Profilbild von Deidree

Deidree

Lesejury Star
offline

Deidree ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Deidree über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2024

Aufregend und fesselnd, ein wenig fürs Herz, viel für den kriminologischen Spürsinn

Tödliche Marillenzeit
0

Der Schauplatz dieses Krimis ist die wunderschöne Wachau mit ihren Marillen- und Weingärten. Ortskundig nimmt uns Beate Maxian genau dorthin mit. Landschaft und Orte werden von ihr sorgsam und farbenfroh ...

Der Schauplatz dieses Krimis ist die wunderschöne Wachau mit ihren Marillen- und Weingärten. Ortskundig nimmt uns Beate Maxian genau dorthin mit. Landschaft und Orte werden von ihr sorgsam und farbenfroh beschrieben. Ihre Figuren konnte ich mir gut vorstellen, auch waren mir die meisten ihrer Handlungen logisch und nachvollziehbar.
Gerade mit der Ex-Polizistin Lou hat die Autorin eine taffe Frau erschaffen, die fest im Leben steht. Ihr beruflicher Werdegang ist nicht glatt, sondern vom Leben mit Abzweigungen versehen worden. Das lässt sie aber sympathisch und stark wirken. Neben dem Mord an Marta gibt es für Lou auch in Herzensangelegenheit einiges zu tun. Wird sie in beiden Richtungen erfolgreich sein?
Der Krimi liest sich wunderbar leicht, er zeigt einen optimalen Spannungsbogen, der zum Ende hin noch einmal anzieht. Das Mordmotiv, die Tat und der oder die Täter/in stehen in einem guten Verhältnis zueinander, sodass der Fall nicht konstruiert wirkt.
Ich hatte viel Spaß beim Miträtseln, denn auf den ersten Blick war mir die Lösung nicht parat, sodass ich ein paar unterhaltsame Stunden mit Lou und ihren Freunden verbringen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2024

Informativ, kurzweilig mit viel Bildmaterial

Wallis Simpson
0

Die Biografie über eine verstorbene Person ist in meinen Augen nicht einfach zu schreiben. Hält man sich nur an Fakten, kann das Buch ermüdend zu lesen sein. Woher sollte der Autor aber wissen, was sich ...

Die Biografie über eine verstorbene Person ist in meinen Augen nicht einfach zu schreiben. Hält man sich nur an Fakten, kann das Buch ermüdend zu lesen sein. Woher sollte der Autor aber wissen, was sich die Person damals gedacht hatte, wenn es nicht zufällig Zeitzeugen gibt.
Bei „Wallis Simpson“ fand ich eine Menge Bildmaterial. Kaum eine Seite auf der nicht ein Foto abgebildet ist. Das hat mich vorweg schon positiv gestimmt. Auch der Text ist leicht und ohne Längen zu lesen. Michaela Lindinger hat hier eine sehr gute Recherche betrieben und die Fakten zu einem lebendigen Bild verbunden.
Man kann sich Wallis und Edgar – sicher auch durch die vielen Fotos – richtig gut vorstellen. Wie sie miteinander umgegangen sind. Was sie sich erwartet und bekommen haben.
Der Buchaufbau ist übersichtlich gestaltet. Wie es sein soll nimmt das Leben der Wallis Simpson den größten Teil ein. Unterteilt in Kapitel findet man schnell eine bestimmte Stelle.
Vorab befindet sich das Inhaltsverzeichnis, am Ende Bildnachweis, Literaturverzeichnis und was mich überrascht hat, ein vierseitiges Personenverzeichnis. Hier sind alle im Buch erwähnten Personen aufgelistet.
Zusammengefasst eine Biografie, die es wert ist zu lesen und anzusehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.08.2024

Geheimnisse bringen mehr Probleme als sie lösen

Du hast mir nie erzählt
0

Ich habe die Kurzbeschreibung gelesen und wollte sofort mehr über diesen blinden Fleck in Lily Leben wissen. „Du hast mir nie erzählt“ klang für mich wie ein stiller Vorwurf an ihre Mutter Sook-Yin. Doch ...

Ich habe die Kurzbeschreibung gelesen und wollte sofort mehr über diesen blinden Fleck in Lily Leben wissen. „Du hast mir nie erzählt“ klang für mich wie ein stiller Vorwurf an ihre Mutter Sook-Yin. Doch im Laufe des Buches musste ich feststellen, dass damit eigentlich viel mehr ihre Schwester Maya gemeint war, das Lilys Mutter verstorben ist, als diese noch ein Kind war. Die um ein paar Jahre ältere Maya hat Lily mehr oder weniger zusammen mit ihrem Vater aufgezogen.
Es ist faszinierend, wieviel eine Familie verschweigen kann, wieviel Probleme gerade dadurch entstehen können und nicht gelöst werden.
Ich finde Wiz Wharton hat dies sehr gut auf den Punkt gebracht. Ihr Aufbau mit den zwei Zeitsträngen bringt dem Leser beide Leben gleichzeitig nahe. Einerseits die Erlebnisse der Mutter Sook-Yin damals und in der Gegenwart die von Li-Li (Lily). Man erfährt Hintergründe und Anschauungen, Tradition und Schuldgefühle, Liebe und Verzweiflung.
Das Cover ist mir etwas zu grell, hat mich aber nicht abgehalten das Buch zu lesen.
Ich möchte das Buch all jenen empfehlen, die sich für Familiengeheimnisse, andere Kulturen, Liebe und Aufarbeitung der Vergangenheit interessieren. Ein sehr gelungenes Buch, das es verdient gesehen zu werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.08.2024

Erbarmungslose Vergeltung, Emotionen brillant sichtbar gemacht

Yoko
1

Faszinierend, wie schnell ein Mensch zum Mörder werden kann. Das Erschreckende, es klingt vollkommen logisch. Rache, Vergeltung, Wut, Ohnmacht, Trauer und der Wunsch zu vergessen lösen in Yoko den Entschluss ...

Faszinierend, wie schnell ein Mensch zum Mörder werden kann. Das Erschreckende, es klingt vollkommen logisch. Rache, Vergeltung, Wut, Ohnmacht, Trauer und der Wunsch zu vergessen lösen in Yoko den Entschluss aus, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Nicht nach dem Gesetz, das scheint ihr zu unfähig, zu harmlos.
Mit „Yoko“ folgen wir einer ganz eigenen Persönlichkeit. Der Leser wird von Bernhard Aichner tief in ihre Gefühle geführt. Die Leere und Verzweiflung ist beinahe greifbar. Bis zu dem Moment in dem sie aktiv wird und immer weiter in den schwarzen Sog gezogen wird. Ein Mord bedingt den nächsten. Die erschreckende Leichtigkeit mit der sie Leben nimmt, streitet mit der moralischen Seite im Leser. Zumindest bei mir. Yoko nimmt sich zu Beginn die Entschuldigung, dass die Täter es nicht anders verdient hätten. Dies wechselt hin zum Selbstschutz.
Durch den ganzen Thriller zieht sich eine gewisse Kaltschnäuzigkeit, die aber nur vordergründig so erscheint. Eigentlich ist Yoko tief verzweifelt und findet, dass sie nichts mehr zu verlieren hat. Buchstäblich niemand steht an ihrer Seite.
Ob sie je wieder aus diesem Abwärtsflug aussteigen kann?
Für mich ist dieses Buch definitiv ein Highlight des Jahres. Ich habe es in einem Schwung gelesen und war von den ersten bis zu den letzten Seiten gefangen. Somit gibt es eine volle Leseempfehlung, wenngleich der Leser nicht empfindlich sein darf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.06.2024

Liebe, Humor, Spannung, Ernsthaftigkeit, Übernatürliches perfekt gemixt

Wolke Sieben ganz nah
0

Ein Liebesroman bei dem man gar nicht anders kann, als mitfiebern. Als Leser musste ich ständig überlegen, wie es den Protagonisten weiter ergehen könnte. Wer gehört jetzt eigentlich wirklich zu Delphi? ...

Ein Liebesroman bei dem man gar nicht anders kann, als mitfiebern. Als Leser musste ich ständig überlegen, wie es den Protagonisten weiter ergehen könnte. Wer gehört jetzt eigentlich wirklich zu Delphi? Finden sie einen Weg zueinander, oder gibt es gar kein Happy End? Wenn doch, wie sieht es aus?
Kristy Greenwood schafft eine Atmosphäre, die man getrost spannend nennen darf. Ja, auch spannend und fesselnd sind Wörter, die zu einem Liebesroman passen. Das Übernatürliche gibt der Geschichte den Reiz. Die richtigen Worte, der flüssige Schreibstil und die humorvolle Erzählung der Autorin lassen ganz selbstverständlich „Wolke Sieben ganz nah“ erscheinen. Ich habe mit Delphi mitgelitten und mich mit ihr gefreut.
Die Figuren haben allesamt ihre Macken, Ecken und Kanten. Das macht sie wahrscheinlich so menschlich. Auch wenn, gerade die männlichen Hauptprotagonisten, als sehr attraktiv dargestellt werden, so gibt es auch die Durchschnittspersonen. Diese Mischung finde ich genauso gelungen wie die abwechslungsreichen Handlungen. Delphi entwickelt sich im Laufe des Buches rasant zu einer selbstbewussten Frau.
Mein Fazit ist, dass ich hier definitiv einen Sommerhin in Händen halte. Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung für alle, die eine humorvoll skurrile Liebesgeschichte mit einem himmlischen Schuss Spannung lesen wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere