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Veröffentlicht am 05.07.2024

Spannender Hannover-Krimi

Rabeneck
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Charlotte Stern, die ehemalige Leiterin des Kriminalarchivs, freundet sich mit dem Gedanken an, gemeinsam mit ihren Freunden in einer Senioren-WG zu wohnen und dort den wohlverdienten Ruhestand zu genießen. ...

Charlotte Stern, die ehemalige Leiterin des Kriminalarchivs, freundet sich mit dem Gedanken an, gemeinsam mit ihren Freunden in einer Senioren-WG zu wohnen und dort den wohlverdienten Ruhestand zu genießen. Doch dann meldet sich Charlottes ehemaliger Kollege, Hauptkommissar Hannes Bremer. Er hat es mit einem Fall zu tun, in dem eine Lehrerin ermordet und eine Schülerin entführt wurde. Bremer hofft, dass Charlotte Stern sich erneut für einen Undercover-Einsatz zur Verfügung stellt, um in dem Internat hinter die Kulissen zu schauen. Obwohl Charlotte ihren ehemaligen Kollegen eigentlich nicht mehr helfen wollte, da ihr die Gefahr, in der sie beim letzten Einsatz in der Seniorenresidenz Eichengrund geraten ist, noch immer gut in Erinnerung ist, geht ihr das Schicksal der vermissten Internatsschülerin nicht mehr aus dem Kopf. Deshalb beschließt sie, doch wieder verdeckt zu ermitteln. Hauptkommissar Bremer verspricht ihr Schutz, doch als Charlotte Zeugin einer weiteren Entführung wird, gerät der Einsatz außer Kontrolle....

"Rabeneck" ist nach "Eichengrund" der zweite Fall, in dem die bereits pensionierte Charlotte Stern verdeckt ermittelt. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat. Allerdings verpasst man dann das Kennenlernen der rüstigen Seniorentruppe - und den spannenden Eichengrund-Fall. Die Autorin streut zwar notwendige Informationen in die Handlung ein, dennoch kann man die besondere Beziehung, die die Bewohner der Senioren-WG verbindet, einfach besser genießen, wenn man die Reihenfolge einhält. 

Falls man den ersten Teil bereits gelesen hat, kann man sich über ein Wiedersehen mit den bereits bekannten Charakteren freuen und beobachten, wie es ihnen mittlerweile geht. Der Handlungsstrang um die Senioren-WG gibt diesem Krimi einen ganz besonderen Reiz, da die Autorin sympathische Protagonisten erschaffen hat und man die Freundschaft, die alle verbindet, glaubhaft nachvollziehen kann. 

Charlottes verdeckte Ermittlungen laufen eher schleppend an, obwohl sie alle Register zieht, um an Informationen zu kommen. Die Suche nach Hinweisen wird authentisch beschrieben, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. Doch zunächst scheinen alle Bemühungen ins Leere zu laufen. Dann kommt es allerdings zu einer Wendung, die man bestürzt zur Kenntnis nimmt. Die Spannungskurve steigt steil nach oben und kann sich konstant steigern. Man fiebert mit und mag das Buch kaum noch aus der Hand legen. Denn man hofft und bangt, dass alles gut ausgehen wird. 

Ein äußerst spannender Fall für Charlotte Stern, der durch sympathische Charaktere und überraschende Wendungen überzeugen kann. 

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Spannende Fortsetzung

The Brothers Hawthorne
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"The Brothers Hawthorne" ist der Fortsetzungsband zur "The-Inheritance-Games-Trilogie". In der Trilogie standen hauptsächlich Avery und die geheimnisvolle Erbschaft im Zentrum der Ereignisse. Bei dieser ...

"The Brothers Hawthorne" ist der Fortsetzungsband zur "The-Inheritance-Games-Trilogie". In der Trilogie standen hauptsächlich Avery und die geheimnisvolle Erbschaft im Zentrum der Ereignisse. Bei dieser Fortsetzung stehen die Brüder Grayson und Jameson Hawthorne im Mittelpunkt. Grayson erfährt, dass die Ermittlungen zum Verschwinden seines Vaters aufgenommen werden. Da er unbedingt verhindern will, dass die Wahrheit herauskommt und Avery dadurch in Gefahr gerät, reist er zur Familie seines Vaters und lernt dort seine Schwestern kennen. Währenddessen wird Jameson von seinem leiblichen Vater kontaktiert, der ihn darum bittet, ein gefährliches Spiel zu spielen. Jameson ist dafür bekannt, dass er ein riskantes Spiel noch nie ablehnen konnte...

Der erneute Einstieg in die Reihe gelingt mühelos, da es die Autorin wieder hervorragend versteht, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man sofort alles vor Augen hat und sich dadurch ganz auf die Ereignisse einlassen kann. Da die vorherigen Bände aus der Sicht von Avery geschildert wurden, ist es allerdings zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, dass es dieses Mal zwei Handlungsstränge gibt, in denen Grayson und Jameson im Mittelpunkt stehen. Auf Avery braucht man aber trotzdem nicht zu verzichten, da sie in Jamesons Part eine wichtige Rolle spielt. 

Beide Handlungsstränge fesseln von Anfang an. Denn Grayson und Jameson müssen sich ihren Vätern, bzw. deren Familien stellen. Dadurch kann man hinter die Fassaden der sonst so coolen Jungs schauen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Da die Wechsel zwischen den beiden Handlungssträngen äußerst geschickt angelegt sind, da sie häufig an entscheidenden Stellen erfolgen, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Es gibt wieder einige Intrigen, Rätsel und geheimnisvolle Verwicklungen zu entdecken, die den großen Reiz dieser Serie ausmachen. Immer, wenn man meint, dass man nun alles durchschaut, kommt es zu überraschenden Wendungen. Dadurch kommt keine Langeweile auf und man fliegt förmlich durch das Buch. 

Eine gelungene Fortsetzung, die durch interessante Rätsel, geheimnisvolle Verwicklungen und durchgehende Spannung überzeugt.

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Veröffentlicht am 27.06.2024

Wundervoller Roman

Kräuter der Provinz
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Therese ist nicht nur Gastwirtin im idyllischen Maierhofen, sondern auch die Bürgermeisterin der kleinen schwäbischen Ortschaft. Voller Sorge beobachtet sie, dass immer mehr junge Leute wegziehen und ihrer ...

Therese ist nicht nur Gastwirtin im idyllischen Maierhofen, sondern auch die Bürgermeisterin der kleinen schwäbischen Ortschaft. Voller Sorge beobachtet sie, dass immer mehr junge Leute wegziehen und ihrer Heimat den Rücken kehren. Dabei hat der Ort doch so viel mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick scheint. Therese möchte unbedingt erreichen, dass man in Maierhofen wieder positiv in die Zukunft blicken kann und deshalb lockt sie ihre Cousine Greta, die bereits für ihre erfolgreichen Werbekampagnen ausgezeichnet wurde, unter einem Vorwand in die schwäbische Provinz....


Petra Durst-Benning ist bekannt für ihre wundervoll erzählten historischen Romane, die einem beim Lesen das damalige Leben mühelos vor Augen führen und dafür sorgen, dass man in längst vergangene Zeiten eintauchen kann. "Kräuter der Provinz" ist der erste Roman der Autorin, der komplett in der Gegenwart angesiedelt ist. Mit der aktuellen Geschichte, den sympathischen Charakteren und der unnachahmliche Atmosphäre, die man von Anfang an zwischen den Zeilen spüren kann, gelingt es der Autorin allerdings hervorragend, an ihre Erfolge im historischen Genre anzuknüpfen.

Denn mit Maierhofen und seinen Bewohnern fühlt man sich vom ersten Moment an verbunden, sodass man die Entstehung von Träumen und die Versuche, sie auch zu verwirklichen, mit großem Interesse verfolgt. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und angenehm lesbar. Dadurch kann man sich den Ort und seine Bewohner mühelos vorstellen und die liebevoll erzählte Geschichte ganz auf sich wirken lassen. Die Charaktere sind vielschichtig und sehr lebendig. Sie werden von Sorgen und Zweifeln geplagt, haben mit ganz normalen Problemen zu kämpfen, aber auch den Mut, mal etwas zu riskieren oder einfach mal mit anzufassen. Sie führen einem ohne den erhobenen Zeigefinger vor Augen, was man gemeinsam erreichen kann und dass man ruhig mal an sich selbst glauben sollte. Dadurch kann man sich gut mit den Protagonisten und der Dorfgemeinschaft identifizieren. Beim Lesen wird man sogar fast ein wenig neidisch, dass man nicht selbst Hand anlegen und mithelfen darf. Denn so ansteckend wirkt die positive Stimmung, die sich beim Lesen ausbreitet.

Die ein oder andere Szene wirkt zwar etwas zu schön um wahr zu sein, doch in Maierhofen scheint alles möglich und deshalb kann man gut ein Auge zudrücken und darüber hinwegsehen. Ein interessantes Vorwort, ein abschließender Brief an die Leser und Genießertipps und Rezepte aus Maierhofen runden das wunderbare Leseerlebnis ab.

Ich habe mich beim Lesen dieses Romans sehr gut unterhalten und wundervolle Stunden in Maierhofen verbracht. Deshalb vergebe ich begeisterte fünf Bewertungssterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Ein Kochbuch der etwas anderen Art

Hetero-Haxe
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Schon alleine der Buchtitel und das ausgefallene Cover lassen vermuten, dass es sich hier um ein Kochbuch der etwas anderen Art handelt. Der Hinweis auf "Himmlische Rezepte" klingt jedenfalls vielversprechend ...

Schon alleine der Buchtitel und das ausgefallene Cover lassen vermuten, dass es sich hier um ein Kochbuch der etwas anderen Art handelt. Der Hinweis auf "Himmlische Rezepte" klingt jedenfalls vielversprechend und der auf "Höllisch peinliche Geschichten" ehrlich gesagt noch viel besser. Zwischen den liebevoll gestalteten Buchdeckeln verbirgt sich viel mehr als Zutatenlisten, Kalorienangaben und monoton geschriebene Zubereitungshinweise. Hier gibt es Klatsch, Tratsch und jede Menge Fettnäpfchen zu entdecken. 

Denn Autor Uwe Krauser, der anspruchsvollen Kochbuchlesern sicher durch sein vorheriges Werk "Tunten Toast" bekannt sein dürfte, plaudert mal wieder aus dem Nähkästchen und gewährt Einblicke in die Zeit, in der es ihn und seinen Mann Oliver, vom spanischen Benidorm in den Bayerischen Wald verschlagen hat. So erfährt man also beispielsweise, wie alles im idyllischen Bodenmais begann, was es mit schwarzhaarigen Blondinen auf sich hat und bekommt außerdem eine Anleitung, wie man garantiert lebenslängliches Hausverbot in einer Kirche erhält. 

Der Schreibstil ist so lebendig, dass man das Gefühl hat, Uwe Krauser direkt gegenüberzusitzen. Man kann sich entspannt zurücklehnen und seine Geschichten genießen. Dabei lässt es sich allerdings nicht vermeiden, das ein oder andere Mal laut loszulachen. Falls man also vorhat, dieses Buch an öffentlichen Orten zu lesen, sollte man das bedenken. 

Dennoch handelt es sich hier natürlich um ein Kochbuch und selbst in einem Kochbuch der etwas anderen Art, dürfen natürlich die Rezepte nicht fehlen. Die Überleitungen zwischen Geschichten und Rezepten sind (meistens) passend. Die Anleitungen sind in einem munteren Ton verfasst, wodurch man das Gefühl bekommt, die Umsetzung ebenfalls ausführen zu können, auch wenn man kein Profi ist. Der Autor vergisst dabei auch nicht, auf Gefahren bei der Zubereitung hinzuweisen. Die Zutaten sind nicht zu exotisch oder ausgefallen. Dadurch steigt die Motivation gewaltig, einfach mal etwas auszuprobieren. Es gibt außerdem Bilder, die zeigen, wie die Gerichte (bestenfalls) aussehen, wenn man das Experiment abgeschlossen hat.  

"Hetero Haxe" ist eine gelungene Fortsetzung zum "Tunten Toast" und überzeugt wieder durch herrlichen Humor, leckere Gerichte und lebendige Geschichten. 

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Spannender Pageturner!

Der Totenarzt (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 13)
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Die Gerichtsmedizinerin Dr. Hove stößt bei der Autopsie eines Unfallopfers auf Ungereimtheiten. Ihre Untersuchungen ergeben, dass die tödlichen Wunden nicht vom Unfall stammen können. Dr. Hove hat den ...

Die Gerichtsmedizinerin Dr. Hove stößt bei der Autopsie eines Unfallopfers auf Ungereimtheiten. Ihre Untersuchungen ergeben, dass die tödlichen Wunden nicht vom Unfall stammen können. Dr. Hove hat den Verdacht, dass durch den Unfall ein Mord verschleiert werden soll. Deshalb leitet sie ihre Ergebnisse an Robert Hunter und Carlos Garcia vom LAPD weiter und bittet die beiden, sich das genauer anzuschauen. Hunter und Garcia nehmen die Ermittlungen auf. Doch wo sollen sie ansetzen? Als sich bei der Routine-Autopsie eines Selbstmörders, der von einer Brücke sprang, herausstellt, dass dieser ebenfalls vorher ermordet wurde, wissen Hunter und Garcia, dass sie es mit einem Serienkiller zu tun haben, der äußerst geschickt vorgeht....

"Der Totenarzt" ist bereits der dreizehnte Fall für Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind und sich dieses Mal die privaten und beruflichen Nebenhandlungen in Grenzen halten, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat.

Chris Carter versteht es wieder von Anfang an, Interesse an der Handlung zu wecken. Deshalb ist man sofort mitten im Geschehen. Da Handlungsorte und Protagonisten lebendig beschrieben werden, kann man sich mühelos auf die Jagd nach dem mysteriösen Killer einlassen.

Hunter und Garcia stehen vor einem Rätsel, denn es ist äußerst schwierig, einen Täter zu jagen, der sorgsam darauf bedacht ist, keine Spuren zu hinterlassen, die auf ein Verbrechen und schon gar nicht auf ihn selbst deuten. Da die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet wird und man dabei sowohl dem Täter als auch seinen Opfern, über die Schulter schauen darf, weiß man zwar etwas mehr als die Ermittler, erhält aber dennoch nicht alle Informationen zur Identität des Killers. Dieser geht mit seinen Opfern nicht gerade zimperlich um. Deshalb sollte man beim Lesen nicht zu zartbesaitet sein, auch wenn bei diesem Teil, im Vergleich zu anderen Bänden der Serie, das Blutvergießen etwas milder ausfällt.

Durch unterschiedliche Perspektiven und geschickt angelegte Szenenwechsel, wird schon früh ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich kaum entziehen kann. Dieser ungewöhnliche Fall ist durchgehend spannend und gipfelt in einem Finale, das man geradezu atemlos verfolgt.

Wieder ein äußerst spannender Fall, der sich schon früh zu einem Pageturner entwickelt.

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