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Veröffentlicht am 04.06.2019

Leider für mich eine Enttäuschung

Liebe ist wie ein Rocksong
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Puh, ich weiß gar nicht wie ich diese Rezension beginnen soll. Vielleicht weiß der ein oder andere, der diesen Blog schon länger liest, wie viel mir die Rockstar Reihe von Teresa Sporrer einmal bedeutet ...

Puh, ich weiß gar nicht wie ich diese Rezension beginnen soll. Vielleicht weiß der ein oder andere, der diesen Blog schon länger liest, wie viel mir die Rockstar Reihe von Teresa Sporrer einmal bedeutet hat. Ich habe diese Bücher so sehr geliebt, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Ich habe sie zu einer Zeit entdeckt, als ich mich noch viel auf myfanfiction.de herumgetrieben habe und die Geschichten erst dort gelesen, später dann auch die eBooks, wie man das nunmal so macht, wenn man eine Reihe liebt.
Ich habe diese Bücher hoch und runter gelesen und sie einfach abgöttisch geliebt.
Aber das ganze ist eben auch ein paar Jahre her. Ich hatte befürchtet, dass ich etwas aus den Geschichten hinausgewachsen sein könnte und sie deshalb auch schon länger nicht mehr angefasst, aber nichtsdestotrotz hatte ich mich riesig gefreut, dass es endlich die Fortsetzung gab, die mein jüngeres Ich sich so sehr herbeigesehnt hat. Ich konnte nicht anders als dieses Buch zu lesen und irgendwie tut es deshalb etwas weh zu sagen, dass es mir leider so gar nicht gefallen hat.

Wie schon gesagt habe ich ein wenig das Gefühl aus dieser Reihe herausgewachsen zu sein. Den Humor, den ich früher so geliebt habe, fand ich jetzt einfach nur albern. Das Verhalten der Charaktere, das ich früher als witzig empfunden habe, fand ich jetzt einfach nur kindisch und doof.

Protagonistin Taylor ist achtzehn Jahre alt, fühlt sich total erwachsen, benimmt sich aber eher als wäre sie vierzehn Jahre oder so. Sie reagiert übermäßig dramatisch auf ungefähr alles, sodass ich sie einfach nicht Ernst nehmen konnte. Egal was passiert, Taylor macht daraus eine Situation, die man komisch finden kann – wenn man den Humor mag -, oder auch einfach unangenehm. Bei mir war letzteres der Fall.

Ich konnte mit Taylors Art einfach wenig anfangen. Sie war mir dadurch nicht unbedingt unsympathisch, aber ich habe sie als sehr kindisch empfunden und hatte das Gefühl ihr Charakter wurde sehr überspitzt dargestellt.

Dabei begrenzt sich dieses Gefühl von »zu viel« aber nicht nur auf Taylor, sondern so ziemlich jeden Charakter in diesem Buch, mit Ausnahme vielleicht von Ezra, den ich am liebsten mochte, weil er einfach der ruhigste und „normalste“ der Truppe war. Wobei ich mich in der Hinsicht wirklich des öfteren gefragt habe, was Ezra eigentlich an Taylor findet und warum er sich diese Chaos-WG bestehend aus Taylor, ihrem Zwillingsbruder Gabe und ihrer Cousine Daphne antut. Ezra ist der einzige erwachsene Charakter der sich auch erwachsen verhält, er ist sechsundzwanzig Jahre alt, steht eigentlich mitten im Leben und irgendwie hat das für mich einfach nicht zusammengepasst. Man sagt ja gerne Gegensätze ziehen sich an, aber hier hat die Chemie zwischen den Charakteren für mich einfach nicht gestimmt. Ich wusste nach dem Lesen nicht was sie eigentlich aneinander finden, warum mag Taylor Ezra und andersherum? Es wurde einfach vorausgesetzt, dass sie Gefühle füreinander haben, aber diese wurden für mich nicht wirklich durch Gedanken oder Gefühle der Charaktere gezeigt.

Aber zurück zu den Nebencharakteren: Wie gesagt lebt Taylor zusammen mit Gabe und Daphne und im Ernst? Müsste ich auch nur mit einer dieser Personen zusammen leben würde ich wahrscheinlich wahnsinnig werden. Um es kurz zu fassen: Ich hatte mit Daphne und Gabe dasselbe Problem wie mit Taylor. Sie verhalten sich sehr kindisch, kennen keinerlei Grenzen und gingen mir mit ihrem exzentrischen Verhalten daher ziemlich auf die Nerven. Dabei bleiben die Nebencharaktere außerdem sehr flach und werden hauptsächlich auf ein oder zwei Eigenschaften reduziert. Bei Daphne ist das, dass sie permanent Hunger hat und/oder isst und bei Gabe, dass er eine Freundin nach der anderen hat und sich am Laufenden Band mit Taylor streitet, wieder verträgt, wieder streitet und so weiter. Kann man als Geschwisterliebe bezeichnen, kam für mich an dieser Stelle aber auch bis auf ein oder zwei Szenen nicht rüber.

Und was die Handlung angeht? Puh, da gibt es eigentlich auch gar nicht so viel zu zu sagen. Denn eigentlich passiert gar nicht mal so viel. Nachdem Taylor Ezra (unnötigerweise wohlgemerkt) aus den Staaten nach Salzburg zitiert, weil sie (wieder einmal) übermäßig dramatisch auf etwas reagiert – wir ignorieren wie schlecht ich Situationen umschreibe, wenn ich nicht groß spoilern will, okay? – tänzeln die beiden eigentlich nur umeinander herum. Dabei passiert aber ehrlich gesagt halt auch nicht sonderlich viel und vor allem immer wieder fast dasselbe. Taylor möchte sich ihre Gefühle nicht eingestehen, macht doch einen Schritt auf Ezra zu, dann wieder drei zurück, schiebt Panik, Daphne springt dazwischen und möchte die beiden verkuppeln und dann wieder von vorne. Im Klappentext wird angedeutet, dass Taylor ein paar Probleme damit hat, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt, aber dieser Part der Geschichte, der eigentlich ganz spannend gewesen wäre, nimmt nicht einmal annähernd genug Raum ein, sondern löst sich eigentlich auch für Taylor ganz praktisch am Ende auf möglichst einfache Art und Weise. Als ich am Ende ankam, war ich fast überrascht, dass das Buch schon vorbei ist (und ehrlich gesagt auch gleichermassen froh es hinter mir zu haben), denn es gab keinen großen Konflikt, eigentlich lief alles recht unproblematisch ab und das hat mich leicht irritiert. Wir halten also fest: die Handlung in »Liebe ist wie ein Rocksong« ist nicht wirklich erwähnenswert. Leider.

Fazit?
Wenn ich das Buch (oder Taylor) in ein paar Worten beschreiben müsste, dann wäre es: Viel Drama um nichts.
Letztendlich viel es mir wirklich schwer dieses Buch zu bewerten, weil ich es so, so gerne mögen wollte, aber es einfach nicht (mehr) meinen Geschmack getroffen hat. Eine jüngere Altersgruppe kann dieses Buch, diese Art von Humor, sicherlich noch gut unterhalten, aber ich habe irgendwie das Gefühl ich bin darüber hinweg und hatte dementsprechend wenig Spaß mit »Liebe ist wie ein Rocksong«. Es gab durchaus ein paar Momente oder Szenen, in denen ich lachen musste, aber insgesamt war dieses Buch einfach nicht mein Fall. Was mir irgendwie sehr leid tut, aber gleichzeitig finde ich es auch spannend zu sehen, wie mein Lesegeschmack sich über die Jahre verändert hat.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Viel Drama um Nichts

Royal Temptation
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Ich weiß im Nachhinein wirklich, wirklich nicht, was ich mir dabei gedacht habe dieses Buch anzufragen. Es war – wie mit den meisten Büchern bei mir – eine spontane Entscheidung, der Klappentext hat mich ...

Ich weiß im Nachhinein wirklich, wirklich nicht, was ich mir dabei gedacht habe dieses Buch anzufragen. Es war – wie mit den meisten Büchern bei mir – eine spontane Entscheidung, der Klappentext hat mich angesprochen und von der Autorin wollte ich schon länger einmal etwas lesen. Ich steckte in einer absoluten Contemporary Phase, in der ich einfach nur leichte Lektüre wollte. Die hier war mir allerdings etwas zu leicht und Royal Temptation ist vorerst vermutlich dann auch das letzte Buch, das ich von April Dawson zur Hand nehmen werde, denn es hat mir kaum gefallen. Das einzig Gute? Das Buch ist nicht sonderlich lang, denn mehr Seiten hätte ich vermutlich auch nicht ausgehalten. Eigentlich hätte der Titel ja schon Warnung genug sein müssen, aber hey, wir machen alle mal Fehler, nicht wahr?

Für mich war Royal Temptation jedenfalls von quasi der ersten Seite an ein Reinfall. Nicht nur, dass es unglaublich vorhersehbar war und einige gängige Klischees benutzt, es hat sich nicht im geringsten so angefühlt, als könnte irgendetwas davon real sein. Das Ganze hat sich für mich so gestelzt und konstruiert gelesen, dass ich einfach keinen Spaß an der Geschichte hatte. Dazu kommt, dass ich Kylie nicht wirklich leiden kann und Niall auch nicht viel abgewinnen konnte, denn mein Gott, wenn die beiden etwas nicht konnten, dann miteinander zu reden und ehrlich, nichts regt mich mehr auf, als wenn Probleme leicht aus der Welt zu schaffen wären, wenn Leute einfach mal miteinander reden würden und es aber einfach nicht tun. Warum? Ich war wirklich, wirklich genervt davon, wie Kylie und Niall umeinander herum getanzt sind und gerade dass Kylie ihm nicht einmal sagen wollte, dass sie schwanger ist, hat mir überhaupt nicht gefallen und fand ich einfach nur unfair von ihr. Weiterhin hatte diese ganze royale Geschichte für mich einfach nicht ihren Reiz, wieder aufgrund der vielen Klischees. Und schließlich war es dann gegen Ende das ganze (unnötige) Drama und der Kitsch, der mich immer wieder hat mit den Augen rollen lassen.

Veröffentlicht am 25.04.2018

Leider eine Enttäuschung // abgebrochen

Izara 1: Das ewige Feuer
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Eigentlich bin ich niemand, der ein Buch bewusst abbricht. Aber da ihr an dem Titel dieses Beitrags bereits sehen könnt, dass es sich hierbei nicht um eine herkömmliche Rezension handelt, ist das ein ganz ...

Eigentlich bin ich niemand, der ein Buch bewusst abbricht. Aber da ihr an dem Titel dieses Beitrags bereits sehen könnt, dass es sich hierbei nicht um eine herkömmliche Rezension handelt, ist das ein ganz schön großes eigentlich.

Einer meiner buchigen Neujahresvorsätze war es, dass ich weniger schlechte Bücher lese. Damit waren zwar eher Bücher aus dem New Adult Bereich gemeint, von denen ich oft von vornherein weiß, dass ich Probleme mit ihnen haben werde, die ich zur Unterhaltung aber doch mal ganz gerne lese und mich im Nachhinein ärgere, weil ich in der Zeit auch ein gutes Buch hätte lesen können.

Jedenfalls schweife ich gerade schon wieder ab, also kommen wir mal zurück zu dem Punkt, auf den ich eigentlich hinaus wollte: Ich habe mich tatsächlich mal an einen Vorsatz gehalten.

Zugegeben hat das einen Tag Bedenkzeit und etwas Überwindung gekostet, denn ein Buch bewusst abzubrechen und zu sagen, dass ich es nicht weiter lese, mag ich wie gesagt eigentlich nicht tun. Ich bin eher die Art Leser, die zu viele Bücher zur gleichen Zeit liest und wenn ein Buch mich nicht begeistern kann lese ich es halb und dann steht es in meinem Regal herum, bis mir irgendwann auffällt, dass ich es nie beendet habe.

Im Moment bin ich eigentlich ganz stolz auf mich, dass ich mich ausnahmsweise mal nicht durch ein Buch quäle, sondern einfach zugeben kann, dass es nichts für mich ist und weiter mache, aber andererseits bin ich auch etwas enttäuscht, denn ich hatte mich wirklich auf dieses Buch gefreut.

An Izara hat mich vor allem auf den ersten Blick das schöne Cover gereizt, der Klappentext war okay, aber vor allem die vielen positiven Meinungen haben mich überzeugt das Buch bei Netgalley als Rezensionsexemplar anzufragen. Auf Amazon hat das Buch eine Bewertung von 4,9 Sternen bei 103 Rezensionen, was ich ganz ordentlich finde und auch auf Goodreads sind glaube ich irgendwas um die 4 Sterne Durchschnitt. Meine Erwartungen an Izara waren also gewissermaßen dementsprechend hoch.

Was mich dieses Buch wieder einmal gelehrt hat?
Man sollte nicht zu sehr auf einen Hype vertrauen. Und ich sollte dringend anfangen Leseproben zu lesen, bevor ich Bücher anfrage, denn bei Izara ging meine Abneigung tatsächlich fast schon mit der ersten Seite los.

Ich habe das Buch bei 13% abgebrochen, hätte aber auch schon nach dem ersten Kapitel meinen Kindle gerne in die Ecke gepfeffert. Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt noch die Hoffnung, dass die nächsten Kapitel vielleicht besser werden würden; ich wollte dem Buch wirklich eine Chance geben. Nach ungefähr vierzig Seiten musste ich aber einsehen, dass ich mich nur unnötig über Izara aufrege und es mir das im Augenblick einfach nicht Wert ist.

So, jetzt habe ich genug drum herum geredet, hier ein paar Gründe, aus denen ich den Hype nicht nachvollziehen kann - auch, wenn ich wie gesagt nur über die ersten 13% reden kann, aber irgendwie bezweifle ich, dass es danach besser wird.

1. Die Autorin schreibt wahnsinnig gestelzt. Beim Lesen ist mir gerade bei Dialogen immer wieder durch den Kopf gegangen, dass so doch kein Mensch redet, was das Ganze miteinander der Charaktere einfach sehr unnatürlich gestaltet hat. Um ein Beispiel zu nennen: »Du miese Kröte...«
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich kann mich nicht erinnern, wann ich das das letzte Mal zu jemanden gesagt habe. Oder auch, um ein Beispiel ohne wörtliche Rede zu nehmen: »Sie [...] ging mit erhobenem Zeigefinger auf Lucian los.« Wer tut denn sowas? Ernsthaft? Einerseits beschreibt die Autorin die Situation damit sehr bildlich und mir ist schon klar, dass der erhobene Zeigefinger drohend wirken soll, aber unnatürlich kommt es mir dennoch war. Und das waren jetzt nur ein paar Beispiele die hängen geblieben sind. Auch Lucians Verhalten kommt gespielt locker rüber, in der einen Szene, in der lässig in einem Sessel sitzt und darauf wartet, dass Ariana aufwacht, während er einen Lolli lutscht, hat mich beinahe zum Lachen gebracht - und zum Heulen vor lauter Verzweiflung, denn warum nochmal tue ich mir das an? (Das war übrigens der Moment, in dem ich dachte, dass es mir jetzt endgültig reicht.)

2. Lucian aka ich nehme mal stark an das Love Interest. Unser Paradebeispiel eines arroganten und herablassenden Dämons, den unsere Protagonistin aus irgendeinem Grund anziehend findet, nennt sie nämlich andauernd »Kleines«. Spitznamen sind ja schön und gut, aber Kleines finde ich dann doch etwas zu herablassend und an Aris Stelle wäre ich längst ausgerastet. Nur so am Rande um aufzuzeigen was für unsympathischen Charakteren die Protagonistin ihr Vertrauen schenkt. Außerdem beschreibt sie für meinen Geschmack etwas zu oft seine extrem grünen Augen oder das silberne Funkeln darin oder wie gut er aussieht. Hallo? Der Kerl wollte dich umbringen? Das letzte woran man da denken sollte ist seine Augenfarbe, oder nicht?

3. Die Charaktere schienen sehr stereotypisch. Angefangen mit Ariana selbst, die eher zurückhaltend zu sein scheint, wenn man sie neben ihr aufgedrehten besten Freundin Lizzy sieht. Diese Konstellation habe ich mittlerweile so so oft gelesen; die beste Freundin kommt total aus sich heraus, ist vielleicht auch ein wenig verrückt und die Protagonistin dagegen fast schon langweilig und total normal, vielleicht sogar ein wenig genervt davon, dass ihre beste Freundin sie überall mit hin schleppt. Genau das sind Ari und Lizzy und gerade Letztere mochte ich aufgrund ihrer Art überhaupt nicht.
Dann haben wir Lucian, bei dem es für Ariana wie gesagt gefühlt Liebe oder zumindest Anziehung auf den ersten Blick war, denn habe ich schon erwähnt, dass er grüne Augen hat und muskulös ist? UND SIE UMBRINGEN WOLLTE VERDAMMT NOCHMAL? Auch wenn er kurz darauf beteuert, dass er es sich anders überlegt hat, ein bisschen mehr Reaktion von Ariana wäre schon nett gewesen, ich glaube ich hätte so jemandem nicht so schnell mein Vertrauen geschenkt. Und was mich an Ariana vor allem gestört hat, ist, dass sie eindeutig die falschen Fragen stellt. Aber gut, vielleicht geht ja jeder mit Stresssituationen anders um, aber da ihre Familie, sowie ihre beste Freundin betroffen ist von irgendetwas Übernatürlichem, wäre es schön gewesen, wenn Ari mal ein wenig mehr hinterfragt hätte und vielleicht auch mal gedacht hätte »Die sind doch irre« oder »Ich werde wahnsinnig«, aber nö, zumindest bis zu dem Punkt, zu dem ich gelesen habe, nimmt sie all das, was auf den paar Seiten passiert ist - und das ist erschreckend fiel, die Handlung beginnt sehr actionreich - für meinen Geschmack etwas zu gut auf.
...

So, ich glaube das war es erstmal, was mich an Izara hauptsächlich gestört hat. Reicht ja auch, nicht wahr? Denn wie gesagt, ich habe ja auch nur die ersten 13% gelesen, zu mehr kann ich also gar nichts sagen. In Anbetracht dessen, dass das vielleicht vierzig Seiten waren, sind das doch einige negative Punkte und ich kann zumindest guten Gewissens sagen, dass ich dem Buch eine Chance gegeben habe. Ich wollte es mögen, wirklich. Es sollte wohl nur einfach nicht sein.

Veröffentlicht am 31.10.2017

Leider nicht wirklich empfehlenswert

Paper Passion
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Warum habe ich mir dieses Buch angetan? WARUM?
Ich hatte Paper Princess von der Autorin gelesen, fand es ziemlich schlecht und die Folgebände waren mir selbst als eBooks zu teuer, als dass ich Geld dafür ...

Warum habe ich mir dieses Buch angetan? WARUM?
Ich hatte Paper Princess von der Autorin gelesen, fand es ziemlich schlecht und die Folgebände waren mir selbst als eBooks zu teuer, als dass ich Geld dafür hätte ausgeben wollen. Aber ich dachte ich gebe der Autorin noch einmal eine Chance, da das hier ja praktisch der Ableger ist, der sich nicht mehr um Ella und Reed dreht, sondern um Easton. Immerhin wachsen ja auch Autoren mit ihren Werken, werden besser und können einen vollkommen überraschen - nur um ein Beispiel zu nennen: Ich fand After Passion von Anna Todd absolut grauenhaft, hätte das Buch am liebsten aus dem Fenster geschmissen. Ihre Ableger-Dulogie um einen der Nebencharaktere wiederum fand ich gar nicht mal so schlecht. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin sich weiterentwickelt hatte und auf genau diesen Effekt habe ich auch bei Erin Watt und Paper Passion gehofft - nur leider ist er nicht eingetreten.
Stattdessen habe ich mir auf 284 Seiten (ich rede von den Seitenzahlen die mein Kindle mir anzeigt) sage und schreibe 40 Notizen gespeichert und zwar jedes Mal, wenn Easton etwas gesagt, getan oder gedacht hat, über das ich mich aufregen könnte. Nein, nicht nur könnte, ich tue es.
Schon im ersten Kapitel ist mir klar geworden, dass ich den Protagonisten nicht mögen würde. Easton ist arrogant und selbstgefällig. Er nimmt sich was er will, ohne Rücksicht auf Konsequenzen und meint dann noch, dass er ja eigentlich niemanden verletzen will. Er ist super schlau, langweilt sich nur im Unterricht und verhält sich deswegen wie ein absoluter Idiot, der alles besser weiß und die Schule eigentlich nicht bräuchte. Weil sein Daddy hat ja Geld. Kein Witz, jedes Mal wenn irgendetwas schief läuft denkt Easton sich „Was soll’s? Dad wird mich da schon rauskaufen“ oder „Probleme? Wer? Ich? Aber ich habe doch tausende von Dollar Taschengeld im Monat, das lässt sich schon klären“.
Diese Ich-bin-ja-so-ein-armer-gelangweilter-stinkreicher-Kerl-Masche hat bei mir einfach nicht gezogen und ich frage mich wirklich, wirklich, wirklich, wie der Typ überhaupt mit diesem Verhalten je jemanden abkriegt. Denn um es einmal deutlich zu sagen: Easton in ein Arschloch. Er ist so unsympathisch wie ein Protagonist nur sein kann und ich wäre so oft gerne in das Buch gestiegen und hätte seinen Kopf mal gegen eine Wand gehauen. Vielleicht hätte ihm das ja etwas Vernunft eingebracht - wobei, die Prügeleien, in die er sich immer begeben will um Dampf abzulassen, bringen ja auch nichts.
Das Eastons Verhalten all seinen Mitmenschen unter aller Sau ist habe ich jetzt wohl genügend zum Ausdruck gebracht, aber das war noch nicht alles, was mich an ihm gestört hat. Er weiß, dass er ein Suchtproblem hat. Er trinkt sich fast besinnungslos und macht dann die dämlichsten Dinge. Und er weiß, dass er ein Suchtproblem hat und tut einfach nichts dagegen. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan, aber alle Menschen in seinem Umfeld, die Menschen, die ihn angeblich lieben, tolerieren sein Verhalten einfach und anstatt zu versuchen ihm zu helfen, halten sie ihm wenn man Glück hat einen Vortrag, wenn man Pech hat ignorieren sie es einfach.

Ein kleiner Pluspunkt an dem Buch war für mich Hartley, auf die Easton es nach ihrer ersten Begegnung fast schon stalkerhaft doll abgesehen hat. Er bedrängt sie regelrecht, obwohl sie ihm mehrmals klar und deutlich sagt, dass sie nichts von ihm möchte und dass er sie bitte in Ruhe lassen soll. Aber hey, er ist Easton Royal also was soll’s? Ignorieren wir ihre Meinung und untergraben sie einfach. Denn natürlich steht sie auf ihn, so wie jede Frau auf dem Planeten. Ist ja logisch.
Aber nein, das ist es verdammt nochmal nicht! Es ist definitiv nicht normal oder romantisch, dass er seinen eigenen Stundenplan über Bord wirft und einfach all ihre Kurse besucht, dass er versucht sie zu küssen, obwohl sie eindeutig nicht geküsst werden will. Nichts davon ist romantisch und ich war froh, dass Hartley es ihm so schwer gemacht hat. Schön, sie hat sich auch nicht allzu heftig gegen ihn gewährt, aber immerhin hat sie länger Haltung bewahrt und ist immer mal wieder zurückgerudert und standhaft geblieben, als so manch andere Hauptperson in einem Liebesroman. Wobei man hierbei nicht einmal wirklich von Liebesroman sprechen kann, denn zwischen Easton und Hartley passiert so gut wie gar nichts und eigentlich haben sie sich darauf geeinigt Freunde zu sein.

Womit wir quasi auch an den letzten Punkt kommen, der mich gestört hat - die Handlung. Laut meinem Kindle hat das Buch 284 Seiten und ehrlich? Auf denen ist so gut wie nichts passiert. Es wird relativ viel angedeutet im Bezug auf Hartleys Hintergrundgeschichte, die sich gegen Ende anfängt zu lichten, aber ansonsten besteht das Buch gefühlt nur daraus, dass Easton sich betrinkt, etwas Dummes tut, seine Mitmenschen verletzt, Stimmungsschwankungen hat, Hartley bedrängt und gegen Ende haben wir dann noch einen schönen Cliffhanger, der leider dafür sorgt, dass ich weiter lesen möchte. Argh. Vor allem kam der Cliffhanger aus dem Nichts und ich habe nicht das Gefühl, dass er sonderlich viel zur Handlung im nächsten Band beitragen wird, aber nun gut. Wir werden sehen. Denn leider - leider leider leider - habe ich das starke Bedürfnis zum nächsten Band zu greifen. Obwohl ich diesen absolut mies fand und ich Easton nicht leiden kann, trotz, dass er hier und da ein paar lichte Momente hat, in denen er einsieht, dass er Mist macht.
Es ist wirklich verflucht mit schlechten Büchern. Und ein wenig wie mit RTL II. Man will die Assi-TV-Sendungen nicht gucken, weil man das Gefühl hat, dass sich dabei die Gehirnzellen nach und nach verabschieden, aber trotzdem guckt man es. Weil es auf eine verdrehte Art Spaß gemacht hat - und genau deshalb funktioniert diese Suchtwirkung Romans für mich. Ich weiß, dass ich ihn schlecht fand, dass ich die Charaktere und die Handlung nicht richtig nachvollziehen kann und trotzdem hatte ich Spaß beim Lesen. Zumindest genug um Weitermachen zu wollen. Nun ja, aber vielleicht quäle ich mich auch einfach nur gerne selbst.

Veröffentlicht am 10.10.2017

Leider nicht mein Fall

The Promise - Der goldene Hof
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Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht? Ich habe mich von einem schönen Cover blenden lassen, den Klappentext nur überflogen. Darauf vertraut, dass die Autorin mich schon nicht enttäuschen würde, denn ...

Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht? Ich habe mich von einem schönen Cover blenden lassen, den Klappentext nur überflogen. Darauf vertraut, dass die Autorin mich schon nicht enttäuschen würde, denn ihre Vampire Academy Reihe sowie das dazugehörende Spin-Off haben mir nach anfänglichen Schwierigkeiten recht gut gefallen.
Aber "Der goldene Hof"?
Eher nicht so sehr. Eher gar nicht.
Schon von der ersten Seite an, habe ich gefühlt, dass dies nicht mein Buch werden würde. Mit der Protagonistin Elizabeth (oder Adelaide, wie sie sich später nennt) konnte ich einfach nicht warm werden. Sie wird das ganze Buch als etwas ganz Besonderes dargestellt, beschreibt sich selbst als scharfsinnig und intelligent, nur habe ich davon leider recht wenig sehen können. Sie ist leichtsinnig und impulsiv und denkt so gut wie immer nur an sich selbst. Sie denkt die ganze Zeit sie wäre etwas besseres, vergleicht alles mit ihrem alten Leben.
Gut, es lag nicht allein an der Protagonistin, dass mir das Buch nicht gefallen hat, aber Elizabeth/ Adelaide hat einen großen Teil dazu beigetragen.
Ich habe ein großes Problem mit dem ganzen Konzept des Buches, mit der Idee, die dahinter steckt. (Und ja, shame on me, vielleicht hätte ich den Klappentext gründlicher lesen sollen, dann hätte ich eher bemerkt, dass „Der goldene Hof“ nichts für mich ist.)
Cedric - das Love Interest, was man alleine schon daran merkt, dass Adelaide ihn die ganze Zeit mit den Augen auszieht - und seine Familie werben junge Frauen an, um sie auf einem anderen Kontinent an reiche Männer zu verheiraten. Klingt so halb nach Sklaverei? Ist es irgendwie auch. Aber den Mädchen wird dies natürlich als größte Chance ihres Lebens dargestellt und demnach hoch ist der Konkurrenzkamp - juhu, eine Runde Zickenkrieg. Da hätte ich auch gut und gerne drauf verzichten können.
Mal ganz davon abgesehen, dass keines der Mädchen es so sieht, dass sie praktisch Ware sind, die verkauft werden. Alle finden ganz toll was mit ihnen passiert, vereinzelt kommen Zweifel auf, aber die werden schnell wieder weggewischt, denn guck mal wie schön unsere Kleider glitzern!
Ich habe nichts gegen schöne Kleider. Ich habe auch nichts dagegen, wenn besagte Kleider beschrieben werden. Aber die Autorin hat es sich in „Der goldene Hof“ zur Aufgabe gemacht jedes einzelne Kleid zu beschreiben, von Farbe über Schnitt und Stoff und was weiß ich. Nach dem dritten Kleid war ich genervt, nach dem fünften habe ich die Beschreibungen nur noch überflogen und nach dem zehnten hätte ich meinen Kindle gerne aus dem Fenster geschmissen. Ehrlich, es hat mich herzlich wenig interessiert, wem welche Farbe besser stand oder dass die einen ihre Unterröcke nicht richten konnten oder was weiß ich. Wen kümmert’s?
Die Charaktere in dem Buch sind allesamt sehr flach und blass geblieben, allen voran Adelaide, aber auch ihre „Freundinnen“ Tamsin und Mira und Cedric.
Tamsin war vollkommen unausstehlich und ich habe ehrlich keine Ahnung, wie Mira und Adelaide es mit ihr ausgehalten haben, geschweige denn, warum sie sich ihr affektiertes Verhalten überhaupt über sich ergehen lassen.
Mira ist vielleicht der einzige Charakter im Buch, den ich hätte mögen können. (Was nicht heißt, dass ich den nächsten Teil lesen will, der sich wenn ich das richtig verstanden habe um sie dreht, ein Buch von dieser Art hat mir gereicht.) Sie ist immer nett zu Adelaide und Tamsin, kommt dadurch leider auch etwas langweilig und fad daher. Das einzig wirklich interessante an ihr ist, dass sie farbig ist und damit aus der Gruppe weißer Mädchen heraussticht.
Man hat gemerkt, dass die Autorin versucht hat aufgrund der vielen Länder, Kolonien, Völker und Religionen ein wenig Diversität in das Buch hinein zu bekommen, aber ich muss sagen, dass das für mich leider nur dazu geführt hat, dass ich vollkommen überfordert war. Eine Karte hätte enorm geholfen. Dauernd wird alles bis ins kleinste Detail beschrieben, das, was man sich für ein ordentliches Worldbuilding eigentlich wünscht, aber irgendwie hatte ich dennoch die ganze Zeit das Gefühl, dass einem einfach alle Informationen hingeschmissen werden. Ich fand den Konflikt zwischen der alten Aristokratie und den Neureichen ganz interessant, allerdings bei weitem nicht interessant genug, dass ich sagen würde es war spannend darüber zu lesen. Auch den Konflikt zwischen den Alanzanern und den Orthodoxen fand ich durchaus interessant, insbesondere, weil einer unserer Hauptcharaktere ein Ketzer ist. Das Problem bei der Sache? Das Schicksal der Charaktere hat mich so ungefähr gar nicht interessiert. Dafür waren mir alle zu unsympathisch oder unwichtig.
Irrtümlicherweise habe ich angenommen, dass es sich bei dem Buch um Fantasy handeln würde, was nicht der Fall war. „Der goldene Hof“ hat sich gelesen wie ein historischer Roman, mit Problemen, die mir aus der Geschichte allesamt bekannt sind. Gefühlt hat die Autorin einfach die Namen von Ländern und Orten geändert und siehe da - eine neue Welt.

Insgesamt muss ich gestehen - und das hat man der Rezension wahrscheinlich schon angemerkt -, dass ich mich durch das Buch regelrecht durch gequält habe. Die erste Hälfte fand ich fast schon unerträglich und ich war wahnsinnig kurz davor das Buch einfach abzubrechen. Die letzten vierzig Prozent waren ein Quäntchen besser, aber eben auch nur ein Quäntchen. Nichts an „Der goldene Hof“ konnte mich fesseln - weder die Charaktere, noch die Handlung oder die Welt, die die Autorin erschaffen hat. Nicht einmal die Liebesgeschichte und ich bin immer dabei, wenn es um Liebesgeschichten geht. Es braucht nicht viel um mich für zwei Charaktere zu begeistern, damit ich will, dass sie zusammenkommen. Aber zwischen Adelaide und Cedric herrschte einfach keine Chemie. Die beiden haben sich ein paar Mal gesehen, haben beide eine kleine Schwärmerei entwickelt und sobald sie sich ein paar Mal wirklich unterhalten haben, war es gleich die große Liebe. Für mich nicht nachvollziehbar. Ich hatte am Ende nicht die geringste Ahnung, was die beiden aneinander fanden, was doch Recht schade ist, da ich die beiden über vierhundert Seiten lang ertragen musste.