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Veröffentlicht am 20.07.2024

Durch den Kleiderschrank

Der König von Narnia (Die Chroniken von Narnia, Bd. 2)
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Der zweite Weltkrieg verändert das Leben der Kinder Peter, Suse, Edmund und Lucy von Grund auf. Sie werden aufs Land geschickt, um den Gefahren Londons zu entkommen und dort finden sie durch einen magischen ...

Der zweite Weltkrieg verändert das Leben der Kinder Peter, Suse, Edmund und Lucy von Grund auf. Sie werden aufs Land geschickt, um den Gefahren Londons zu entkommen und dort finden sie durch einen magischen Kleiderschrank den Weg ins magische Land Narnia. Doch vom friedvollen Reich, das Aslan einst geschaffen hat, ist nicht mehr viel übrig. Die weiße Hexe hat das Land und mit Schrecken und ewigem Winter fest in Griff. Mit der Ankunft der vier Kinder scheint sich endlich eine uralte Prophezeiung zu erfüllen, die ihrer Herrschaft ein Ende setzen wird, doch mit der Verführung Edmunds hat die Hexe bereits angefangen sich ihrem Verhängnis entgegenzustellen.

Den zweiten Band kenne ich durch die Verfilmungen am besten und deswegen greife ich zu dieser Geschichte nicht ganz so gern. Beim Lesen muss ich aber immer wieder feststellen, dass das Buch noch ganz andere Facetten hat als einem durch die Filme geläufig sind. Die Magie von Narnia packt den Leser sofort. Faszinierende Bilder, liebevoll gezeichnete Charaktere – ich werde den Faun Tumnus niemals vergessen – C.S. Lewis hat mit der Narnia-Reihe eine einzigartige Welt erschaffen, die mit jeder Lektüre etwas neues zu bieten hat.

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Veröffentlicht am 20.07.2024

Ein verstörendes Stück amerikanischer Geschichte

Der Eisenbahnbaron
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Nur ganz knapp können Winnetou und Old Shatterhand verhindern, dass ein Eisenbahncamp der Union Pacific Railroad von Indianern überfallen wird. Der Grund für den Kriegszug ist so alt wie der Eisenbahnbau ...

Nur ganz knapp können Winnetou und Old Shatterhand verhindern, dass ein Eisenbahncamp der Union Pacific Railroad von Indianern überfallen wird. Der Grund für den Kriegszug ist so alt wie der Eisenbahnbau in Amerika selbst: Die tatsächliche Strecke hält sich nicht an die Abkommen, die mit den Indianerstämmen getroffen wurden und drohen jetzt ein uraltes Heiligtum zu zerstören. Eine Fortsetzung des Konflikts können die Westmänner nur verhindern, indem sie mit den Verantwortlichen bei der Eisenbahngesellschaft sprechen und sowohl eine Korrektur der Pläne als auch eine Entschädigung für die Indianerstämme erreichen. Was sie nicht ahnen: Die Eisenbahnbarone haben ihre ganz eigenen Methoden ihre Ziele zu erreichen und Kopfgeld auf Old Shatterhand auszusetzen ist nur der Anfang.

Eine sehr düstere Geschichte aus dem Karl May-Universum, bei der von Anfang an das Wissen des Lesers um die historischen Fakten mitschwingt und die Hoffnungslosigkeit des Unterfangens bereits klar ist. Auch wenn der Unterton bitter ist, wird ein sehr spannendes Abenteuer erzählt, bei dem noch nicht feststeht wie es tatsächlich ausgehen wird. Als besonderes Highlight tritt hier sogar Sir Emery Bothwell auf, bekannt aus Karl Mays-Orient-Abenteuern. Leider bleibt seine Rolle hier klein und ziemlich unbedeutend, aber das Wiedersehen mit dieser Figur ist trotzdem ein Erlebnis.

In seinem Nachwort bringt Reinhard Marheinecke noch mal ein paar der entsetzlichen Fakten der amerikanischen Eisenbahnbaugeschichte auf den Punkt. Selbst wenn einem schon einiges dazu bekannt ist, erschüttert es doch es so ungeschönt und knapp auf den Punkt gebracht zu sehen. Kein Ruhmesblatt in der Geschichte Amerikas.

Zum weiterstöbern lädt das Quellenverzeichnis ein, das sowohl Sachbücher zum Eisenbahnbau aufführt als auch Reisebeschreibungen von Balduin Möllhausen. Wenn man weiterlesen möchte, gibt es hier mehr als genug Tipps.

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Veröffentlicht am 20.07.2024

Verschwimmende Grenzen

Lippels Traum 1
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Eigentlich ist Lippel ein ganz gewöhnlicher Junge mit ganz gewöhnlichen Eltern. Vielleicht ein bisschen bücherverrückt, vielleicht etwas zu verträumt, aber im Grunde ein gewöhnlicher kleiner Junge mit ...

Eigentlich ist Lippel ein ganz gewöhnlicher Junge mit ganz gewöhnlichen Eltern. Vielleicht ein bisschen bücherverrückt, vielleicht etwas zu verträumt, aber im Grunde ein gewöhnlicher kleiner Junge mit einem großen Interesse für den Orient. Das ändert sich als seine Eltern verreisen und er allein unter Aufsicht der unsympathischen Frau Jakob zurückbleibt, die ihn nicht nur zwingen will die verhasste Tomatensoße zu essen, sondern ihm auch noch das Buch wegnimmt, dass seine Eltern ihm bei ihrer Abreise geschenkt haben. Wie soll e nur herausfinden wie die spannende Geschichte weitergeht? Da fängt er an die Fortsetzung zu träumen und ist plötzlich mitten drin in einem phantastischen Abenteuer, bei dem die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verschwimmen.

Eine tolle Idee, die den Leser in ein wunderbares Märchenabenteuer mit dem Zauber von 1001 Nacht entführt. Und doch ist es so viel mehr. Es klingen so viele unterschiedliche Motive an, die mal sehr präsent sind und dann wieder nur unterschwellig mitschwingen. Die Einsamkeit eines Jungen ohne Freunde, die Erfahrung eines Kindes, wenn es zum ersten Mal von seinen Eltern alleine gelassen wird und mit einer Aufsichtsperson konfrontiert ist, die nicht einmal versucht mit Verständnis und Offenheit auf ihn einzugehen, sondern einfach nur einen Job erledigt, für den sie Geld bekommt und auch nicht vor Lügen zurückschreckt, die das Kind verletzen, um den eigenen Egoismus zu kaschieren. Natürlich prallen hier auch zwei Erziehungsmethoden aufeinander, die gerade bei der Erstauflage des Buches in den 1980ern noch parallel existierten. Man spürt aber geradezu wie das Kind beim „alten“ Erziehungsideal verletzt und isoliert wird. Die Flucht in die Traumwelt – nachdem die der Realität nähere Bücherwelt weggenommen wurde – ist magisch und hat in ihrem Grundgedanken für erwachsene Leser durchaus auch eine verstörende Komponente. Viel Interpretationspotential wie es sich für ein gutes Kinderbuch, das mittlerweile Klassikerstatus hat, gehört.

Bereichert wird das Buch durch phantastische Illustrationen von der Hand des Autors.

Eine märchenhafte, fesselnde Geschichte mit vielen Facetten.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Eine gnadenlose Familie

Die 39 Zeichen Band 1: Das Labyrinth der Knochen
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Dan und Amy sind zutiefst erschüttert als ihre Großtante Grace Cahill stirbt. Geradezu fassungslos sind sie als ihr Testament verlesen wird. Die gesamte Familie ist anwesend, von asiatischen bis zu russischen ...

Dan und Amy sind zutiefst erschüttert als ihre Großtante Grace Cahill stirbt. Geradezu fassungslos sind sie als ihr Testament verlesen wird. Die gesamte Familie ist anwesend, von asiatischen bis zu russischen Ablegern und alle werden vor eine einzigartige Herausforderung gestellt: das lang vergessene Familiengeheimnis zu lüften und sich damit einer unbekannten alles verändernden Verantwortung zu stellen. Sieben Teams finden sich, die gnadenlos ihren Weg nach Reichtum und Macht verfolgen – mitten drin Dan und Amy, die eigentlich nur der Fuchtel ihrer aggressiv-strengen Tante entkommen wollten und sich jetzt einer brutalen Hetzjagd rund um die Welt wiederfinden. Das eigentliche Ziel ist unbekannt, das einzige Ziel, das sie verfolgen können: Überleben!

Ich gebe zu, ich habe nur zu diesem Buch gegriffen, weil Rick Riordan draufsteht. Die Geschichte selbst hat mich erstmal gar nicht gereizt. Sehr viele unsympathische Charaktere auf einem Haufe, die mir die Lektüre nicht gerade vereinfachten. Man muss aber nicht lange warten bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Schon kurz nach Verlesung des Testaments geht es rund und man kommt erst auf der letzten Seite zur Ruhe – und das auch nur, weil das Buch zu Ende ist, nicht weil die Geschichte einen Ruhepunkt erreicht hätte. Das ist im Prinzip nicht Schlechtes, aber selbst für einen ersten Band werden mir hier viel zu wenige Informationen geliefert. Das gesamte Warum und Wieso bleibt im Dunkeln, dafür gibt es eine Todesfalle nach der anderen. Immerhin gibt es die eine oder andere Szene, die einen zum Lachen bringt, einige Charaktere söhnen mit den miesen Gestalten aus, sodass ich auf gute 4 Sterne für diesen Auftakt komme. Ob ich weiterlese, werde ich spontan entscheiden.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Ein verwickelter Fall

Das Geheimnis der Schnallenschuhe
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Auch ein Hercule Poirot muss mal zum Zahnarzt und wenn man Hercule Poirot ist, kann man das scharfe Beobachten nicht lassen. Wenn dann auch noch kurze Zeit später der Zahnarzt auf verdächtig unverdächtige ...

Auch ein Hercule Poirot muss mal zum Zahnarzt und wenn man Hercule Poirot ist, kann man das scharfe Beobachten nicht lassen. Wenn dann auch noch kurze Zeit später der Zahnarzt auf verdächtig unverdächtige Weise stirbt, kommt man als Detektiv auf die eine oder andere Idee. Als dann auch noch weitere Patienten sterben nimmt sich Hercule Poirot der Sache an.

Ich mag die Krimis mit Hercule Poirot sehr und hier wird der kleine Belgier eher von seiner intelligenten und spaßhaften Seite gezeigt, als von seiner überheblich besserwisserischen, sodass die Lektüre sehr viel Spaß macht. Dazu kommt, dass der Fall äußerst rätselhaft ist und immer verwickelter wird je weiter man liest. Mit großem Vergnügen habe ich mich immer wieder in die Irre führen lassen, um schließlich den genialen Schlusspunkt zu erleben.

Ein sehr lesenswerter Krimi als der Feder der Queen of Crime.

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