Nur die Sehnsucht bleibt
Ich beginne mal mit dem Ende: Das Nachwort von Tobias Schwartz mit vielen Zusatzinformationen nicht nur zu Gabriele Reuter, sondern auch zu anderen Autor*innen und über das Leben in der Zeit kurz vor Beginn ...
Ich beginne mal mit dem Ende: Das Nachwort von Tobias Schwartz mit vielen Zusatzinformationen nicht nur zu Gabriele Reuter, sondern auch zu anderen Autor*innen und über das Leben in der Zeit kurz vor Beginn des 19. Jahrhunderts war für mich äußerst interessant und wissenswert. Besonders beeindruckt hat mich hier das, was Schwartz erwähnt zu Reuters späterem Romann „Das Tränenhaus“, in dem sie die Zustände in einer „Gebäranstalt“ beschreibt. Welch ein gruseliges Wort!
„Aus guter Familie“ ist die junge Agathe, die so gern ein selbstbestimmtes Leben führen möchte. Sie hat es nicht einfach und kann sich gar nicht persönlich entfalten, weil von allen Seiten Vorschriften und Auflagen eingehalten und Pflichten erfüllt werden müssen. Dabei ist ihr Freiheitsdrang so groß und ebenso der Wunsch nach Liebe und Zuneigung.
Das Buch wurde herausgegeben unter dem Label „Reclams Klassikerinnen“. Die Autorin Gabriele Reuter erzählt Agathes Geschichte eindringlich und beschreibt ihre Gefühle sehr authentisch. Der Schreibstil passt so gar nicht in die heutige Zeit, ist darum eher etwas befremdlich für mich, aber dennoch sehr fesselnd. Ich habe mich mitnehmen lassen in die Vergangenheit und konnte Agathe voller Mitgefühl begleiten.
Und auch, wenn die Buchbeschreibung bereits stichwortartig das gesamte Leben Agathes erzählt, so ist ihre Geschichte doch so dramatisch geschrieben und lässt mehr als einen Hauch von dem zurück, welche Bedeutung das Leben in der damaligen Zeit nicht nur für Agathe hatte.