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Veröffentlicht am 30.06.2024

Zwischenband ohne große Überraschungen

Das Erbe der Greiffenbergs - Zu neuen Ufern
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Nach dem der erste Teil von „Das Erbe der Greiffenbergs“ letztes Jahr ein Highlight für mich war, war die Fortsetzung natürlich Pflicht.
Ich hatte schon vermutet, dass mir Band 2 nicht ganz so gut gefallen ...

Nach dem der erste Teil von „Das Erbe der Greiffenbergs“ letztes Jahr ein Highlight für mich war, war die Fortsetzung natürlich Pflicht.
Ich hatte schon vermutet, dass mir Band 2 nicht ganz so gut gefallen wird, was sich auch bewahrheitet hat. Der Grund ist, dass die zentrale Hauptfigur Ferdinand ist, den ich als anstrengenden Charakter empfinde. Ein vom Erfolg verwöhnter Womanzier, der ohne Frage seine charmanten Momente hat. Er ist allerdings in vielen seiner Handlungen sorglos und macht sich erst zu spät Gedanken, ob er vielleicht seine Mitmenschen verletzt. Auch wenn er jedes Mal Reue empfindet, wäre eine frühere Einsicht oft von Vorteil.
Ferdinand arbeitet als Stuntman. Ein schwerer Unfall wirft sein Leben völlig durcheinander und es stellt sich die Frage, wie es nun für ihn weitergehen soll. Und dann ist da auch noch Christina, die zwar nicht in sein gewohntes Beuteschema passt, aber ihm trotzdem nicht mehr aus dem Sinn geht.
Der Rest der Familie kämpft gegen den drohenden Konkurs der Firma und auch das Verschwinden des Familienoberhaupts wird immer mysteriöser.
Pauline spielt diesmal leider nur eine untergeordnete Rolle, dafür lernen wir Nesthäckchen Antonia besser kennen. Ich freue mich bereits jetzt, dass sie im dritten Band im Fokus stehen wird.
Oma Elsa sorgt für den ein oder anderen Lacher und begeistert einmal mehr mit ihrer resoluten Art.
Auch wenn sich "Das Erbe der Greiffenbergs – Zu neuen Ufern" insgesamt sehr angenehm lesen lässt, war die Handlung doch ziemlich vorhesehbar und die Dramen der Familie von Greiffenberg brachten wenig Überraschungen mit sich.
Es war ein typischer Zwischenband. Nun sind noch einige Fragen offen, auf deren Klärung ich im Finale gespannt bin.

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Veröffentlicht am 15.06.2024

Brutaler Grönland-Thriller

Eis. Kalt. Tot.
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„Eis. Kalt. Tot“ von Anne Nordby ist definitiv der brutalste Krimi, den ich seit langem gelesen habe und nichts für schwache Nerven.

Die Polizei tauft den Killer, der in Kopenhagen sein Unwesen treibt, ...

„Eis. Kalt. Tot“ von Anne Nordby ist definitiv der brutalste Krimi, den ich seit langem gelesen habe und nichts für schwache Nerven.

Die Polizei tauft den Killer, der in Kopenhagen sein Unwesen treibt, schnell den „Horrormetzger“, da dieser durch beispiellose Grausamkeit auffällt. Menschliche und tierische Körper werden zersägt und zu einem neuen Geschöpf zusammengenäht.
Alle Opfer haben eine Verbindung zu einer schiefgegangenen Expedition in Grönland.

„Eis. Kalt. Tot“ fesselt mit einem originellen Plot. Insbesondere das Grönland Thema mit all den dazugehörigen Ritualen und Sagen fand ich ausgesprochen interessant. Es ist mal etwas ganz anderes, wenn die Ermittler durch eine ewige Eis- und Schneelandschaft stapfen und Stunden bei Minusgraden in einem Zelt ausharren.
Der Fall baut sich vielschichtig auf und löst sich prinzipiell nachvollziehbar, auch wenn mir diese extreme Brutalität und der Aufwand der betrieben wurde, unlogisch erschien, da dem Täter von Anfang an klar sein musste, dass er mit dieser Nummer nicht durchkommt.

Die Hauptermittlerin Kirsten fand ich einfach nur unfreundlich.
Deutlich lieber mochte ich Marit, die aufgrund ihrer grönländischen Herkunft und der Tatsache, dass sie eine Superrecognizerin ist, eine äußerst interessante Protagonistin abgab.
Auch mit Jasper Baek konnte ich nach einer Weile einigermaßen warm werden.
Insgesamt ist es allerdings so, dass ich keinen der Charaktere so richtig leiden konnte.

Zusammenfassend fand ich „Eis. Kalt. Tot“ originell und überwiegend spannend. Ein Must-read ist es meiner Meinung nach jedoch nicht.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Super Unterhaltung

Wenn sie wüsste
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Um „Wenn sie wüsste“ gibt es schon seit Monaten einen absoluten Hype. Deswegen war meine Neugierde auf diesen Thriller riesig. Letztendlich war es zwar kein Jahreshighlight für mich, aber ein Buch, dass ...

Um „Wenn sie wüsste“ gibt es schon seit Monaten einen absoluten Hype. Deswegen war meine Neugierde auf diesen Thriller riesig. Letztendlich war es zwar kein Jahreshighlight für mich, aber ein Buch, dass ich mit großem Vergnügen gelesen habe. Insbesondere kann ich es auch Gelegenheitslesern oder jemand, der sich gerade in einer Flaute befindet empfehlen. Der Schreibstil von Freida McFadden ist nämlich außerordentlich fesselnd und es ist quasi unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen.

Nach 10 Jahren Gefängnis ist Millie auf der Suche nach einem Neustart. Doch die Leute begegnen ihr mit Misstrauen und kaum jemand möchte ihr eine Chance geben. Als sie als Haushaltshilfe bei dem wohlhabenden Paar Nina und Andrew Winchester anfangen kann, wirkt alles zunächst wie ein 6er im Lotto. Doch Nina mutiert schnell zum absoluten Drachen und generell scheint in dieser Familie einiges merkwürdig zu sein.

„Wenn sie wüsste“ beginnt wie ein Liebesroman. Das Aschenputtel Millie schwärmt für ihren reichen, attraktiven Chef, der sich mit seiner verrückten Gattin herumplagen muss.
Oft mag man die Charaktere in Psychothrillern nicht so gerne, aber Millie habe ich schnell ins Herz geschlossen. Sie ist hilfsbereit und immer gut gelaunt. Man ist als Leser 100prozentig auf ihrer Seite.

Der Klappentext verspricht ein paar Twists. Ich muss sagen, das ich die erste große Wendung schon vorhergesehen habe und auch die anderen nur teilweise überraschend für mich waren. Was ich besonders an dem Buch finde ist, dass man dadurch, dass man so stark mit Millie sympathisiert, jede Wendung feiert und mit einem Lächeln auf den Lippen verfolgt, obwohl es teilweise ganz schön starker Tobak ist.
Der Entertainment-Faktor von „Wenn sie wüsste“ war die kompletten 400 Seiten über sehr hoch und ich freue mich, dass es noch zwei weitere Abenteuer mit Millie geben wird.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Absolut fesselnd

Hanne. Die Leute gucken schon
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„Hanne, die Leute gucken schon“ ist Band 2 von Felicitas Fuchs Mütter-Reihe und umfasst die Jahre 1951 bis 1978. Es geht in diesem Teil nicht exklusiv um Hanne, wie der Titel vermuten lässt, sondern auch ...

„Hanne, die Leute gucken schon“ ist Band 2 von Felicitas Fuchs Mütter-Reihe und umfasst die Jahre 1951 bis 1978. Es geht in diesem Teil nicht exklusiv um Hanne, wie der Titel vermuten lässt, sondern auch ihre Mutter Minna, die wir bereits aus dem ersten Buch kennen, spielt noch immer eine große Rolle. Die Handlung wird zu gleichen Teilen aus der Sicht von Minna und Hanne erzählt und in einigen kürzeren Kapiteln wechselt die Perspektive zu anderen wiederkehrenden Charakteren.
Es war schön, Minna, Karl und Fanny weiter zu begleiten und zu sehen, wie sich das Leben über die Jahrzehnte entwickelt. Das Buch hat mich an manchen Stellen auch melancholisch gestimmt, da es der Leser auch daran erinnert, dass man nicht ewig jung bleibt und die Zeit unaufhörlich verrinnt.
Felicitas Fuchs schildert auch diesmal wieder sehr anschaulich die Rolle der Frau, die sich damals noch den Wünschen des Ehemanns unterordnen musste.
Ich empfand die Geschichte und was den Protagonisten passiert als sehr echt und realistisch. Die 600 Seiten sind nur so verflogen, weil ich den Roman kaum aus der Hand legen konnte.
Hanne ist allerdings eine schwierige Frau, die es einem nahezu unmöglich macht, sie zu mögen. Sie ist sehr genügsam und stoisch und lässt nur selten eine Gefühlsregung zu und wenn, dann ist es meistens Wut und Kälte. Während andere Teenager sich für Musik und Mode interessieren, hat sie dafür nur Verachtung übrig. Schon in jungen Jahren wünscht sich Hanne nichts mehr, als einen Ehemann und ein Leben als Hausfrau. Es dauert lange, bis sie erkennt, dass sie in einer lieblosen Ehe gefangen ist und trotz ihrer drei Kinder sehr alleine ist.
Hannes sonderbares Verhalten erklärt die Autorin gut und nachvollziehbar damit, dass sie durch die harte Kriegs- und Nachkriegszeit schon früh gelernt hat, Situationen zu akzeptieren und wenig zu erwarten. Es machte ein wenig traurig, dass Hanne so wenig Anspruch an ihr Leben hat und nicht versucht, glücklich zu sein. Trotzdem konnte man nicht wirklich Mitleid mit ihr haben, zum einen, weil sie sich dieses Lebenskonzept selbst ausgesucht hat und zum anderen, weil ihr Umgang mit ihren Kindern dermaßen schockierend ist, dass sie mir immer unsympathischer wurde. Sie erzieht ihre Kinder mit sehr strenger Hand. Schläge und verbale Misshandlungen sind an der Tagesordnung obwohl sie selbst so liebevoll aufgewachsen ist. Ich denke, dieser Erziehungsstil war auch typisch für die damalige Zeit, denn ich kenne ähnliche Geschichten aus den Erzählungen meiner Mutter. Trotzdem war es oft schwer zu lesen, wie Hanne insbesondere mit Romy umgeht.
Ich bin nun sehr auf den abschließenden dritten Band gespannt. Dieser dreht sich um Romy und es wird sehr interessant zu sehen, wie sie nach dieser negativen Kindheit ihren Weg im Leben findet.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Nicht ganz so gut wie erwartet

Tränenschwur
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„Tränenschwur“ ist das große Finale um die Serie über die Sekte Church of second Eden. Da ich die ersten beiden Bände der Reihe erst vor ein paar Monaten gelesen hatte, war ich sofort wieder mitten drin ...

„Tränenschwur“ ist das große Finale um die Serie über die Sekte Church of second Eden. Da ich die ersten beiden Bände der Reihe erst vor ein paar Monaten gelesen hatte, war ich sofort wieder mitten drin und es fühlte sich ein wenig wie Heimkommen an, so viele liebgewonnen Charaktere wiederzutreffen. Ich empfehle auf jeden Fall, mit Band 1 anzufangen. Es gibt zwar in jedem Buch ein anderes Liebespaar, dass im Zentrum steht, aber die Geschichte um Eden baut sich nach und nach auf und jeder Teil bringt mehr Hintergrundinformationen.

In „Tränenschwur“ wird FBI Agent Tom Hunter darauf angesetzt, endlich die Köpfe der Sekte zu fassen und den geheimen Standort zu finden. Die Chancen stehen so gut wie nie, denn Pastor musste aufgrund einer Verletzung sein Versteck verlassen und wird in einer privaten Rehaklinik behandelt. Außerdem ist auch DJ Belmont noch immer auf freiem Fuß und fest entschlossen, Mercy, Gideon und alle die ihnen nahe stehen zu ermorden.

Wie nicht anders erwartet, schreibt Karen Rose wieder sehr flüssig, so dass man mühelos durch die 800 Seiten kommt. Insgesamt kommt Band 3 aber nicht an die beiden grandiosen Vorgänger heran. An manchen Stellen wiederholt sich die Geschichte nun doch langsam. In „Tränenfluch“ war es Ephraim, der unschuldige Menschen abschießt, weil sie ihm die Quere kommen und diesmal ist es DJ, der sich auf diese Art den Weg frei räumt. Die vielen Leichen und die Kaltblütigkeit konnten mich deswegen diesmal weniger schocken.

Auch mit Tom Hunter hatte ich meine Probleme. Book-boyfriend Material war er für mich nicht. Es war zwar schön, zu erfahren, was aus Tom geworden ist, denn zuletzt trafen wir ihn in „Eiskalt ist die Zärtlichkeit“, als er noch ein Junge war und er ist auf jeden Fall ein guter und engagierter Agent aber du meine Güte, in Liebesdingen stellt er sich extrem umständlich an. Das war wirklich der slowste Slow-burn. Vor 9 Jahren sind sich Tom und Liza begegnet und es war Anziehung auf den ersten Blick. Da Liza damals erst 17 Jahre war und Tom 20 wehrte er sich aus nachvollziehbaren Gründen gegen seine Gefühle. Mittlerweile ist Liza aber schon lange keine 17 mehr. Beide wollen einander doch Tom redet sich ein, dass nur Freundschaft möglich ist. Dabei verhält er sich teilweise wie die Axt im Walde. Dieses Herumeiern zog sich ewig, wirkte teilweise schon fast kindisch und ging mir mit der Zeit nur noch auf die Nerven, so dass ich jegliches Interesse an dieser Liebesgeschichte verloren habe.
Umso mehr habe ich mich gefreut, wenn sich die Kapitel auf die Jagd nach Eden konzentriert haben. Nach und nach werden immer weitere Details bekannt und insbesondere gegen Ende wird es nochmal ordentlich rasant und spannend.
Eden selbst besuchen wir in kurzen Kapiteln, die besonders eindringlich sind, da sie aus Sicht von zwei Teenagern erzählt werden, die gegen ihren Willen verschleppt wurden.

Alles in allem war dies ein runder Abschluss, wenn auch nicht ganz so gut, wie erwartet.

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