelesen haben sollte, wenn man verstehen will, was vorgeht. Nach dem dramatischen Duell und den schockierenden Enthüllungen, dass Joy in Wahrheit keine Capulet sondern eine eine Montague ist, zieht sie in den Turm zu Cut. Doch auch wenn sie sich von nun an, von Rhyme fernhalten sollte, um sie beiden zu schützen, kann sie ihn nicht vergessen, auch wenn das für ihn sehr viel einfacher scheint. Doch der Akademie-Alltag geht weiter und während Joy noch versucht, sich in ihrer neuen Umgebung zurecht zu finden und nicht erneut in eines der Duelle verwickelt zu werden, kommen neue Geheimnisse ans Licht und sie muss sich fragen, wem sie überhaupt vertrauen kann.

Ich habe den ersten Teil der Reihe geliebt, auch weil ich die Art der Weitererzählung der Geschichte von Romeo und Julia wirklich innovativ und gelungen fand, deswegen habe ich mich auch auf diesen Band gefreut, zum Glück hat es mich nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist auch diesmal unglaublich mitreißend und fesselnd, wenn man denn erstmal in der Geschichte ist. Dafür habe ich länger gebraucht, als erwartet. Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich den ersten Teil gelesen habe und an die Handlung konnte ich mich auch noch sehr gut erinnern, aber ich habe schon direkt zu Beginn gemerkt, dass ich bei vielen Personen nicht mehr genau wusste, wer sie waren. Das gilt nicht so sehr für die Hauptpersonen, aber viele der Nebencharaktere habe ich zu Beginn immer wieder verwechselt und habe auch ein bisschen gebraucht, um mich wieder richtig orientieren zu können. Hier habe ich dann tatsächlich den ersten Teil nochmal ein wenig quergelesen, weil ich sonst die Emotionen, die ich mit den Charakteren verknüpft habe, gar nicht hätte zurückgewinnen können.
Nachdem ich das aber überwunden hatte, habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Ich mag, dass man jetzt auch endlich Cut näher kennenlernt, das kam mir persönlich im ersten Teil ein bisschen zu kurz und habe es deswegen sehr genossen. Ich habe aber dennoch Rhyme sehr vermisst und es tat mir fast schon körperlich weh, dass er Joy so die kalte Schulter gezeigt hat, obwohl ja klar war, dass er es nur tut, um sie zu schützen. Obwohl ich Rhyme liebe, habe ich auch Cut wirklich schnell fest ins Herz geschlossen. Er ist so ganz anders als der eher ruhige, zurückhaltende Schlangenfürst, aber man merkt dennoch, wie sehr er sich für die Menschen einsetzt, die ihm wichtig sind und dass er dabei viel weniger naiv ist als ich es bei Rhyme manchmal empfand. Mein besonderes Highlight war aber wahrscheinlich Ink, der seinem Bruder unglaublich ähnlich ist, mich mit seinen Scherzen und Streichen aber auch immer wieder herzlich zum Lachen gebracht hat, zumal es Joy dabei geholfen hat, sich besser mit der neuen Situation anzufreunden.

Die Story gefiel mir auch im zweiten Teil sehr gut. Ich mochte, dass Joy zusammen mit Cut unbedingt herausfinden will, was hinter den Geheimnissen der Akademie steckt und sich dabei auch nicht so schnell unterkriegen lässt. Allerdings fehlte mir manchmal ein wenig der Zug in der Geschichte. Natürlich muss vieles im Hinblick auf das große Finale aufgebaut werden, aber hin und wieder ist mir dann doch ein bisschen zu wenig passiert.

Alles in allem mochte ich das Buch bis auf kleinere Schwächen wirklich gerne und vor allem der fesselnde Schreibstil und die toll gezeichneten Charaktere machen das Buch zu etwas Besonderem. Nach dem Cliffhanger zum Schluss kann ich den nächsten Teil kaum erwarten und bin sehr gespannt, ob meine Vermutungen zutreffen oder sich alles noch komplett anders entwickelt.

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